Maßnahmen bei Exposition gegenüber HBV
Anti-HBs bei einer Messung in den letzten 10 Jahren ≥ 100 IE/l betrug, keine weiteren Maßnahmen.
Titer in diesem Zeitraum < 10 IE/l und auch davor nie ≥ 100 IE/l, Simultanimpfung (passiv/aktiv).
Bei Anti-HBs ≥ 10 IE/l aber < 100: sofortige aktive Impfung
Maßnahmen bei Exposition gegenüber HIV
medikamentöse Postexpositionsprophylaxe nach Rücksprache mit erfahrenen Zentrum
über 4 Wochen Kombination aus
Tenofovir/Emtricitabin (Truvada®,1 x 1 Tbl.) und
Raltegravir (Isentress® 2 x 1 Tbl.)
Beginn so schnell wie möglich: am besten innerhalb von 2 Stunden.
Prophylaxebeginn > 24 Stunden nach Ereignis nur in Ausnahmefällen
Maßnahmen bei Exposition gegenüber HCV
HCV-Hyperimmunglobulin, eine aktive Impfung oder eine Chemoprophylaxe gegen HCV nicht verfügbar.
Bei nachgewiesener HCV-Infektion möglichst frühzeitige Therapie mit direkt antiviralen Substanzen.
2 – 4 Wochen nach HCV-Exposition eine HCV-RNA-Testung (PCR)
Vorgehen bei Stichverletzung
Blutung angeregen -> Fremdmaterial aus dem Stichkanal zu spülen
lang andauernde Hautdesinfektion (10 min)
mit Mittel auf alkoholischer Basis
schnell wirksam
z.B. Neokodan
Abschätzung der Infektionsgefahr
durch Infektiologen erleichtert
Bewertet
Indexpatient
Art der Verletzung
Menge an übertragenem Blut
impfstatus des Verletzten.
ggf. serologische Untersuchungen des Indexpatienten und des Patienten
HIV
HBV
HCV
betriebsärztliche Dienst für die Koordination verantwortlich
Konsultation eines Durchgangsarztes
v.a. bei versorgungspflichtige Verletzung
immer Eintrag ins Verbandsbuch
erleichtert versicherungstechnische Abarbeitung von nicht erwarteten Spätfolgen
regelmäßige serologische Tests
nach 6 w
3, 6, 12 m
bei HCV Exposition: zusätzlich nach 2-4 Wochen eine HCV-RNA Testung (PCR)
Risiko einer Übertragung
Risiko einer HBV-Infektion (30% Übertragungswahrscheinlichkeit)
10-mal höher als HCV- Infektion (3% Übertragungswahrscheinlichkeit)
100-mal höher als HIV-Infektion (0,3% Übertragungswahrscheinlichkeit)
infizierte Pat durch verbesserter medikamentöser Therapie nur noch selten hohe Virustiter
dadurch postexpositionellen Prophylaxe nach Stichverletzung an HIV-positiven Patienten deutlich verbessert
bei Nadeln unbekannter Herkunft: Aufgrund der Häufigkeit der HBV-Infektion -> nur Risiko bezüglich HBV beleuchtet
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