Osteomyelitis - Definition
meistens Mischinfektion von Kompakta/Periost (Ostitits und Periostitis) und Spongiosa (Osteomyelitis im eiegtnlichen Sinne)
Osteomyelitits - Äthiologie
Bakteriell
Physikalisch (Osteoradionekrose nach Strahlentherapie > 35-40 Grey)
Mechanisch (Okklusales Trauma)
weitere ungeklärte Ursachen
baktierielle Osteomyelitits - Äthiologie
mögliche Eintrittspforten
Zahnextraktionen im akut entzündlichen Stadium
mangelhafte MuHy
odontogene Infektionen (PA, C)
Weichtelabzess, v.a. bei ungenügender Eröffnung
Osteomien mit iatrogener Knochenschädigung
infizierte Zysten
eintrige Sinuitiden
zur Mundhöhle offene Kieferfrakturen
Osteomyelitits - Klassifikation
Züricher Klassifikation
akute Osteomyelitits (20%)
mit sekundärer Chronifizierung (70%) bei >4 Wochen
primär chronische Osteomyelitits (10%)
juveniele chron. Osteomyelitis
adulte chron. Osteomyeltits
syndromal assoziierte primär chron.
CRMO (chronisch rekurrierende multifokale Osteomyelitis)
SAPHO-Syndrom (Akronym für Synovitis, Akne, Pustolosis, Hyperostosis, Osteitis)
Sonderform:
Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrose
infizierte Osteoradionekrose
Osteomyelitits - Klinik
häufiger im UK
Grund: ungünstige Durchblutung, mehr anorganische Substanz, stärkere Kompakta -> höhere Anfälligkeit für intraossäre Druckerhöhung
Osteomyelitits - Pathogenese
Druckanstieg -> Vincent-Symptom
Bakteriämie -> intraossärer Druckanstieg -> nekrotische Anteile -> keine vitalen Osteoklasten und Blutgefäße -> kein Abbau des avitalen Knochens -> Knochensequester und Totenlade
schmerzlose Zahnlockerung in nektrotischen Anteilen
parallel entsteht periostale Knochenverdickung (Periostitis)
bei Durchbruch der Osteomyelitis durch Kompakta ins Gewebe: Schwellung, Abzesdierung, Fistelung
bei seku. Weichteilabzess: Os liber (freiliegender Knochen)
Vincent Symptom
Hyp- bis Anästhesie im Bereich des N. alveoalris inverior
Vorkommen: wenn Osteomyelitis zur Affektion des Nervkanals führt oder Bruchspalt einer UK-Fraktur durch Nervkanal läuft
Osteomyelitis im Rö
radioopake Sklerosierungsvorgänge neben radioluzenten Bereichen (wolkigartig)
bei Mitbeteiligung der Kompakta: subperiostale Knochenneubildung (zwiebelschalenartiger Umbau der Kortikalis)
CT: Differenzierung zw. Tumor und Osteomyelitis
MRT: Frühdiagnostik -> Knochenmarködem als Frühform einer Osteomyelitis
nuklearmedizinische Verfahren (SPECT): ähnliche Sensitivität wie MRT, aber schlechtere Ortsauflösung
Osteomyelitis - Mikrobiologische Untersuchung
intraoperativ entnommenes Erregermaterial zur gezielten antibiotischen Therapie
Blutuntersuchung zur Dokumentation und Verlauf der Entzündung (BSG, CRP, alkalische Phosphatase)
Differenzialdiagnose akute vs sekundär chronische Osteomyelitis
Therapie akute Osteomyelitis
Abzesinzision
Ursachenbehandlung
isolierte X von Fokuszähnen, nicht alle Zähne
AB
initial: kalkuliert (z.B. Amoclav oder Clindamycin)
danach: erregerorientiert
Therapie sekundär-chronischer Osteomyelitis
Sequerotrotomie
Dekortikation
Spongiosaplastik
Knochentransplantation (mindert Druck und fördert Revaskularisierung)
bei Misserfolg Sequesterostomie/Dekortikation/Spontanfraktur: UK-Kasten oder Teilresektion und mikrovaskuläre Rekonstruktion
Immer: plastischer Weichteilverschluss
Adjuvante AB und Schmerzmittelgabe
Additiv: O2-Therapie (Verbesserung der Oxygenierung -> toxischer Effekt auf Anaerobier)
Primär chronische Osteomyelitis
genaue Äthiologie unbekannt
Vermutung: Bakteriämie bei reduziertem Immunstatus
Unterscheidung: adult vs juvenil
adulte Form
fehlende Eiter-, Fistel- oder Sequesterbildung
in Rö: diffuse Verdichtung
typisch: Phasen aus eingeschränkter Mundöffnung, Schmerzen und Schwellung
juvenile Form
Volumenzunahme des UK durch periostale Knochenapposition (Periostitis ossificans)
Akute und sekundär chronische Osteomyelitis
3.-6. Lebensjahrzenht
Männer > Frauen
Klinisch: Weichteilabzess, Zahnlockerung, Vincent-Symptom, starke Kieferschmerzen, hohes Fieber
radiologisch: dentogene Ursache
Sonderform: fokal-sklerosierende Osteomyelitis (Residuum chronischer Pulpitiden oder Okklusionsstörungen
IORN - Definition
Infizierter Osteoradionekrose = Sonderform der Osteomyelitis bei Vorschädigung des Knochens durch Strahlentherapie
Inzidenz: 2-16%, meist nach 1-4 Jahren
IORN - Ätiologie
Strahlentherapie
Schädigung der Osteoblasten, Blutgefäße (Umbauprozesse der intraossären Blutgefäße
Minderdurchblutung) und des kollagenen Gewebes durch ioniesierende Strahlung
herabgesetztes Abwehrvermögen
MSH-Traumata, Zahnextraktionen, Odontogene Infektionen
schnellere Infektion des Knochens
IORN - Klinik
Schmerz, Schwellung, Ulzerationen bis hin zum freiliegenden Knochen
Foetor ex ore, Zahnlockerungen, Fistelbildung
allgemeines Krankheitsgefühl
ggf. Komplikationen der Radiatio: Xerostomie, geschädigte Mukosa
Komplikationen: pathologische Fraktur, Abszessedierung
IORN - Diagnostik
Anannese
klinische Untersuchung
Rö: Osteolysen (destruktive Entzündung)
ggf. Szinti
IORN - Klassifikation
nach Schwartz und Kagan
IORN - Prophylaxe
Primärprophylaxe
Fokussanierung vor Bestrahlung
Aufklärung
MuHy-Instruktion
Strahlenschutzzschiene (Verhinderung lokale Dosissteigerung durch Reflexion)
Fluoridierungsschiene
Sekundärprophylaxe
Eingriffe auf Mininum reduzieren
oralchir. Eingriffe atraumatisch
unter AB (1-2d prä bis Naht X 3x 750mg Amoxi)
BRONJ - Klassifikation
nach Ruggiero
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