Buffl

Spezielle Beratungsformate

FH
by Franziska H.

Einzelcoaching

  • Das klassische Setting, in dem ein Coach und ein Coachee gemeinsam arbeiten, ermöglicht eine vertrauensvolle und intensive Auseinandersetzung derAnliegen des Coachees

  • Im Vergleich zum Gruppen- und Teamcoaching ist die Perspektivenvielfalt eingeschränkt auf die Wahrnehmungen und Handlungsmuster des Coaches und des Coachees

  • In der Coaching-Literatur lassen sich verschiedene Phasenmodelle finden, welche – mehr oder weniger ausdifferenziert – drei bis sieben Phasen zuzüglich eventueller Unterphasen beschreiben

  • Nachdem in der Kontakt- und Kontraktphase der Erstkontakt und das Erstgespräch stattgefunden haben sowie der Kontrakt zwischen Coach und Coachee geschlossen wurde, folgt in der Prozessphase das eigentliche Coaching, in dem Auftragsklärung, Zieldefinition sowie Interventionen im Mittelpunkt stehen

  • In der Abschlussphase wird das Coaching schließlich beendet, sobald das definierte Ziel erreicht ist

  • Der Coaching-Prozess lässt sich aus diesem Grund nicht in ein zeitliches Raster drücken

  • Das Coaching ist erst dann abgeschlossen, wenn der Coachee sein Ziel erreicht hat – ungeachtet darüber hinaus bereits vereinbarter Sitzungen

  • Die existierenden Phasenmodelle zum Prozess des Coachings stellen einen scheinbar idealtypischen Verlauf dar

  • Jedoch ist an dieser Stelle kritisch anzumerken, dass eine derartige lineare Entwicklung in der Praxis oft nicht umsetzbarbzw. zielführend ist

  • Stattdessen kann es auch zu Sprüngen oder zu Rückfällen in (scheinbar bereits abgeschlossene) Phasen kommen


Gruppencoaching

  • Beim Gruppencoaching finden sich mehrere Coachees mit ähnlichen beruflichen Problem- und Fragestellungen zum Coaching zusammen; eine persönliche Verbindung zwischen den Personen gibt es in der Regel nicht

  • Die Gruppe und ihre Dynamik stehen im Fokus des Prozesses

  • Die Begriffe Gruppencoaching und Gruppensupervision werden in Praxis und Theorie häufig synonym verwendet

  • Die Vorteile eines Gruppencoachings gegenüber einem Einzelcoaching liegen zunächst in der Perspektivenvielfalt, die durch die verschiedenen Sichtweisen entsteht, und in den Synergieeffekten, die sich bei der gemeinsamen Arbeit zwischen den Coachees entwickeln

  • Ein weiterer positiver Aspekt ist der Aufbau eines Netzwerks zwischen den Coachees, welches sich auch nach Abschluss des Gruppencoachings als hilfreiche Stütze im Arbeitsalltag erweisen kann

  • Neben dem Coach wirkt die Gruppe als „geschwisterliches“ Peersystem durchaus unterstützend, und die Erfahrung, dass andere Menschen auch Schwierigkeiten haben können, kann manch eine Härte gegenüber der eigenen Person aufweichen

  • Einige der zuvor genannten Aufgaben, Grundprinzipien und Regeln von systemischem Coaching können für den Coach im Rahmen eines Gruppencoachings zu einer größeren Herausforderung werden als im Einzelcoaching

  • Der Aufbau einer tragfähigen Beziehung zu den einzelnen Coachees gestaltet sich in der Regel bei einer größeren Gruppe schwieriger, in jedem Fall jedoch langwieriger als im Eins-zu-eins-Kontakt

  • Bei den Coachees ist die Hemmschwelle, vor bislang fremden Personen über ein persönliches, problembesetztes Thema zu sprechen, höher als im Einzelkontakt, sodass ein tiefer gehendes Arbeiten am Problem möglicherweise erst spät oder gar nicht stattfindet

  • Dem Coach kommt die Aufgabe zu, für ein ausgewogenes Verhältnis zu sorgen und alle Coachees mit ihren Anliegen und Zielen gleichermaßen im Blick zu behalten

