Unterschied proximaler und distaler Reiz
Distaler Reiz: Umweltreiz, wird über Sinnesorgan aufgenommen
-> Neuronale Stimulation wird zu proximaler Reiz = Empfindung
-> Reiz kommt an Kortexoberfläche an, wird bewusst wahrgenommen -> Dann kann Empfindung entstehen
Erkenntnis/Identifikation kann erst später eintreten, nach der Verarbeitung
Distaler Reiz, Stimulation durch Umgebung
Anhand distaler Reiz wird Empfindung ausgelöst
Mithilfe perzeptualer Organisation phänomenale Wahrnehmung -> noch keine Erkenntnis
Psychophysik
Messung und Erforschung der für alle Sinneswahrnehmungen zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten
Wie wird aus physikalischem Reiz ein psychischer?
-> Wie stark muss ein physischer Reiz sein, dass ich ihn psychisch spüre? (Absolutschwellenwert)
Theoretische Schwellenkurve (berechnet)
Cut-Off, Schwellenwert ab wann Ton bei 50% noch gehört wurde
Empirische Schwellenkurve
Bei wie viel Prozent hat man Ton bei Hörtest noch gehört, in wie viel Prozent Durchgänge hat man den Ton gehört?
Unterschiedsschwelle
Gibt an, wie groß Unterschied zwischen zwei unterschiedlichen physikalischen Reizen, damit diese als unterschiedlich wahrgenommen werden
Welche Sinne kann man unterscheiden?
Sehen
Hören
Tasten
Riechen
Schmecken
Gleichgewicht
Wie funktioniert das Sehen?
Sehen = Visuelle Wahrnehmung; physikalische Stimulation führt zu psychologischer Empfindung: Wellenlänge -> Farbe; Intensität (Amplituden) -> Helligkeit
Lichtwellen kommen durch die Pupille auf die Linse, fokussiert und projiziert diese seitenverkehrt auf die Retina
Auf Retina verschiedene Rezeptoren, entweder auf Wellenlänge oder Intensität spezialisiert
Wellenlänge: Zapfen; Farbempfindung
Intensität: Stäbchen;Helligkeit
Fovea Centralis = Mitte der Retina, viele Zapfen, Bereich des Scharfsehens, keine Stäbchen
Blinder Fleck: Alle Nervenzellen treffen sich hier, Axone verlassen das Auge; keine Rezeptoren
-> Man müsste eigentlich einen schwarzen Fleck sehen
Lichtstrahlen gehen erst durch alle Schichten und werden von hinten nach vorne bearbeitet
Infos von Zapfen & Stäbchen werden an Bipolarzellen geleitet und zusammengefasst, dann an Ganglienzellen übertragen
Horizontalzellen verbinden Rezeptoren, Amakrinzellen verbinden Bipolarzellen untereinander oder Ganglienzellen untereinander
Dort werden bei entsprechender Stimulation die AP ausgelöst und über Axone weitergeleitet
Informationen im Nervus opticus an Chiasma opticum weitergeleitet und auf andere Hemisphäre übertragen; dann an Tractus opticus weitergeleitet zu corpus geniculatum laterale im Thalamus, dort weiterverarbeitet
-> An visuellen Kortex weitergeleitet, hier bewusste Wahrnehmung als Figur, auch Area 17 genannt
Wird dann auch an Area 18 und 19 weitergeleitet
Ventraler Strom (Was-Strom); dorsaler Strom (Wo-Strom)
Ventraler Strom: Verläuft beidseitig zum mittleren Temporallappen und limbischen System, Objektwahrnehmung und -erkennung (Mustererkennung)
Dorsaler Strom: Verläuft beidseitig zum parietalen Kortex (oben); Platzierung Gegenstände im Raum (Ortserkennung)
Wie funktioniert das Hören?
