Hagia Sophia - Ausstattung

• Prokopios von Caesarae (500-560)

  • “Über die Bauten”

• Paulos Silentiarios (t vor 581)

  • “Beschreibung der Hagia Sophia”

  • Preisgedicht anlässlich der Neuweihe der Hagia Sophia nach Rekonstruktion der Kuppel um 563

Prokop 1

• 54-56:

  • reines Gold überzieht die ganze Decke

  • es überstrahlt der aus den Steinen kommende Glanz des Goldes

  • seitliche Säulenhallen haben gewölbte Decken und geschmückt mit Gold

Paulos Silentarios

• 668-672

  • goldene Steinchen überziehen die Decke

  • funkelnder Glanz flutet von ihnen herab - Menschenaugen können es kaum ertragen

  • wie mittägliche Frühjahrssonne

• 489-492

  • Kuppel strebt in grenzlosen Raum empor

  • Scheitelpunkt formte die Kunst zum Schutze der Stadt das Kreuzzeichen

• 506-511

  • inmitten der Kuppel ist das Kreuzzeichen in feinem Mosaik

  • damit der Heiland das Heiligtum sicher bewacht

Gold = Dominant - keine figürlichen Darstellungen - Hauptmotiv = Kreuz begleitet von geometrischen und pflanzlichen Motiven in verschiedenster Ausführung

Prokop 1

• 59-60

  • Wer könne die Pracht der Säulen und Steine aufzählen

  • wie Blumenwiese zu Frühlingszeit

  • Purpur, Grün, Rot, Weiß

Paulos Sinetiarios

• 605-611

  • kunstvoll bearbeitete Steine an der Wand

  • Kunstwerke aus der Felsenschlucht des meerumkränzten Prokonesos

  • Gefüge der Steine gleicht den Werken eines Pinsels

Praktisch:

• keine Zeit für figürliche Mosaike

  • Kirche in 5 Jahren gebaut und geweiht

  • eher schwaches Argument, weil Justinian genug Mittel und Arbeitskräfte gehabt hätte

• Größe und Struktur des Baus sind nicht geeignet für figürliche Bilder (Apsismosaik Muttergottes 9.JH.)

Symbolisch und ideologisch:

• der heiligen Weisheit gewidmet

• dominierendes Kreuz = wichtigstes Symbol Christis

  • weißt auf Kreuzigung und somit Erlösung der Menschheit hin

  • Symbol der heiligen Weisheit selbst und des Lichts der Welt

Prokop 1

• 45-47

  • Kuppel scheint nicht auf Bau zu ruhen, sondern hängt als goldene Kugel im Himmel und bedeckt so den ganzen Raum

• 60-61

  • Werk wirkt nicht wie von Menschenhand, sondern wie mit der Hilfe Gottes gestaltet

  • der Herr sei nicht fern, sondern verweilt ebenso am liebsten in den Räumen, die er sich selbst auserwählt hat

Licht= einzige Ausstattung, die Gott und seinem Hauptsitz auf Erden gütig war

=> Hauptdekoration der Hagia Sophia

=> Bewusste Inszenierung des Lichts (ob natürlich von außen oder künstlich mit Leuchten)

• allmähliche Steigerung der Intensität von unten nach Oben mit dem Höhepunkt des Lichtes in der Kuppel

= 7. Jh. bis 1.H. des 9. Jh.

Übergangszeit der Bilderstreits (730-787, 815-843)

• 730 Anfang des Bilderstreits = Ikonoklasmus

• innere Krise im byz. Reich => bürgerkriegsähnliche Zustände

• theologische Streitdiskussion über grundsätzliche Frage

• Dürfen Christus, die Muttergottes und die Heiligen dargestellt werden und ihre Bilder verehrt werden?