  • Wenn ein Coachee mit seinem Anliegen bevorzugt behandelt wird, besteht die Gefahr eines „Einzelcoachings unter Zeugen“


Ziele und Aufgaben der Supervision

  • Allgemeines Ziel von Supervision ist es, durch angeleitete Reflexion und Erfahrungslernen die Fachlichkeit und Persönlichkeit der Supervisanden und die Weiterentwicklung von Teams und Personal zu fördern, die Bewältigung von Schwierigkeiten im Arbeitsalltag sowie die Kooperations- und Koordinationsfähigkeit von Arbeitsteams oder Organisationseinheiten zu unterstützen und eine Verbesserung von beruflichem Handeln und dessen Effektivität zu bewirken

  • Kurz gefasst, dient Supervision der Verbesserung der Handlungskompetenz, der Steigerung der Arbeitszufriedenheit und der Überprüfung der Wirksamkeit des eigenen professionellen Handelns

  • Sie ist damit ein Instrument der Qualitätsicherung und der Personal- und Organisationsentwicklung

  • Unter einem allgemeinen Verständnis bietet Supervision einen geschützten "“Reflexionsraum“, in dem die beruflichen Handlungen der Person wie auch ihre Beziehungen zu ihrer Arbeit und/oder die Interaktionen mit ihren Kollegen und darin auftauchende Probleme in den Fokus rücken und systematisch erschlossen, reflektiert und zu möglichen Lösungen geführt werden

  • Reflektiert wird im Kontext der individuellen, organisatorisch-institutionellen und gesellschaftlichen Strukturen und Bedingungen

  • Institutionelle Bedingungen werden nach Arbeitsbedingungen (Aufgaben, Anforderungen, Abläufe) und organisationellen Strukturen differenziert

  • Diese Reflexionsprozesse erfolgen nach Buchinger und Klinkhammer (2007, S. 33) durch „Beobachtung und Selbstbeobachtung bzw. dabei angestellte Überlegungen – etwa über zu erwartende Folgen, über Beweggründe, mögliche Absichten, andere Zusammenhänge und vor allem über andere Alternativen“

  • Die Autoren betrachten Supervision auf drei Reflexivitätsebenen: Die „primäre Reflexivität“ erfasst die berufliche Tätigkeit bzw. die Interaktionen zwischen Supervisand und Klient, die „sekundäre Reflexivität“ die daraus abgeleitete berufliche Rolle einschließlich Rollenwidersprüchen und die „tertiäre Reflexivität“ die Organisationseinheit, in der die Arbeit geleistet wird

  • Erst alle zusammen gestalten die Professionalität von Supervision

  • In den Fokus rückt nicht die Person mit ihren Charaktereigenschaften oder Störungen, sondern die berufliche Persönlichkeit in ihrem beruflichen Handeln

  • Gleicherweise ist nicht das Team oder die Supervisionsgruppe in ihrer Gruppendynamik Gegenstand der Supervision, sondern der Fokus liegt auf dem arbeitsweltlichen Handeln, auf den beruflichen Interaktionen des Teams

  • Supervision bewirkt eine Entlastung von Handlungsdruck in verdichteten Arbeitsprozessen und ist ein Beitrag zur Gesundheitsfürsorge


Kompetenzen der Supervision

Supervision verlangt vom Supervisor spezifische Grundkompetenzen, wie Ordnungs- und Abstraktionskompetenz, Interaktions- und Beratungskompetenz, Personenkompetenz, Sozialkompetenz und Feldkompetenz.

  • Ordnungs- und Abstraktionskompetenz: die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge zu erfassen und zu abstrahieren sowie in ihrerKomplexität über angemessene Deutungsschemata zu reduzieren und zu ordnen.

    • Solche Deutungsschemata werden aus wissenschaftlich fundierten Deutungs- und Erklärungsmodellen abgeleitet, z. B. aus den oben angeführten psychologischen und beraterischen Referenztheorien.

  • Interaktions- und Beratungskompetenzen: Kommunikations-, Beziehungs- und Reflexionsfähigkeit, die Fähigkeit, Beziehungsmuster zu verstehen und mit ihnen zu arbeiten, und die Fähigkeit, kommunikative Beratungsverfahren und Methoden angemessen zu handhaben

  • Personenkompetenz: Hier fließt zum einen Lebenserfahrung ein, die sich in intuitivem und angemessenem Handeln zeigt.

