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Apostelgeschichte

AB
by Anna B.

Die Praxis der Urgemeinde wird mitunter als „Liebeskommunismus“ bezeichnet. Auf welche Texte in den ersten Kapiteln der Apg kann sich diese Position stützen? Wie wird dort die Ur- gemeinde, insbesondere ihre Einheit und Einigkeit, noch beschrieben?

Liebeskommunismus der Urgemeinde:

  • Apg 2,4 „Sie hatten alles gemeinsam“ und „waren ein Herz und eine Seele“

  • 2,44f. „Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.“

  • 4,32-35 „Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.“

  • 2,42 „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“

  • 2,46f. „Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“

-> Die Urgemeinde wird also charakterisiert durch gemeinsame Gottesdienste, Abendmahlsgemeinschaft, Gebetsgemeinschaft und auch durch schnelles Wachstum.

-> Den ernst dieses gemeinsamen Besitzes illustriert die Erzählung von Hananias und Saphira (5) Nichts darf heimlich zurückgehalten werden.

Die Erzählungen über die paulinische Missionstätigkeit sind ganz wesentlich strukturiert durch die drei großen Missionsreisen. Verschaffen Sie sich über deren Verlauf und Stationen einen Überblick auf einer entsprechenden Karte (in den meisten Bibelausgaben hinten!). (Für das große Biblicum wird erwartet, dass Sie die Stationen nennen und die wichtigsten Ereignisse wiedergeben können.)

  1. Missionsreise (13+14)

    • Kleine: Paulus und Barnabas: Antiochien – Zypern – Pisidien – Ikonien

    • Große: Zypern, Perge, pisidisches Antiochia, Ikonion, Lystra, derbe, Attalja; Rückkehr ins syrische Antiochia (am Orontes)

  2. Missionsreise (15-18)

    • Kleine: Trennung von Barnabas; Paulus und Silas; Hauptsächlich in Makedonien und in Achaia

    • Große:

      • Syrien, Kilikien, Derbe, Lystra (+Timotheus)

      • durch Prygien, Galatien, Mysien [nicht durch die Provinz Asia], wo Paulus eine Vision hat.

      • Er reist mit dem Schiff nach Troas (16) Makedonien und Achaia (ab 16)

      • Philippi (Lydia, Magd, Gefängnis), [Amphipolis, Apollonia]

      • Thessalonich (17): Aufstand gegen Jason, Mission in Beröa; Timotheus und Silas bleiben in Thessalonich

      • Paulus in Athen (allein): Aeropagrede

      • Korinth (18): Rückkehr der Timotheus und Silas [letzte Erwählung!]. Priscilla und Aquila.

      • Paulus bleibt 1 1⁄2 Jahre in Korinth. Gallio: Anklage der Juden; Kenchrea (Gelübde) -> Ephesus -> Cäsarea, Jerusalem, Antiochia

  3. Missionsreise (18-21)

    • kleine: Paulus mit Timotheus; vor allem in Eühesus; auch in Makedonien, Acharja

    • große:

      • Während Apollos von Ephesus nach Korinth reist, gelangt Paulus über Galatein und Phrygien nach

      • Ephesus (19): 2-3 Jahre Aufenthalt (Johannesjünger, Verbrennung von Zauberbüchern; Demetrius), Aufbruch nach Makedonien (20) (3 Monate) über Philippi zurück nach

      • Troas (20), Schiffsreise nach Milet (Abschied rede);

      • Zuletzt reist Paulus mit dem Schiff (über Kos, Rhodos, Patara) nach Tyrus (Ptolemais) und

        schließlich nach Cäsarea und Jerusalem (21)

Seine letzte Reise führt Paulus als Gefangenen von Jerusalem nach Rom. Welche Anklage führt zu dieser Gefangenschaft? Warum kommt er schließlich nach Rom? Und wie endet die Apg? (Für das große Biblicum sollten Sie darüber hinaus den Prozess des Paulus in Grundzügen beschreiben können.)

Zu dieser Gefangenschaft kommt es, weil gegen ihn von jüdischer Seite die Anklage erhoben wird, er lehre gegen das Mose Gesetz und habe zudem einen „Heiden“ in den Jerusalemer Tempel gebracht (21,28f.). Da Paulus das röm. Bürgerrecht besitzt, steht ihm auch das Privileg zu, bei Urteilen über Leben und Tod an den Kaiser als letzte Instanz zu appellieren. Da er von diesem Privileg Gebrauch macht, kommt er schließlich nach zweijähriger Gefangenschaft nach Rom. Dort endet die Apg damit, dass Paulus bei leichten Haftbedingungen weitere zwei Jahre lang das Evangelium ungehindert verkünden kann.

Prozess des Paulus:

  • 21: Aufruhr im Tempel; Gefangennahme durch den römischen Hauptmann

  • 22: Erste Verteidigungsrede (auf Hebräisch) vor dem Mob -> erneuter Aufruhr; Hauptmann will ihn geißeln, aber Paulus ist römischer Bürger!

  • 23: Verhandlung vor dem Hohen Rat; Streit um die Auferstehung. Der Oberst (Claudius Lysias) lässt Paulus nach Cäserea an den Statthalter Felix überführen. Der Neffe des Paulus verhindert einen Mordanschlag

  • 24: Prozess mit dem Hohepriester und Tertullus vor Felix – Anklage. Paulus widerlegt die Anschuldigungen (Aufruhr; Entweihung des Tempels) – es gehe allein um die Lehre von der Auferstehung der Toten! Paulus bleibt zwei Jahre in leichter Haft!

  • 25: Statthalter Festus löst Felix ab. Erneuter Vorstoß der Tempelaristokratie gegen Paulus; er verteidigt sich: „Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel, auch nicht gegen den Kaiser habe ich gesündigt!“

  • 25-26: Verteidigungsrede des Paulus vor Agrippa und Berenike. Ergebnis: Unschuld-Behauptung durch Agrippa und Festus – der Prozess könnte zu Ende sein, hätte sich Paulus nicht auf den Kaiser berufen.

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Anna B.

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