Onkologische Anamnese
Welche Beschwerden & seit wann
letzte Periode, Hormone
Kinder, familiäre Belastung
Letzte Vorsorge, Rauchen, Alkohol
-> Blutung in der Menopause
Epidemiologie
häufigste maligne Erkrankung des Genitaltraktes der Frau
Erkrankungsgipfel 77
RF
ältere Frauen
metabolisches Syndrom
frühe Menarche, späte Menopause
Hyperandrogenämie
keine/wenige SS
Mamma-Ca, Tamoxifen
Hormonersatztherapie ohne Gestagene
-> Östrogene werden aus dem Fettgewebe gebildet
-> je mehr Fettgewebe, desto mehr Östrogene und Androgene
-> chronische Stimulation der Gebärmutterschleimhaut durch Östrogenene -> Hyperplasie
Klinik
Postmenopausal: Vaginale Blutungen
Prämenopausal: atypische Blutungen
Fluor: blutiger, fleischwasserfarbiger Ausfluss
Metastaiserung
per continuitatem: Tuben, Ovarien, Ende der Vagina
Lymphogene Metastasierung
Hämatogene Metastasierung: selten
Diagnostik
Spekulumeinstellung
Vaginaler Ultraschall
Diagnosesicherung bei Karzinomverdacht durch Histologische Abklärung
Hyperoskopie und fraktionierte Abrasio, Endometriumbiopsie
Zytologie meist falsch negativ
Pathologie
Typ 1
Typ 2
Pathogenese
auf Boden einer atypischen Endometriumhyperplasie durch Hyperöstrogenismus
auf Boden eines atrophen Endometriums bzw innerhalb von Endometriumpolypen
häufog niedriges Stadium und günstiger Verlauf
häufog fortgeschrittenes Stadium und schlechtere Prognose
Histologischer Typ
Endometrioid
serös oder klarzellig
Östrogen- bzw Progesteronrezeptorstatus
positiv
negativ
Mutationen
PTEN-Inaktivierung, K-RAS, Mikrosatelliteninstabilität
p53, E-Cadherin-Inaktivierung, PIK3CA-Alteration
Typ 2 Besonderheiten
ohne Risikofaktoren
seltener als Typ 1
eher jüngere Frauen
keine Adipositas
schlechte Prognose, späte Erkennung
Früherkennung
Anamneseerhebung
Konsequente Abklärung jeder Blutung in der Postmenopause und jeder atypischen Blutung in der Prämenopause durch Hysteroskopie und fraktionierte Abrasio
atypische Blutung hat die höchste Sensitivität bei der Früherkennung eines Endometriumkarzinoms: jedes Karzinom blutet irgendwann
auch geringste Spezifität
Therapie: Operativ
totale Hysterektomie inkl beidseitiger Adnexexstirpation mit pelviner und infrarenal-paraaortaler Lymphonodektomie
—> Therapie der Wahl
Uterus lymphogen gut versorgt, alle (pelvinen und paraaortalen) Lymphknoten entfernen bis zum Nierenstiel
viele Frauen durch OP geheilt
durch Bestrahlung wird nur das Lokalrezidivrisiko reduziert
bis zu 88% aller rezidive sind Fernmetastasen
adjuvante Chemotherapie: Carboplatin + Paclitaxel
Nachsorge
klinische Untersuchung in den ersten 2-3 Jahren nach Primärtherapie alle 3 Monate mit Soekulumeinstellung, vaginaler und rektaler Untersuchung
bildgebende Diagnostik nur bei Symptomatischen
Intensivierte Nachsorge kann auch schaden: Kontrolle von Tumormarkern und apparative Diagnostik führen zu einer früheren Diagnose eines Rezidivs -> verkürzen das Therapie und Krankheitsfreie Intervall, verbessern aber das Gesamtüberleben nicht
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