Dialyseindikationen
Merkspruch
Akute Nierenschädigung
Definition
Akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate und ggf. Abnahme der Diurese
Diagnosekriterien
DD
Prärenal (ca. 60%)
Alle Zustände, die zu einer renalen Minderperfusion führen
Intrarenal (ca. 35%)
Tubulär
Akute Tubukusnekrose (85%) —> ischämisch, medikamentös-txisch, tubulointerstitielle Nephritis
Pigment-Nephropathie —> Hämo-/Myoglobin
Urathnephropathie (Tumorlyse)
Myelomniere
Makrovaskulär
Mikrovaskulär
Glomerulär
Glomerulonephritiden
Bakteriell
Pyelonephritis
Postrenal (ca. 5%)
Angeborene Fehlbildungen
Erworbene Abflussbehinderungen
Thrombotische Mikroangiopathien
Disseminierte intravasale Gerinnung
Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
Hämolytisch-urämisches Syndrom
HELLP-Syndrom
Nierenbeteiligung bei systemischer Sklerose
Einteilung
Primäre GN, z.B. Minimal-Change-Glomerulonephritis
Sekundäre GN, z.B. Lupusnephritis
Aktives Sediment
Hinweise auf entzündliche glomeruläre Erkrankung, dazu zählen:
Akanthozyten
Erythrozytenzylinder: Beweisen einen renalen Ursprung der Erythrozyten
Leukozytenzylinder: Bei entzündlichen Erkrankungen der Niere
Chronische Nierenerkrankung
Irreversible Abnahme der exkretorischen (glomerulären, tubulären ) und inkretorischen (endokrinen) Nierenfunktion
Definiert als strukturelle oder funktionelle Auffälligkeit der Niere über mehr als 3 Monate mit Auswirkungen auf die Gesundheit
Ätiologie
Symptome
Exkretorisch
Überwässerung
Urämie
Elektrolyt- und ph-Störung
Inkretorisch
renale Anämie
renale Osteopathie
Renale Osteopathie
Pathomechanismus
Erregerspektrum
Enterobacteriaceae (gramnegative Stäbchen)
Escherichia coli (ca. 70% der Fälle)
Proteus mirabilis
Klebsiellen
Empirische Therapie der unkomplizierten Pyelonephritis (milder Verlauf)
Empirische Therapie der unkomplizierten Pyelonephritis (schwerer Verlauf)
Unkomplizierte HWI
Infektion der Harnwege ohne relevante funktionelle oder anatomische Anomalien, Nierenfunktionsstörungen oder Begleiterkrankungen, die eine Harnwegsinfektion bzw. Komplikationen begünstigen
RPGN
Klassifikation
ohne immunhistologische Veränderungen am Glomerulum: ANCA-assoziierte Vaskulitiden
mit granulären glomerulären Immunkomplexablagerungen: Systemischen Autoimmunerkrankungen mit Nierenbeteiligung und infektassoziierte GN
mit linearer glomerulärer Ablagerung von GBM-Antikörpern: Goodpasture-Syndrom (wenn mit Lungenbeteiligung)
Pulmorenales Syndrom
Im Rahmen von Autoimmunerkrankungen auftretende Kombination aus Glomerulonephritis (meist als RPGN) und pulmonaler Manifestation (diffuse hämorrhagische Alveolitis)
Therapie
Fraktionelle Natriumexkretion
Problem bei Kreatinin
Anstieg des Serumkreatinins erst ab Reduktion der glomerulären Filtrationsrate um 50% oder mehr → Die Nierenfunktion kann bei einer GFR, die noch >60 mL/min beträgt, nicht anhand des Serumkreatinins beurteilt werden = "kreatininblinder" Bereich!
Hypernatriämie
Symtomkarte
Hyponatriämie
Symptomkarte
Aldosteron, Cortisol und Kalium
Hyperkaliämie
Notfalltherapie
Hypertonusgrade
Ab 140, dann Zwanzigerschritte
Im Rahmen einer 24-Stunden-Blutdruckmessung wird bereits ab durchschnittlichen Werten von ≥130/80 mmHg in der Gesamtauswertung ein arterieller Hypertonus diagnostiziert!
