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Lernen Definition
Lernen ist ein Prozess , durch den sich das Verhaltenspotenzial ändert
Die Veränderung ist ausgelöst durch Erfahrung und lässt sich nicht durch Reifung oder kurzfristige Zustände wie Ermüdung erklären
Zentrale Bestimmungsstücke
Änderung einer Reiz-Reaktionsverbindung
Beschleunigung oder Verbesserung
Wiederholung / Übung sind wichtig
Trennung von Lernen (Prozess) & Verhalten (Konsequenz)
Lernintention ist nicht notwendig
Lernen ist oft nicht offensichtlich
Was ist lernen ?
"Verstehen" ist die beste Voraussetzung für "Erinnern"
Eine einheitliche und klare Struktur kann als Erinnerungsplan genutzt werden und entlastet das Gedächtnis
Anschaulichkeit ermöglicht eine effizientere Informationsverarbeitung
Eine Elaboration des neuen Wissens festigt die Gedächtnisinhalte und schützt sie vor Vergessen
Mittlere bis hohe Schwierigkeiten der Aufgaben sind effektiver als zu leichte
Ermüdung
Verhaltensänderung entsteht durch Änderung der körperlichen Bedingungen (z.B. Nachlassen der Spannkraft durch wiederholtes, schnelles Ausführen einer Handlung)
Reifung
Reifungsprozesse sind angeboren und genetisch bedingt
Sprachentwicklung des Kindes
Vogelflug unabhängig von Übung
Reflexe
Reflexe sind angeboren
Reflexe haben spezifische Auslöser
Reflexe sind adaptiv , d.h. sie dienen dem Überleben
Reflexe stellen den kürzesten sensomotorischen Schaltkreis dar
Patellarsehnen-, Lidschlag-, Pupillen- reflex etc.
Einige Reflexe sind nur in einer besMmmten Lebensphase nachweisbar (Reflexe von Neugeborenen)
Instinkte
Instinkthandlungen sind Reflexen ähnlich
sind jedoch komplexer und bestehen aus Ketten von Bewegungsabläufen
kommen oft nur bei einer Spezies vor und sind daher typisch für diese (Verhaltenserwerb durch Prägung)
Instinkverhalten
Instinktverhalten wirkt streng vorprogrammiert = fixes Verhaltensmuster mit folgenden Merkmalen:
Teil des Verhaltensrepertoires der gesamten Spezies
Geht nicht auf vorangegangene Lernerfahrungen zurück
Starre Reihenfolge mehrerer Verhaltensweisen (wird bis zum Ende abgespult)
Spezifischer Reiz (Schlüsselreiz) ist als Auslöser notwendig
Merkmale von Instinktmechanismen
Von Geburt an (oder ab einer frühen Entwicklungsphase) präsent
Nicht gelernt
Fertig entwickelt, bevor es gebraucht wird
Unverändert, sobald es entwickelt ist
Präsent bei allen Mitgliedern der gleichen Art
Eingebettet in ein bestimmtes Verhaltenssystem
Entwickelt während der Evolution
Individuelle Unterschiede lassen sich auf genetische Unterschiede zurückführen
Assoziationsstärke:
Assoziationsstärke kann beeinflusst werden durch:
Zeitdauer über die zwei Ereignisse koexistieren
Lebhaftigkeit der Wahrnehmung
Häufigkeit des gemeinsamen Auftretens von zwei Ereignissen
Latenz von zwei Ereignissen (wie lange vergangen)
Unbelastetheit zweier Ereignisse von starken Assoziationen mit anderen
Habituation I
Habituation bezeichnet die Reduzierung der Stärke oder Häufigkeit einer bestimmten Verhaltensweise aufgrund von wiederholter Erfahrung mit dem auslösenden Reiz
Sie ist die einfachste Form des Lernens und ermöglicht eine Anpassung an die Umwelt
nicht-assoziativ, d. h. beim Lernen nicht zwei Reize miteinander verbunden, sondern Reaktion des Organismus auf einen immer wiederkehrenden einzelnen Reiz
Habitation II
Habituation = Abnahme der Reaktionsstärke nach wiederholter Präsentation des Stimulus, der die Reaktion auslöst
Habituation kann sich bei jeder ausgelösten Reaktion einstellen.
≠ sensorische Adaptation und muskuläre Erschöpfung
Habituation ist stimulusspezifisch (bereits Säuglinge im Alter von wenigen Wochen sind in der Lage subtile Unterschiede im Klang der menschlichen Sprache wahrzunehmen)
Akustische Schreckreaktion (startle response):
Abwehrreaktion auf ein unerwartetes & lautes Geräusch
Bei Ratten: schreckhaftes Aufspringen
Bei Menschen: zusammenzucken
Messbar über Bewegungsstärke
Orientierungsreaktion:
Orientierungsreaktion auf ein neue & relevante Reize
Bei Babys: Anstarren neuer Reize
Messbar über Fixationsdauer
Habituation - Generalisierung
Wiederholte Reizung führt zu Habituation und damit zur Reduzierung dieser Verhaltensweisen
Ist Reiz-spezifisch
Habituation auf einen Reiz führt nicht zu Habituation auf einen ganz anderen Reiz
Aber: je ähnlicher zwei Reize, desto eher kommt es zu Generalisierung der Reaktion
Habituation - Dishabituation
Reaktionen auf habituierte Reize können durch durch längeres Aussetzen des Reizes oder durch zwischenzeitliche Präsentation eines anderen Reizes dishabituiert werden
Habituation & Sensitivierung
Abnahme der Reaktionsstärke nach wiederholter Präsentation des Stimulus, der die Reaktion auslöst → Habituation
Zunahme der Reaktionsstärke nach wiederholter Präsentation des Stimulus → Sensitivierung
Sensitivierung
ein erregender Reize kann zu einer verstärkten Reaktion (Sensitivierung) auf einen Folgereiz führen
Sensitivierung ist quasi das Gegenteil von Habituation
ein einziger Reiz kann genügen
abhängig von physiologischem Zustand (z.B. Schlafmangel)
Habituation- Sensitivierung
Habituation beschreibt eine abgeschwächte Reaktion
Sensitivierung beschreibt eine verstärkte Reaktion
habituierte Reize können dishabituiert werden
wiederholte Reize können sowohl zu Habituation als auch zu Sensitivierung führen
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