Klassifikation der ICP – wofür benötigen wir sie? Erkläre kurz worum es beim GMFCS geht.
Du betreust einen 13-jährigen Jungen mit einer Hemiparese (rechte Seite ist betroffen, der Arm ist stärker betroffen als das Bein). Der Junge ist frei gehfähig.
Nenne die Hauptprobleme dieses Jungen, 2 dazu passende Zielformulierungen für deine PT und 2 konkrete Maßnahmen zu jeder Zielsetzung.
Wofür ist eine Klassifikation notwendig? Zur Diagnose, Prognose, Therapieplanung, Forschung, Vereinfachung interdisziplinärer Zusammenarbeit – „gemeinsame Sprache“.
Klassifikationen in Bezug auf: Tonus, Neurologie – klinisches Bild, Motorische Funktion.
GMFCS = Gross Motor Function Classification System: System zur Beurteilung der Grobmotorik von 2 bis 12 Jahren.
Ist ein 5 Stufen Klassifikationssystem, welches selbstinitiierte Bewegungen, unter besonderer Berücksichtigung der Sitzfähigkeit, des Transfers und der Mobilität, beschreibt. Die motorischen Fähigkeiten, insbesondere die Fortbewegungsmethode, sollen hiermit in den Vordergrund gestellt werden (nicht die Beeinträchtigung) und geben die Einstufung vor. Es geht darum die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen in der Körpermotorik der Kinder oder Jugendlichen zu erfassen, indem ihre gewöhnliche Leistung zu Hause, in der Schule und bei gesellschaftlichen Aktivitäten eingestuft wird und nicht die bestmögliche Leistung, welche sie erbringen könnten. Die Bewegungsqualität und genauere Aspekte der motorischen Funktion werden hier vernachlässigt. Die Unterschiede der Stufen sollen in direktem Zusammenhang mit alltagsrelevanten Funktionen bzw. Aktivitäten des täglichen Lebens stehen.
Das erweiterte Klassifikationssystem unterscheidet nochmals genauer die Altersgruppen:
Vor dem 2. Geburtstag
Zwischen dem 2. und 4. Geburtstag
Zwischen dem 4. und 6. Geburtstag
Zwischen dem 6. und 12. Geburtstag
Zwischen dem 12. und 18. Geburtstag (dieses basiert auf dem Konzept der ICF)
Das GMFCS deckt das gesamte Entwicklungsspektrum von annähernd normaler Grobmotorik (Stufe 1) bis zur mangelnden Kopfkontrolle und totaler Abhängigkeit in allen Belangen des täglichen Lebens (Stufe 5) ab.
Kinder, die orthopädischen Eingriffen unterzogen werden, müssen nicht zwingend auf die nächst höhere Stufe „rutschen“, damit der Eingriff als therapeutisch erfolgreich gesehen werden kann. Das GMFCS sollte optimaler Weise als Ergänzung bzw. Vervollständigung in der Beurteilung eines Kindes mit CB herangezogen werden.
Du betreust einen 13-jährigen Jungen mit einer Hemiparese (rechte Seite ist betroffen, der Arm ist stärker betroffen als das Bein). Der Junge ist frei gehfähig. Nenne die Hauptprobleme dieses Jungen, 2 dazu passende Zielformulierungen für deine PT und 2 konkrete Maßnahmen zu jeder Zielsetzung.
Hauptprobleme:
Rechter Arm ist starker betroffen als das Bein => Funktionsstörung
Pronations- und Beugemuster
Pfötchenstellung
Retraktion Schultergürtel
Streckmuster UEX + ADD + IRO + Tendenz zum Klumpfuß
Verschmächtigung und Verkürzung der betroffenen Extremität durch unzureichende Stützaktivität => Hypotrophie
Assymetrische Belastung
Grob- und Feinmotorische Störungen Finger und Hand
Probleme in GG und Koordination
Ziele:
Funktioneller Gebrauch OEX fördern
Physiologischere und funktionellere Stellung der betroffenen Seite erlangen
Maßnahmen:
Koordination und GG Übungen -> Ballspiele
Rumpftraining => aufrichten vom Liegen bis zum stehen
Feinmotorik Hände trainieren durch Greifübungen
Bimanuelles symmetrisches Arbeiten
Stützreaktionen => Tonusreduktion OEX UEX
Kompensationsstrategien entwickeln
Hilfsmittelversorgung
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