Kolorektales Karzinom (Dickdarmkrebs)
Die Karzinome des Dickdarms und Mastdarms machen mehr als 95% der bösartigen Darmtumoren aus.
entstehen fast immer aus anfangs gutartigen Darmpolypen (Adenome).
Adenome sind gutartige Zellveränderungen von Drüsengewebe.
kolorektalen Karzinome sind die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland
60.000 im Jahr diagnostiziert
Risikofaktoren
Hohes Alter, Dickdarmpolypen, Colitis ulcerosa, Fehlernährung.
Fehlernährung bezeichnet hier eine übermäßige Kalorienzufuhr, eine fett- und fleischreiche Kost sowie ein geringer Gehalt an Ballaststoffen
Pathogenese
Die Entwicklung von bösartigen Tumoren aus gutartigen Vorstufen nennt man Adenom-Karzinom-Sequenz.
Die kolorektalen Karzinome entstehen zu 95% durch erworbene Genmutationen in den Zellen der Darmschleimhaut.
Für 5% ist die Vererbung als Ursache nachzuweisen.
Symptome
Darmkrebs ist häufig sehr lange symptomlos.
Erst wenn der Tumor in größerem Maße blutet oder wenn er das Darmlumen nennenswert einengt, kommt es zu Symptomen.
Typische Symptome sind dann Blut im Stuhl, Darmkrämpfe, Durchfälle und Verstopfungen. Blutverlust kann zu Anämie führen.
Komplikationen
Darmverschluss (Ileus) und Durchbruch durch die Darmwand (Perforation), woraus sich eine Peritonitis entwickelt.
Weitere Tumorkomplikation ist Leberversagen auf Grund von Lebermetastasen.
Prognose
Die Prognose ist von der Tiefe der Infiltration in die Darmwand und dem Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen sowie dem Differenzierungsgrad der Tumorzellen abhängig.
Da im Anfangsstadium die 5-Jahres-Überlebensrate bei 80-100% liegt, werden Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung angeboten (Tests auf Blut im Stuhl bzw. Koloskopie).
lymphogene Metastasierung
hämatogene Metastasierung
Ausbreitung von Krebszellen über die Lymphgefäße (lymphogene Metastasierung): Bei Darmkrebs entstehen Metastasen zuerst in den Lymphknoten - das sind, je nach Sitz des Tumors, die Lymphknoten entlang der großen Bauchschlagader, die Lymphknoten der Beckenwand oder der Leistengegend.
Ausbreitung über die Blutgefäße (hämatogene Metastasierung): Ist der Primärtumor am Darm in das Blutgefäßsystem eingebrochen, bilden sich Darmkrebs-Metastasen am häufigsten in der Leber und Lunge. Das Blut vom Dickdarm fließt über die Pfortader zuerst in die Leber, weshalb hierhin am ehesten Krebszellen verschleppt werden und sich Metastasen oft zuerst in der Leber bilden. Anders ist dies bei Mastdarmkrebs, da von hier das Blut teilweise über die untere Hohlvene zu Herz und Lunge fließt. Dann besteht die Gefahr, dass Krebszellen direkt in die Lunge gelangen und dort Lungenmetastasen entstehen.
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