    • Weiter sind das Wissen und die Fähigkeit gemeint, die Entwicklung von Supervisanden unter verschiedenen Sozialisations- und Lebensbedingungen zu erfassen und zu verstehen, wie sich ihre Auffassungen von Wirklichkeit herausbilden und wie diese ihr Denken und Handeln bestimmen.

  • Sozialkompetenz: Die Fähigkeit und Fertigkeit, soziale Systeme zu verstehen, sich darin zurechtzufinden, ihre Regeln, Strukturen und darin ablaufende Dynamiken und Beziehungsmuster angemessen zu erfassen, zu analysieren und mit ihnen zu arbeiten.

  • Feldkompetenz umfasst bestimmte Kenntnisse in dem zur Supervision anstehenden Kontext, z. B. über Arbeitsfelder und institutionelle Arbeitsbedingungen, typische Konfliktdynamiken im Team, über Strukturen, Abläufe und Kulturen von Institutionen und Organisationen

    • Allerdings muss im Einzelfall bedacht werden, dass Feldkompetenz für bestimmte supervisorische Zielsetzungen auch hinderlich sein kann, etwa für strukturelle Innovationen oder Perspektivenwechsel bei den Beteiligten.


Settings von Supervision

  • Supervision ist interdisziplinär ausgerichtet und nicht als ein einheitliches Konzept oder Verfahren zu verstehen

  • Vielmehr erfolgt Supervision nach spezifischen Ansätzen, die auf unterschiedliche Referenztheorien zurückgreifen

  • Im Wesentlichen sind systemische, klientenzentrierte, psychoanalytische, psychodramatische, verhaltenstherapeutische, gruppendynamische und integrative Supervisionskonzepte anzutreffen

  • Entsprechend vielfältig sind die methodischen Konzepte und Verfahrensweisen, die hier jedoch nicht weiter vertieft werden

  • Supervision findet in unterschiedlichen Settings (Rahmenbedingungen) und Angebotsformen statt: als Einzel-, Gruppen-, Teamsupervision oder als Intervision

  • Spezielle Formen sind Fallsupervision und Supervision in der Aus- und Fortbildung

  • Eine Gemeinsamkeit aller Varianten ist, dass es einen ausgebildeten oder weitergebildeten Supervisor gibt

  • Lediglich die Anzahl und Zusammensetzung der Supervisanden kann, ebenso wie die Art der Aus- oder Weiterbildung des Supervisors, variieren

  • Weiterhin ist den Varianten gemein, dass es im Format der Supervision keinen direkten Kontakt mit Klienten/Kunden gibt, d. h. z. B. mit Jugendlichen oder Familien, die vom Jugendamt betreut werden

  • Supervision ist Reflexion über das berufliche Handeln, nicht das berufliche Handeln selbst

  • Auch die Regelmäßigkeit ist als Gemeinsamkeit zu nennen

  • Meist werden nach einer Probesitzung mehrere Supervisionssitzungen über einen längeren Zeitraum vereinbart (z. B. einmal im Monat)



Ziele

  • Das wesentliche Ziel von Mediation besteht darin, die Medianden zu unterstützen, neue Handlungsmöglichkeiten und Sichtweisen zu erkennen und zu übernehmen, die zu einer besseren Konfliktbewältigung befähigen

  • Es gilt, „die Kompetenzen und vor allem die Konfliktlösungsressourcen der Beteiligten so zu stärken und zu entwickeln, dass diese künftig ähnliche Konflikte möglichst eigenständig bewältigen können“

  • Generell strebt Mediation an, eine sogenannte Win-win-Lösung zu erarbeiten, sodass keine der beteiligten Parteien als Verlierer aus dem Konflikt hervorgeht, sondern beide gewinnen

  • Klemenz (2014) betont die ressourcenstärkende und -entwickelnde Bedeutung von Mediation und verweist auf die Ausführungen von Montada und Kals (2007), die von einem Gewinn an Selbsterkenntnis, Wissen und Weisheit und von einer Stärkung der Fähigkeit zur Perspektivenübernahme sprechen

