Wann?
Nach Lk, vielleicht zwischen 90 und 100 n.Chr
Wo und wer?
Vergleich dazu die Angaben bei Lk
Gliederung
1,1-3: Prolog
1,4-26: Die Zeit bis zur Gabe des Geistes
2,1-8,3: Die Apostel als Zeugen des Evangeliums in Jerusalem
2,5: die apostolische Urgemeinde in Jerusalem
6,1-8,3: Die Wirksamkeit der “Hellenisten” in Jerusalem
8,4-12,25: Die Verkündigung des Evangeliums in Samaria und in der Küstenebene
13-28: Die Ausbreitung des Evangeliums bis Rom
13-14: Die “erste Missionsreise” des Paulus
15,1-35: Das “Apostelkonzil” in Jerusalem
15,26-18,22: Die “zweite Missionsreise” des Paulus
18,23-21,17: Die “dritte Missionsreise” des Paulus
21,18-26,32: Die Gefangenschaft des Paulus
27-28: Die Überfahrt nach Rom
Die Apg beginnt (nach dem Prolog) mit einer Schilderung der Himmelfahrt Jesu. Was sind Jesu letzte Worte an seine Jünger?
Apg1,7-8
Er sprach aber zu ihnen:
Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Schildern Sie in groben Umrissen die Ereignisse der Pfingsterzählung. Was ist der zentrale „Effekt“, und wie äußert sich dieser? Wie reagiert Petrus? Welche alttestamentlichen Traditio- nen stehen hier im Hintergrund?
Pfingsterzählung:
die Jünger sind in Jerusalem versammelt
Ein “Brausen” kommt vom Himmel
Feuer-Zungen verteilen sich auf die Jünger: Zungenreden beginnt
Die Jünger sprechen in “Zungen” -> in allen Sprachen (werden verstanden)
Petrus erläutert die Ereignisse in seiner “Pfingstpredigt”
Petrus ruft zur Umkehr auf - viele lassen sich taufen
Zentraler Effekt:
Die zuvor angekündigte Gabe des Heiligen Geistes; diese äußert sich darin, dass die Jünger in allen Sprachen reden können und von allen verstanden werden.
Reaktion von Petrus; alttestamentliche Traditionen:
Petrus reagiert darauf, indem er in seiner „Pfingstpredigt“ die Ereignisse auf Joel 3 bezieht, wo die Geistausgießung, verbunden mit der Gabe der Weissagung an die Gläubigen „in den letzten Tagen“ verheißen wird. Damit bringt er also das Pfingstwunder in Verbindung mit dem Anbruch der Endzeit. Als weitere atl. Tradition könnte die Erzählung vom Turmbau zu Babel (Gen 11) im Hintergrund stehen. Damit steht das Pfingstwunder dann auch für eine Überwindung der Spaltung und Zerstreuung zwischen den Menschen.
Welche Gremien existieren in der Urgemeinde? Nennen Sie auch deren wichtigste Vertreter.
die “Zwölf Apostel” (Nachwahl des Matthuas)
Petrus und Johannes repräsentieren oft allein das Apostelgremium
Die “Sieben” (“Diakone”): Stephanus, Philippus, Timon, Nikanor, Nikolaus (6-7): eingesetzt wegen der Witwenversorgung im Streit zwischen Hellenisten und Hebräern
“Älteste” (in Antiochia; Jerusalem; Ephesus)
Die Praxis der Urgemeinde wird mitunter als „Liebeskommunismus“ bezeichnet. Auf welche Texte in den ersten Kapiteln der Apg kann sich diese Position stützen? Wie wird dort die Ur- gemeinde, insbesondere ihre Einheit und Einigkeit, noch beschrieben?
Liebeskommunismus der Urgemeinde:
Apg 2,4 „Sie hatten alles gemeinsam“ und „waren ein Herz und eine Seele“
2,44f. „Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.“
4,32-35 „Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.“
2,42 „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“
2,46f. „Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“
-> Die Urgemeinde wird also charakterisiert durch gemeinsame Gottesdienste, Abendmahlsgemeinschaft, Gebetsgemeinschaft und auch durch schnelles Wachstum.
-> Den ernst dieses gemeinsamen Besitzes illustriert die Erzählung von Hananias und Saphira (5) Nichts darf heimlich zurückgehalten werden.
