Was ist (organisierte) Arbeit? (Nerdinger et al., 2011)
jede auf ein wirtschaftliches oder organisationales Ziel gerichtete,
planmäßige menschliche Tätigkeit,
bei der sowohl körperliche
als auch geistige Kräfte eingesetzt werden.
Was ist Arbeit? (Semmer & Udris, 2004)
Zielgerichtete menschliche Tätigkeit
zum Zwecke der Transformation und Aneignung
der Umwelt
aufgrund selbst- oder fremddefinierter Aufgaben
mit gesellschaftlicher Bewertung (ideell vs. materiell)
zur Realisierung oder Weiterentwicklung individueller oder kollektiver Bedürfnisse, Ansprüche oder Kompetenzen
Ringstruktur der Tätigkeit (nach Leontjew, 1977)
Hierarchische Struktur von Arbeitstätigkeiten
Prozess der Bearbeitung einer Arbeitsaufgabe
Latente Funktionen von Arbeit (Jahoda, 1981)
Zeitstruktur
Sozialkontakt
Status und Identität
Teilhabe an kollektiven Zielen (Sinn)
Regelmäßige Tätigkeit, Aktivität
Die Arbeitslosen von Marienthal (Jahoda, Lazarsfeld, & Zeisel, 1933)
Marienthal ist österreichisches Dorf mit Textilfabrik
Nach Schließung fast ganzes Dorf arbeitslos
Wirtschaftliche Konsequenzen
„Müde Gemeinschaft“
Weit verbreitete Resignation
Zeitverschwendung (vor allem Männer)
Streitigkeiten in Beziehungen
Identität als „Arbeitsloser“
Konsequenzen von Arbeitslosigkeit (Mohr, 2012)
Depressivität, Angst
Drogenkonsum und Suchtverhalten
Zusammenbruch sozialer Beziehungen
Belastung für Familie
Lethargie und Hilflosigkeit
Jede Arbeit ist besser als keine? – Unsichere Arbeit (precarious work)
Unsichere Arbeit, weit weg? Keine Sorge, sie kommt auch zu dir nach Hause!
Überengagement und Interessierte Selbstgefährdung
Ausdehnen der Arbeitszeit
Intensivierung der Arbeit
Substanzen zur Leistungssteigerung
Substanzen zur Beruhigung
Präsentismus
Vortäuschen von Leistungsfähigkeit
Absenken/Vernachlässigen der Qualität
Umgehen von Sicherheitsstandards
Unsichere Arbeit abgrenzen – The Good, the Bad and the Ugly
unsichere vs. atypische vs. gefährliche vs. dreckige Arbeit
Atypische Arbeit:
Teilzeitarbeit, Leiharbeit und befristete Arbeitsverträge
—> unterscheiden sich in verschiedenen Aspekten von der Norm der Standard- (Vollzeit)-Beschäftigung
Gefährliche Arbeit:
jede Arbeit, bei der man Gefahr läuft, körperliche oder geistige Schäden zu erleiden, wie z. B. in der Landwirtschaft, Baugewerbe, Bergbau oder in Bereichen der informellen Wirtschaft oder in neuen Wirtschaftsformen
Dreckige Arbeit:
Tätigkeiten oder Aufgaben, die jemand anderes /man selbst übernehmen soll (da andere diese nicht machen möchten), die unangenehm oder unehrlich sind (Müllsammler, Abwassersanierer, Arbeiter auf einer Bohrinsel, Einbalsamierer in der Leichenhalle, Gefahrgut-Entferner...)
Dreckige Arbeit – Wenn mit dem Job das Stigma einhergeht
Stress – Was genau ist das? (Schaper, 2011)
Subjektiv intensiv unangenehmer Spannungszustand,
der aus der Befürchtung entsteht,
dass eine stark aversive
subjektiv zeitlich nahe (oder bereits eingetretene)
subjektiv lang andauernde Situation
sehr wahrscheinlich nicht vollständig kontrollierbar ist
deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint
Woher kommt Stress (1)? (Semmer & Zapf, 2004)
Woher kommt Stress (2)? (Semmer & Zapf, 2004)
Was kann man gegen Stress und seine Folgen tun?
Bostock et al. (2019) – Intervention per App
App: Headspace; E-Mail zum Download
Einführungsvortrag, Instruktionsvideos zum Thema
Mindfulness
Trainingsprogramm über 45 Tage (10-20 minütige Übungen)
Aufmerksamkeitslenkung (Fokussierung auf Atmung)
Offenes Monitoring (Gedanken und Gefühle mit Neugier betrachten)
Zeit für freie Meditation
Wöchentliche Erinnerungen
Ansatzpunkte der psychologischen Arbeitsgestaltung
Kriterien humaner Arbeitsgestaltung (Rudow, 2014)
Persönlichkeitsförderliche Arbeitsaufgaben (Schaper, 2019)
Ganzheitlichkeit
Anforderungsvielfalt
Möglichkeiten der sozialen Interaktion
Autonomie
Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten
Zeitelastizität und stressfreie Regulierung
Sinnhaftigkeit
Job-Characteristics Model (Hackman & Oldham, 1975)
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