Buffl

Rationalität

OG
by Ole G.

Welche weiteren praktischen Probleme bringt der homo oeconomicus mit?

  • Oft hat man kognitive Schranken

  • Oft wird erst in der Zukunft entschieden, welche Entscheidung die beste gewesen wäre (Aktienmarkt, Markt für Sportwetten, Heiratsmarkt)

  • In Unternehmen ist oft Rücksicht zu nehmen auf die Einbettung von Entscheidungen in Kommunikations-, Kooperations- und Machtbeziehungen

  • Berücksichtigung von Erkenntnissen aus etwa der Psychologie und Soziologie

  • Menschen wollen oft nicht alle Alternativen durchdenken, sondern sich schnell mit einer möglichst guten Lösung zufrieden geben (Heuristiken, s. Kapitel 2.2)

  • Häufig beobachtbar ist die Inkonsistenz bei der Bewertung von Alternativen (fehlende Transitivität)

  • Menschen treffen gerne Entscheidungen aus dem Bauch heraus.

  • Bei Menschen findet man oft ein bewusstes Wählen von Alternativen, die für sie selbst nicht den höchsten Nutzen bringen (soziale Präferenzen wie Gerechtigkeit etc., z.B. Leute in einer Warteschlange vorlassen, für Ältere im Bus Platz machen, Verzicht zugunsten anderer, Spenden, Geschenke, etc., s. Kapitel 1.2)

  • Keine Berücksichtigung von Emotionen im Modell des homo oeconomicus, aber:

    Emotionen haben Einfluss auf menschliches Verhalten

    • Emotionale Reaktionen sind schneller als kognitive Prozesse und sind häufig schon da, bevor Menschen bewusst nachdenken.

    • Emotionen machen menschliches Verhalten tendenziell unberechenbar

    • Menschen neigen dazu, Auswirkungen von Emotionen auf Handeln, Zukunft und Vergangenheit zu unterschätzen.

    • Emotionen können dazu führen, dass Verhalten irrational erscheint. Aber: Emotionen können zu rationalem Verhalten führen.


Welche Formen von sozialen Präferenzen gibt es?

  • Altruismus: Uneigennütziges, selbstloses Verhalten, das gekennzeichnet ist durch die Rücksichtnahme auf andere Menschen

    • Beispiele: Ehrenämter, Spenden, im Bus für ältere Menschen Platz machen

  • Fairness: Ehrliches, vernünftiges und anständiges Verhalten, das auf Gerechtigkeit, Gleichbehandlung und Unparteilichkeit basiert und das Einhalten vereinbarter Regeln erfordert

    • Beispiele: Regeln beim Fußball einhalten (Kloses Handspiel), Kuchen in gleich große Stücke aufteilen (Problem der subjektiven Wahrnehmung/ des subjektiven Bedarfs), niemanden wegen Aussehen, Größe, Ethnik, Geschlecht etc. anders behandeln als andere)

  • Reziprozität: Man fühlt sich oft zur Gegenseitigkeit verpflichtet; „wie du mir, so ich dir“; Belohnung für als gut empfundenes Handeln anderer, Bestrafung für als schlecht empfundenes Verhalten anderer

    • Beispiele: Trinkgeld, Komplimente, Anlocken von Kunden mit z.B. Sekt gratis vor einem exklusiven Geschäft (kaum jemand will etwas schuldig bleiben)

  • Ungleichheitsaversion: Oft nehmen Akteure ungleiche Einnahmen als unangenehme wahr und sind bereits, Teile der Einnahmen abzugeben (s. auch unten Ultimatumspiel und Diktatorspiel) oder oft wird Ungleichheit als ungerecht wahrgenommen

    • Beispiele: Diktatorspiel, Einkommensverteilung

  • Effizienz: Oft sind Menschen bereit etwas abzugeben, wenn andere Menschen dafür umso mehr erhalten, und somit die gesamte Gewinnsumme höher wird

    • Beispiel: Spenden, bei denen der Empfänger eine höhere Wertschätzung für den Wert des Gutes/ Geldes hat (mit gleichem Input (hier: Geld) den Output (hier: Wert des Geldes) maximieren)


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Ole G.

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