Wo und wie erfolgt Beratung?

Beratung umfasst die Bewältigung von Fragen und Problemen, die aus den alltäglichen und arbeitsweltlichen Lebensführungen entstehen

Ziel der Beratung ist die Befähigung von Individuen, Paaren, Familien und Gruppen zur angemessenen Bewältigung von Problemen, zur Gestaltung ihrer Lebensführung sowie zur Schaffung individueller und sozialer Lebensqualität und biopsychosozialer Gesundheit

Einrichtungen, die Beratung anbieten, können öffentlich, privat oder freiberuflich sein

Zielgruppen: von Paaren, Familien und Alleinerziehenden bis zu bestimmten Gruppen wie Schülern, Rentnern und Arbeitslosen

Problembereiche: von Erziehung über Ehe und Familie bis hin zu gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Notlagen

Beratung kann in verschiedenen Lebensphasen ansetzen, die biopsychosoziale Entwicklungsphasen oder gesellschaftliche Übergänge umfassen

Beispiele für kategoriale Einteilungen sind:

• Pubertät

• Übergang in Kita oder Schule

• Berufs- oder Studienfindung

• Berufseintritt, Berufswechsel

• von Paar zur Elternschaft

• Wiedereintritt in den Beruf nach längerer Elternschaft

• Umgang mit dem Alter

Zwicker-Pelzer (2018) vermittelt ein multiaxiales Modell von Beratung, das es ermöglicht, anhand der Achsen „Beziehung“ und „Zeit“ (Dauer des Settings) unterschiedliche Beratungsformate (formalisiert, teilformalisiert, informell) zu erfassen und zu definieren

Dieses Modell setzt die Orte, an denen Beratung stattfindet, in Beziehung zu der Art und Weise, wie dort unter den gegebenen Rahmenbedingungen Beratung angemessen stattfinden kann

Das multiaxiale Modell verweist auf die verschiedenen Spannungspole, die teilweise konträr sind oder sich ergänzen können

Es gibt kurze und längere Beratungssequenzen

Unterschieden wird zwischen "Kommstruktur" (institutionelle Beratungsstellen) und "Gehstruktur" (aufsuchend/zugehend).

Unterschiedliche Settings in den Wohnräumen der Klienten ermöglichen eine andere Art von Nähe und Einblick in den Alltag

Die Beziehungsdichte variiert je nach Setting

Institutionelle Beratung ist durch Distanz geprägt, während in den Wohn- und Lebensräumen eine andere Art von Nähe entsteht

Berater bewegen sich zwischen Regelwissen aus verschiedenen Theoriegrundlagen und dem individuellen Fallverstehen

Beratungsformate unterscheiden sich je nach den Anforderungen der Klientel und den Rahmenbedingungen