Wurzeln
Möglichkeiten:
Knöllchenbakterien, die eigenen Stickstoff produzieren
Wurzelsysteme
Allo-rhize Wurzelsysteme (ein Ausgangspunkt)
Hauptwurzel (Primärwurzel) wächst vertikal in den Boden und bildet eine Pfahlwurzel. Diese trägt Sekundärwurzeln (Seitenwurzeln 1. Ordnung)
Homor-rhize Wurzelsysteme
Alle Wurzeln sind gleichrangigen und ähnlich gestalteten und nicht oder nur mäßig verzweigt (primär und sekundäre System möglich)
Gravitropismus
= Wachstumskrümmung von Pflanzenorganen in eine bestimmte Richtung zur Erdbeschleunigung (g = 9,81 m s−2)
Positiv gravitrop:
d.h. Wachstum in Richtung Erdmittelpunkt
z.B. Hauptwurzeln
Negativ gravitrop:
d.h. Wachstum entgegen der Erdmittelpunktrichtung
z.B. Hauptsprosse
=> Die Perzeption einer Massenbeschleunigung findet bei den Coleoptilen im Mesophyll der Spitze (ca. 3 mm) statt, bei Wurzeln im zentralen Teil der Wurzelhaube (Kalyptra)
Pflanzen-Bewegungen
Taxien
freie Ortsbewegung durch einen Außenfaktor bestimmt
Nastien
= Krümmungsbewegungen, die Bewegungsrichtung ist durch den Bau des sich bewegenden Organs bestimmt ist; Reiz dient nur als Signal für eine festgelegte Bewegung
z.B. Spaltöffungen öffnen sich!
Tropismen
= Reizrichtungsreaktionen, der Reiz bestimmt die Bewegungseigenschaeen (Ablauf, Orientierung) der Reaktion des Pflanzenorgans.
Allgemeines:
UV-Strahlung nimmt exponentiell ab je tiefer sie ins Wasser gelangt -> wenn man das Wasser durchmischt, so gelangt die Pflanze an die Oberfläche und erhält mehr Strahlung.
Sobald sie nicht mehr bewegt, werden so können sie ausdifferenziert werden und es bildet sich wieder Wurzel und Spross aus.
Es gibt ein zielgerechtes Wachstum! Pflanzen müssen daher die Erdbeschleunigung realisieren.
Zellen mit Asymmetrie in der intrazellulären Organellenverteilung:
spezifisch leichte Organellen (z. B. Vakuolen) im oberen Teil und spezifisch schwere Organellen (= Statolithen = Zellkerne und insbesondere Amyloplasten, bei Chara-Rhizoiden Bariumsulfatkristalle = Glanzkörper) auf der physikalischen Unterseite.
Haben bestimmte Assymetrie und dadurch kann die Pflanze die Erdbeschleunigung wahrnehmen.
Kommt vor allem in der Wurzelhaube vor, wo darunter das Meristem liegt, sodass die Zellen die richtige Richtung wahrnehmen.
Aufgaben der Wurzel
Verankerung am Untergrund
Wasseraufnahme, Nährstoffaufnahme
Stoffspeicherung, vor allem bei mehrjährigen Pflanzen
Syntheseort von wichtigen sekundären Pflanzenstoffen
bzw. auch Speicherung sind begehrte Drogen, Problem ist aber, dass man sie nur einmal ernten kann
oberirdische Bestandteile können nachhalziger geerntet werden (außer die Rinde)
Perzeptionsmechanismus
1. Hypothese:
Druck der sedimentierenden Organellen (Richtung wird vorgegeben)
2. Hypothese:
Statolithen gebunden an Cytoskelefasern
3. Hypothese:
gesamte Protoplast wirkt als Statolith und dehnt die Plasmamembran in die richtige bzw. entgegengesetzte Richtung
Belegt:
gravitrope Antwort nur bei Verfügbarkeit von extrazellulären Ca2+-Ionen-
Wurzelmetamorphosen
Speicherorgane: Wurzelrüben und Wurzelknollen
Verankerung:
Haftwurzeln (zB Efeu) Stelzwurzeln, Brettwurzeln (bei tropischen Pflanzen, um den Baum zu stützen)
Zugwurzeln
Wurzeldornen
Luftwurzeln
Atemwurzeln
Haustorien
zB. bei Schmarotzern (nehmen alles von der Wirtspflanze und machen gar nichts mehr selbst; besitzen kein Chlorophyll mehr!) oder Halbschmarotzer (entnehmen der Wirtspflanze normalerweise nur Wasser und Nährstoffe und machen teilweise selbst Photosynthese)
Speicherorgane
Wurzelrübe
Wurzelknolle: zB. bei Dalien, Yams, Maniok
Diosgenin vs. Progesteron
Diogestin:
pflanzlich, denn aus diesen Wurzelknollen wird sehr viel gewonnen.
