Feingliederung 1,1-8,26
Jesu Wirken in Galiläa und unter den Heiden
1,1 Überschrift
1,2-13: Auftreten Täufer, Taufe Jesu, Versuchung Jesu
1,14-45: Beginn Wirken in Galiläa
2,1-3,6: Streitgespräche und Vollmacht
3,7-35: Auseinandersetzungen um Wunder
4,1-34: Lehre in Gleichnissen
4,35-5,43: Wundergeschichten
6,1-56: Abschluss Wirken in Galiläa
7,1-8,9: Auseinandersetzung um Gesetzesfragen
8,10-26: Rückkehr nach Galiläa; Unverständnis der Jünger
Feingliederung 8,27-10,52
Jüngerbelehrung und Nachfolge
8,27-9,1: Petrusbekenntnis; 1. Leidensankündigung, Leidensnachfolge (= Kreuzesnachfolge)
9,2-29: Verklärung, Heilung
9,30-50: 2. Leidensankündigung, Jüngerbelehrung
10,1-52: Weg nach Jerusalem (Streitgespräch, Jüngerbelehrung, 3. Leidensankündigung, Blindenheilung)
Ab 10: Weg nach Jerusalem
Kapitel 10 = Gemeinderede
Kinder
Reichtum und Nachfolge
Rangstreit
Heilung des Blinden Bartimäus
Ehe
Feingliederung 11,1-13,37
Jesu Wirken in Jerusalem
11,1-25: Einzug in Jerusalem, Tempelreinigung, Macht des Glaubens (Verfluchung Feigenbaums, Tempelreinigung)
11,27-12,12: Streit um Vollmacht Jesu (Antwort mit Parabel böse Weingärtner)
12,13-44: Grundsatzfragen des Glaubens (Auferstehung, höchstes Gebot -> Doppelgebot der Liebe, Davidsohn, Tadel Schriftgelehrte, Lob Witwe)
13,1-37: Endzeitrede (Ende des Tempels, Zeichen der Endzeit (Krieg) aber Hilfe durch Hlg. Geist, falsche Messiasse, Kommen des Menschensohnes)
Grobgliederung
1,1-8,26: Jesu Wirken in Galiläa und unter den Heiden
8,27-10,52: Jüngerbelehrung und Nachfolge
11,1-13,37: Jesu Wirken in Jerusalem (Lehr- und Streitgespräche)
14,1-15,47: Passion und Ostern
16,1-8: Frauen am leeren Grab (Primärer Mk-Schluss)
16,9-20: Ostergeschichten (Sekundärer Markusschluss)
Bei welchen Texten handelt es sich um markinisches Sondergut (= Texte, die nur in Mk vorkommen)
Jesu Angehörige halten ihn für verrückt (3)
Gleichnis von der selbstwachsenden Saat (4)
Heilung eines Taubstummen (7)
Heilung eines Blinden vor Bethsaida (8)
Der nackt fliehende Jüngling (14)
Wo finden sich Doppelüberlieferungen innerhalb des Markusevangelium?
Speisung der 5000/4000 (6/8)
Leidensankündigungen (8/9/10)
Welche biographische Angaben über Jesus finden sich?
Jesus stamm aus Nazareth (1/16)
Er ist von Beruf Zimmermann (6)
Seine Mutter heißt Maria, er hat vier Brüder (Jakobus, Josef, Judas, Simon (6) sowie mehrere nicht namentlich genannte Schwestern (3)
Ein leiblicher Vater wird (vermutlich bewusst) nicht erwähnt (3/6), aber Gott (1/9/15)
Jesus wurde durch Johannes den Täufer getauft (1)
Die Zeit seiner öffentlichen Wirksamkeit beträgt ca ein Jahr (es wird von einem Passafest erzählt)
Er wurde durch den röm. Stadthalter Pilatus verurteilt (15), nachdem es zuvor schon zu einer Verurteilung durch den Hohen Rat gekommen war (14). Er wurde schließlich außerhalb von Jerusalem gekreuzigt und begraben (15)
Auferstanden: leeres Grab (16)
Wo und auf welche Weise wird der zentrale Inhalt seiner Verkündung zusammengefasst?
Wird gleich zu Beginn seiner Wirksamkeit in Galiläa markant zusammengefasst in 1:
“Nachdem aber Johannes gefangengesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!”