Physikalische Stimulation
Psychologische Empfindung
Wellenfrequenz
Tonhöhe
Intensität/Amplitude
Lautstärke
Komplexe Schallwelle
Klangfarbe
Objekte werden zum Schwingen gebracht -überträgt sich auf Moleküle in Luft
Schallwellen erreichen durch äußeren Gehörgang das Trommelfell, werden durch Hammer, Amboss und Steigbügel weitergeleitet und verstärkt
Dann weiter durch das ovale Fenster zum Ort der Umwandlung zur Cochlea und zu den Bogengängen
Basiliarmembran in Cochlea überträgt Wellen, verbunden über Fäden mit Membrana Tectoria im Corti-Organ
Wenn sich Basiliarmembran bewegt werden die Fäden umgeknickt/aktiviert -> Neuronale Erregung, wird gebündelt und über Cochlearnerv weitergeleitet
Basiliarmembran wird mit zunehmender Distanz zum ovalen Fenster flexibler -> Hohe Frequenzen nahe ovales Fenster, tiefere erst später
Neurone kreuzen auf die andere Hirnhälfte, Informationen von beiden Ohren werden in den olivia superiori gebündelt und gemeinsam weiterverarbeitet
-> Je nachdem wo Geräusch außen lauter ist, kommen die Informationen aus dieser Richtung schneller/lauter an
-> Differenz zwischen Eintreffen der beiden Informationen wird automatisiert berechnet und somit Lokalisation ermöglicht
Über colliculi inferios und corpus geniculatum mediale gelangen die Informationen zum primären auditorischen Kortex
-> Erste bewusste Wahrnehmung & Weiterverarbeitung
Fühlen
Fühlen: taktile Wahrnehmung
Mechanische Informationen werden in neuronale Erregung umgewandelt
Verarbeitung dieser Reize in primärer sensorischer Rinde
Nozizeption
Schmerzwahrnehmung
Überlebensnotwendig
Rezeptoren überall im Körper vorhanden, entweder schnell oder langsam übertragen
Schmerzwahrnehmung abhängig von vielen Faktoren
(sozial, kulturell, individuell)
Kontrollschranken-Theorie
Im Rückenmark ist eine “Kontrollschranke”, die abhängig von Faktoren Schmerzweiterleitung zulässt oder nicht
Faktoren, die dazu führen, dass diesee sich öffnet / mehr geöffnet ist: Müdigkeit, Ängstlichkeit, Niedergeschlagenheit
A-Delta Zellen: Scharfer Schmerz, schnelle Übertragung
C-Zellen: dumpfer, chronischer Schmerz, langsam
Rezeptoren: Meissner-Körperchen für Streich-Berührungen, Merkel-Zellen gleichmäßiger Druck
olfaktorische Wahrnehmung
am schnellsten Bewusst (kürzester Weg)
Geruchsstoffe kommen in Kontakt mit Riechschleimhaut, docken an Dendrite (olfaktorische Zilien) der Geruchsrezeptoren an
-> Aktionspotenzial, über nervus olfactorius an bulbus olfactorius weitergeleitet, bewusste Wahrnehmung
Meist auch mit Emotionen, Weiterleitung an Areale im Gehirn
Nicht über den Thalamus! (alter Sinn)
Bereits von Tieren verwendet (Pheromone), komplexe Botschaften wie Gefahren, Mitgliedschaft der Familie etc.
Gustatorische Wahrnehmung
Lösliche Substanzen, über Nahrung aufgenommen
-> Über Geschmacksknospen in neuronale Erregung umgewandelt und weitergeleitet
Geschmacksempfindung bewusst wahrgenommen, in anderen Hirnarealen verarbeitet
Primäre Richtungen: Süß, sauer, salzig, bitter
-> Jeweils eigene Knospen / Zellen
Zusätzlich: Umami (Geschmack Glutamat)
Auch Konsistenz und Geruch wichtig
Auch visuelle Wahrnehmung hat Einfluss auf Geschmack
