Mittelbyzantinische Sakralbauten

= wichtige und dauerhafte Veränderung in der byzantischen Sakralarchitektur

• Bauttypen betreffend

• aber auch Dimensionen werden verändert

  • kleiner und zentralisierter

• Kuppel = wesentiliches Element des byzantischen Kirchenbaus

  • kosmologische Interpretation der Bauten als Mikrokosmos

  • “Kirche als irdischer Himmel” - Germanos I Patriarch Konstantinopel 715-30

  • Kuppel als Abschluss des Himmels

Veränderungen im Gottesdienst:

• statische Liturgie - konzentriert sich auf inneres des Baus

• kleinere Gemeinden

= Bautyp der Platzbedüfnisse und Raumwirkung mit Austattung ideal miteinander verbindet

• Grundform: Quadrat in 9 Joche unterteilt

• Kern: Kuppeljoch in Mitte

  • definiert durch vier freistehende Sützen (meist Säulen)

  • diese sind durch Bägen miteinander verbunden

• Kreuzarme: vier rechteckige Felder in den vier Himmelsrichtungen - Kreuz bildend

• Eckkomparimente: Eckfelder

• Vertikale Hierachie: Kuppel über Kreuzarmen über Eckkompartiemente

• 3 Typen

  • einfacher Typus

  • komplexer Typus (typisch für Konstantinopel)

  • komplexer Typus mit Flankenbauten

= vor 923

• Christliches Patrozinium umbenannt

• nahe Hauptstraße “Mese”

• Teil des Myrelaion Palastes bzw. des Myrelaion Klosters

• Rundanlage aus 5. Jh. als Substruktion (Unterbau) des im 10. Jh. errichteten Palastes von Romanos I. Lekapenos

• vor 923 Umwandlung Palast in Kloster

• Substruktion für Kirche um Niveau des Palastes zu erriechen - Sichtbarkeit

• Mauerwerk: abwechselnd Haustein und Ziegellagen

• Kreuzkuppelkirche des komplexen Typus

• dreiteiliges Bema im O

• Erhöhte Zentralapsis

• kleinere Seitenapsiden

• dreiseitig ummantelt

• Dreiteiliger Narthex im Westen

• Vertikale Gliederung

  • halbrunde Wandvorlagen

• Horizontale Gliederung

  • Gesims, welches Ansatz der Bögen des Innenbaus markiert

• Gewölbesystem

  • Melonen/Schirmkuppeln

  • Kreuzarme und Bemajoch (Hochgezogene Stichkappen, die Wandfelder Umrahmen - Bildaustattung)

1118-1136

= Bedeutenstes Kloster paläologischer Zeit

• Christus Pantokrator (Allherrscher) geweiht

• Kaiserliche Stiftung von Kaiserin Eirene und Johannes II KOmenenos (Grablege Komnenen Dynastie)

• Erhaltenes Typikon (Stifterurkunde)

  • Wohnungen für 80 Mönche, Xenodochieon, Hospital, Medizinschule, Altersheim, Wirtschafts- Wasch- und Badeanlagen

• 1204-61 Hauptquartier der Venezianer und zentrale Sammelstelle für Reliquien und Kunstraub

• unter Mehmet II zu Moschee

• Baumkomplex aus 3 Kirchen

1. Christus Pantokrator Kirche:

   • Hauptkirche des Klosters - nur für Mönche zugänglich

   • Kreuzkuppekirche (größte erhaltene Kuppel der einer KKK

     • schwierig weil Bautypus eher für kleine Dimension - je größer desto unstabiler

2. Muttergottes Elousa (Barmherzige) Kirche:

   • für alle (sogar Frauen) zugänglich

   • KKK

3. Erzengel Michael (Seelenbegleiter) Kirche:

   • Heroon

   • Grablege komnenisches und später paläologisches Kaiserhaus

   • zweijochiger Saal mit zwei Kuppeln, die auf Außenmauern der Nachbargebäude stützen

• Exonarthex vor der Südkirche gleichzeitig mit Heroon

• Regelmäßiges Ziegelmauerwerk mit verdeckter Schichttechnik

• Gestaffelter Baukomplex

  • als ein einziger Baukomplex beabsichtigt

  • nacheinander hinzufügen von Bauten

  • Bedeutung Kloster durch Komplexität

    • davor durch Monumentalität

    • Vorbildcharakter für spätbyzantishe Architektur