Bewusste Informationen & Prozesse, bewusste Reize
Geistige Prozesse, denen Aufmerksamkeit geschenkt wird, Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle, Wünsche,…
Nicht-bewusstes
Informationsprozesse ohne bewusste Kontrolle, z.B. Regulierung Blutdruck, Atmung
-> Können leicht bewusst gemacht werden, aber schnell wieder aus dem Bewusstsein verschwunden
Vorbewusste Gedächtnisinhalte, z.B. Erinnerungen usw.
-> Nur bewusst, wenn Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, aktiv danach suchen, mit Langzeitgedächtnis zu vergleichen, Informationen die darauf warten abgerufen zu werden
Unbeachtete Informationen, strömen jede Sekunde auf uns ein -> Kontrolliert oder unkontrolliert keine Aufmerksamkeit auf diese gelegt
Das Unbewusste (Freud) kann nur mit großer Mühe bewusst gemacht werden
Welche Funktion hat das Bewusstsein?
Überlebenshilfe: Überlebensnotwendig, nur auf bestimmte Reize zu reagieren und diese zu verarbeiten
Menschen mit Problemen bei Reizverarbeitung: aktiv (Aufmerksamkeit auf falschen Reiz gelenkt) oder passiv (Störung ADS)
-> Restriktive Wahrnehmungsfunktion, nur bestimmte Anzahl Reize bewusst verarbeitet, selektive Speicherfunktion
-> Exekutive Kontrollfunktion, Folge der selektiven Speicherfunktion -> Lebensplanung, Entscheidungen
Persönliche (individuelle) Konstruktion der Realität
Reizmuster basierend auf Erfahrungen
Kulturelle Kostruktion der Realität
Auch kulturelle Wahrnehmung wichtig
Handlungen können unterbrochen werden, darüber nachgedacht werden und Alternativen in Erwägung gezogen werden
Tagträume
Leicht veränderter Bewusstseinszustand im wachen, Aufmerksamkeit nach innen gerichtet, ca. 30% unserer Tageszeit
Im Ruhezustand -> Ruhezustand-Netzwerk im Gehirn aktiv; notwendige Prozesse im Gehirn
Tagträume hilfreich, z.B. in kommende Situationen hineinversetzen, besser bewältigbar, kreative Einsicht
Konkurrieren mit Aufnahme von Neugelernten ins Langzeitgedächtnis
Zirkadianer Rhythmus (nicht steuerbar)
Ca. 24h langer Rhythmus, geht vom Hypothalamus, unabhängig von Mond/Sonne
Versch. Körperfunktionen ändern sich über den Tag hinweg
Auswirkungen Zirkadianer Rhythmus speziell bei Zeitzonenwechsel und Schichtarbeit bemerkbar, in der Regel 1h anpassbar
Veränderter Tagesrhythmus kann bspw. zu Migräne führen
REM = Rapid Eye Movement, Augenbewegung im Schlaf
Der Schlafzyklus
Melatonin im Gehirn reguliert Zyklen von Wachsein & Schlafen
REM-Schlaf = paradoxer Schlaf; Non-REM = orthodoxer (traumlos)
Schlafzyklus Erwachsener = biphasisch (Tag + Nacht), Bei Naps polyphasisch
Lerchen (Frühaufsteher) & Eulen (Nachteulen)
-> Angeboren, warum ist nicht bekannt
Unterschiedliche Schlafphasen
Deltaschlaf = Tiefschlaf (nach 50min, dauert 20-30 an), dann nach 90min REM
Non-REM Schlaf circa 75-80%
Unterschiedlicher Schlafbedarf, angeboren
Warum schlafen wir?
