Die 3 Dimensionen der Kultur (Surkamp/ Viebrock 2018)
Mental culture: codes (ideas, values, conventions)
Material culture: texts (texts and other artefacts)
Social culture (individuals, society, social groups, institutions)
Culture with a small c/big C
Culture with a „C“ -> hohe Kultur (Geschichte, Insituttionen, etc.)
Culture with a „c“ ->Alltagskultur (Alltagsleben, Verhaltensweisen, etc.)
Die Entwicklung von der Landeskunde zur Intercultural Competence
Mindestens seit neusprachlicher Reformbewegung (1880): verstärktes Interesse an kulturellem und interkulturellem Lernen
19. Jhd: Realien- und Institutionenkunde (Vermittlung Fakten- und Sachwissen)
Nach 1 WK: Kulturkundebewegung (geistige, nationalpolitische Strukturen)
Vom geisteswissenschaftlichen Kulturbegriff (Culture) hin zum soziokulturellen, anthropologischen (culture)
Mehr Bewusstsein für den Zusammenhang von Sprache & Kultur!
Culture with a capital C wird um culture with a small c erweitert
1970er: kommunikative Wende -> Kommunikation wird wichtiger! (nicht nur Grammatik) Begriff interkulturelle Kommunikation in Deutschland
1980er: starker Fokus auf kommunikative Kompetenz -> Canale & Swain (1980) sagen, dass „a more natural integration“ von Sprache und Kultur notwendig ist
1990er: Ausbau des Ansatzes: Landeskunde weicht dem Konzept des interkulturellen Lernens und der interkulturellen Kompetenz
Ziel der heutigen EU: interkulturelle kommunikative Kompetenz
Vergleich von Landeskunde und dem Intercultual Approach nach Lange (2011)
Intercultural Citizenship Education - Byram 2008
(Literatur)
Mit Unizugang nachlesbar auf:
https://www.degruyter.com/document/doi/10.21832/9781847690807/html
(Rauschert)
Die Schule ist dazu aufgerufen, aktive gesellschaftliche Teilhabe, interkulturelle Kommunikation und Persönlichkeitsbildung zu fördern. Dazu bedarf es neuer Unterrichtskonzepte in allen Fächern.
Rauschert (2016): Ansatz, der formales/curriculares Lernen, und gemeinnütziges Engagement verbindet.
Mehr unter:
https://www.waxmann.com/waxmann-buecher/?tx_p2waxmann_pi2%5Bbuch%5D=BUC123627&tx_p2waxmann_pi2%5Baction%5D=show&tx_p2waxmann_pi2%5Bcontroller%5D=Buch&cHash=b1de447f563c743100f35fc57f7993d4
Vereinigung der Friedenserziehung, Umweltbildung, des interkulturellen Lernens & der Menschenrechtserziehung Wahrnehmung globaler Zusammenhänge (Cates, 2000)
• Wissen: über Länder, globale Probleme & deren Ursache/ Lösung
• Fertigkeiten: kritisches Denken, kooperatives Problemlösen, Konfliktbewältigung, Perspektivenwechsel
• Einstellungen: kulturelle Würdigung, global awareness, Anerkennung der Diversität
• Handlungsfähigkeit: SuS sollen global denken und lokal handeln
Mehr dazu:
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-476-04480-8_9
Modell zur Intercultural Communcative Competence von Michael Byram (1997)
Klippel/ Doff (2007): IKK verknüpft Wissen, Können & Einstellung
Beschreibt konkrete Lernziele für den Fremdsprachunterricht
Kompetenzen können durch Interaktion, Erfahrung & Reflexion erworben werden
Ziel: Perspektive des anderen auf die eigene Kultur einnehmen, dabei mögliche Probleme erkennen + vermeiden
Unterscheidung zwischen drei Lernsituationen des interkulturellen Lernens
Classroom: systematische & strukturierte Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, Ort der Reflexion
-> wenig Anlässe zum direkten Kontakt mit anderer Kultur
Fieldwork: Schüleraustausch/ Mails -> Reflexion auch wichtig!
Independent Learning
A Developmental Model of Intercultural Sensitivity nach Milton Bennett (1986)
Phasenmodell beschreibt die 6 Phasen (kognitive Prozesse).
3 sind ethnozentrisch -> sehen also die eigene Kultur als der Realität// Glaubenssätze und Handlungsgewohnheiten der eigenen ersten Sozialisation werden nicht in Frage gestellt
3 sind ethnorelativ -> die eigene Sicht- und Lebensweise wird als eine von vielen Möglichkeiten anerkannt
Lernspirale interkultureller Kompetenz nach Darla Deardorff (2006)
geht erstmalig auch auf die Wirkung von interkultureller Kompetenz ein
Fähigkeiten zum konstruktiven Umgang mit kultureller Vielfalt gewinnen an Bedeutung!