  • Darüber hinaus begreift Klemenz (2014) Mediation auch unter dem Aspekt einer umfassenden Ressource zur Befriedigung der psychischen Grundbedürfnisse des Menschen

  • In gewisser Weise kann daher auch eine abgebrochene Mediation als erfolgreich bewertet werden, weil die Partner Kompetenzen und Ressourcen aufgebaut haben, die für eine bessere Alltagsgestaltung oder zwischenmenschliche Umgangsweise hilfreich sind

  • In einer Mediation geht es allerdings nicht nur darum, Kompetenzen zu stärken und bessere Lösungs- und Handlungsmöglichkeiten zu finden und abzusprechen, sondern auch darum, die Maßnahmen zur Beilegung und Lösung des Konflikts über eine schriftliche Vereinbarung verbindlich zu machen

  • Bei einer Mediation haben die Konfliktbeteiligten grundsätzlich die Möglichkeit, Einfluss auf die Entscheidungen zu nehmen

  • Die Ergebnisoffenheit ist eine Grundbedingung für das Verfahren und stellt einen wesentlichen Unterschied zu gerichtlichen Entscheidungsprozessen dar

  • Und anders als bei einer Konfliktlösung über Rechtsanwälte verhandeln die Konfliktparteien direkt miteinander und in eigener Verantwortlichkeit und nicht über einen Dritten und die von diesem unterbreiteten Lösungsvorschläge

  • Mediation erfolgt also im Dialog der Konfliktbeteiligten

  • Das bietet beiden Parteien die Möglichkeit, die verdeckten Gründe des Konflikts wie auch die dahinterliegenden Hoffnungen zu erfassen und darüber persönliche wie auch zwischenmenschliche Veränderungen zu erreichen


Funktion und Aufgaben von Mediator und Medianden

  • Der Mediator ist unabhängig von Interessen Dritter und hat keine Entscheidungsbefugnis im Hinblick auf die Inhalte und die getroffenen Vereinbarungen

  • Er unterbreitet auch keine Lösungsvorschläge oder -empfehlungen

  • Die eingebrachten Themen, die Argumente und Vereinbarungen liegen im Verantwortungsbereich der Konfliktbeteiligten

  • In einer Mediation wird kein Urteil oder Schiedsspruch verkündet, und es findet auch keine Rechtsberatung oder psychosoziale Beratung statt

  • Der Mediator trägt die Verantwortung für den Ablauf der Mediation

  • Er muss sich zu Beginn der Mediation vergewissern, dass die Konfliktbeteiligten freiwillig an dem Verfahren teilnehmen und die Grundsätze eines Mediationsverfahrens verstanden haben

  • Für einen günstigen Einstieg und Verlauf der Mediation ist es nötig, dass der Mediator die Prinzipien und Regeln einer Mediation und seine Rolle erläutert, da die Erwartungen der Konfliktbeteiligten oft anders ausgerichtet sind; nicht selten erwarten sie Unterstützung ihrer Position und Zurechtweisung der Gegenpartei

  • Grundpfeiler des Verfahrens ist die Schaffung einer vertrauensvollen Atmosphäre

  • Dazu gehört auch, für sichere (gewaltfreie) Rahmenbedingungen zusorgen und die Kommunikation zwischen den Beteiligten deeskalierend und konstruktiv zu gestalten

  • Der Mediator hat eine neutrale, allparteiliche und zugleich strukturierende Rolle, er moderiert die Gespräche, führt durch den gesamten Prozessablauf und dokumentiert, für alle sichtbar (Flipchart), die Themen, Ziele, Bedürfnisse und Lösungsvorschläge

  • Dabei ist die Fähigkeit nötig, andere und unterschiedliche Sichtweisen zu akzeptieren

  • Dem Mediator kommt außerdem eine maßgebliche kommunikative Funktion zu, wenn es darum geht, die „hinter“ den geäußerten Forderungen und Positionen liegenden Motive herauszuarbeiten und in einen gegenseitigen Verstehens- und Klärungsprozess zu überführen

  • Das verlangt oftmals die Rolle eines „Dolmetschers“, der es den Konfliktparteien durch seine Übersetzungsleistung ermöglicht, die Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen, die „hinter“ den Forderungen und Positionen des anderen liegen

