Was heißt “Handeln”?
Definition Handeln nach Max Weber :
“Handeln soll dabei ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder inneres Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden”
—> Verhalten =/ Handeln =/ soziales Handeln
Handeln ungleich Verhalten :
Verhalten —> jede Stellungsnahme des Organismus zur Umwelt, z.B Reflexe (keine Kontrolle)
Handeln -> äußeres Tun: Motorik, Ausführung
-> inneres Tun: Denken, werten, unterdrücken…
Subjektiver Sinn = Intention/Absicht + Gründe/Motive, die Handeln zugrunde liegen (dann spricht man von handeln)
Handeln kann auch nicht-Handeln sein (“Selektion z.Bsp) oder nicht wählen gehen
Wozu brauchen wir eine Handlungstheorie?
Schaffung möglichst allgemeiner “Gesetze”, denen menschliches Handeln unter gegebenen Bedingungen unterliegt
—> Welche Handlungsalternative wählt ein Akteur? (Logik der Selektion)
—> Wie wirken die Bedingungen/Determinanten des Handelns zusammen?
—> Welche Handlungsalternative wird unter welchen Bedingungen ergriffen?
Handlungstheorie unseres Alltagsverstands
“Das Gesetz”
Für alle Personen gilt:
—> Wenn eine Person ein Ziel Z hat und wenn diese Person glaubt, dass für die Erreichung des Ziels Z das Mittel X notwendig ist, dann handelt die Person naxch X.
Als HO-Schema
anderes Beispiel: Pünktlich zum Seminar kommen wollen & Wecker stellen, dass Person aufsteht
Lernen aus Handlunstherie des Alltagsverstandes
“doppelte Hermeneutik” (Anthony Giddens)
(verstehen von Doppeldeutigkeit der Situation)
—> Sozialwissenschaftler*innen müssen auf zwei Ebenen verstehen
untereinander (Begriffe, wissenschaftliche Aussagen)
“Konstruktion 2. Ordnung”
ihren Untersuchungsgegenstand (subjektive “theorien”, Konstruktion der Menschen)
“Konstruktion 1. Ordnung”
“Verstehendes Erklären” (Max Weber)
—> (sinnhaftes) Verstehen und (kausales) Erklären sind kein Widerspruch
ABER Handlungstheorie des Alltagsverstandes ist unzureichend!
Probleme der Handlungstheorie des Alltagsverstandes
Was passiert bei mehreren Zielen die unterschiedliche Handlungen naheliegen (also in einen Widerspruch zueinander stehen)?
z.B Was teures kaufen & gleichzeitig Geld sparen wollen/ Kind Musik wünschen aber keine Lust auf Lärm
Was passiert, wenn man nicht sicher ist, wie man das Ziel erreicht?
z.B nicht wissen, wie ich püntklich sein kann
Der Rational - Choice - Ansatz
3 handlungstheoretische Kernannahmen
Präferenzen-Annahme
—> Handeln dient der Realisierung der Präferenzen (oder Ziele) des Akteurs (zielgerichtetes Handeln)
Bsp: Ich finde Äpfel besser als Birnen
Restriktionen-Annahme
—> Handeln wird durch Opportunitäten (Möglichkeiten) & Restriktionen (Einschränkungen) beeinflusst. Darunter fällt alles, was die Fähigkeit des Akteurs verringert oder erhöht, seine Präferenzen durch sein Verhalten zu realisieren.
Bsp: Jura (Restriktion = Abischnitt) oder Sowi Studium
Maximierungsannahme (Nutzenmaximierung)
—> Akteure wählen diejenige Handlungsalternative, durch die sie unter den gegebenen Restriktionen ihre Präferenzen am besten realisierem können
Handlungstheorien in RC Ansatz
Konzeptualisierung der Entscheidungssituation und Spezifikation der Maximierungsannahme in Form einer Entscheidungsregel (Variiert in jeder Situation)
Entscheidungen unter Sicherheit
Entscheidungenn unter Risiko
Entscheidungen unter Unsicherheit
—> Mit jeder Handlungsalternative ist nur eine bestimmte Folge verknüüft, die mit Sicherheit eintritt
BSp: Analyse Konsumentenverhalten (Getränkeautomat: Ich weiß wass ich dort bekomme (Hadnlung, wenn ich den Knopf drücke, kommt das Getränk)
Entscheidungsregel:
Die Alternative wird gewählt. deren Folge am höchsten von Person bewertet wird
Rationalität:
Präferenzen erfüllen folgende Bedingungen:
—> Vollständigkeit: für alle Ergebnispaare a & b gilt entweder a größer gleich b oder b größer gleich a oder beides (Indifferrenz liegt vor / Gleich)
—> Transitivität: Für alle Ergebnispaare a, b und c gilt: a größer gleich b & b größer gleich c —> a gößer glieich c
Bsp. CDU > FDP und FDP > SPD —> CDU > SPD
Entscheidungen unter Risiko
Wahl zwischen Lotterien
—> Akteur*innen besitzen Erwartungen darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit die verschiedenen Alternativen zu bestimmten Ereignissen führen
—> Bewertungen und Erwartungen (Wert-Erwartungstheorie)
Bsp: Erwarte ich durch meinen Uniabschlusse gute Jobchancen zu haben? / Einwanderer Deutschland ein besseres Leben zu haben?