Partialsnythese und aus der Vorläuferstufe dann Progesteron oder andere Geschlechtshormone synthetisch hergestellt werden.
Partialsnythese
=> sehr wenige Schritte und daher auch gut zum Herstellen
zB. Antibabypille
Hormonersatztherapie
Glucocorticoide
Verankerung
Haftwurzel
Stelzwurzel
zB. Atemwurzel (die Pflanze braucht zusätzliche Gasaustausch)
Stützwurzel
Brettwurzel
verlagern Erdsprosse (Rhizome, Knollen oder Zwiebeln) Tiefer in den Boden durch eine „Kontraktion“
Verlagerung der Wurzel tief in die Erde.
Cryosophila spp. = species puralis (verschiedene Arten)
Palmengewächse (Arecaceae) entspringen endogen dem Stamm und weisen die Anatomie einer typischen Monokotylen-Wurzel auf, wie etwa ein polyarches zentrales Leitbündel
Dornen entspringen direkt dem Stamm und wenn man den Querschnitt beobachtet, dann sieht man den Aufbau genauer -> direkt differenzieren.
Lufwurzeln
Funktion:
Stabilisierung von Spross-Systemen
Wasseraufnahme bei Epiphyten -> Velamen
(Pflanze wächst auf anderer Pflanze und daher besteht kein Kontakt zum Boden)
Querschnitt durch Luftwurzel von Dendrobium nobile.
Zwischen dem Velamen (lat. Hülle) aus toten, bei Regen wassergefüllten Zellen und der Rinde befindet sich eine einschichtige Exodermis mit Durchlasszellen.
Das Rindenparenchym wird gegen das zentrale Leitgewebe (im Bild rechts unten) durch eine einschichtige Endodermis abgegrenzt (60×).
Wurzelsymbiosen
mit Bakterien (Knöllchenbakterien):
Knöllchen entstehen durch die Symbiose mit Bakterien
mit Pilzen (Mykorrhiza)
Knöllchenbakterien
Pflanzen bestehenden N2-fixierenden Symbiosen mit Bakterien an die Ausbildung spezieller symbiotischer Strukturen geknüpe: der Wurzelknöllchen
Knöllchenbildung in der Evolution nur einmal vor ca. 100 Mio. Jahren
Luftstickstoff (Distickstoff, N2) wird zu Ammoniak (NH3) bzw. Ammonium (NH4+) reduziert (= N2-Fixierung)
Fixierung ist effektiv und beträgt bei Alnus-Arten 50–200 kg N2 pro Hektar und Jahr
Symbiosepartner
Bakterien:
Actinomyces, Rhizobium, Bradyrhizobium, Azorhizobium, Mesorhizobium und Sinorhizobium
Pflanzen:
viele Familien, am besten erforscht Fabaceae
Etablierung der Symbiose
Chemotaktisches Anlocken (=Anlocken durch eine chemische Bindung) der Rhizobien (Flavonoide) an die Wurzeloberfläche
Bakterien heften sich im Bereich der jungen Wurzelhaare an deren Spitze, wobei der Kontakt von pflanzlichen Lectinen (zuckerbindenden Proteinen hergestellt wird, die an bakterielle Oberflächenstrukturen binden Knöllchenprimordium
Bildung eines Infektionsschlauchs -> Knöllchenprimordium —> Rhizobien von den Pflanzenzellen phagocytiert
Bakteroide bleiben ständig von einer pflanzlichen Symbiosomenmembran (= peribakteroide Membran) umgeben
Etablierung der Symbiose: Ablauf
Pflanze gibt aktiv Substanzen in den Boden ab zB. Gluteonin
Flavonoide locken Bakterien an
Notfaktoren bilden ein Polysaccharid und er erleichtert das Andocken
Ausbilden Infektionsschlauch, wo Bakterien einwandern können
Notfaktor führt zu teilungsaktiven Zellkernen und Knöllchen
bilden sich aus (Bakterien in Bakteroiden eingelagert)
komplette Aufnahme in die Wurzel und damit verbundene
Ausbildung der Knöllchen
Mykorrhiza
= symbiotische Zusammenleben der Wurzeln sehr vieler Landpflanzen mit Pilzen
Älteste Belege vor 450 Mio. Jahren im Devon (Landgang Wirbeltiere)
90 % aller Landpflanzen und etwa 6000 Pilzarten sind zur Mykorrhiza- Bildung befähigt
Typen der Mykorrhiza: Teil 1
vesikulär-arbuskuläre (VA-) Mykorrhiza häufigste Variante (Bäumchenartige Verzweigungen von den Pilzhyphen.
