2.1 Begriffserklärung Migration, Flucht und Völkerwanderung
Migrationshintergrund
in Deutschland erstmalig 2005 vom statistischen Bundesamt eingeführt
alte Begriffe (Migrant, Ausländer) nicht ausreichend, beziehen Kinder und Kindeskinder nicht ein
Migrationshintergrund - Migration (Wohnortwechsel, Hintergrund- Nebenaspekt
keine ethnische oder kulturell homogene Gruppe
keine spezifische Zuwanderungsgeschichte
Definition MIgrationshintergrund
alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der BRD zugewanderten,
alle in D georenen Ausländer
alle in D als Deutsche geborenenen mit zumindestens einem zugewanderten oder als Ausländer in D geborenen Elternteil (Chritodoulou)
klare Unterscheidung nach Klaus Bade
Flucht und Migration
es muss differenziert werden zwischen Einwanderung und Asylwanderungen die zu pflicht der Aufnahme führen
Genfer Flüchtlingskonvention - Definition
Flüchtling ist eine Person
aus begründetetn Furcht vor Verfolgung wegen
Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppe
oder wegen politischer Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet
dessen Staatsgehörigkeit sie besitzt
Schutz des Landes nicht in Anspruch nehmen kann
oder wegen Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will
Migration und Flucht
sind zu unterscheiden obwohl zwischen beiden Überschneidungen sind
Migranten verlassen nciht immer freiwillig ihre Heimat - werden auf Grund wirtschaftlicher Notlagen dazu gezwungen
Flüchtlinge sind nicht immer politisch verfolgt - oftmals liegen Fluchtursachen auch in andern Faktoren zb zerstörung der materiellen und existenziellen Lebensgrundlagen oder allgemeine Gewalt
Migration
wenn Person Lebensmittelpunkt räumlich verlegt
ist dies innherhalb der Grenzen eines Nationalstaates - Binnenmigration
über staatsgrenze hinweg - internationaler Migration
Völkerwanderung
Wanderungsbewegungen von Stämmen, Völkern
von einem Lebensraum in den anderen umsiedeln
Völkerwanderung im Zeitraum 4 bis 6 Jhd. n. Chr.
wanderungen führten zu tiefgreifender Bevölkerungsverschiebung in Europa
Althistorika Mischa Meier sagt das der Begriff erst im 19 jhd. entstand
paralelen Völkerwanderung und Flüchtlingsthematik sind unseriös weil sie zu politischen mahnungen benutzt werden (vergleich mit untergang des römischen Reichs)
2.2 Kulturräume und Weltreligionen der Gegenwart
Religion
lat. religio - Rückbindung
wissenschaftlich keine definition
Vielzahl kultureller Ausrichtungen , Glauben an eine oder mehrere Gottheiten
Denken, Fühlen , Handeln durch Gottheit vorgegeben und beeinflusst
wissenschaftlich zwischen substanzialistischen und funktionalistischen Religionsbegriff unterschieden
Subst. - verweist auf inhaltliche Merkmale von Religion
es gibt glauben an das Heilige, das Transzendente, Allumfassene , Absolute
Kerngedanke ist der Glaube an eine überlegene Macht udn das übernatürlcihe Wesen
funktionalistische Religionsbegriff
fragt nicht nach dem Wesen der Religion
fragt nach gesellschaftlichen Bedeutungen von R
was leistet und was bewirkt Religion
Begriff Weltanschauung
Sammelbegriff ( beiinhaltet auch Religiöse Vorstellungen)
ist aber weiter gefasst
Gesamtheit der Werte, Vorstellungen und Sichtweisen der Welt eines Individuums oder einer Gruppe
basierend auf ihrem Wissen, Erfahrungen, persöhnlichen Empfinden