Beschreiben Sie die Bedeutung des Petrus in Apg 1-15
er ist Leiter und Wortführer der Apostel (1-2); zusammen mit Johannes Zebedäus repräsentiert er dieses Gremium (3;4;8)
Er wirkt als Wundertäter (3;9), selbst der Schatten der Petrus kann heilen (5,15)
In 5,29 formuliert er die später als “Clausula Petri” bekannte Formel
Er heilt Äneas und weckt Tabitha auf (9)
Petrus ist der erste Heidenmissionar (10-11) und verficht auf dem Apostelkonzil die Heidenmission (15)
An Passa wird er in Jerusalem verhaftet und auf wundersame Weise befreit (12)
Nennen Sie wichtige Reden des Petrus: In welchen Kontexten spricht er – und worüber?
Rede zur Nachwahl des 12. Apostels (4)
Pfingstrede des Petrus (Aufruf zur Umkehr und Taufe) (2)
Rede des Petrus vor dem Hohen Rat (Jesus als der von Mose verheißene Prophet) (3)
Rede im Haus des Konrelius (10)
Rede auf dem Apostelkonvent (15)
Tempelrede (3)
Petrus tritt auch als Wundertäter auf. Nennen Sie wichtige Beispiele.
die Heilung eines Gelähmten im Tempel (3,1-11)
Das Strafwunder an Hananias und Saphira (5,1-11)
Ein Summarium über Heilungen und Exorzismen durch den Schatten des Petrus (5,12-16)
Die Heilung des gelähmten Äneas in Lydda (9,32-35)
Die Auferweckung der Tabita (9,36-43)
Wie wird Stephanus charakterisiert?
Stephanus war ein Mann “voll Heiligen Geistes” und wird als “Armenpfleger” der Hellenisten eingesetzt (6)
Er gerät in Konflikt mit der Jerusalemer Tempelaristokratie und wird im Anschluss an die “Tempelrede” gesteinigt (7)
Bei der Steinigung ist Saulus (Paulus) zugegen - er passt auf die Kleider derer auf, die STephanus steinigen
Wie lautet die Anklage gegen ihn? Wie verteidigt er sich?
Gegen ihn wird von Neidern vor dem Hohen Rat die Anklage erhoben, er lästere gegen den Tempel und das Mose Gesetz
(vgl. 6,13f. „[...] und stellten falsche Zeugen auf, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz. Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und die Ordnungen ändern, die uns Mose gegeben hat.“)
Auf welche Weise stirbt er? Und welche Konsequenzen hat sein Tod für die Gesamtgemeinde?
Nach einer langen Verteidigungsrede wird er gesteinigt, wobei ihn der Hl. Geist auch dabei nicht verlässt und er noch während der Steinigung (Lynchjustiz) für seine Peiniger bittet (wie Jesus in der Kreuzigungsszene bei Lukas!). Er wird somit zum ersten christlichen Märtyrer (Kap.7). Dies hat für die Gesamtgemeinde zur Folge, dass die griechischen Juden aus Jerusalem flüchten. Somit trägt sein Tod indirekt zu einer weiteren Verbreitung des Evangeliums bei.
Welche zwei wichtigen Erzählungen sind mit Philippus verbunden?
Erzählung vom Äthiopischen Kämmerer(8):
Sie bezieht sich auf das Jesaja Buch. In der Perikope, die zitiert wird (Jes. 53,7f.), ist ein Teil des sog. vierten Gottesknechtslieds. Philippus reagiert in der Erzählung darauf, indem er an die zitierte Stelle anknüpft und sie auslegt und dabei die Linien bis hin zum Evangelium von Jesus Christus auszieht. Dies führt zu dem Wunsch des Kämmerers, getauft zu werden, welchem Philippus sofort nachkommt. Deshalb wird von manchen auch schon diese Erzählung als der Beginn der Heidenmission im Lukas Doppelwerk betrachtet, da der Äthiopier nicht nur kein Jude ist, sondern als Eunuch (Luther: „Kämmerer“) nach dem jüdischen Gesetz als unrein gilt. Bitte beachten Sie jedoch, dass hier noch nicht explizit (wie dann in Kap.10) von der Gabe des Hl. Geistes an die „Heiden“ die Rede ist!