Informationen aus den verschiedenen Sinnesmodalitäten werden im Kortex zusammen verarbeitet
-> Geschmackserlebnis
Geschmackssinn unempfindlich, Geschmacksknospen bilden sich schnell neu
Vestibuläre Wahrnehmung
Sacculus und Utriculus für Vorwärtsbewegungen (Beschleunigung und Verzögerungen)
Bodengänge, nehmen Informationen über Lage des Kopfes im Raum sowie Kopfbewegungen auf und verarbeiten sie weiter
Entweder Bewegung gallertartige Masse mit Kristallen, die dann gegen Sinneszellen kommt und diese abknickt
-> Erregung
Im Alter: Masse wird fester, Kristalle aktivieren Sinneszellen ohne Lageänderung
Kopfbewegung: Masse ohne Kristalle
Kinästhetik
Kinästhetische Wahrnehmung, Propriozeption
Sehr eng mit Gleichgewichtssinn verbunden, wird nicht als eigener Sinn gesehen
Position der anderen Körperteile im Raum, sowie die Bewegung des Körpers
Rezeptoren befinden sich in den Gelenken, Sehnen und Muskeln
Erkennt Fehlbewegungen und kann korrigieren, Unterschied eigene / fremde Beeinflussung (Referenzprinzip)
-> Körper reagiert und schwächt Empfindung ab (z.B. Kitzeln)
Welche Rolle spielt die Aufmerksamkeit
Thema der kognitiven Psychologie
Hohe Anzahl an Reizen, die pro Sekunde eintreffen -> Aufmerksamkeit fungiert als “Trichter”
Aufmerksamkeit kann gelenkt und entschieden werden, was wichtig/unwichtig ist
-> Bei Gefahr, sehr nahen Reizen, kann es überlebenswichtig sein, die Aufmerksamkeit darauf zu fokussieren
Personen, bei denen eine Störug vorliegt, können Aufmerksamkeit nicht lenken
-> ADS Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
Zielgesteuert vs. Reizgesteuert -> Zielgesteuert lenken wir selbst, reizgeseteuert bei intensiven Reizen
Gesetze der Wahrnehmungsgruppierung
Gesetze der Gestaltpsychologischen Wahrnehmung, Gestaltgesetze
Ähnlichkeit
Nähe
Prägnanz
Geschlossenheit
Kontinuität
Gemeinsames Schicksal
Gemeinsame Regionen
Verbundenheit
Wahrnehmungskonstanzen
(Bei Veränderung/Bewegung erkennen wir Objekt trotzdem als das Gleiche)
Größenkonstanz -> trotz unterschiedlicher Größe werden Objekte als gleich groß wahrgenommen
Formkonstanz -> trotz unterschiedlicher Betrachterperspektiven als gleichförmig wahrgenommen
Farbkonstanz -> trotz veränderter Beleuchtungsverhältnisse als gleiche Farbgebung wahrgenommen
Heiligkeitskonstanz -> trotz veränderter Beleuchtungsverhältnisse als gleich in Beleuchtung wahrgenommen
Wie kommen wir von der Wahrehmung zum Erkennen?
-> Erwartungen, Gedächtnis, Wissen, Sprache (mentale Prozesse)
-> Erst wenn wir etwas bereits wahrgenommen/gelernt haben, kann es in eine hierarchische Wissensstruktur eingebracht werden und abergufen & artikuliert werden
-> Dann ist es möglich, etwas wahrzunehmen und zu benennen, erkennen
Bei menatlen Prozessen, auch Kontext wichtig, um zu erkennen worum es sich handelt
Wahrnehmungsprozess
Von Stimulation zu neuronaler Erregung und phänomenaler Wahrnehmung -> Bottom-Up Prozesse
Hierarchisch höher gelegene wie Erwartung, Kontext -> Beeinflussung Wahrnehmung -> Top-Down-Prozesse
Bei Illusionen meistens Top-Down Prozesse wichtige Rolle
Effekte von Kontext und Erwartugen auf Wahrnehmung:
Set-Bildungen (wichtig bei Top-Down-Prozessen!)
