3. Marktmodelle Stom&Gas

• Transport großer Strommengen

  • über weite Entfernung

  • zu möglichst geringen Kosten

  • mit mögl. geringen Verlusten

• Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit

• Regelungs-u. Reservefunktion

• Netzverbund EU-weit

• Sicherstellung flächendeckender Stromverfügbarkeit

  • Hochspannung 110 kV (Großkunden)

  • Mittelspannung 10-30 kV (Mittelkunden&Ortnetzanschluss)

  • Niederspannung 400 V / 230 V (Endkunden)

• badarfsgerechte & sichere Versorgung

• Elektronen sind nicht komprimierbar (im Gegensatz zu Erdgas)

• Stromentnahme (Verbrauch) und Stromeinspeisung (Erzeugung) muss im Netz zeitgleich geschehen (Gleichgewicht) —> bisher nur durch steuerbare, konventionelle Kraftwerke möglich

—> im Zuge der Energiewende neue Herausforderung, da mit Stillegung der konventionellen Kraftwerke und der Umstellung auf EE, der Ausgleich nicht so einfach möglich ist

—> Stromspeicherung ist großes Thema geworden

Graustrom = Mischung aus fossilen und EE

• EE haben Einspeisevorrang

• die zur verfügung stehenden EE tragen zur Verbrauchsdeckung bei (z.B. 40%)

• der Restbedarf (60%) wird durch konventionelle Kraftwerke gedeckt

• wird die EE-Erzeugung auf 55% erhöht, geht die konventionelle Erzeugung zurück (45%)

—> jede erzeugte kWh Grünstrom ersetzt die Erzeugung von Graustrom

2 Sichtweisen:

• physikalisch

  • wenn ich gerade Strom verbrauche, kann es sich nicht um den gleichzeitig an anderer Stelle vom Erzeuger (Windrad Pfaffenhofen) produzierten Strom handeln, da das Stromnetz dazwischen ist (Elektronenwanderung- nicht komprimierbar!)

• bilanziell

  • ich kann mir den bestellten Strom zurechnen

  • hätte ich diesen Strom nicht bestellt, wäre er auch nicht erzeugt und eingespeist worden —> Verdrängung konventionelle Kraftwerke!

  • 
    

Kupferplatte Deutschland

Ziel: Vom Erzeugungsort unabhängige Versorgung von Kunden —-> der Transportweg spielt keine Rolle mehr

Regelzonenbetreiber = Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB)

Tennet, Ampiron, 50 Hertz, TransnetBW

• Sicherstellung der Balance von Ein- und Ausspeisung

• ÜNB ist verantwortlich

wie funktioniert das?

• zu wenig Strom im Netz (z.B. unvorhergesehener Kraftwerksausfall)

  • Ansteuerung zusätzlicher Kraftwerkskapazitäten

• zu viel Strom im Netz (z.B. unerwartet hohe Einspeisung durch EE)

  • Zurückfahren koventioneller Kraftwerke

  • oder Einsatz Pumpspeicherkaftwerke

• Was:Energie zum Erreichen einer ausgeglichenen Leitungsbilanz je Regelzone

• Wie: Bereitstellung als Primärenergie, Sekundärenergie und Minutenreserve

• Wo: wird am Regelenergiemarkt gehandelt (versch. Marktteilnehmer bepreisen An- u. Verkauf von Regelenergie für den ÜNB)

Versorgungssicherheit

• Langfristige Sicherung ausreichender Erzeugungskapazitäten (politisch-volkswirtschaftliches Ziel)

Systemsicherheit

• Bewahrung eines stabilen und zuverlässigen Systemzustandes (technisch-marktwirtschaftliche Zielsetzung) durch:

  • Vermeidung von Störungen und Systemausfällen

  • optimales Zusammenspiel Handel/Erzeugung/Netze

• Außergewöhnliche Witterrungsbedingungen, Naturkatastrophen, höhere Gewalt z.B. Erdrutsche, Hochwasser..

• Einwirkungen durch Dritte z.B. Sabotage, Terror..

• behördliche Anordnungen

• Arbeitskampf z.B. Streik

• Kapazitätsengpässe z.B. Ausfall von Übertragungsleitungen

Gas-See Deutschland

• VP=virtueller Handelspunkt

  • Gasbeschaffen erfolgt darüber (Lieferpunkt)

Ziel: Vom Gas-Lieferanten unabhängige Versorgung von Kunden —> Transportweg spielt keine Rolle mehr

• Übertragungsnetzbetreiber(ÜNB): Gewährleistung sicherer Betrieb Übertragungsnetze und Betreiber der Regelzonen (Bereitstellung Regelenergie)

• Verteilnetzbetreiber (VNB): Gewährleistung sicherer BEtrieb der Verteilnetze

• Stromlieferant/-versorger: Übernimt die Strombelieferung der Kunden

  
  

• Marktgebietsverantwortlicher: Betreiber des Marktgebiets (Bereitstellung

  Regelenergie für gleichbleibend stabilen Druck im Gasnetz)

• Netzbetreiber: Gewährleistung sicherer Betrieb der Gasnetze

• Gaslieferant/-versorger: Übernimmt die Gasbelieferung der Kunden