In welchen Perikopen spielen Petrus, Andreas (Ist nur teilweise dabei) und die Zebedaiden (Jakobus und Johannes) eine besondere Rolle?
sie sind die vier ersten Jünger Jesu (1)
Sie erhalten im Verlauf des Evangeliums neue Namen (Simon -> Petrus; Zebedaiden -> “Donnersöhne” (3)
nur sie dürfen bei der Auferweckung der Tochter des Jairus dabei sein (5)
Petrus erkennt in seinem sog. Petrusbekenntnis als erster die Identität Jesu als Messias (8,29)
Nur diese drei (Petrus/Zebedaiden) erleben die Verklärung Jesu (9)
In der Perikope von der Zebedaidenbitte stehen Jakobus und Johannes im Mittelpunkt (10)
Die 4 fragen Jesus nach den Endzeitereignissen/Tempelzerstörung (13)
Nur die drei (Petrus/Zebedaiden) sind bei Jesus im Garten Gethsemane (14)
Petrus steht mit seiner Verleugnung Jesu im Mittelpunkt (14/ 15)
Welche Gegener Jesu werden genannt?
Anhänger von Herodes + Pharisäer (3+12)
Pharisäer und Schriftgelehrte (2/3/7)
Hohe Priester/Älteste/Schriftgelehrte (11-12/14-15) + hoher Rat in 14/15
Welche christologische Hoheitstitel finden sich im Mk? Wo gegenet die Vox Dei (=Stimme Gottes)?
Zentral für die Mk Christologie sind die drei Leidenankündigungen
8,31 (also unmittelbar nach dem Bekenntnis des Petrus): „Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.“
9,31 „Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen, und sie werden ihn töten; und wenn er getötet ist, so wird er nach drei Tagen auferstehen.“
10,33f. „Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird überantwortet werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden überantworten. Die werden ihn verspotten und anspeien und geißeln und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen.“
Wo steht das Petrusbekenntnis und wie lautet es?
8,29: „Und er fragte sie: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus!“
—> Petrus ist auf der Erzählebene der erste Mensch, der eknnt, dass Jesus der erwartete Christus ist
—> Wichtiger Wendepunkt des Evangeliums: Danach beginnt der Weg nach Jerusalem, und von da ab steht die Leidensthematik im Mittelpunkt
Beispiele für die drei Arten von Wundern und wie sie theologisch qualifiziert werden
Heilungswunder:
Heilung der Schwiegermutter des Petrus (1) (1. Papst war verheiratet)
Heilung eines Aussätzigen (1)
Heilung eines Gelähmten (2)
Heilung einer verdorrten Hand am Sabbat (3)
Heilung der blutflüssigen Frau (5)
Auferweckung der Tochter des Jairus (5)
Heilung eines Taubstummen (7 Sondergut!)
Heilung eines Blinden vor Bethsaida (8 Sondergut!) -> direkt vor Petrusbekenntnis
Heilung des blinden Bartimäus (10)
—> Glaubensmotiv spielt eine wichtige Rolle, d.h. der Glaube der jeweils Geheilten/ Geretteten oder derjenige von Menschen aus ihrem Umfeld stellt eine Voraussetzung für Jesu Wunderhandeln dar
Exorzismen:
Heilung eines Besessenen in der Synagoge (1)
Heilung des besessenen Geraseners (5)
Heilung der Tochter der Syrophönizierin (7)
Heilung des besessenen Knaben (9)
—> Demonstration der Vollmacht Jesu
Rettungs- bzw Naturwunder
Sturmstillung (4)
Speisung der Fünftausend (6, auf jüdischem Gebiet!)
Seewandel Jesu (6)
Speisung der Viertausend (8 auf heidnischem Gebiet!)
—> Bezeugen Jesu göttlicher Macht
Wo finden sich Gleichnisse und welche?
4: Gleichnisse vom Sämann, vom Licht, von der selbstwachsenden Saat (Sondergut!) und vom Senfkorn
12: Gleichnis von den böse Weingärten
13: Gleichnisse über die Wachsamkeot: vom Feigenbaum und von den Hausknechten
Was ist nach Aussage des Mk Jesus der Sinn der Rede in Gleichnissen (“Parabeltheorie”)
4:
„Und als er allein war, fragten ihn, die um ihn waren, samt den Zwölfen, nach den Gleichnissen. Und er sprach zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben; denen aber draußen widerfährt es alles in Gleichnissen, damit sie es mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen, und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde.“
—> bewusste Verstockung der Menge (Anspielung auf Jes 6) lässt sich wiederum in das gesamte Phänomen der Meissiasgehemnis-Theorie einordnen
Wo finden sich Lehr- und Streitgespräche?
