Grundlagen
Verbreiterung der weißen Leukozytenmanschette nach Zentrifugation
leukämisch -> Leukozyten erhöht
subleukämisch -> Leukozyten normal oder erniedrigt
aleukämisch -> Blasten im Knochenmark, nicht jedoch im Blut nachweisbar
Formen
Akute myeloische Leukämie (AML)
Akute lymphatische Leukämie (ALL)
Chronisch myeloische Leukämie (CML)
Chronisch lymphatische Leukämie (CLL)
akute Leukämien
maligne Neoplasien der lymphatischen oder myeloischen Zellreihe
Folge:
Freisetzung von unreifen, nicht funktionstüchtigen Zellen (Blasten) aus dem Knochenmark ins Blut
mit Trisomie 21 und exogenen Schädigungen des KM assoziiert
Verdrängung der physiologischen Leukopoese, Erythropoese und Thrombopoese
führt zu Infektneigung, Anämie und Gerinnungstörungen
häufiges Fehlen von mittelreifen Leukos -> Hiatus leucaemicus
medikamentöse Chemotherapie und/oder allogene Stammzelltherapie
ALL
Akute lymphatische Leukämie
häufigste maligne Tumorerkrankung im Kindesalter
80% der akuten Leukämien im Kindesalter sind lymphatisch
Meningeosis leucaemica als spezielles Symptom
durch Ansiedlung leukämischer Infiltrate in Hirnhäute
meningitisches Bild mit komplexen neurologischen Symptomen
indolente Lymphknotenschwellung
AML
akute myeloische Leukämie
v.a. Erwachsene
80% der akuten Leukämien im Erwachsenenalter sind myeloisch
Spontane Blutungen
Gingivahyperplasie
Knochenmarksfibrose mit Panzytopenie
extramedulläre Blutbildung
Auer-Stäbchen im Ausstrich
Akute Leukämien Allgemeinsymptome
unspezifische Grippesymptome
Leukozytopenie -> Mangel an immnkompetenten Leukozyten
Immunsuppremierung Anfällligkeit für bakterielle und mykotische Infekte
Anämie -> Schwäche, chronische Müdigkeit, Blässe
Thrombozytopenie -> Störung der primären Blutstillung -> Petechiale Spontanblutungen, Hämatome und Nasenbluten
Leukämische Organinfiltration:
Splenomegalie, Hepatomegalie
Hodenschwellung, Hautinfiltrate
Tumorlyse-Syndrom
bei raschem Zerfall von Tumorzellen
Massiver Freisetzung von intrazellulären Bestandteilen
Niere wird beschädigt -> Nierenversagen möglich
erhöhtes LDH & Harnsäure als Marker für erhöhten Zellzerfall
Knochenmarkuntersuchung
AML:
> 20% Blasten im KM ist per definitionem beweisend
ALL:
>25% Blasten im KM ist per definitionem beweisend
Therapie
Ziel stets kurativ, komplette Remission
je nach individuellem Risiko/Möglichkeiten aggressive Chemotherapie oder allogene Stammzelltherapie
Induktionstherapie
-> massive Reduktion der Tumorzellen
Konsolidierungstherapie
Re-Induktionstherapie
-> Zerstörung der letzten Tumorzellen
Erhaltungstherapie
-> Sicherung der kompletten Remission
maligne Erkrankung des blutbildenen Systems mit ungehemmter Proliferation myeloischer Zellen, v.a. Grnaulozyten
Ursache:
zytogenetische Aberration des Philaedelphia-Chromosoms mit Entstehung des BCR-ABL-Fusionsgens
gesteigerte Aktivität der entstehenden BCR-ABL-Tyrosinkinase -> ungehemmte Proliferation von unreifen Granulozyten-Vorstufen
Philadelphia-Translokation t(9;22)
zahlreiche Malignome mit Translokation einhergehend
CML -> 90%
chromosomale Veränderung in pluripotenten Knochenmarksstammzellen
Strangbrüche im ABL-Gen uaf Chromosom 9
Strangbrüche im BCR-Gen auf Chromosom 22
—> Fusionsgen BCR-ABL kodiert für Tyrosinkinase mit gesteigerter Aktivität
Hemmung der physiologischen Apoptose
Steigerung der Teilungsraten
Massive Proliferation funktionsfähiger Granulozyten
Stadienhafter Verlauf der CML
chronische Phase (bis zu 10 Jahre)
Verdrängung der blutbildenden Zellen im KM
extramedulläre Blutbildung in der Milz mit hochgradiger Splenomegalie (Gefahr Milzruptur)
Chronische Müdigkeit
B-Symptomatik
Akzelerationsphase
stärkere Verdrängung
weitere Mutationen
Übergang in die akute Leukämie (Blastenkrise)
Erythrozytopenie -> Anämie
Thrombozytopenie -> Petechiale Spontanblutungen
Blastenkrise
terminales Stadium einer CML
ähnelt klinisch dem Bild einer akuten Leukämie
stark reduzierter AZ
ausgprägte Splenomegalie
progressive KM-Insuffizienz -> Symtome einer Panzytopenie
-> unbehandelt meist letaler Ausgang
Blutuntersuchung CML
verursacht ausgeprägteste Leukozytose > 500.000/µl
Linksverschiebung
Basophilie
Blasten sprechen für Übergang in Akzelerationsphase
Therapie CML
Spezifische Therapie mit Imitinib
-> Inhibition der Tyrosinkinase bei BCR-ABL-positiven Leukämien
Chronisch lymphatische Leukämie CLL
niedrig-malignes Non-Hodgkin-Lymphom
manifestiert sich als B-Zell-Lymphom mit lymphozytärer Leukozytose im BB
schmerzlose Lymphknotenschwellungen
Schwäche
Infektanfälligkeit
-> Eingeschränkte Immunabwehr als häufigste Todesursache
Gumprecht-Kernschatten im Blutausstrich
Richter-Syndrom
Transformation eines niedrig-malignen Non-Hodgkin-Lymphoms in ein hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom
Therapie der CLL
nur allogene Stammzelltransplantation mit potenziell kurativen Therapieansatz
durch sehr geringe Teilungsraten der Tumorzellen wirken Zytostatische Substanzen nicht ausreichend!
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