Skizziere die Dimensionen von Organisational Commitment nach Allen & Meyer, 1990
was ist die Definition?
Definition:
strength of an individual‘s identification with and involvement in a particular organization
Konzeptspezifikation
Klärung, welche theoretischen Aspekte („Dimensionen“) ein Phänomen umfasst
Spezialfall der Nominaldefinition
Bsp: Organisational Commitment
Variablen
welche Arten von Variablen gibt es?
Zusammenfassender Begriff für verschieden Ausprägungen einer Eigenschaft
z.B. Variable „Ampelfarbe“ => Werte „rot, gelb, grün“
Arten
Dichotome Variablen
können nur 2 Werte annehmen
Diskrete/kategoriale Variablen
können wenige versch. Werte annehmen
kontinuierliche/stetige Variablen
können jeden beliebigen Wert annehmen
Können nur zwei Werte annehmen
Können wenige verschiedene Werte annehmen
Können jeden beliebigen Wert annehmen (im definierten Bereich)
Direkt beobachtbar
Nicht direkt beobachtbar (aber oft Kerninteresse => Inferenz!)
Manifeste
latente Variablen
Manifeste Variablen
direkt beobachtbar
Latente Variablen
nicht direkt beobachtbar (aber oft Kerninteresse -> Inferenz)
=> Operationalisierung: Verknüpfung von latenten mit manifesten Variablen!
=> Manifeste Variablen als Indikatoren für latente Variablen
Wie kann ein Indikator einem theoretischen Begriff
zugeordnet werden?
Operationalistische Lösung
Indikator = theoretisches Konstrukt
z.B. „Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst.“
ABER: Wissenschaftstheoretisch problematisch
Typologisch induktive Lösung
Annahme: Messung latenter Variablen durch Indikatoren
Verhältnis latenter und manifester Variablen induktiv ermittelt
ABER: Grundsätzliche Probleme der Induktion
Kausal analytische Lösung
Annahme: Indikatoren als kausale Folgen latenter Variablen
Theorien = Aussagen über Zusammenhänge latenter Variablen
Hilfstheorien = Aussagen über die Zusammenhänge zwischen
latenten Variablen und Indikatoren
Test einer Theorie umfasst Test der Theorie selbst und der
Hilfstheorien (z.B. Strukturgleichungsmodelle)
Häufiger Ansatz in der Managementforschung
Multiple Indikatoren
Latente Variablen werden i.d.R. mit mehreren Indikatoren gemessen
I.d.R. werden multiple Items addiert/gemittelt
Vorteil
Vergleichbarkeit verschiedener Operationalisierungen
Zufällige Messfehler können ausgeglichen werden
Messen
Definition
Ziele
Beispiele
Strukturtreue Abbildung von Objekten (z.B. Ausprägungen) durch Zahlen
Ziel
Regel, die der Ordnung der Objekte eine entsprechende Ordnung der Zahlen zuschreibt
empirisches Relativ = numerisches Relativ
Bsp
Arbeitszufriedenheit
– z.B. von 2 (sehr unzufrieden) bis +2 (sehr zufrieden)
Definiere die 4 Eigenschaften von Skalen
Welche Skalenniveaus gibt es?
Nominalskala
Ordinalskala
Intervallskala
Ratioskala
Gütekriterien der Messung
Grundannahme: Jede Messung beinhaltet neben dem wahren Wert auch einen zufälligen Messfehler
X = τ + ε
Definition der Gütekriterien von Messungen geht von bestimmen Annahmen bzgl. der Messfehler aus
•„Klassische Testtheorie”
Mittelwert der Messfehler = 0
Korrelation Messfehler mit wahrem Wert = 0
Korrelation der Messfehler zweier Messreihen = 0
Korrelation Messfehler mit wahrem Wert anderer Messreihe = 0
Grundsätzlich: Wann ist eine Messung „gut“?
Zufällige Messfehler möglichst klein ( -> „Stabilität”)
Annahmen der klassischen Testtheorie möglichst weitgehend erfüllt -> keine systematischen Messfehler
Gütekriterien
welche 3 Arten gibt es?
Objektivität
Inwieweit ist das Messergebnis vom Anwender unabhängig?
Reliabilität
Wie genau bzw. wie fehlerbehaftet ist die Messung?
Validität
Wird das Konstrukt gemessen, das gemessen werden soll?