Philippus in Samaria beim Zaubrer Simon: (8)
Der Zauberer Simon wird zunächst durch die Evangeliums-Verkündigung „überwunden“ und für die christliche Gemeinde gewonnen. Am Ende wird er jedoch wieder verstoßen, da er Petrus Geld dafür anbietet, um den Hl. Geist zu bekommen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass es ihm letztlich doch nur um persönliche Macht geht. Von dieser Geschichte ist übrigens der Begriff „Simonie“ abgeleitet als Bezeichnung für den (verwerflichen) Erwerb von geistlichen Ämtern gegen Geld!
Welche Bedeutung kommt Philippus Wirken zu?
Er ist der Erste, der außerhalb Judäas missioniert: in Samarien
Welche biographischen Angaben über Paulus finden sich?
Die Verfolgung der Gemeinde (in Jerusalem) (Apg 8-9 u.ö.)
Die Bekehrung/Berufung des Saulus Paulus (9; 22; 26)
Aufenthalt in Antiochia; Abgesandter der Gemeinde (mit Barnabas) auf der ersten Missionsreise (13-14) und beim „Apostelkonzil“
Er ist ein Jude aus Tarus in Kilikien (21-22), Schüler der Gamalie (22)
Er ist/war Pharisäer (26) und lebt Kap.21 zufolge weiterhin nach dem jüdischen Gesetz! Sein „bürgerlicher“ Beruf ist jedoch Zeltmacher (18)
Er ist römischer Bürger (16;22)
Schildern Sie in groben Zügen das sog. Damaskuserlebnis des Paulus (Kap. 9). Wo kommt dieses innerhalb der Apg noch vor? Wie unterscheiden die Darstellungen sich?
In Apg 9; in Apg 22 und 26 erzählt Paulus selbst rückblickend von dem Ereignis.
Gemeinsam ist allen Erzählungen, dass Paulus auf dem Weg nach Damaskus von einem Licht umleuchtet wird und Jesus zu ihm spricht.
In Kap 22 und 26 wird Paulus bereits durch die Begegnung mit Jesus mit der Heidenmission beauftragt, wobei es sich nach 22 um eine zusätzliche Vision im Tempel handelt.
Erst „hören“ die Begleiter, aber sehen nichts (9); dann „sehen sie, aber sie hören nichts (22), und in Kap. 26 werden die Gefährten und die Taufe durch Ananaias gar nicht mehr erwähnt
In Kap 9 schildert eine Bekehrung; Kap 22 und 26 schildern hingegen eine „Berufungserzählung“ (in 22 hierfür eine zusätzliche Vision im Tempel.)
Wie wird „Saulus“ in der Apg zum „Paulus“?
In 13,9 wird bei der Begegnung mit dem Statthalter Sergius Paulus beiläufig erwähnt, dass Saulus auch Paulus heißt, und von da ab dieser Name gebraucht wird. Die berühmte Wendung „vom Saulus zum Paulus“ trifft also so nicht ganz zu, sondern er trägt von Anfang an den Doppelnamen „Saulus Paulus“!
Wie wird das Verhältnis von Paulus zu Petrus dargestellt?
Beide sind „Heidenmissionare“
In Kap 15 sagt Petrus dasselbe über das Gesetz wie Paulus (Gnadentheologie)
Keine Differenzen oder Konflikte sichtbar, erste Begegnung beim Apostelkonvent
In den Einzelerzählungen werden Petrus und Paulus ähnlich charakterisiert:
Beide sind herausragende Redner (Petrus 2 u.ö.; Paulus 17 u.ö. und Wundertäter, sie erwecken sogar Tote wieder zum Leben (Petrus 9; Paulus 20)
Beide betreiben Heidenmission (Petrus 10-11.15; Paulus 9,16 u.ö.)
Beide werden wundersam aus dem Gefängnis befreit (12;16)
Beide kennen einen römischen Hauptmann in Cäsarea (Hauptmann Cornelius: 10; Claudius Lysias:21-26)
Die Erzählungen über die paulinische Missionstätigkeit sind ganz wesentlich strukturiert durch die drei großen Missionsreisen. Verschaffen Sie sich über deren Verlauf und Stationen einen Überblick auf einer entsprechenden Karte (in den meisten Bibelausgaben hinten!). (Für das große Biblicum wird erwartet, dass Sie die Stationen nennen und die wichtigsten Ereignisse wiedergeben können.)
