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by Christine E.


65.      Nasale Anwendung (systemisch, lokal): Indikationen, Beispiele, was bedeutet „nose-to-brain delivery“?

  • Lokale Wirkung:

    • bei Erkältungskrankheiten, allergischer Rhinitis

    • zur Schleimhautabschwellung bei Rhinitis: alpha-Sympathomimetika wie Xylometazolin, Glucocorticoide wie Budesonid


  • Systemische Wirkung: Umgehung GI-Trakt, kleine Peptide/ Hormone

    • ADH-Analoga bei Diabetes insipidus: Desmopressin

    • Gonadoliberin-Analoga bei Prostata- und Mammakarzinomen: Buserelin

    • zur Hilfe zum Stillen: Oxytocin

    • Clusterkopfschmerz/ Migräne: Zolmitriptan


  • nose to brain delivery: über Riechschleimhaut gelangt ein Teil des AM ins Gehirn (zu Riechkolben in Großhirn), Umgehung der Blut-Hirn-Schranke, rascher Eintritt in ZNS

    • Die "Nose-to-Brain"-Lieferung (N2B) ist eine innovative Technologie, die darauf abzielt, Medikamente direkt von der Nasenschleimhaut in das zentrale Nervensystem zu transportieren. Diese Methode hat das Potenzial, die Behandlung von neurologischen Erkrankungen zu verbessern, da sie die Blut-Hirn-Schranke umgeht und es ermöglicht, Medikamente gezielt an den Ort der Krankheit im Gehirn zu liefern.

      Hier sind einige relevante Aspekte der Nose-to-Brain-Delivery:

      1. Zielgerichtete Lieferung: Die N2B-Technologie ermöglicht eine gezielte Lieferung von Medikamenten direkt an das Zielgewebe im Gehirn, was die Wirksamkeit erhöhen und Nebenwirkungen verringern kann.

      2. Umgehung der Blut-Hirn-Schranke: Eine der Herausforderungen bei der Behandlung von neurologischen Erkrankungen ist die Blut-Hirn-Schranke, die den Eintritt von vielen Medikamenten in das Gehirn blockiert. Die N2B-Technologie umgeht diese Barriere, indem sie Medikamente direkt durch die Nasenschleimhaut in das zentrale Nervensystem transportiert.

      3. Verwendung von Nanopartikeln: In einigen Fällen werden Medikamente in Form von Nanopartikeln oder Nanoträgern formuliert, um ihre Stabilität zu verbessern und die Aufnahme durch die Nasenschleimhaut zu erleichtern. Diese Nanopartikel können die Medikamente schützen und ihre Freisetzung kontrollieren, was zu einer verbesserten Wirksamkeit führt.

      4. Anwendungen: Die Nose-to-Brain-Delivery-Technologie hat das Potenzial, eine Vielzahl von neurologischen Erkrankungen zu behandeln, darunter Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit, Schlaganfall, Hirntumore und neurologische Infektionen.

      5. Forschung und Entwicklung: Diese Technologie befindet sich noch in der Entwicklungs- und Forschungsphase, aber es gibt bereits vielversprechende Ergebnisse aus präklinischen und klinischen Studien, die darauf hindeuten, dass sie eine vielversprechende Strategie für die Behandlung von neurologischen Erkrankungen sein könnte.

      Obwohl die Nose-to-Brain-Delivery-Technologie vielversprechend ist, sind weitere Studien und klinische Forschung erforderlich, um ihre Sicherheit, Wirksamkeit und Anwendbarkeit in der klinischen Praxis zu bestätigen. Dennoch bietet sie ein vielversprechendes Potenzial für die Behandlung von neurologischen Erkrankungen und könnte in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.




68.      Pulmonale Applikation (mit Deposition) beschreiben

Deposition -> Ablagerung von Teilchen in der Lunge =Aerosol


  • bei pneumologischen Erkrankungen wie Asthma bronchiale/ COPD/ Bronchitis,

  • WST sollen in hohen Konzentrationen lokal in der Lunge bleiben, unerwünscht sind große Mengen AST im Blutkreislauf à Retention des WST im Lungengewebe durch pharm./ chem./ technologische Strategien, viel weniger systemische NW als p.o. Applikation

  • Deposition (Ablagerung des AST im respiratorischen System) ist abhängig von Beschaffenheit der Partikel (Form/ Größe), Anatomie der Lunge, Atemtechnik des Patienten


Beispiele: mittels Inhalation appliziert

  •   Glucocorticoide: Budesonid, Fluticason

  • ß2-Sympathomimetika:

    • SABA: Salbutamol, Fenoterol, Terbutalin

    • LABA: Salmeterol, Clenbuterol, Bambuterol, Formeterol

    • ULABA: Indacaterol, Vilanterol, Olodaterol

  • Anticholinergika: Ipratropiumbromid

  •   Mastzellenstabilisatoren: Chromoglicinsäure



  1. Vorbereitung:

    • Entfernen Sie die Schutzkappe des Dosieraerosols.