Definition: : Ausmaß, in dem Messergebnisse vom Anwender der Messung unabhängig sind
Bei Fragebögen mit geschlossenen Fragen und festen Antwortkategorien unproblematisch
Anders bei Beobachtungsstudien oder Interviews mit offenen Fragen
Definiere die 2 Formen der Objektivität
Ausmaß, in dem wiederholte Messungen eines Objekts mit einem Messinstrument die gleichen Werte liefern
welche 2 Arten der Stabilität von Messergebnissen gibt es
Eindimensionalität
Eindimensionalität von Messinstrument mit multiplen Indikatoren
Items, die die gleiche Dimension messen sollen, können als
Ansammlung äquivalenter Tests interpretiert werden
Reliabilitätsschätzung auf Basis der „internen Konsistenz“ der
Items
Gebräuchliches Maß: Cronbach’s Alpha
Cronbach’s Alpha
Definition: Ausmaß, in dem ein Messinstrument das misst, was es messen soll
wichtigstes Gütekriterium der Messung
die 3 Formen von Validität
Inhaltsvalidität
Kriteriumsvalidität
Konstruktvalidität
Alle Aspekte eines theoretischen Konstukts sollen gemessen werden
Keine statistisch ausdrückbare, objektive Validitätsform
Hilfreich bei Konstruktion eines Messinstruments, keine
tatsächliche Validitätsbeurteilung
Bsp:
Zusammenhang zwischen Messinstrument und einem anders gemessenen Kriterium
Problem: Validität der Kriteriumsvariable ? Andere Einflüsse auf die Kriteriumsvariable?
Prüfung theoretisch abgeleiteter Zusammenhänge zwischen
dem Messinstrument und anderen Konstrukten
Problem: Validität der anderen Messungen?
Verhältnis von Reliabilität und Validität
Zufällige vs systematische Messfehler
Zufällige Messfehler verringern Reliabilität
siehe klassische Testtheorie
Systematische Messfehler bedrohen Validität
Systematische Messung zu hoher oder niedriger Werte
Auch: Response Bias, Response Error, Antwortverzerrung
Welche Formen systematischer Messfehler gibt es
Akquieszenz
Non attitudes
Response set
Social desirability
Frageeffekte
Akquieszenz (inhaltsunabhängige Zustimmungstendenz)
Einer Frage wird ohne Bezug auf den Inhalt zugestimmt
Mögliche Gründe: Konflikt vermeiden, Gesicht wahren
Beispiel: Befragung zur „Anomie“
–„Heutzutage weiß man nicht mehr, auf wen man zählen kann“
60% Zustimmung
–„Heutzutage weiß man, auf wen man zählen kann“
nur 10% Ablehnung
Non-attitudes
Abgabe einer inhaltlichen Antwort, obwohl keine Meinung vorliegt
Ähnliche Gründe wie bei Akquieszenz
• Frage an Studierende der Politikwissenschaft
–„Art. 35, Abs. 4 GG sollte abgeschafft
–„Art. 35, Abs. 4 GG ist ein Grundbestandteil unserer Demokratie.“
–20% wählen eine dieser Alternativen, obwohl Art. 35, Abs. 4
GG nicht existiert.
Systematische Antwortmuster, unabhängig vom Frageinhalt
Bsp: Vorliebe für mittlere Antwortkategorien
social desirability
Abgabe sozial erwünschter Antworten
Gründe: Gesicht/Selbstbild wahren; Furcht vor Konsequenzen
V.a. bei sensiblen Fragen problematisch
Bsp: „Wie viel Alkohol trinken sie pro"Tag?”
Antwort als Reaktion auf formale Aspekte von Fragen
V.a. bei wertenden oder manipulativen Fragen
Bsp1:
Bsp2:
welche 3 wichtigen Formen systematischer Messfehler bei Bewertungen gibt es?
Leniency Bias (Milde-Fehler)
Übertrieben milde Bewertung
Severity Bias (Strenge-Fehler)
Übertrieben strenge Bewertung
Halo Effekt
Intuitiver anfänglicher Eindruck färbt spätere Bewertungen
welche weiteren Formen systematischer Messfehler gibt es noch?
Positionseffekte
Reaktion auf Abfolge von Fragen
Interviewereffekte
Reaktion auf Merkmale des Interviewers
Anwesenheitseffekte
Reaktion auf Anwesenheit Dritter
Sponsorship Effelte
Reaktion auf Auftraggeber der Studie
Vermeiden systematiscehr Messfehler
Systematische Messfehler: Folgen
Evtl. Überschätzung von Zusammenhängen v.a. wenn UV und AV gleichermaßen betroffen sind!
Oft problematisch, wenn UV und AV mit der gleichen Methode an der gleichen Person gemessen werden
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