wird fälschlicherweise oft mit Ideologie gleichgesetzt
Ideologie
immer dogmatische Ausrichtung
neue Erkentnisse werden abgelehnt
Bestreben andere Menschen zu beeinflussen
Weltanschauung will nur die Welt erklären ohne Missionierungsabsicht
5 Weltreligionen sowie aus Chinesischer Tradition stammenen Weltanschauungen des Daoismus und des Konfuzianismus
folgende Verbreitung:
Christentum (ca 2,3 Milliarden Anhänger)
Islam (1,6 Mrd)
Buddhismus (460 Mio)
Judentum (15 Mio)
Daoismus (schwer zu erfassen)
Konfuzianismus (6 Mio)
gesetzliche Regelungen zum Thema Religion und Weltanschauung 3 Rechtebenene
Internationales Recht (Art 18 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte , freie Ausübung von Religion und Weltanschauung)
EU - Recht (Art. 13 Vertrag zur Gründung der EU , Disskriminierung wg Ethnischer, religiöser, sonstiger Gründe abgelehnt und bekämpft)
deutsches Recht ( Art. 9 Recht der freien Bekenntnis und Religionsausübung gewährleistet unter den Bedingungen der demokratischen Gesellschaft
Artikel 22 Charta der Vielfalt - Achtung vor der Vielfalt der Kuluren, Religionen, und Sprachen
Religions und Weltanschauung in Grundgesetz geregelt
2.3 Historischer Überblick über Völkerwanderungen und Flüchtlingsbewegungen
Vertreibung, Bevölkerungswachstum, Landnot, klimatische Veränderungen und Hungersnot
größte Ursachen der V. wanderung
in Europa, gut 200 Jahre andauernde Wanderungsbewegung
Zeitrum 375 - 568 n. Chr.
Auslöser der Völkerwanderung
von dem eurasischen Nomadenstamm der Hunden
durch Kämpfe mit den Chinesen aus der Mongolei vertrieben wurden
nach Westen abwanderten
Vorstoß der Hunnen nach Westen- dadurch Wanderungsbewegung der ansässigen germanischen Stämme
bis ins römische Reich
zerfall in weströmisches und oströmisches Reich
weitere Ursachen
Bevölkerungswachstum der Germanen brachte Landnot mit sich
Erträge aus Ackerbau reichten niht mehr als Grundlage
2 u. 3 Jhd. wurden Grenzen immer wieder überschritten ins römische Reich durch die germanischen Stämme
Jahr 375
aus Mongolei vertriebenen Hunnen kamen im Reich der Ostgoten an (Südrussland)
ein teil schloss sich der hunnen an
anderer wanderte ins römische Reich
376 erreichten hunnen Westgoten (Rumänien)
römische Kaiser Valens siedelte Flüchtlinge aus Westgoten in Bulgarien an
Konflikt Römern und Ostgoten (verbündung Ostgoten u. westgoten und Hunnen gegen die Römer)
395 Römische Reich in Westhälfte mit Rom und Osthälfte mit Byzanz
400 n Chr. Hunnen setzten wanderung nach westen fort
folge: wanderbewegung der germanischen Stämme
453 zerziel hunnische Reich mit Tod Attilas des Hunnenkönigs
Migration und Flüchtlingsbewegung - Merkmal hierzu geografische Migrationsrichtung
4 Migrationsrichtungen
Nord - Nord - Migration:
Migration innerhalb der Industriestaaten, kaum Unterschiede in Lebensbedingungen (Herkunftsland und Zielland)
Süd - Nord
Anteil von 40% häufigste Migrationsrichtung. Lebensbedingungen im Herkunftsland schlechter
Nord- Süd
5% . niedriges Preisniveau im Herkunftsland. Erhöhung der persönlichen Kaufkraft
Süd- Süd
zweitgrößte. 33%. Verbesserung der Lebensbedingungen bedingt. unzureichende Versorgung der Ernährung und Unterkunft
2.4 Entwicklungsphasen der Migration im Nachkriegsdeutschland
Generell
4 große Migrationsphasen in D nach Ende 2 .Weltkrieg