Intrazelluläre Form der Pilzhyphen in den Wurzelrindenzellen, die zu Vesikeln angeschwollen sind oder bäumchenartige Verzweigungen, die Arbuskeln, bilden
echte Symbiose:
Pilz liefert mineralische Nährstoffe (Phosphat und Spurenelemente),wesentlich effektiver als die durch ihn ersetzten Wurzelhaare.
Pflanzenpartner gibt Kohlenhydrate ab durch die Photosynthese und diese Kohlenhydrate werden an den Pilz weitergegeben
sie können radioaktiv labeln also sie können Pflanzen mit schwereren Isotopen markieren und geben dies dem Pilz weiter und diese kann man dann nachweisen, wie oder was sich darin einlagert hat.
Typen der Mykorrhiza: Teil 2
Ektomykorrhiza:
ein Mantel aus Pilzhyphen umschließt die kurz und dick ausgebildeten Seitenwurzeln
Ekt-endo-Mykorrhiza:
Ektomykorrhiza mit zusätzlichen intrazellulären Einwüchsen (Hartig- Netz ist der Endomykorrhiza am Teil)
Endomykorrhiza:
bei fast allen Orchideen, brauchen zur Keimung und Entwicklung zur autarken, autotrophen Pflanze symbiotische Pilze (Basidiomyceten), die ihnen neben Wasser und Nährsalzen auch organisches Material und zum Teil auch Wirkstoffe zuführen („Ammenpilze“);
die Samen keimen nur wenn der entsprechende Pilz vorliegt
(= müssen die Samenschalen anlösen, damit der Samen diese durchbrechen kann)
Endomykorrhiza
Durchstößt die Zellwand, Protoblast auf die Seite geschoben und es besteht ein sehr enger Kontakt, der den Stoffaustausch ermöglicht. ist ähnlich zu dem Pilzbefall einer Pflanze
zB. Rostpilze (Protoblast geht aber zu Grunde)
Anatomie der Wurzel
Augau Querschnitt Dicotyle
Leitbündel:
einzelnes, radial, zentrale
Xylem: strahlenförmig
Phloem: liegt mehrteilig in „Taschen“ am Procambium
Perizykel: Pericambium
Endodermis: inneres Abschlussgewebe
Rhizodermis: primäres Abschlussgewebe
Exodermis: sekundäres Abschlussgewebe
Perizykel
=> besteht aus einer oder mehreren Lagen undifferenzierten Zellen und erfüllt drei wichtige Funktionen:
bildet das Gewebe, aus dem Seitenwurzeln entspringen
Ursprungsort lateraler Meristeme: sekundäres Dickenwachstum
Seine Zellen enthalten membrangebundene Transportproteine, die Mineral-Ionen in die Zellen des Xylems exportieren
Unterschiede (Prüfungsrelevant)
Monocotyle: zB. Zwiebelgewächse
Zentral Mark und nicht Xylem
Kein Procambium, grenzen direkt aneinander
Dicotyle: 2-Keimbildung
Zentral Xylem
Querschnitt sternförmig bzw.(poly)arch
Sekundäres Wachstum
a) Bildung eines geschlossenen Cambiummantels durch Reembryonalisierungen im Parenchym zwischen Xylem und Phloem, sowie über den Xylempolen des tetrarchen Zentralzylinders.
b) Abrundung des Cambiums durch Holzbildung unter den Phloemstreifen
c) Beginnende Bastbildung. Über den Xylempolen entstehen Holz- und Baststrahlen. Rinde und Endodermis sterben ab und reißen auf. Im jetzt mehrschichtigen Pericambium sind Phellogene entstanden und gliedern nach außen Korklagen ab.
d) In weiteren Jahresringen werden sekundäre Holz- und Baststrahlen angelegt, durch Folgephellogene entstehen Borkenschuppen im Bast
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