—> geballt in 2/3/12
Verse auswendig können:
Zum Umgang mit Sündern (2,17) „Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.“
Zum Sabbat (2,27) „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.“
Zur Frage von „Rein und Unrein“ (7,15) „Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sindern was aus dem Menschen herauskommt, das ists, was den Menschen unrein macht”
Zur Ehescheidung (10,9) „Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“)
Zum Reichtum (10,25) „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.“)
Wichtigstes Lehrgespräch: Doppelgebot der Liebe (12). Dabei wird der Schriftgelehrte, der hier als Diskussionspartner auftritt und die Frage stellt, recht positiv dargestellt: Er antwortet „verständig“ und ist „nicht fern vom Reich Gottes“.
Wo finden Sie die sog. Markusapokalypse?
-> Kapitel 13
Wo stehen die Abendmahlsworte und wie lauten sie?
14:
„ Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“
Wie lautet die Anklage vor dem Hohen Rat, die letztlich zur Verurteilung führt? Und vor Pilatus?
„Gotteslästerung“, die mit der Selbstbezeichnung Jesu als „Sohn des Hochgelobten“ verbunden ist
Und vor Pilatus:
15:
Jesus wird als (selbsternannter) „König der Juden“ dargestellt. Die Anklage hat hier also weniger eine theologische als vielmehr eine politische Dimension
Letzte Worte am Kreuz? Woher stammen diese ursprünglich?
15,34: „Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
->Ursprünglich aus Ps 22,2 im Alten Testament („Jesu Leidenspsalm“)
Bekenntnis des römischen Hauptmanns unter dem Kreuz
In 15,39:
“Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!”
Schildern Sie die Ereignisse am ursprünglichen Ende des Mk (16,1-8)
In diesem kurzen Passus kommen drei Frauen (Maria Mutter von Jakobus -> könnte also Mutter von Jesus sein) zum Grab Jesu, um seinen Leichnam zu salben, und finden das Grab geöffnet vor. In ihm sitzt ein „Jüngling“ in einem weißen Gewand (d.h. also wohl ein Engel), der ihnen Jesu Auferstehung verkündigt und sie als Zeuginnen vor den Jüngern beauftragt. In diesem Zusammenhang verweist er sie nach Galiläa, also zurück an den Anfang des Evangeliums! Die Frauen aber reagieren mit Schweigen und Furcht; es wird keine direkte Begegnung mit dem Auferstandenen geschildert.
Was hat es mit dem sog sekundären Markusschluss auf sich in 16,9-20?
Eine im 2. Jhd. nachgefügte Ostererscheinungsgeschichten und eine Kombination aus den anderen Evangelien (Erscheinung vor Maria Magdalena, Emmausjünger, Erscheinung vor den Jüngern im Kontext eines Mahles, Tauf- und Missionsbefehl, Himmelfahrt). Dieser Teil fehlt in den ältesten Handschriften.
Leidensankündigung (auswendig können)
Leidensankündigung (Mk 8,31):
“Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.”
Wann?
Um 70 n. Chr. (Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Römer)
Wo?
Evtl. in Syrien, eine andere vertretene Option ist Rom
Wer?
Der Evangelist bleibt anonym, die Tradition identifiziert ihn mit Johannes Markus (Dolmetscher des Petrus).
In welche drei Teile lässt sich Markus grob gliedern?
Jesu Wirken in Galiläa (1,1-8,26)
Jüngerbelehrung und Nachfolge auf dem Weg nach Jerusalem (8,27-10,52)
Geschehnisse in Jerusalem + Passion (11,1-16,8/16,20)
Feingliederung 14,1-15,47
14,1f: Endgültiger Todesbeschluss Hohepriester + Schriftgelehrte
14,3-11: Salbung in Bethanien, Verrat durch Judas
14,12-31: Letztes Mahl
14,32-52: Getsemani, Gefangennahme Jesu, Jüngerflucht
14,53-72: Verhandlung vor Hohem Ratm Petrus’ Verleugnung (widersprüchliche Zeugenaussagen, Jesus bekennt sich als Menschensohn, Verurteilung, dreimalige Verleugnung durch Petrus)
15,1-15: Verhandlung vor Pilatus (Verurteilung)
15,16-41: Verspottung durch Soldaten, Kreuzigung
Feingliederung 16,1-8
Die Frauen am leeren Grab
Primärer Mk-Schluss -> 16,9-20 ist spätere Anfügung
Beachte Reaktion der Frauen!
Feingliederung 16,9-20
Sekundärer Markusschluss / Ostergeschichten
16,9-11: Erscheinung Auferstandener vor Maria Magdalena
16,12f: Erscheinung AUferstandener vor zwei Jüngern
16,14-20: Erscheinung Auferstandener vor 11 Jüngern, Verkündigungsauftrag, Himmelfahrt, Wirksamkeit
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