Buffl

Matthäusevangelium

AB
by Anna B.

Wie äußert sich Jesus in Bezug auf Gesetz und Propheten? Wo finden Sie dazu außerhalb der Bergpredigt eine Aussage?

Im Anschluss in 5,17-20, gleichsam als programmatische Eröffnung, legt Jesus seine Haltung zum Gesetz (d.h. zur atl. Thora) bzw. zu „Gesetz und Propheten“ dar: 5,17-19: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.“ Damit wird alles Folgende als korrekte und präzisierende Gesetzesauslegung (und nicht als Ablösung des alten durch ein völlig neues Gesetz!) deklariert und unter das Vorzeichen der „besseren Gerechtigkeit“ (V.20) gestellt, wobei sich das „Bessere“ v.a. auf die nur buchstäbliche Gesetzesbefolgung der Pharisäer bezieht. Ein weiteres Mal erscheint die Wendung „Gesetz und Propheten“ (fast) am Ende der Bergpredigt in 7,12 als Erläuterung der sog. „Goldenen Regel“: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ (positiv formuliert). Bitte beachten Sie, dass auch Lk die Goldene Regel in positiver Formulierung hat, allerdings ohne den Bezug auf Gesetz und Propheten! Ein drittes Mal findet sich die Wendung außerhalb der Bergpredigt in 22,40 im Rahmen des Doppelgebots der Liebe: „In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (auch hier als Mt Besonderheit, verbunden mit einer negativen Darstellung des fragenden Schriftgelehrten!).

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Anna B.

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