Die Alternative mit maximalen Erwartungsnutzen wird gewählt
SEU Theroie (Theorie des Erwartungsnutzens)
“Subjective Expected Utility” (subjektiv erwarteter Nutzen)
Warum wird eine Handlung Ai gewählt?
Bsp. Studienwahl
Bestiummung möglicher Alternativen —> Zwischen was kann ich wählen? (Auswhal der Studiengänge)
Bestimmung der möglichen Folgen & subjektiver Nutzen dessen. Wie bewerte ich Folgen subjektiv?
(Annahme/Ablehnung in Köln/ Schnitt zu schlecht für Erstwahl)
Bestimmung der subjektiven Erwartungen. Mit welcher Wahrscheinlichkeit führen Handlungsalternativen zu jeweiligen Folgen?
Bestimmung des Erwartungsnutzens (SEU-Wert)
Die Alternative deren Erwartungsnutzen am höchsten ist (Maximierungstheorie) wird gewählt
Bsp: Jura Studium: Elternzufriedenheit, Prestige, Gehalt
SEU Theorie Veranschaulichung: plus Beispiel
Alternativen A
Nutzen U
—> Kosten = negativer Nutzen
Wahrsheinlichkeit p
Warum geht in Wissenschaft niemand so vor? (SEU Theorie)
A, U & p sind kaum zu bestimmen
—> keine allgemeinen Nutzen-Werte p für große Personengruppen
—> selbst bei Einzelpersonen wäre die Festlegung konkreterer Alternativen und Nutzen-Werten nicht vollständig und/oder eindeutig möglich
Aber: Formalisierung von Argumenten erlaubt eine genaue Kontrolle der Logik der Argumentation
Rolle von Brückenhypothesen
“Die SEU - Theorie allein ist leer”
Deshalb:
Welchen systematischen Einfluss nehmen soziale Situationen auf bestimmte Handlungsparameter? (Bsp. Bildungswahl)
Unter der Annahme, dass alle weiteren Parameter gleich sind (ceteris-paribus-Bedingung) folgt daraus der kollektive Zusammenhang
—> BRÜCKENHYPOTHESEN
(BSp. Akademikerkinder sehen Nutzen an Studium höher als Ausbildung)
U & P unterschiedlicher zwischen verschiendenen sozialrn Gruppen) BSp. Urlaubswahl unterscheidlich zwsichen Männern & Frauen
Beispiel 1 Bildungswahl (Abbildung)
& Erklärungsmodell nach Erikson/Jonsson Mikro/Makromodell
man entscheidet sich für Studium, wenn
—> erwarteter Nutzen größer ist als Kosten
Erklärungsmodell
Beispiel 1 Bildungswahl - mögliche Brückenhypothesen!!
Bewertung von Kosten & Nutzen, sowei des Erfolgs sind schichtspezifisch
Bsp. für Kinder aus Nicht-Akademiker*innenfamilien könnten die Kosten C größer sein
Kinder aus Nicht-Akademiker*innenfamilien bewerten Erfolgswahrschienlichkeiten p systematisch niedriger
Abbildung Bidlungswahl
Unterschiedliche Primate/Theorien in der Psychologie & der Soziologie
notwendiger Unterschied zwischen Individuum 1- und Individuum 2 Theorien
Indivuum 2- Theorien sind gröber als Individuum 1 Theorein, da sie nur ein Mittel zum Zweck
Abbildung
Anforderungen an soziologische Handlungsthorien / Was muss eine gute Handlungstheorie leisten? (3 Punkte)
Einflüsse der sozialen Situation müssen gut darstellbar sein (Logik der Situation)
Wechselwirkungen zwischen Akteuren müssen analysierbar sein (Logik der Aggregation) (muss Psychologie nicht leisten)
Soziologische Erklärumgen dürfen tieferliegende Erkenntnisse über die “Natur des Menschen” zwar vergröbern und vereinfachern, ihnen aber nicht widersprechen
(Abstraktheit /= Falschheit)
—> Soziologie: trz genau bleiben wollen”Kartenvergleich Autobahn/Wanderung = Abstrak: Falsch (Bundestraße nicht in Wanderung anzieht?)