    • Überprüfen Sie das Verfallsdatum des Aerosols und stellen Sie sicher, dass es nicht abgelaufen ist.

    • Schütteln Sie das Aerosol gut, um das Medikament gleichmäßig zu verteilen.

  2. Einatmen:

    • Atmen Sie so weit wie möglich aus, um die Lunge zu entleeren.

    • Halten Sie das Dosieraerosol mit dem Daumen an der Basis und dem Zeigefinger oben, wobei der Mittelfinger unterhalb des Bodens liegt.

    • Setzen Sie den Mundstück des Aerosols zwischen die Zähne und schließen Sie die Lippen fest um das Mundstück, um ein Abdichten zu gewährleisten.

  3. Dosierung:

    • Drücken Sie das Dosieraerosol einmal, während Sie gleichzeitig tief einatmen. Es ist wichtig, den Atem etwa 2-3 Sekunden lang zu halten, um sicherzustellen, dass das Medikament tief in die Lunge gelangt.

  4. Reinigung:

    • Nach Gebrauch des Dosieraerosols sollte der Mund mit Wasser gespült werden, um eine Ansammlung von Medikamentenrückständen im Mund zu vermeiden.

    • Wenn das Dosieraerosol verschmutzt ist, können Sie das Mundstück mit einem sauberen, feuchten Tuch abwischen. Vermeiden Sie es jedoch, das Dosieraerosol selbst zu reinigen oder es mit Wasser zu spülen.

  5. Abschluss:

    • Setzen Sie die Schutzkappe wieder auf das Dosieraerosol, um es vor Staub und Verschmutzung zu schützen.


Pharmakokinetik:

= das, was der Körper mit dem AM macht

  • Pharmakokinetische Kernparameter: Bioverfügbarkeit, Verteilungsvolumen, Clearance, Halbwertszeit

  • Kompartiment-Modelle: = Rechenmodelle, bei denen die Verteilung eines AST in einem oder mehreren Kompartimenten dargestellt wird

    ->Kompartiment = fiktiver, in sich abgeschlossener Verteilungsraum im Körper (Flüssigkeits- oder Geweberäume) à innerhalb eines Kompartiments ist die WST-Konzentration konstant à liegt homogen verteilt vor und weist eine einheitliche Kinetik auf

    ->Eingangskompartiment: GI-Trakt à bei oral appliziertes AST

    ->zentrales Kompartiment: Gesamtblut im Organismus (und stark durchblutete Organe wie Herz/ Niere/ Gehirn)

    ->peripheres Kompartiment: Muskel- und Fettgewebe, Haut

    ->exkretorische Kompartimente: Urin und Fäzes

-i.v. Injektion:

->Ein-Kompartiment-Modell: AM verteilt sich rasch und gleichmäßig im gesamten Körper und liegt im zentralen Kompartiment c1 (Blut und stark durchblutete Organe wie Herz/ Leber/ Niere/ ZNS) vor, Konzentration des WST in c1 kann durch Blut-/Plasmakonzentration gemessen werden, die Geschwindigkeit des Konzentrationsabfalls hängt von der Eliminationskonstante k1,0 ab.

->Zwei-Kompartimentmodell: siehe unten

-orale Applikation: parallel Resorption ins Blut und Elimination à Bateman-Funktion = Resultante aus Resorptions- und Eliminationskurve

->2-Kompartimentmodell: zuerst in Eingangs-/ Input-Kompartiment (Mund, Speiseröhre, Magen, Darm), dann in zentrales Kompartiment (kE1), Elimination über k 1,0

->3-Kompartimentmodell: zusätzlich Transfer zwischen zentralem Kompartiment und peripherem Kompartiment

-präsystemische Elimination (FP Effekt) bei peroraler Applikation: im Dünndarm (Enterozyten) und in der Leber kann ein Teil des WST eliminiert werden (über Fäzes/ Galle), der Anteil des WST, der danach in den systemischen Kreislauf gelangt = bioverfügbarer Anteil à FP-Effekt: Umwandlung eines AST während dessen erster Passage durch Darmwand und Leber

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Christine E.

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