Bilderfeinde:

• Tradition der Urkirche = Bilderverbot

• Untrennbarkeit der zwei Naturen Christi

  • Bild kann nur menschliche Natur erfassen

• wahres Bild Christi sei nur die Eucharistie (hl. Liturgie und Kommunion)

• einziges zulässiges Symbol = Kreuz (Versinnbildlichung Kreuzigung und Schutz und Sieg der Kaiser)

Bilderfreunde:

• Tradition der Bildverehrung (ab späten 6. Jh)

• Inkarnation Christi - was gesehen wurde kann abgebildet werden

• wer Rechtmäßigkeit der Bilder anzweifelt, zweifelt an Menschwerdung Gottes

  = Leugnen der Inkarnation

843 Triumph der Orthodoxie = Sieg Bilderfreunde = Endgültige Anerkennung der Bildverehrung

867 Weihe der Bilder ? oder Kirche? durch Patriarchen Photios in Anwesenheit der Kaiser Michael III. und Basilios I.

Apsismosaik: ca. 867

• Thronende Muttergottes

  • purpurfarbene Tunika und Maphorion

  • weiße Haube und rote Schuhe

• hält das Christuskind

  • Kreuznimbus

  • goldene Tunika und Pallium

  • Schriftrolle haltend

• Inschrift (historisch inkorrekt)

  • “Die Bilder, die die irrenden (Bilderfeinde) von hier entfernt hatten, wurden von den frommen Kaisern wiederhergestellt.” (da war ja vorher nur das Kreuz - was soll da wiederhergestellt werden?)

• Bedeutung

  • Inbegriff der Inkarnation

    = Hauptargument der Bilderfreunde für Rechtfertigung der Abbildung Christis

  • Verbindung Inschrift - bewusste öffentliche Stellungnahme der Bilderfreunde - Einweihung am Jahrestag des Triumphs der Orthodoxie

Tonnengewölbe davor:

• Erzengel

  • höfische Bekleidung - Tunika, Chlamys und rote Schuhe

  • Lanze und Weltkugel

= Heilige Kirchenväter 9. Jh (nach 877)

• urspr. 14 Kirchenväter

  • 7 pro Seite

  • östliche Bischöfe

  • 8 in Verbindung mit Liturgie in Hagia Sophia (relevant für Gebäude)

• nur 4 Kirchenväter im Norden freigelegt

• Ignatios der Jüngere (Bild)

  • tod 877

  • heilig gesprochen weil Opposition gegen Ikonoklasmus

  • Reflektion des Triumphs der Orthodoxie

= Namenlsoer Kaiser in tiefster Prokynese Mitte 9. Jh.

• zu Füßen Christi

• In Buße? Basilios I. Mörder oder Leon VI. 4 Ehen

• Visualisierung der Stellung des Kaisers als Stellvertreter Christi auf Erden

• Nimbus - priviligierte Positionierung und direkter Kontakt zu Christi

= Kaiser Alexandros

• 912-13

• 3,1 m x 1,5 m

• Mann in reifen Jahren in vollem kaiserlichen Ornat (Tunika und Loros)

• in Händen akakia

  • staubgefülltes Säckchen als Symbol der Instabilität der Macht, der Demut seines sterblichen Trägers

• durchsichtiger Globus

• Medaillons

  • Name

  • Titel

  • “Herrr hilf deinem Diener, dem orthodoxen und treuen Kaiser”

• ungewöhnliche Darstellung alleine - Präsenz in der Kirche wichtig

= Ostwand der Südempore

1. Konstantin IX Monomachos und Zoe

   • 11. Jh.

   • Mitte = Chrisit

   • Änderung Name und Identität des Kaisers - dritter Ehemann Zoes - davor der erste Ehemann (Romanos III), der von ihr ermordert wurde um Liebhaber zu heiraten

   • Änderung der Köpfe von Zoe und Christus - Wieso? Unbekannt

2. Johannes II Komnenos und Eirene Piroska

   • Anf. 12. Jh.

   • Mitte = Gottesmutter mit Chrisitkind

   • einzig erhaltenes Mosaik aus 12. Jh.

   • tugendhaftes, frommes Kaiserpaar

   • ewige Präsenz der kaiserlichen Familie in der wichtigsten Kirche des Reiches

• ewige Präsenz der Kaiser als Stellvertreter Gottes auf Erden in seiner Hauptkirche

• Aussage über Stellung der Machrt byzantischer Kaiser

• Priviligierte Stellung neben Christus und Muttergottes

• Tugenden der Kaiser - Fromm und Großzügig