—> nicht zu viel aber auch nicht zu wenig * wir erklären uns nicht für Einzelfälle= deshalb abstrakte Erklärungen (Frauen so, Männer so )allein unterwegs sein & ANgst)
Beispiel 2: Teilnahme an Demonstration Seite 1
Alternativen: Teilnahme oder Nicht-Teilnahme
Bewertete Folgen:
Erreichung des Gruppenziels: Ukollektiv
Fixkosten der Teilnahme: -Ct
Kosten einer möglichen Repression: -Urep
Individuelle Belohnung: Uindividuell
Eintrittswahrscheinlichekieten:
Erfolgswahr. bei Teilnehahme: pErfolg/T
Erfolgswahr. bei Nicht Teilnahme: pErfolg/N
Beispiel 2: Teilnahme an Demonstration Seite 2
Abbildung/ Gleichung
Anderes Bsp: Streik von Arbeitnehmern
Beispiel 2: Teilnahme an Demonstration Seite 3
Abbildung (Reihe)
geht gegen Null, da der Einfluss des Einzelnen gering ist
UKollektiv ist sehr gering
UKollektiv spielt keine entscheidende Rolle, ob man zur Demo geht
Eher kontra-intuitive Hypothese
mögliche Brückenhypothesen:
Gruppengröße ist zu groß (je größer, desto weniger Einfluss hat Individuum auf Gruppe)
Persönlicher Nutzen wie soziale Anerkennung, etc. sind entscheidend
Was nringt uns das Modell der SEU-Theorie?
Tieferes Verständnis (warum/wie passieren Dinge) des generienreden Mechanismus
Ermöglicht auch Ausnahmen von Makro-Zusammenhängen zu erklären (siehe das “Problem der Unvollständigkeit”)
Es lassen sich empirisch prüfbare Hypothesen (Bsp. Wahl: gehen eherMänner o Frauen wählen aufgrund von .. Gründen) gewinnen über die
Effekte der sozialen Situation
über unmittelbare Determinanten des Handelns
Was bringt der RC-Ansatz? (Vorteile, 6 Punkte)
Präzise Selektionsregel (Gesetz)
—> konkret, bleibt nicht vage)
Einfachheit: Alternativen, Erwartungen, Bewertungen
—> keine Tiefenpsychologie, großer Anwendungsbereich
Eignung im MSE: Simpler Schluss von Mikro-auf Makro-Ebene
Empirische Bewährung in vielen Anwendungsfeldern (Ökonomie, Kriminologie, etc.)
ABER: WO ist der Unterschied zur Öknomie? (klasische Kaufentscheidungen = RC kommt aus Ökonomie)
Soziologie als Wissenschaft von “nicht-logischen Handlungen” (Vilfredo Pareto)
Bsp. Emotionale Bindung an Normen (Nachts an roter Ampel stehen bleiben) Handeln nicht rational sondern an Were & Normen geordnet und geprägt
Wahlen = Menschen gehen trottzdem wählen RC= muss njicht gehen / nicht logisch
Was bringt der RC-Ansatz?
Normenintegration in SEU Theorie
Verknüpfung rational-Choice mit Normativem Pragdigma
Bsp: üver psychologische Faktoren wie schlechtes Gewissen(Kosten C) oder Anerkennung (Nutzen U)
Abbildung:
Homo Oeconomicus vs. Homo sociologicus
Homo Oeconomicus = als Typus gesehener ausschließlöich von Erägungen der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit geleiteter Mensch
Kritik am RC- Ansatz
die auf Missverständnissen beruht (3 Punkte)
“Menschen haben nicht immer die Wahl”
Kritik verwechselt Beobachter-mit Akteur*in_Perpektive
“Menschen handeln nicht immer rational”
Damit eine Handlung als rational gilt, muss sie oft nur Minimalanforderungen erfüllen: Konsistente Präferenzen, subjektiv rationales Handeln
Rational heißt nicht, dass etwas die objektiv beste Entscheidung ist!
“Menschen handeln nicht immer egoistisch”
Es geht nur um N utzenmaximierung, nicht um Egoismus
Viele RC-Theorien behauptenn das auch gar nicht!
Tatsächliche Probleme/Herausforderungen (3 Punkte)
Brückenhypothesen tragen nahezu die gesamte Erklärungslast
(Nimmt man sich wirklich als fairen Sportler wahr?)
Woher kommen die Annahmen über die whargenommenen Alternativen, Erwartungen & Berwertungen (Brückenhypothesen)?
(breite RC-Theorien)
RC-Theorien abstrahieren von soziologisch interessanter Variation in der Handlungsverursachung
Definition der Situation
variable Rationalität der Akteure
(emotionale & rational kalkulierende Handlungen)
Unterschied zwischen spontaner & abwägiger Wählung/Entscheidung (Kriminalität = drüber nachdenkeb/planen zu morden / spontane Emotionen = jmd. schlagen)
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