Motorische Sets: Erhöhte Bereitschaft auf schnelle & vorbereitete Reaktion (Sprinter im Startblock)
Mentales Set: Erhöhte Bereitschaft mit Situationen wie Problemlösung/Spiel so umzugehen, wie es Regeln, Erwartungen etc. nahelegen
Perzeptuelles Set: Erhöhte Bereitschaft, einen bestimmten Reiz im Kontext zu entdecken (z.B. schreiendes Kind)
Pupille und Linse
Pupille = Öffnung der Iris, durch die Licht einfällt
Pupille erweitert oder verkleinert sich mithilfe der Iris
-> Steuerung der Lichtmenge, die in den Augapfel tritt
Licht wird durch Linse fokussiert -> Scharfes Abbild auf der Retina -> Linse kehrt Lichtmuster um, sodass es auf Kopf steht und spiegelverkehrt ist
Linse kann sowohl nahe als auch entfernte Objekte fokussieren
Ziliarmuskeln können Krümmung der Linse durch Akkomodation so beeinflussen, dass sich ihre oprischen Eigenschaften ändern
Transduktion
Umwandlumg einer bestimmten Form physikalischer Energie in eine andere Form
Retina
Informationen über die Welt von Lichtwellen in Nervensignale umwandeln
Stäbchen und Zapfen = Zwei Arten lichtempfindlicher Rezeptorzellen -> Fotorezeptoren
Stäbchen: Arbeiten bei schwachem Licht
Zapfen: Helligkeit
Dunkeladaption
Allmähliche Verbesserung der Empfindlichkeit des Auges, wenn die Beleuchtung von hell zu sehr schwach wechselt
Fovea
Nahe des Zentrums der Retina
Besteht ausschließlich aus Zapfen
Region des schärfsten Sehens; Farben und räumliche Details werden am genauesten erkannt
Bipolarzellen
Nervenzellen, die Impulse von vielen Rezeptoren kombinieren und das Ergebnis an Ganglienzellen schicken
Jede Ganglienzelle integriert die Impulse zu einer einzigen Folge an Nervenimpulsen
Zapfen der zentral gelegenen Fovea -> senden Impulse an Ganglienzellen in jeweils der selben Region
Stäbchen und Zapfen der retinalen Peripherie -> senden Impulse in Bipolar- und Ganglienzellen zusammen
Axone der Ganglienzellen bilden Sehnerv -> Nimmt visuelle Information aus dem Auge heraus und transportiert sie zum Gehirn
Horizontalzellen und Amakrinzellen
Integrieren Informationen über Retina hinweg
Horizontalzellen verbinden Rezeptoren untereinander
Amakrinzellen verknüpfen Bipolarzellen mit Bipolarzellen und Ganglienzellen mit Ganglienzellen
Blinder Fleck
Keinerlei Rezeptorzellen enthalten
In beiden Augen so positioniert, dass Rezeptoren des anderen Auges das aufnehmen, was in dem einen Auge nicht zu sehen ist
Gehirn ergänzt fehlende sensorische Informationen
Agnosie
Schwierigkeiten, Menschen oder Objekte zu erkennen und zu identifizieren
Simultanagnosie
Schwierigkeiten, mehr als ein Element im visuellen Feld gleichzeitig wahrzunehmen
Farbwert, Sättigung, Helligkeit
Qualitativer Farbeindruck: rot, blau, grün
Reinheit und Klarheit von Farbempfindungen, reine Farben größte Sättigung
Lichtintensität, Weiß -> größte; Schwarz -> niedrigste
Trichromatische Theorie
Drei Arten von Farbrezeptoren im Auge: Rot, Blau, Grün; alles andere additive / subtraktive Kombinationen
Farbenblinde haben nur ein oder zwei dieser Farbrezeptoren
Nachgewiesen, aber Zapfen sind allen gegenüber empfindlich, nur unterschiedlich stark
Gegenfarbtheorie
Farbempfindungen basieren auf drei zugrundeliegenden Systemen: Rot-Grün; Blau-Gelb; Schwarz-Weiß
Nachbilder entstehen dadurch, dass Element des Systems durch Überstimulation ermüdet und dadurch der relative Beitrag des gegensätzlichen Elements vergrößert wird
Frequenz
Anzahl der Perioden, welche die Welle in gegebenen Zeitraum durchläuft
In Hertz angegeben
Amplitude
Physikalische Stärke der Schallwelle
Wird durch Abstand vom Wellengipfel zum Mittelwert bestimmt
Wird in Einheiten von Schalldruck oder Energie ausgedrückt
Zeittheorie (Frequenztheorie)
Tonhöhenwahrnehmung abhängig von Schwingungsrate der Basilarmembran (Frequenz) -> Tonhöhe durch Feuerungsrate der Neurone bestimmt, Phasenkopplung: Ein Neuron feuert in eine Lücke eines anderen Neurons, dadurch höhere Gesamtfeuerungsrate erreichbar
Beeinträchtigung des olfaktorischen Systems
Hyposmie -> Eingeschränkter Geruchssinn
Anosmie -> Verlust Geruchssinn
Neutromatrixtheorie (Melzack)
Schmerzempfindung ohne körperliche Ursache -> Ursprung Schmerz im Gehirn
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