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4. Kostenrechnung

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by nikolai K.

KOstenartenrechung


Aufgabe der Kostenartenrechnung ist es zu bestimmen, welche Kosten in welcher Höhe angefallen sind.

 In der Kostenartenrechnung werden die insgesamt angefallenen Kosten einer Periode erfasst und die Kostenarten anschließend gegliedert.


Es werden nur Primäre kosten erfasst (Kosten die von dritten in Rechnung gestellt werden)


  • Die Kostenartenrechnung erfasst alle für die Kostenrechnung relevanten Kosten.

  • Diese Kosten werden anschließend nach Kostenarten gegliedert und der weitere Verarbeitung in der Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung zur Verfügung.

  • Die Kostenartenrechnung stellt sicher, dass die Kosten vollständig und korrekt erfasst sind.

  • Die Zuordnung der Werte zu den Kostenarten erfolgt eindeutig und überschneidungsfrei.

Nach verbrauchten Produktionsfaktoren 

  • Materialkosten

  • Personalkosten

  • Dienstleistungskosten

  • Steuern, Gebühren

  • Betriebsmittelkosten

Nach betrieblicher Funktion

  • Beschaffungskosten

  • Fertigungskosten

  • Vertriebskosten

Nach Art der Kostenerfassung

  • Aufwandsgleiche Kosten, auch Grundkosten genannt: Kosten, deren Höhe dem in der Gewinn- und Verlustrechnung verbuchten Aufwand entspricht

  • Kalkulatorische Kosten: werden lediglich intern angesetzt und aufgrund des Prinzips der Opportunität ermittelt

Nach Herkunft der Kostengüter

  • Primärkosten , z. B. Lohnkosten, Kosten für Büromaterial

  • Sekundärkosten , z.B. selbsterstellter Strom, selbst durchgeführte Reparaturen

Dabei werden in der Kostenartenrechnung  nur Primärkosten erfasst, wohingegen Sekundärkosten aufgrund ihrer Kostenstellenbezogenheit und Wiedereinsatzfähigkeit, erst in der Kostenstellenrechnung  berücksichtigt werden.

Nach Zurechenbarkeit

  • Einzelkosten, die direkt den einzelnen betrieblichen Leistungen zugerechnet werden können, z.B. Holz bei der Möbelherstellung

  • Gemeinkosten, die einem Kostenträger (z.B. einem Produkt) nicht direkt zugerechnet werden können

Nach Grad der Abhängigkeit von Bezugsgröße 

  • fixe Kosten

  • variable Kosten


Realtiver DB



Der relative Deckungsbeitrag beschreibt das Verhältnis vom Stückdeckungsbeitrag zu einem Engpassfaktor. Das kann zum Beispiel eine begrenzte Maschinenkapazität sein. Mithilfe des relativen Deckungsbeitrags kann ein Unternehmen die Produktion trotz des Engpasses bestmöglich planen. 

Wichtig ist, dass der relative Deckungsbeitrag mehrere Produkte hinsichtlich des Engpassfaktors vergleicht. Dadurch kann das Unternehmen entscheiden, welches Produkt es bevorzugt herstellen soll. Meistens ist es das Produkt, welches mehr Gewinn abwirft.



ur Berechnung des relativen Deckungsbeitrags brauchst du den Stückdeckungsbeitrag und den Engpassfaktor.

Die Formel für den Stückdeckungsbeitrag lautet: 

Stückdeckungsbeitrag in € =

Verkaufspreis pro Stück – variable Kosten pro Stück

Die variablen Kosten sind dabei die Kosten, welche bei der Produktion anfallen. Beispiele sind Rohstoffpreise, Transportkosten und Energiekosten für die Maschinen. Sie sind abhängig davon, wie viele Produkte das Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum herstellt.

Der Engpassfaktor ist häufig die Produktionszeit pro Stück. Du kannst sie entweder in Minuten oder Stunden angeben. Damit ist dann die Zeiteinheit der Berechnung auch pro Minute oder pro Stunde.

Die Formel zur Berechnung des relativen Deckungsbeitrags lautet: 

Formel relativer Deckungsbeitrag

relativer Deckungsbeitrag =

Stückdeckungsbeitrag / Engpassfaktor

Da häufig die Zeit der Engpassfaktor ist, kannst du die Formel auch so schreiben:

relativer Deckungsbeitrag =

Stückdeckungsbeitrag / Produktionszeit pro Stück

Der relative Deckungsbeitrag ist ein Vergleich hinsichtlich des Engpassfaktors. Deshalb berechnest du die Formel immer für mindestens zwei Produkte

Das beste Ergebnis liefert das Produkt mit dem höchsten relativen Deckungsbeitrag. Damit kann das Unternehmen mehr Umsätze erzielen. Allerdings ist dieses Produkt nicht immer das bei der Produktion bevorzugte, da weitere Faktoren wie Kundenwünsche berücksichtigt werden müssen.


Beispielsrechnung relativer DB

Die Firma Berger-Bau produziert an derselben Maschine zwei Arten von Rohren, ein dünnes und ein dickes. Die Maschine läuft 10 Stunden am Tag. 