Hypertensive Krise
>180/120
Hypertensiver Notfall
>230/120 mmHg bzw. jeder erhöhte Wert mit lebensgefährlichen Organschäden (Hochdruckenzephalopathie, zerebrale Blutung, akute Linksherzinsuffizienz mit Lungenödem, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Aortendissektion)
Sekundäre Hypertonie
Ursachen
Schlafapnoe-Syndrom (sehr häufig)
Renale Hypertonie: Jede Nierenerkrankung kann eine Hypertonie auslösen
Aortenisthmusstenose
Endokrine Hypertonie
Hypertonie
Schwindel, Ohrensausen
Kopfschmerzen
Typisch sind vor allem Hinterkopfschmerzen in den frühen Morgenstunden
Palpitationen, thorakale Beschwerden
Epistaxis
Schlafstörungen (bei Hypertonie in der Nacht)
Symptome der Komplikationen
Aber oft symtomfrei!!!
Goldblatt-Mechanismus
Labor
Harnstatus (inkl. Test auf Albuminurie Grad A2),
Kreatinin i.S., Serumelektrolyte, Blutzucker, Cholesterin, Triglyzeride u.a.
Schema zum Therapiebeginn
Therapieintensivierung
Therapierefraktäre arterielle Hypertonie
Nicht ausreichend eingestellte Blutdruckwerte trotz antihypertensiver Dreifachtherapie (unter Einbeziehung eines Diuretikums) in maximaler oder maximal tolerierter Dosis.
Medikamentöse Therapie
Arterielle Hypertone
Komplikationen (Auswahl)
Hypertensive Kardiomyopathie
Vaskuläre Schäden: Aortenaneurysma, Aortendissektion, Karotisstenose
Zerebrale Schädigung: Hypertensive zerebrale Mikroangiopathie, Hämorrhagische und ischämische Insulte, vaskuläre Demenz
Hypertensive Nephropathie
Fundus hypertonicus / Hypertensive Retinopathie
Maligne Hypertonie
Prognose: Ohne Behandlung in bis zu 50% innerhalb eines Jahres letal!
„Schockspirale“ (Circulus vitiosus des Schocks)
Hypovolämie → Herzzeitvolumen↓ → Hypoxie mit resultierender Gewebsazidose → Erhöhung der Kapillarpermeabilität mit resultierender Zunahme der Hypovolämie
AP
Anfallsartige reversible Schmerzen infolge einer Myokardischämie
Schlafapnoe-Syndrom
-> Apnoe-Hypopnoe-Index für Schweregrad
Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) : >90%
Zentrales Schlafapnoe-Syndrom: <10%
Sonderform: Obesitas-Hypoventilationssyndrom (Pickwick-Syndrom)
Schlafapnoe-Sydnrom
Klinik
Schlapfapnoe-Syndrom
Diagnostik
Schlafmedizinische Anamnese
Epworth Sleepiness Scale
24-h-RR-Messung
Polygrafie
Polysomnografie
Hyperkalzämie
Immer maligne Erkrankung in Betracht ziehen!!
Hyperparathyreodismus (primär, tertiär)
Medikamente (Lithium)
Vit-D-Überschuss (Zufuhr, Sarkoidose)
Osteolytische Prozesse (MM, Knochenmetastasen, Hyperthyreose, Immobilisation)
Erhöhte Rückresorption (Dehydratation einer Nebennierenrindeninsuffizienz M.Addison)
Gesteigerte Aufnahme (Nahrung)
Gleichgewichtsverschiebung (Azidose, Theophyllin)
Neuromuskulär: Muskelschwäche, Obstipation
Kardial: Bradykardie, AV-Block
Polyurie
Urolithiasis
Pankreatitis
Psychische Veränderungen
Hyperkalzämische Krise
Urosepsis
Keimspektrum
Ursachen: Pyelonephritis, Nierenabszess, infizierte Hydronephrose, Prostatitis, Epididymitis
Keimspektrum: E. coli, Klebsiella, Enterobacter, Serratia, Proteus, Pseudomonas aeruginosa, Enterokokken.
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