Nenne 6 Kriterien, dass die Psychologie eine moderne Naturwissenschaft ist, und erkläre
Empirie
• Aussagen werden durch Naturbeobachtung überprüft
• Erfahrungswissen hat höhere Bedeutung als Überlieferung • Aussagen müssen überprüfbar sein
• Bevorzugte Methode
• Experiment (Kausalität) Ursache, Wirkung
• Vorhergesagte Mustererkennung (z.B. Korrelation), Zusammenhang, aber keine Aussage über Ursache Wirkung
Gesetzescharakter
• Beschriebene Zusammenhänge gelten nicht nur für
Einzelfälle sondern lassen sich replizieren (unter gleichen
Bedingungen wiederholen)
• Ceteris Paribus (gleiche Bedingungen) oft schwer
herzustellen
• Generalisierbarkeit/Geltungsbereich: In welchen Situationen
gilt das Naturgesetz?
• Oft probabilistische ( Vorhersehbarkeit mit gewisser Irrtumswahrscheinlichkeit, Ziel diesen Faktor zu minimieren, allerdings nicht deterministisch) Gesetze: Wichtiges Ziel
Vorhersagepräzision
Objektive Messung
• Befunde sollen möglichst unabhängig von individueller
WissenschaftlerIn sein
• Entwicklung standardisierter Messgeräte
• Objektivität in der Wissenschaft: Systematische Reduktion
der Subjektivität (z.B. Inter-Rater Reliabilität usw.)
• Ermöglicht erfolgreiche Kommunikation, Kooperation und
Anwendung
Strenge Überprüfungsbedingungen
• Falsifikation muss möglich sein ( wenn Aussage falsch ist muss der Test misslingen)
• und bei falschen Aussagen auch wahrscheinlich
• Occam’s Razor (einfache Erklärung bevorzugen)
• Weiterentwicklung von Wissenschaft durch Verwerfen von
Aussagen, die sich bei Überprüfung nicht bewährt haben
• Wahrheit ist temporär, Aussagen, die trotz strenger Bedingungen noch nicht falsifiziert worden sind
Dokumentation
• Der Methode und der Ergebnisse
• Jede/r kann die Plausibilität der Ergebnisse beurteilen oder
sogar durch Wiederholung des Versuches überprüfen
• Person der WissenschaftlerIn kein Erkenntnisargument, solange dokumentiert worden ist
Analytisches Vorgehen
• Isolation einzelner Aspekte um deren naturgesetzliches
Verhalten zu etablieren • Z.B. Schwerkraft
• Dann Interaktion solcher Aspekte untersuchen • Z.B. Wurfparabel
• Probabilistisches Verhalten komplexer Systeme • Gegenbewegung: Obskurantismus
• Kausale Beziehungen etablieren
Nenne 6 Kriterien für die Psychologie als moderne Naturwissenschaft
Empire
Strenge Überprüfumgsbedingung
Erkläre die Empirie
Aussagen werden durch Naturbeobachtung überprüft
Erkläre das Kriterium Gesetzescharakter
Erkläre das Kriterium der Ojektiven Messung
Erkläre das Kriterium Strenge Überprüfungsmethoden
• Falsifikation muss möglich sein
• und bei falschen Aussagen auch wahrscheinlich (wenn Aussage falsch muss der Test mit hoher Wahrscheinlichkeit misslingen)
Aussagen, die sich bei Überprüfung nicht bewährt haben • Unabhängig von philosophischem Wahrheitsbegriff
(Ausschließen von falschen Aussagen ≈ Approximation an wahre Aussagen?)
Erkläre das Kriterium Dokumentation
• Person der WissenschaftlerIn kein Erkenntnisargument
Erkläre das Kriterium analytisches Vorgehen
Gibt es Geisteswissenschaften in der Psychologie
Geisteswissenschaft
• Erklären und verstehen von Einzelfällen (Romanen, Bauten,
historischen Ereignissen, philosophischen Denksystemen..., naturwissenschaftliche Kriterien treffen nicht zu
Ältere deutschsprachige Einführungslehrbücher
• Spielt in der internationalen Forschungspraxis keine Rolle • Ausnahme
• Bestimmte Techniken der qualitativen Forschung (z.B. Diskursanalyse)
Und in der Alternativwissenschaft
Nenne die 5 der ersten Männer dienlich in den 1850ern mit der Psychologie auseinander gesetzt haben und deren Forschungsgebiet
Übertragung naturwissenschaftlicher Untersuchungsprinzipien auf das Erleben
Wilhelm Wundt (Leipzig)
• Reaktionszeit als Maß mentaler Komplexität
• Systematik visueller Wahrnehmung mittels optischer
Täuschung
Hermann Ebbinghaus (Berlin) • Gedächtnisforschung
• Lernkurven
• Gedächtniskurven
Oswald Külpe (Würzburg)
• Denkpsychologie
• Untersuchung logischen Schließeans
Franz Donders (Utrecht)
• Reiz-Reaktions-Kompatibilität
Gustav Theodor Fechner (Leipzig)
• Unterschiedsschwellen (bei größerer Gesamtmenge braucht man größere Unterschiedsmenge, um den Unterschied zu erleben ) Psychophysik
Erkläre die Psychophysik als eines der ersten wissenschaftlichen Richtungen, die Erleben und Verhalten naturwissenschaftlich und nicht durch Introspektion
Gesetzmäßige Verbindungen zwischen Reizänderungen in
der Umwelt und Empfindungsänderungen im Geiste des
Probanden
• Z.B. Fechnersches Gesetz
Kriterien : (Klausur)
Empirische Untersuchung von Gesetzmäßigkeiten
• Objektive Messmethoden (im Gegensatz zu z.B.
