Kehlkopfetagen
Epiglottis - Funktion
Aspirationsschutz
Schluckakt
Anheben des Kehlkopfes
Druck der Epiglottis gegen ventral gelagerten Fettkörper (Widerlager)
Schluss des Kehlkopfeingangs
Cartilago thyroidea - Funktion
größter Knorpel des Larynxskeletts
Ansatzpunkt für Muskeln und Bänder
Cartilago cricoidea - Funktion
Basis des Kehlkopfskeletts und Verbindungselement zu Schildknorpel und den Stellknorpeln
Cartilago arytaenoidea
Regulieren die Weite der Stimmritze
Einstellung der Stimmritze
Abschnitte der Stimmritze
Stellungsmöglichkeiten der Stimmritze
Zugrichtungen der Kehlkopfmuskeln
Atemstellung
Position der Stellknorpel: Procc. vocales der Stellknorpel werden nach außen gedreht → Stimmbandanteil und Stellknorpelanteil der Stimmritze werden geöffnet
Ergebnis: Stimmritze weit und entspannt → Atemluft kann ungehindert durchströmen
Dominierender Muskel: M. cricoarytaenoideus posterior
Phonationsstellung
Position der Stellknorpel: Stellknorpel nach innen gewinkelt → Stimmbandanteil und Stellknorpelanteil der Stimmritzeliegen einander an → Stimmritze locker geschlossen und angespannt
Ergebnis: Durch Luftstrom werden die Stimmbänder und somit auch die Luft in Schwingung versetzt → Stimmbildung(Phonation)
Dominierende Muskeln: M. thyroarytaenoideus (+ M. vocalis) , M. arytaenoideus transversus, M. cricothyroideus
Flüsterstellung
Position der Stellknorpel: Stellknorpelanteil ist geöffnet , Stimmbandanteil geschlossen
Ergebnis: Es kann keine Phonation stattfinden, die Stimmbildung erfolgt nur durch Artikulation im Mund-Rachen-Raum
Dominierender Muskel: M. cricoarytaenoideus lateralis
Gefäßversorgung
Innervation
Tracheotomie - Definition
elektiver operativen Zugang zur Luftröhre
auf der Höhe des 2. bis 4. Trachealknorpels
Funktion: Sicherstellung der Beatmung des Patienten in spezifischen Situationen
Tracheostoma: Verbindung zwischen Trachea und äußeren Luftraum
Tracheotomie - Unterscheidung
Tracheotomia superior: zwischen dem 2. und 3. Trachealknorpel
Tracheotomia media: zwischen dem 3. und 4. Trachealknorpel
Trachetotomia inferior: zwischen dem 4. und 5. Trachealknorpel
beim Erwachsenen: Tracheotomia media
Schilddrüse nach kranial verlagert
Tracheotomie - Ablauf
Schnitt durch Kutis und Subkutis
Platysma und mediane Faszie der geraden Halsmuskulatur durchpräpariert
Präparation des subkutanen Gewebes und des Randes des Musculus sternocleidomastoideus
CAVE: Nervenbahnen und Gefäße
Trachea identifiziert, inzidiert und Tubus eingeführt
wenn längere Zeit liegen -> epithelisiertes "Tracheostoma"
Teil der Trachea fensterflügelartig aufgeklappt und mit Halshaut fest vernäht
Resultat: stabiler Atemkanal ohne Wundfläche
Tracheotomie - Indikation
bei langzeitbeatmeten Patienten (> 7d)
Anomalien oder Verletzungen der oberen Atemwege (Nasengänge, Larynx und Pharynx), die eine sichere endotracheale Beatmung erschweren oder unmöglich machen
Mittelgesichtsfrakturen
Schädelbasisfrakturen
Langfristig fehlende Schutzreflexe (z.B. nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma)
Tracheotomie - Kontraindikation
Schwierige anatomische Bedingungen der oberen Atemwege
Voroperationen am Hals mit erheblicher Narbenbildung
Manifeste Infektion im Halsbereich
Schwere Gerinnungsstörungen
Schwerste Gasaustauschstörungen
Tracheotomie - Vorteile
Verwendung größerer Tubusdurchmesser senkt den Atemwegswiderstand (Weaning)
oralen Nahrungsaufnahme
Mundpflege und Bronchialtoilette (d.h. das Absaugen)
Keine Larynxschäden (Stimmbandverletzung)
Verminderte Inzidenz nosokomialer Pneumonien