Konservierung (evolutionstheoretisch); Körper konserviert Energie in der gefährlichen Phase des Tages
Regenerierung: Akkus wieder aufladen, Gehirn “räumt” auf
-> Schlafentzug führt zu Abnahme kognitiver und motorischer Fähigkeiten
Konsolidierung: Neu-Erlerntes wird im Langzeitgedächtnis konolidiert, nach Schlaf mehr Wissen als nach Wachphase
Schlafstörungen
Schlaflosigkeit: Nachts wach werden, Gedankenkarrussel
-> Nicht darüber aufregen und über Konsequenzen nachdenken
Narkolepsie: Einschlafen während des Tages, besonders in hochemotionalen Situationen, plötzlich ein; REM-Schlaf
Schlafapnoe: Atmung setzt im Schlaf aus, Körper lässt aber aufwachen & aktiviert Atmung wieder
Somnambulismus: Schlafwandeln
Albträume: machen Angst, aufwachen mit Gefühl der Ohnmacht
Pavor nocturnus: Sonderform des Albtraums, primär Kinder betroffen, scheinen wach zu sein (reden), aber sind nicht bei Bewusstsein; plötzliches Aufwachen, im NREM-Schlaf im ersten Drittel
Traum
Sowohl im REM, als auch im Non-REM-Schlaf
REM: erinnerbar, emotionaler Inhalt; Non-REM: Alltag
Freud: Träume haben manifesten (Trauminhalt wie erinnert) & latenten (eigentliche Bedeutung des Traums, meist unerfüllte Wünsche) “Königsweg zum Unbewussten”
Unterscheiden sich nach Kultur, Geschlecht, Alter
Aktivierungs-Synthese-Theorie: Träume kommen wenn Gehirn versucht sich aus spontanen vorkommenden Aktivierungen im Schlaf einen Reim zu machen
Wiederkehrende Träume bspw. in Tagträumen positiv zu Ende denken -> Beeinflussung der Träume
Hippocampus (im Gehirn für Abspeicherung bestimmter Gedächtnisinhalte verantwortlich) & Amygdala (Verarbeitung emotionaler Erinnerungen) im REM aktiv
Hypnose (aktive Version)
Unterschied Show-Hypnose & echte Hypnose (gleiche Mechanismen)
Umstritten, Bewusstseinszustand bei dem durch Suggestionen Wahrnehmung,, Gedächtnis, Motivation und Selbstkontrolle verändert werden kann -> Man behält Herrschaft über sich selbst, nicht hilflos ausgeliefert
Im EEG keine Veränderung im Gehirn erkannt
Sehr entspannter Zustand, erhöhte Anfälligkeit für Suggestionen & Einengung Aufmerksamkeit
Schritte der Hypnose
Induktion von Hypnose: Tiefe Entspannung erzeugen, Anleitung (autogenes Training bspw.)
-> Gehirn reagiert nicht mehr auf Logik, anfällig für Suggestionen
-> Funktioniert gut, wenn widersprüchliche Aussagen gemacht werden
-> Bei Interpretation dieser Aussagen kommt Person automatisch in anderen Zustand
Danach werden Suggestionen unterbreitet, unterschiedlich in Auswirkung, aber auch tiefgreifend wie bspw. Unempfindlichkeit für bestimmte Reize
Hypnotisierbarkeit: Menschen unterschiedliche gut hypnotisierbar; manche Menschen können auch tiefgreifende Suggestionen aufnehmen; abhängig von Alter
-> auch genetische Veranlagung spielt große Rolle
Wirkungen von Hypnose
Schmerzlinderung: z.B. Zahnärzte, statt Betäubung
Therapie von Phobien; Therapie gegen Sucht; Therapie bei Traumata
Meditation = Selbsthypnose; viele Arten
Aufmerksamkeit wird auf Gegenstand nach außen oder gänzlich nach innen fokussiert
Konzentrative Meditation: Fokussierung auf bestimmte Sache
Achtsamkeits-Meditation: Gedanken frei fließen lassen aber nicht darauf reagieren
Methode zur Entspannung: Stress-Verringerung; Verbesserung kognitiver Funktionen
Flow-Zustand (ohne fremdes Zutun)
Automatisiertes Durchführen von Bewegungen ohne Nachdenken
Anderer Zustand, auf phänomenaler Wahrnehmungsebene, keine Erkenntnis (keine Verarbeitung)
Eskapismus (ohne fremdes Zutun)
Leben entkommen, z.B. Joggen, Lesen etc.