Das dünne Rohr hat pro Stück einen Verkaufspreis von 40 € und variable Kosten von 20 €

Das dicke Rohr kostet pro Stück 50 € und die variablen Kosten betragen 25 €

Damit kannst du zunächst den Stückdeckungsbeitrag berechnen.

  • Dünnes Rohr: Stückdeckungsbeitrag in € = 40 € Verkaufspreis pro Stück – 20 € variable Kosten pro Stück = 20 €

  • Dickes Rohr: Stückdeckungsbeitrag in € = 50 € Verkaufspreis pro Stück – 25 € variable Kosten pro Stück = 25 €

An dieser Stelle brauchst du den Engpassfaktor. Hier ist es die Produktionszeit der beiden Rohre.

Das dünne Rohr hat eine Produktionszeit von 20 Minuten. Das dicke Rohr braucht 40 Minuten

Daraus berechnest du den relativen Deckungsbeitrag folgendermaßen: 

  • Dünnes Rohr: relativer Deckungsbeitrag = 20 € Stückdeckungsbeitrag / 20 Minuten Engpassfaktor = 1 €/Minute

  • Dickes Rohr: relativer Deckungsbeitrag = 25 € Stückdeckungsbeitrag / 40 Minuten Engpassfaktor = 0,625 €/Minute

Du siehst, dass das dünne Rohr trotz eines geringeren Stückdeckungsbeitrags einen höheren relativen Deckungsbeitrag hat. Noch deutlicher wird das, wenn du die Gesamtlaufzeit der Maschine pro Tag berücksichtigst. Dazu multiplizierst du das Ergebnis des relativen Deckungsbeitrags mit der Gesamtlaufzeit der Maschine. Das Ergebnis liefert dir den Gesamtdeckungsbeitrag pro Tag

Da du den relativen Deckungsbeitrag in Minuten berechnet hast, multiplizierst du das Ergebnis zunächst mit 60. So berechnest du den relativen Deckungsbeitrag pro Stunde

  • Dünnes Rohr: 1 €/Minute · 60 = 60 €/Stunde

  • Dickes Rohr: 0,625 €/Minute · 60 = 37,5 €/Stunde

Im nächsten Schritt multiplizierst du den relativen Deckungsbeitrag pro Stunde mit der Gesamtlaufzeit der Maschine, also mit 10 Stunden.

  • Dünnes Rohr: 60 €/Stunde · 10 Stunden = 600 € Gesamtdeckungsbeitrag pro Tag

  • Dickes Rohr: 37,5 €/Stunde · 10 Stunden = 375 € Gesamtdeckungsbeitrag pro Tag

Du siehst, dass das dünne Rohr einen deutlich höheren Gesamtdeckungsbeitrag hat. Das Unternehmen sollte also bevorzugt das dünne Rohr produzieren. 

Äquivalenzkalkulation

Äquivalenzziffernkalkulation Erklärung und Definition

Die Äquivalenzziffernkalkulation ist eine wichtige Kalkulationsmethode der Kostenträgerrechnung. Sie ist eine Weiterentwicklung der Divisionskalkulation zur Erfassung der anteiligen Kostenverursachung. Daher wird sie auch häufig als Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern bezeichnet. Die Äquivalenzziffernkalkulation wird verwendet, wenn es sich um artgleiche Güter bzw. Erzeugnisse handelt. Dann spricht man auch von Sortenfertigung. Zwischen den Produktarten herrscht ein festes Kostenverhältnis, das durch Äquivalenzziffern (=Verhältniszahlen) ausgedrückt werden kann, nachdem man zuvor eine sogenannte Einheitssorte festgelegt hat. Auch hier kann zwischen einstufiger (keine Lagerbestandsveränderungen) und mehrstufiger Äquivalenzziffernkalkulation (Lagerbestandsveränderungen) unterschieden werden.

Äquivalenzziffer berechnen

Ein Beispiel für eine Äquivalenzziffernkalkulation wäre eine Brauerei, die verschiedene Biersorten herstellt oder eine Fabrik, die unterschiedliche Arten von Flaschen produziert. Bei solchen gleichartigen Produkten stehen die Kosten in einem festen Verhältnis zueinander. Beispielsweise wird angenommen, dass die Herstellung einer 1 Liter Glasflasche doppelt so teuer ist wie die Herstellung einer 0,5 Liter Flasche. Als erstes wird eine Einheitssorte oder Basiseinheit festgelegt. Hier wählt man normalerweise das am meisten produzierte Gut. Dieses erhält dann die Äquivalenzziffer 1. Die Äquivalenzziffern der anderen Sorten werden dann anteilig so festgelegt, dass sie im passenden Verhältnis zur Einheitssorte stehen. Wenn beispielsweise die 0,5 Liter Flasche die Einheitssorte mit der Äquivalenzziffer 1  ist, hätte die 1 Liter Flasche eine Äquivalenzziffer von 2. Dieser Wert drückt also aus, wie viele Mengeneinheiten der Einheitssorte anstelle der anderen Sorten herstellbar wären. Die Gesamtkosten werden dann anhand der Äquivalenzziffern auf die einzelnen Produkte aufgeteilt.

-> beispiel s. 150 im heft

























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nikolai K.

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