Durch den Einsatz eines Sprechaufsatzes wird dem Patienten das Sprechen ermöglicht (im Gegensatz zu intubierten Patienten)
Tracheotomie - Nachteile
Narbe
eingeschränkt riechen und schmecken
keine Anwärmungs- und Reinigungsfunktion
Fremdkörperreiz der Kanüle führt in Trachea zur vermehrten Sekretbildung
Wahl der Kanüle
abhängig vom Pat-Status
wenn Beatmung notwendig oder hohe Aspirationsgefahr -> Kunstsoffkanülen mit high-volumen-low-pressure-Cuff
wacher Pat -> Kunststoff- oder Silberkanüle ohne Cuff
herausnehmbares Innenteil (Seele) -> erleichtert Reinigung
wacher Pat -> Sprechkanüle
Öffnung, die beim ausatmen Luft durch Kehlkopf entweichen lässt -> Stimmlippen in Bewegung
Indikation: beidseitige Rekurrenzparese
Konotomie - Definition
ärztliche Notfallmaßnahme ("Ultima Ratio")
künstlichen Zugangs zu Atemwegen
in Höhe des Kehlkopfes (Larynx)
Durchtrennung des Ligamentum cricothyroideum medianum bzw. des anterioren Teils des Conus elasticus zwischen Schild- und Ringknorpel
Indikation: akute Erstickungsgefahr
Konotomie - Durchführung
Ertasten Cartilago thyroidea und kaudal liegenden Cartilago cricoidea bei leicht überstrecktem Kopf
2 bis 3 cm medianer Hautschnitt zwischen Schild- und Ringknorpel, Tiefe bis max. oberflächllichen Halsfaszie
Wunde mittels Schere gespreizt
horizontale Inzision des Ligamentum cricothyreoideum (Ligamentum conicum), quer zur Faserrichtung mit einer Schnittlänge von etwa 1 cm
Öffnung mit Spekulum oder Wundspreizer offen gehalten
Tubus mit geringen Innendurchmesser endotracheal eingeführt
Stimmbandlähmung - Möglichkeiten
Einseitige Rekurrensparese
Klinik: Heiserkeit, Dysphagie/Aspiration, keine Atemnot
Laryngoskopie: Ipsilaterale Paramedianstellung der Stimmlippe
Beidseitige Rekurrenzparese
Klinik: Atemnot, inspiratorischer Stridor, Dysphagie/Aspiration, kaum Heiserkeit
Laryngoskopie: Paramedianstellung beider Stimmlippen
Komplette Parese des N. vagus
Klinik: Dysphonie, meist stärker ausgeprägt
Laryngoskopie: Stimmlippe steht häufig weiter lateral und ist stärker exkaviert (= Intermediärstellung)
Entzündungen vom Larynx im Kindesalter
Diphtherische Laryngitis (Echter Krupp)
Subglottische Laryngitis (Pseudokrupp)
akute Epiglottitis
Diphtherische Laryngitis - Definition, Klinik, Therapie
nur noch selten
meldepflichtig
Ausbildung von Pseudomembranen
v.a. im Oropharynx
Klinik:
inspiratorischer Stridor
Heiserkeit
Husten
Schleimhautschwellung
Verlegung d. Atemwege
Therapie:
Diphterie Antitoxin
Penicillin G
Subglottische Laryngitis - Definition, Klinik, Therapie
virale Infektionskrankheit mit bakt. Superinfektion
zw. 1/2-3 LJ
Erreger:
Parainfluenza
RS
Influenza
Masern
Röteln
bellender Husten
Fieber
anfeuchten der Raumluft
Flüssigkeitszufuhr
AB bei bakt. Superinfektion
Akute Epiglottitis - Definition, Klinik, Therapie
Erreger: Haemophilus influenzae
zw. 3-6 LJ
Letalität: 5-10%
Schluckbeschwerden
CAVE: intubationspflichtige Notfallsituation
Atemwegssicherung
AB
Antiphlogistische Therapie
Entzündungen im Erwachsenenalter
akute Laryngitis
unspezifische chronische Laryngitis
Reinke-Ödem
spezifische chronische Laryngitis
virale oder bakt. Superinfektion als absteigende Entzündung
lokale Schmerzen
gerötete + geschwollene Stimmlippen
übermäßige Gefäßzeichnung d. Epiglottis
Stimmlippen mit weißem Fibrin belegt
Myositis -> M. vocalis
Stimmschonung
Inhalation
Mundspülung
Ursache:
stimmliche Überbelastung
Tabak und Alkohol
Reflux
absteigende chron. Entzündung d. Nasen-Rachen-Raums
Ödembildung
pflastersteinartige Leukoplakie und Granulation auf Stimmlippe
abgesenkte Stimme
aphonische Episoden
Schmerzen
Räusperzwang