Nicht zwingend schädlich, nur wenn negative Auswirkung auf Leben
Stimulanzien
Amphetamine, Methamphetamine und Kokain
Halten Konsumenten wach und erzeugen einen Zustand von Euphoprie
Erhöhung der Konzentration von Neurotransmittern wie Noradrenalin, Serotonin und Dopamin
Schwere Sucht -> Langfristige Veränderungen im Neurotransmittersystemen
Methamphetamin
Einfluss darauf, wie das Hirn Dopamin einsetzt
Gefühl der Euphorie, Angst geht zurück, Sexuelles Begehren steigt an
Negative Konsequenzen: Nach Tagen oder Wochen fortlaufendem Konsums -> Beängstigende Halluzinationen, glauben, dass Andere ihnen schaden wollen
-> Paranoider Wahn
Hochgradige Abhängigkeit
Verursacht verschiedene Arten von Hirnschäden, Verlust von Nervenendigungen im Dopaminsystem
Schädigung von Regionen, die Entscheidungen treffen -> Aggresives Verhalten, Soziale Isolation
MDMA (Ecstasy)
Verursacht haluzinogene Verzerrungen von Zeitgefühl und Wahrnehmung
Gefühl der grenzenlosen Energie, Geräusche, Farben und Emotionen sind intensiver
Verändert Wirkung von Neurotransmittern wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin
Häufig mit Alkohol eingenommen -> Verändert Wirkweise negativ
Halluzinogene
verändern Wahrnehmung der externen und internen Welt
Erzeugen lebhafte Wahrnehmungen ohne objektiven Reiz
Können zu Verlust der Grenze zwischen Selbst und Umwelt führen
Bsp. LSD und PCP
Wirken im Gehirn an spezifischen Rezeptorstellen für chemischen Neurotransmitter Serotonin
-> Neurone zeigen verlängerte Aktivität
Cannabis
Pflanze mit psychoaktiven Effekten
THC -> Aktivierender Bestandteil, kommt in Haschisch und Mariuhana vor
Erleben hängt von Dosis ab
Regelmäßig: Euphorie, Wohlgefühl, Verzerrung von Raum und Zeit und gelegentlich das Gefühl außerhalb des Körpers zu sein (Depersonalisationserleben)
Kann auch negative Effekte hervorbringen: Angst, Furcht und Verwirrung
Binden an speziellen cannabinoiden Rezeptoren, die sich im Hippocampus befinden
Endocannabinoide fungieren als Neuromodulatoren
Unterdrücken bspw. Freisetzung des Neurotransmitters GABA im Hippocampus
Opiate
Heroin, Morphium
Unterdrcüken körperliche Wahrnehmung und Reaktion auf Stimulation
Hirn enthält Ednorphine -> Starke Effekte auf Stimmung, Schmerz und Freude
Endogene Opiate spielen entscheidende Rolle bei Reaktion des Gehirns auf physische und psychische Stressfaktoren
Wenn neuronale Rezeptoren im endogenen Opiatsystem künstlich stimuliert werden -> Gehirn gerät aus empfindlichem Gleichgewicht
Beruhigungsmittel
Barbiturate, Benzodiazepine, Alkohol
Senken (verlangsamen) geistige und körperliche Aktivität
-> Hemmen/senken Übertragung von Nervenimpulsen im ZNS
Erreichen dies teilweise durch Erleichterung neuronaler Kommunikation an Synapsen des Neurotransmitters GABA
Barbiturate: Nembutol, Seconal (macht schnell süchtig, leichte Überdosierung)
Mittlerweile eher Benzodiazepine, wie Valium oder Xanax
Rohypnol und GHB gelten als “Vergewaltigungsdrogen”
Alkohol -> Freisetzung von Dopamin im Gehirn + GABA Aktivität
Hypnose
Veränderter Bewusstseinszustand, der durch die spezielle Fähigkeit charakterisiert ist, auf Suggestionen mit Veränderung in Wahrnehmung, Gedächtnis, Motivation und Selbstkontrolle zu reagieren
Induktion von Hypnose und Hypnotisierbarkeit
Induktion: Vorbereitende Aktivität, welche die äußeren Ablenkungen ausblenden -> Teilnehmende sollen sich ausschließlich auf die suggerierten Reize konzentrieren
Typische Induktionsprozedur setzt auf Suggestion zur tiefen Entspannung
Hypnotisierbarkeit: Gibt Grad an, in dem ein Individuum auf standardisierte Suggestionen anspricht und hypnotische Reaktionen zeigt (variiert stark)
-> Relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal
Gen COMT, das die Verwendung des Neurotransmitters Dopamin im Gehirn beeinflusst -> Variationen in diesem Gen stehen mit individuellen Unterschieden in der Hypnotisierbarkeit in Zusammenhang
Meditation
Versuchen inneren Fokus auf das mentale und spirituelle Selbst zu erlangen
Form der Bewusstseinsveränderung, um Selbsterkenntnis und Wohlbefinden, durch Stadium tiefer Ruhe zu steigern
Prozesse ohne bewusste Kontrolle
Regulierung des Blutdrucks
Nervensystem überwacht kontinuierlich physiologische Informationen -> Insbesondere autonomes Nervensystem
Vorbewusste Gedächtnisprozesse
Gedächtnisinhalte sind Bewusstsein nur dann zugänglich, wenn Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird
Allgemeines Wissen über Sprache, Bewegungsabläufe usw.
So lange im Hintergrund gespeichert, bis es in einer Situation notwendig wird
Unbeachtete Informationen
Aufmerksamkeit richtet sich auf einen kleinen Teil der stimulierenden Reize bzw. potentiellen Informationen
Das Beachtete legt zu großen Teilen fest, was ins Bewusstsein gelangt
Das Unbewusste
Sigmund Freud
Bestimmte Erfahrungen können für unser Wohlbefinden so bedrohlich sein, dass sie ins Unterbewusste verschoben werden
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