Zeitlich nicht immer nacheinander
zum Teil paralell
Gastarbeiterphase
1955- 1985
Klaus Jürgen Bade (Migrationsforscher)
unterteilt in 4 Unterphasen
Anwerbephase 1955 - 1973
Millionen ausländische Arbeitskräfte durch Bundesagentur für Arbeit angeworben
1955 ,500.000 Italiener
insgesamt bis 1973 500.000 Menschen aus Italien
1960 folgten 270.000 Griechen
1961 1,5 Mio Türken
1968 ,600.000 Jugoslaven
1964 Portugal
1965 Tunesien und Marokko
Rotationsprinzip
angeworbene Arbeitnehmer solten nach einigen Jahren wieder ins Herkunftsland
bei bedarf durch neue Gastarbeiter ersetzt werden
zwischen 1955 und 1973 kamen 14 mio an 11 mio kehrten zurück
Anwerbestopp und Familiennachzugsphase 1973 - 1979
Durch BRD eingeleitet
Frauen und Kinder zogen nach
damals einzige noch zugelassene Form der Zuwanderung
ausserdem bessere Eingliederungspolitik für Familien die dauerhaft blieben
phase wird auch Phase der Konsilidierung der Ausländerbeschäftigung bezeichnet
Rückkehrforderungs und Integrationsphase ab 1979
11 Mio Gastarbeiter kehrten zurück ins Hekunftsland
Konzept zur Integration der in Deutschland verbliebenen
1979 erster Ausländerbeauftragte im Bundestag Heinz Kühn (SPD) ehemaliger Ministerpräsident von NRW
Kühn Memorandum Begriff “ Gastarbeiter” in “Einwanderer” umbenannt
somit verbal zu dauerhaften Bleibeperspektive der Menschen beitrug
Forderung des Kühn Memorandums
konsequente Integrationspolitik
unbeschränkte Ausbildungs und Arbeitserlaubnis für ausländische Jugendliche
Reaktionen waren eher verhalten
eigentl. Hindernisse weniger Finanziell vielmehr mental und politisch
Begrenzungsphase ab 1981
Familiennachzug durch Kindernachzugsalter begrenzt
weitere Unterstzützungsmaßnahmen zur freiwilligen Rückkehr beschlossen
Aussiedler - Spätaussiedler Phase 1987 - 1999
Aussiedlerstatus (nach 2. Weltkrieg, deutschstämmige Menschen aus Osteuropa, möglichkeit nach West- D einzuwandern)
1950 bis 1987 1,4 Mio Menschen mit Aussiedler Status registriert
Höhepunkt der Einwanderung 1990 knapp 400.000 Aussiedler.
insg. von 1990 - 2011 2,5 Mio Aussiedler Einwanderung in D
Russland ist Herkuftsland mit höchster Quote
Asylwerberphase ab 1990
Asyl - Menschen die in einem Land (ohne dessen Staatszugehörigkeit) Schutz vor politischer, religiöser , sonstiger Verfolgung suchen
Asylanträge seit 1953 möglich
Thema kam aber erst 90er Jahre durch verstärkte Bewegungen auf
Asyl - Phasen der verstärkten oder verminderten Quoten
Unterschiede in der Verteilung der Herkunftsländer
Entwicklung Fluchtbewegung laut UNO
letzten 5 Jahren angestiegen
2/3 der weltweiten Fluchtbewegung die Binnenvertriebenen über 40 Mio
Begriff Binnenflucht oder Binnenvertreibung (Flucht von Menschen innerhalb des eigenen Landes)
84% der Flüchtlinge von Staaten mit niedrigem oder mittleren Einkommensniveau
1 von 3 Flüchtlingen lebt in Entwicklungsland
nähe dieser staaten zu Konfliktregionen außerdem fehlenden nationalen konsens zur aufnahme von Flüchtlingen
Migrationsphase im Zuge des EU- Freizügigkeitsabkommen ab 2005
gewährt EU Bürgern und Angehörigen freie Ein und Ausreise
außerdem unbegrenztes Aufenthaltsrecht
sie müssen aber Arbeitnehmer, Selbstständiger oder ausreichend Finanzmittel zur Existenzsicherung haben
Regelt die Zuwanderung von Bürgern der EU
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