  • Eingangsvoraussetzungen aufseiten der Medianden sind freiwillige Teilnahme, Informiertheit über den Prozess und die Bereitschaft, den Konflikt beizulegen

  • Eine weitere zentrale Voraussetzung ist die Bereitschaft, sich aktiv an dem Prozess zu beteiligen und das Setting zu nutzen, um über den Konflikt und dessen Hintergründe zu sprechen und eine selbstbestimmte, einvernehmliche und konkrete Konfliktregelung zu erarbeiten

  • Die Medianden sind verantwortlich für die Anliegen, die Themen und Argumente, die sie einbringen, und schließlich für die Verhandlungsergebnisse

  • Das verlangt die Fähigkeit, eigene Anliegen und Ziele zu formulieren und eigenverantwortlich zu einer rational ausgerichteten Problemklärung und zur Erarbeitung von Lösungen beizutragen

  • Mediation ist nicht angezeigt bei Medianden, die keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen können oder wollen oder auf einer dominanten, Macht ausübenden Position beharren


Konfliktanalyse

  • Aus den Aussagen der Konfliktparteien und der Beobachtung ihrer interaktiven, kommunikativen und emotionalen Verhaltensmuster kann der Mediator eine Konfliktanalyse erstellen, die Aufschluss über spezielle Problemkonstellationen bei den Konfliktparteien und Indikationen für die Auswahl spezieller Verfahrensweisen gibt

  • Glasl (2013) hat sich ausführlich mit der Beschreibung und Analyse von Konflikten – zumeist im Rahmen von Institutionen und Organisationen – befasst und erstellt einen Konflikt-Indikatoren-Kompass

  • Der erste Indikator erfasst die Reichweite eines Konflikts (isolierte Fragen, Positionskampf oder grundlegende Veränderungen), der zweite Indikator erfasst die sogenannte Konfliktarena (mikro- oder makrosozialer Austragungsrahmen) und der dritte die Austragungsform (heiße oder kalte Konfliktaustragung)

  • Beispielsweise sind je nach Austragungsform unterschiedliche Strategien im Mediationsprozess angezeigt

  • Bekannt geworden ist das Konflikteskalationsmodell von Glasl (2013), das einen Konfliktverlauf in neun Eskalationsstufen beschreibt:

    1. Verhärtung der Standpunkte mit gegenseitiger Ausschließung und verzerrter Wahrnehmung.

    2. Polarisierung und Polemik in Wahrnehmung, Denken und im Gespräch, Wechsel zwischen Kooperation und Kampf um Überlegenheit und Selbstwertschutz.

    3. Taten statt Worte: Trennendes wird hervorgehoben, man unterstellt einander feindliche Absichten und stellt sich gegenseitig vor vollendete Tatsachen.

    4. Images und Koalitionen: Selbstaufwertung und Abwertung des Gegners, Suche nach Verbündeten unter Außenstehenden.

    5. Gesichtsverlust: absichtliche Schädigung des öffentlichen Ansehens der Gegenpartei.

    6. Drohstrategien und Erpressung: zunehmende gegenseitige Drohungen, Erpressungsstrategien und Gewalttaten.

    7. Begrenzte Vernichtungsschläge: Die Schädigung des Gegners steht im Vordergrund (nach dem Motto: „Es gibt selbst nichts mehr zu gewinnen, doch der Verlust des Gegners soll größer sein als der eigene“).

    8. Zersplitterung, totale Zerstörung: Vernichtung der Macht- und Existenzgrundlage des Gegners.

    9. Gemeinsam in den Abgrund: Vernichtung des Gegners auch um den Preis der Selbstvernichtung.

  • Ab Stufe 5 sind in der Mediation anstelle des beschriebenen klassischen Verfahrens spezielle Vorgehensweisen angezeigt, ab Stufe 7 ist es nicht mehr sinnvoll, Mediation einzusetzen

  • Die Spinnwebanalyse (Weber 2008; Weiterentwicklung s. Schubert et al. 2017) bietet die Möglichkeit, über eine grafische Aufbereitung schon relativ bald eine Konfliktanalyse vorzunehmen, die die Positionen aller an dem Konflikt Beteiligten wie auch die dahinter vermuteten (hypothetischen) Motive übersichtlich darstellen kann.


Author

Franziska H.

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