Definition
potentiell reversible Nierenfunktionsstörung durch renale Vasokonstriktion
konsekutiv verringerte Nierenperfusion bei schweren Lebererkrankungen
Pathogenese:
Leberzirrhose -> portale Hypertension -> vermehrte NO-Bildung in splanchnischen Gefäßen -> splanchnische Vasodilatation -> Reduktion des effektiven arteriellen Volumens -> reflektorische Stimulation vasokonstriktorischer Systeme (RAAS +. und Katecholamine +) -> renale Vasokonstriktion -> renale Perfusion -, GFR - -> hepatorenales Syndrom
Triggerfaktoren
Volumenverluste
Abpunktion großer Aszitesmengen
GIT Blutungen
Forcierte Diurese
Übermäßiger Einsatz von Laxantien
HRS Typ 1
rascher Anstieg innerhalb Tagen des Kreatinins > 2,5 mg/dl
binnen Tagen oder Woche fortschreitend mit sehr ungünstiger Prognose
HRS Typ 2
langsamerer Anstieg des Kreatinins auf > 1,5 mg/dl über Wochen/Monate
eher langsam über Monate progredient
bessere Prognose
Diagnostik
Diagnose per Ausschluss!
Ausschluss anderer Ursachen eines Nierenversagens
Ausbleibende Besserung des Kreas auf < 1, 5mg/dl trotz Gegemaßnahmen
Absetzen aller Diuretiker und Gabe von Albumin)
keine Proteinurie > 0,5 g/d
keine Mikrohämaturie
keine akut-pathologischen Befunde in der Nierensonographie
Therapie
Lebertransplantation als einzige kurative Option
Intensivmedizinische Therapie mit Gabe von Terlipressin und Albumin
Anlage eines transjugulären intrahepatischen portosystemische Shunts TIPS
Warum Terlipressin?
Vasopressin-Analogon
insb. in Splanchnikusgebiet wirksam, Vasokonstriktion
wirkt relativer Hypovolämie und somit der renalen Minderperfusion entgegen
Last changeda year ago