Introspektion)
• Aussagen erlauben klar gegeneinander testbare Hypothesen • Experimente sind präzise beschreibbar und replizierbar
• Weiterentwicklung durch Erhöhung der Vorhersagepräzision
(z.B. Weber-Fechner Gesetz)
Weitere Ausbreitung der Psychophysik bis zur NS Zeit -> Ende erkenntnisgeleiteter Psychologie, Pseudowissenschaft zur Stützung der Ideologie, Emigration vieler PsychologInnen
Erkläre die Nachwirkungen der Psychophysik
Psychologische Forschung wird weltweit nach naturwissenschaftlichen Standards betrieben
Psychophysik ist ein wichtiges Gebiet in der Allgemeinen Psychologie und findet Intensive Anwendungsforschung (klinische Psychologie,
Ergonomie) z.B. Weber-Fechner Gesetz in der Zeitwahrnehmung
Zu Beginn des 20ten Jahrhunderts bildeten sich als Reaktion auf Strömungen in der Psychologie der Behaviorismus, der vorallem in den 1960ern aufblühte. Erkläre zwei zentrale Theorien
Relikte der Introspektion in der Psychophysik
• Interpretation der subjektiven Eindrücke als innere Abbilder
Vererbungslehren in der Psychologie
• Evolutionäre Erklärung des Verhaltens (z.B. Charles Darwin) • Selektion genetisch determinierten Verhaltens (analog zu
„körperlichen“ Merkmalen)
• Große Zahl von komplexen „Instinkten“
• Psychophysische Gesetze als prototypische Beispiele
• National-Bewegungen: „Rassenspezifische“ Verhaltensmuster, „Völkerpsychologie“
Erkläre die Repräsentationsfreie Vorhersage, wie sie im Behaviorismus zentral ist
Verbot von Aussagen über mentale Inhalte
• Repräsentationen machen Vorhersagen in der Regel nicht
präziser (Occam‘s Razor)
• Verhalten kann durch Reizsituation vollständig vorhergesagt
werden
• Emotionen/Motivationen/Gefühle sind überflüssige
theoretische Konstrukte
• Fokus auf Tierforschung
• Mentale Inhalte als Black Box
Reiz -> Black Box -> Reaktion
Erkläre den Lernfokus im Behaviorismus
Prinzipiell ist jedes Verhalten erlernbar
• Lernen erklärt unser gesamtes Verhaltensrepertoire
Klassische Konditionierung (John B. Watson (1878 – 1958) Psychology from the Standpoint of a Behaviorist“ (1919))
Jede Reaktion hat Auslösebedingungen (angeboren oder
erlernt)
• Essensgabe -> Speichelfluss; Stromschlag -> Flucht
• Wenn die Auslösebedingungen oft genug mit einem
irrelevanten Reiz gepaart werden, löst dieser Reiz irgendwann
die Reaktion aus
Operante Konditionierung
• Reaktionen können auch Reize auslösen
• Z.B. instrumentelles Verhalten
• Wenn Reize systematisch an vorangegangenes Verhalten
gekoppelt werden, kann das Verhalten damit häufiger oder
seltener werden
• Belohnung und Bestrafung als universelle Prinzipien der
Verhaltenserzeugung
• So kann auch neues spontanes Verhalten
verstärkt werden
Ausdehnung der Konditionierung auf alle Lebensbereiche
• Konditionierungsutopien: „Walden Two“ (B.F. Skinner, 1948)
Ablösung im Zuge der kognitiven Wende in den 1960er Jahren
Erkläre Stränge des Behaviorismus in der Gegenwart
Zunahme repräsentationsfreier Erklärungen • Neurocomputationale Simulationen und Modelle
• Maschinelles Lernen
• Occam‘s Razor wichtiges Prüfkriterium für Theorien mit
inneren Repräsentationen (Emotionen)
Konditionierung in der Lernforschung
• Konsum, Nachhaltigkeit, Gesundheit, soziale Prozess
Pension• Verhaltenstherapie
• Weiterentwicklung behavioristischer Theorie • Interne Zustände als Objekte der Konditionierung
• Hirnaktivität als Verhalten (z.B. Neurofeedback)
• Neue behavioristische Alternativerklärungen (z.B. Kommunikation)
• Ethische Einbettungen angewandter Forschungen
Association for Behavior Analysis International
• Fachgesellschaft, Kongress und Fachzeitschriften
• Konditionierung in internationalen Studien-Curricula (Freiburg: VL
Allgemeine Psychologie II) aus aller
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