Missionsreise (13+14)
Kleine: Paulus und Barnabas: Antiochien – Zypern – Pisidien – Ikonien
Große: Zypern, Perge, pisidisches Antiochia, Ikonion, Lystra, derbe, Attalja; Rückkehr ins syrische Antiochia (am Orontes)
Missionsreise (15-18)
Kleine: Trennung von Barnabas; Paulus und Silas; Hauptsächlich in Makedonien und in Achaia
Große:
Syrien, Kilikien, Derbe, Lystra (+Timotheus)
durch Prygien, Galatien, Mysien [nicht durch die Provinz Asia], wo Paulus eine Vision hat.
Er reist mit dem Schiff nach Troas (16) Makedonien und Achaia (ab 16)
Philippi (Lydia, Magd, Gefängnis), [Amphipolis, Apollonia]
Thessalonich (17): Aufstand gegen Jason, Mission in Beröa; Timotheus und Silas bleiben in Thessalonich
Paulus in Athen (allein): Aeropagrede
Korinth (18): Rückkehr der Timotheus und Silas [letzte Erwählung!]. Priscilla und Aquila.
Paulus bleibt 1 1⁄2 Jahre in Korinth. Gallio: Anklage der Juden; Kenchrea (Gelübde) -> Ephesus -> Cäsarea, Jerusalem, Antiochia
Missionsreise (18-21)
kleine: Paulus mit Timotheus; vor allem in Eühesus; auch in Makedonien, Acharja
große:
Während Apollos von Ephesus nach Korinth reist, gelangt Paulus über Galatein und Phrygien nach
Ephesus (19): 2-3 Jahre Aufenthalt (Johannesjünger, Verbrennung von Zauberbüchern; Demetrius), Aufbruch nach Makedonien (20) (3 Monate) über Philippi zurück nach
Troas (20), Schiffsreise nach Milet (Abschied rede);
Zuletzt reist Paulus mit dem Schiff (über Kos, Rhodos, Patara) nach Tyrus (Ptolemais) und
schließlich nach Cäsarea und Jerusalem (21)
Auch von Paulus werden einige Wunder erzählt. Nennen Sie wichtige Beispiele.
die Blendung des Zauberers Barjesus/ Elymas (13,6-12)
die Heilung eines Gelähmten in Lystra (14,8-10)
ein Exorzismus an der Magd mit dem „Wahrsagegeist“ (16,16-22)
ein Summarium über Heilungen und Exorzismen durch die Schweißtücher des Paulus (19,11f.)
die Auferweckung des Eutychus (20,7-12)
das wundersame Überleben eines Schlangenbisses (28,3-6)
mehrere Heilungen auf Malta (28,8f.)
Paulus wirkt auf seinen Reisen nicht nur durch Wunder, sondern v.a. auch durch seine großen „Missionsreden“. Die wichtigsten sind die Rede im pisidischen Antiochia (13,16–41) und die Areopagrede in Athen (17,22–31). Nennen Sie jeweils Anlass, Adressaten, Thema, Argumen- tation und Wirkung/Reaktion.
Rede im pisidischen Antiochia (13):
Anlass: Juden kommen zusammen um das Wort zu hören; Sie widersprechen Paulus
Adressaten: Juden und Gottesfürchtige
Thema: der Glaube an Jesus macht gerecht
Argument: in Jesus sind Gottes Verheißungen erfüllt
Wirkung: Paulus wird verfolgt
Areopagrede (17,22-31):
Anlass: Neugier der Athener
Adressaten: Heiden: Bevölkerung von Athen v.a. Aber an die Vetreter bestimmter
Thema: Evangelium von Jesus und Auferstehung
Argument: Missionspredigt,, die anknüpft an einen Altar, der einem unbekannten Gott geweiht ist (Philosophenschulen (Epikureer und Stoiker)). Die Athener haben Gott unwissend verehrt, Gott sieht darüber hinweg, jetzt aber sollen sie Buße tun, Gott hat allen den Glauben angeboten.