Dynamische Entwicklung von IK braucht auch einen dynamischen Erwerb von IK:
Die vier Dimensionen der interkulturellen Kompetenz nach Darla Deardorff (2006)
• Motivationsebene: Haltung & Einstellung. Wertschätzung von Vielfalt und Ambiguitätstoleranz (Zulassen entstehender Unsicherheiten, immer wieder auf neue Situationen einlassen), positive Motivation & Offenheit, unvoreingenommener Umgang mit fremden Menschen, Förderung durch kulturelle Bildung oder Sprachunterricht
• Handlungskompetenz: umfassendes IK Wissen = auch generell Verstehen fremder Weltsichten, Verständnis für Werte und Lebensweisen, soziolinguistisches Bewusstsein für das Verhältnis von Sprache und Bedeutung in der Kommunikation; Zuhören, aufmerksam beobachten, Interpretieren, Analysieren, Bewerten & Zuordnen kultureller Elemente
• Reflexionskompetenz: (als interne Wirkung von IK): Erweiterung bzw. Relativierung des eignen Referenzrahmens/ Wertesystems (=Perspektivwechsel, Fähigkeit zur flexiblen Anpassung an neue IK Situationen) und Empathie Fähigkeit -> Reflexion
• Konstruktive Interaktion: (als externe Wirkung von IK) = Vermeidung von Regelverletzungen und Zielerreichungen, angemessene und effektive Kommunikation; setzt Haltungen/ Einstellungen/ Reflexionskompetenzen voraus
Integriertes Modell transkultureller Kompetenz nach Daniel Reimann (2011)
Drei Felder der transkultureller Kompetenz:
1. Affektiv – Handlungen, Einstellungen, …
2. Kognativ – Verhalten
3. Kognitiv – Wissen, …
Hauptachsen Transkulturellen Lernens (Welsch)
1. Sensibilität für Gleichheit zu Differenz entwickeln
2. Hinterfragen der Entwicklung individueller, kollektiver Identitäten
3. Reflexion zur eigenen Position in der Gesellschaft
4. Eigene kulturelle Selbstreflexion durch Auseinandersetzung mit kulturellen Differenzen
5. Anerkennende, fragende, lernende Haltung einnehmen
6. Kulturelle Vielfalt im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Teilhabe, struktureller Benachteiligung, Rassismus-Erfahrung wahrnehmen
7. Diversität und Heterogenität als Bereicherung anerkennen
Barnetts Modell zu Criticality (1997)
Modell für higher Education
Studenten an der Uni erreichten 3. Oder 4. Level im Sprachunterricht (Studie Myles & Ford)
Verschiedene Stufen des kritischen Denkens -> Reflexion!
Framework of Intercultural Citizenship Education nach Byram 2008
Weiterentwicklung ICC -> ICC + politische Dimension (durch Globalisierung)
Ziel = friedliches Zusammenleben in einer multikulturellen, multiethischen Gesellschaft
Framework of Competences for Democratic Culture
Civic-mindedness: Basic - Intermediate - Advanced
Verschiedene Formen des Intercultural Service Learning
• Withing one country: Unterschiedliche ethnische Gruppen arbeiten in einem Land zusammen Beispiel -> Kooperationsprojekt mit Flüchtlingen, bilinguales Kochbuch
• Between countries: Länderübergreifend, jede Gruppe bleibt im eigenen Land Beispiel -> Indien, Videointerviews „What makes you happy?“ -> Magazin Happiness
• Abroad: Integrierter Auslandsaufenthalt
Chancen & Herausforderungen von Intercultural Service Learning
• Integration fachliches Wissen in Lebenswelt der SuS
• LK: neue Unterrichtserfahrung, persönliche Weiterbildung (braucht aber selbst IKK)
• Eng an Demokratiekonzept gekoppelt
• Kein „feel-good“ Projekt oder Mitleidspädagogik
• Sinnstiftend -> intrinsische Motivatoin durch soziale Komponente
• Solidarität, Toleranz, Gerechtigkeit, Respekt, Verantwortungsbewusstsein
Kritik am Konzept der interkulturellen Kompetenz (Thaler, 2012)
• Uneinigkeit über die konkreten Zielsetzungen IK Lernens (Zielkultur, etc.)
• Nicht sehr präzise
• Begriff als überflüssig bezeichnet -> Synonym fremdsprachliches Lernen
• Konzept des globalen Lernens verstärkt diskutiert
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