Subtyp: chron-atrophische Laryngitis -> Austrocknung der Larynxschleimhaut
Noxen meiden
ggf. Tonsillen sanieren
Sekretolytika
inhalative Sterioide
Reinke Ödem
Reinke Raum = subepithelialer Verschiebespalt zw. Plattenepithel und Lig. vocale der Stimmlippen
weder Drüsen noch Lymphkapillare
später bindgewebiger Umbau
klinische Symptome wie chron. Laryngitis
keine maligne Entartung
Logopädie
mikrochir. Entfernung
Benigne Tumore des Larynx
Stimmlippenpolypen
Stimmlippenknötchen
Kehlkopfzytsen
Kontaktgranulom
Papillome
Schleimhauthyperplasie
Grund: Entzündung, Überbeanspruchung, Rauchen
einsitig am Übergang vom vorderen zum mittleren Stimmlippendrittel
DD: Intubations- und Kontaktgranulom
Therapie: mikrochir. Abtragung und Malignitätsausschluss
Synonym: Phonations-, Schrei- oder Sängerknötchen
Grund: Überbelastung der Stimmlippen
Vorkommen: Kinder und weibliche Personen (v.a. Lehrerinnen)
beidseits an korrespondierenden Stellen, v.a. Übergang vorderen zum mittleren Drittel (= Ort höchter Belastung)
raue Stimme
Fremdkörpergefühl
chir. Entfernung
Kehlkopfzysten
Vorkommen:
Glottis (60%)
Taschenfalte (18%)
immer einseitig
kann Kontaktknötchen triggern
Globusgefühl
Dysphagie
glatte, gelbliche Raumforderung von Larynxepithel überdeckt
Abtragung
Larynkarzinom - Defintion
häufigster maliger Tumor in HNO (50%)
Männer > Frauen (7:1)
Risikofaktoren: Zigaretten, Alkohol, Asbest, schwefelhaltige Aerosole, chronische Laryngitis
Larynxkarzinom - Tumorklassifikation
v.a. Plattenepithelkarzinom
viel seltener: Adenokarzinom, verruköses Karzinom
aus Präkanzerose heraus: Dysplasie -> CIS
prognostisch ungünstig: Befall Supraglottis (30%)
TNM der Glottiskarzinome
Glottiskarzinome
häufigsten Kehlkopfkarzinome
an Linea arcuata superior im vorderen Drittel
metastasiert in T1 fast nie -> sehr spärliche Lymphbahnen
bei Metastasen -> an Zweittumor denken
Metasasen in T2 = 20% und T3 = 40%
Metastasierung in Delphilymphknoten (prälaryngeal)
Karzinome der Supraglottis
Aufteilung in
suprahyoidale Epiglottis
aryepiglottische Falte
Arytenoidgegend
infrahyoidale Epiglottis mit Taschenfalte
wichtiger Ausbreitungsweg: präepiglottischer Fettkörper
zum Zeitpunkt der Diagnose häufig schin metastasiert (30-50%)
Grund: ausgeprägte lymphatische Versorgung
Metastasen der Larynxkarzinome
zunächst ipsilaterale Halslymphknoten
wenn Nahe zur Mittellinie: auch konteralteral oder bilateral
Glottis = Barrierefunktion -> trennt supra- und subglottischen Abflussweg
Befall vom umgebenden Weichegwebe = sehr ungünstig
hämatogen sehr selten
Organbefall:
Lunge
Leber
Knochen
Klinik von Larynxkarzinomen
abhängig von Lokalisation und Tumorgröße
supraglottisch = Dysphagie
glottisch = Heiserkeit
subglottisch = Dyspnoe
CAVE: Heisierkeit länger als 3 Wochen -> V.a. Malignom
Therapie Larynxkarzinome
abhängig von Lokalisation und Stage
operative Entfernung 1. Wahl
CAVE: komplette Laryngektomie -> enorme Belastung
Stimmrehabitilation notwenig
häufig post OP Bestrahlung
OP Technik bei Larynxkarzinomen
endolaryngeale Chordektomie
frontale Teilresektion (Leroux-Robert)
horizontale Teilresektion
Prognose Larynxkarzinome - 5J-Überlebensrate
GlottisCa (Tis/T1): 100%
GlottisCa (T4): 50%
lymphogene Metastasierung verschlechter Prognose
supra- und transglottische Ca (T1): 70-80%
weiter Fortgeschritten: 30%
Stimmrehabilitation
Zusammenarbeit mit Logopäden
Entwicklung “Ersatzstimme” -> Rektusstimme
Schlucken von Luft in oberen Ösophagus
schnelles Wiederauspressen zur Stimmbildung
Schleimhäute des Rachens dienen als Pseudoglottis
Alternative: elektronische Sprechhilfen
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