Wirkung: verspotten, einige werden gläubig
Seine letzte Reise führt Paulus als Gefangenen von Jerusalem nach Rom. Welche Anklage führt zu dieser Gefangenschaft? Warum kommt er schließlich nach Rom? Und wie endet die Apg? (Für das große Biblicum sollten Sie darüber hinaus den Prozess des Paulus in Grundzügen beschreiben können.)
Zu dieser Gefangenschaft kommt es, weil gegen ihn von jüdischer Seite die Anklage erhoben wird, er lehre gegen das Mose Gesetz und habe zudem einen „Heiden“ in den Jerusalemer Tempel gebracht (21,28f.). Da Paulus das röm. Bürgerrecht besitzt, steht ihm auch das Privileg zu, bei Urteilen über Leben und Tod an den Kaiser als letzte Instanz zu appellieren. Da er von diesem Privileg Gebrauch macht, kommt er schließlich nach zweijähriger Gefangenschaft nach Rom. Dort endet die Apg damit, dass Paulus bei leichten Haftbedingungen weitere zwei Jahre lang das Evangelium ungehindert verkünden kann.
Prozess des Paulus:
21: Aufruhr im Tempel; Gefangennahme durch den römischen Hauptmann
22: Erste Verteidigungsrede (auf Hebräisch) vor dem Mob -> erneuter Aufruhr; Hauptmann will ihn geißeln, aber Paulus ist römischer Bürger!
23: Verhandlung vor dem Hohen Rat; Streit um die Auferstehung. Der Oberst (Claudius Lysias) lässt Paulus nach Cäserea an den Statthalter Felix überführen. Der Neffe des Paulus verhindert einen Mordanschlag
24: Prozess mit dem Hohepriester und Tertullus vor Felix – Anklage. Paulus widerlegt die Anschuldigungen (Aufruhr; Entweihung des Tempels) – es gehe allein um die Lehre von der Auferstehung der Toten! Paulus bleibt zwei Jahre in leichter Haft!
25: Statthalter Festus löst Felix ab. Erneuter Vorstoß der Tempelaristokratie gegen Paulus; er verteidigt sich: „Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel, auch nicht gegen den Kaiser habe ich gesündigt!“
25-26: Verteidigungsrede des Paulus vor Agrippa und Berenike. Ergebnis: Unschuld-Behauptung durch Agrippa und Festus – der Prozess könnte zu Ende sein, hätte sich Paulus nicht auf den Kaiser berufen.
Nennen Sie wichtige Stellen, an denen vom „(Heiligen) Geist“ die Rede ist. Welche Bedeu- tung kommt ihm zu? In welchem Verhältnis steht er zur Taufe?
1: Ankündigung des Geistes
2: Pfingstwunder: Der Geist ist Verheißung aus Joel; Taufe ist Voraussetzung für den Geistesempfang(Petrusrede)
5: Hannanias und Saphira belügen den heiligen Geist
8: „Nachträgliche Geisttaufe“ durch Apostel Petrus und Johannes
8: Simon Magus (getauft) will den Geist kaufen und wird dafür zurechtgewiesen
9: Paulus lässt sich taufen, der Geistwird ihnen verheißen, aber nicht ausdrücklich verliehen!
10-11: Erst Geist, dann taufe! (Doppelt berichtet, dadurch besondere Betonung!)
13: Die antiochenische Mission des Paulus und Barnabas wird vom Geist initiiert
15,28 „Der Heilige Geist und wir“ beschließen [die Konzilsformel]
16: Der Heilige Geist bestimmt die Reiseroute nach Troas
19: Täuferjünger in Ephesus: Die Taufe des Johannes vermittelte keinen geist
21: „Der Heilige Geist sagt“: Zeichenhandlung des Propheten Agabus
28: der Prophet Jesaja hat im Geist geweissagt
Wichtige Stellen: 1: Himmelfahrt, 2: Pfingstwunder, 6: Wahl der 7 Diakone, 8: Nachträge zur Geisttaufe, 8: der Zauberer Simon versucht den Geist zu kaufen 10: Hauptmann, 13, 16: Heilige Geist und 15: der Heilige Geist und wir beschließen
Wie wird die Heidenmission begründet? Welche Stationen sind sichtbar?
8: Die Taufe des äthiopischen Kämmerers (eines „Eunuchen“) durch Philippus (Taufe und Geistgabe gehören nicht zwingend zusammen in der Apostelgeschichte)
10: Die Vision des Petrus und die Taufe des Cornelius
11: Antiochia als Ausgangspunkt der Mission in Zypern usw. [11,19f: zunächst nur Judenmission, aber Beginn der Heidenmission]
13-14: Paulus und Barnabas: 1.Missionsreise (Ikonion, Lystra, Derbe, Zypern -> Einsetzung von Ältesten)
15: Erster Einschnitt: Das Apostelkonzil markiert den offiziellen Beginn der Heidenmission (anknüpfend an die Synagogen) -> wichtig
18,6 Paulus in Korinth: „von jetzt an gehe ich zu den Heiden“
28: Paulus verkündet das Evangelium in Rom
Skizzieren Sie Anlass, Verlauf und Ergebnis des sog. „Apostelkonvents/-konzils“. Achten Sie auch auf die Rollen von Petrus und Paulus.
Streit um die Frage der Beschneidung: Sollen auch Heiden beschnitten werden? -> Streit kommt in Antochia auf, zur Klärung der Frage gehen sie nach Jerusalem
Rede des Petrus: Paulus und Barnabas berichten von ihrer Missionsreise
Rede des Jakobus: Aposteldekret auf Anregung Jakobus (Götzenopferfleisch, ersticktes, Blut und Unzucht) (15,30.39; wiederholt in Kap.21)
Ablauf: Erst werden die Taten Gottes verkündet von Paulus und Barnabas bei der 1.Missionsreise, christliche Pharisäer bestehen auf die Beschneidung, die Apostel und die Ältesten beraten sich, Petrus hält eine Rede für die Beschneidung, dann Paulus und Barnabas dann Jakobus (auch für die Beschneidung und die Einhaltung der Gesetze)
Kompromissvorschlag des Jakobus: Heiden müssen sich nur an 4 Grundregeln halten
Petrus: Fürsprecher für die Heidenmission
Paulus: keine wichtige Position bei der Entscheidungsfindung
In der Apg findet sich eine Definition von „Apostel“. Wo steht sie und wie lautet sie? Was bedeutet sie für Paulus?
Apostel müssen sein: Begleiter Jesu von der Taufe bis zur Himmelfahrt (1) -> streng genommen war keiner der 12 Jünger bei der Taufe dabei, aber sie sind alle Zeugen des irdischen Jesu
Es handelt sich um ein „Zwölfergremium“ (daher: Nachwahl des Matthias)
Paulus wird zweimal Apostel (=Abgesandter?) genannt (14), von dem Apostelkonzil an jedoch nicht mehr. Der Begriff findet ab Kap. 16 gar keine Verwendung mehr!
Wichtige Stellen
Petrus als bedeutende Gestalt:
-> seine Missionstätigkeit ab Kap 15
Johannes der Täufer:
-> Kap 19
Paulus:
-> Kap 13-28 (Paulus löst Petrus ab)
Frauen im neuen Testament:
-> Kap 16
Taufe:
-> Kap 1 und 2
-> Petrus ruft zur Taufe auf
-> Kap 8 und 10
Buße und Sündenvergebung:
-> Kap 2 und 17
Gesetz:
-> Kap 13: Das Gesetz ist nicht ausreichend
-> Kap 15: Petrus spricht vom Unvermögen das Gesetz zu halten
Gemeindestruktur:
-> Kap 1: die 12 Apostel
-> Kap 6: die 7 Diakone
-> Kap 13: Propheten und Lehrer
Auferstehung:
-> Kap 17: Paulus wird nicht ernst genommen, nachdem er von seinem Glauben an die AUferstehung berichtet
-> Kap 23: Paulus wird gerichtet wegen der Hoffnung auf die Auferstehung
Besitzverzicht:
-> Liebeskommunismus
Clausula Petri auswendig lernen
Apg 5,29:
Man muss Gott mehr gehorchen, als den Menschen
Die erste und zweite Missionsreise des Paulus
Die dritte Missionsreise des Paulus
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