Wie unterscheidet man laut Eisenbahn-Bau und Betriebsordnung (EBO) zwischen Bahnhof und freier Strecke?
Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, halten, überholen, kreuzen oder wenden dürfen. Als Grenze zwischen den Bahnhöfen und der freien Strecke gelten im Allgemeinen die Einfahrsignale.
Auf freien Strecken nur Zugfahrten erlaubt
An Bahnhöfen auch Rangierfahrten erlaubt
Wie wird die maximale Geschwindigkeit des Zuges in einem Streckenabschnitt ermittelt?
Minimum aus:
bauartbestimmte Höchstgeschwindigkeit des Zuges
Höchstgeschwindigkeit aus Fahrplan
Streckenhöchstgeschwindigkeit
signalisierte Höchstgeschwindigkeit
Maximal 10 % Toleranz
Beschreibe den folgenden elektronischen Buchfahrplan und Verzeichnis der Langsamfahrstellen (EBuLa):
Beschreibe den folgenden Buchfahrplan:
Güterzugfahrplan
Fahrplankopf:
Adolf - Hörsel : Strecke
69361 : Zugnummer
TEC : Zuggattung
11.12.16 - 9.12.17 : Gültigkeit
100 km/h : Höchstgeschwindigkeit
632 m / 616 m : Zuglänge
Mbr 70 G / Mbr 46 G : Mindestbremshundertstel
Fahrplan (Leserichtung von oben nach unten):
Spalte 1 : Streckenkilometer (bezogen auf Spalte 2)
Spalte 2 : erlaubte Schreckenhöchstgeschwindigkeit
Spalte 3a :
- ZF GSM-R - : Zugfunk
Adorf : aktueller Bahnhof/Haltepunkt
I 600 A : maximaler Entnahmestrom (der Oberleitung)
¥ : Weichenbereich zu Ende, Abzweigstelle
Bksig, Bk Grün, El 1, Bkvsig : Signale
Spalte 3b : Streckenkilometer (bezogen auf Spalte 3a)
Spalte 4 : Ankunftszeit
Spalte 5 : Abfahrtszeit
Worin besteht der Unterschied zwischen Zugfahrt und Rangierfahrt?
Zugfahrt:
nach Fahrplan
technisch gesichert
nach Signalstellung
Rangierfahrt:
auf Anweisung des Weichenwärters/Fahrdienstleiters
25 km/h Höchstgeschwindigkeit
Fahrt auf Sicht
technisch nicht gesichert (bei mechanischen und elektromechanischen Stellwerken; elektrische Stellwerke gesichert)
Was sagen die folgenden Anzeiger aus:
Streckenhöchstgeschwindigkeit (Lf6/Lf7)
Langsamfahrt -> 60 km/h
gelb: Voranzeiger im Abstand von 1000 m zum Hauptanzeiger
weiß: Anzeiger ab wann Geschwindigkeit gilt
Was sagen die folgenden Signale aus:
Vor- und Hauptsignal Stellung Halt (Vr0/Hp0)
Vorsignal im Abstand von 1000 m zum Hauptsignal
Vor- und Hauptsignal Stellung Fahrt (Vr1/Hp1)
Vorsignal im Abstand von 1000m zum Hauptsignal
Vor- und Hauptsignal Stellung Langsamahrt (Vr2/Hp2)
Langsamfahrt -> 40 km/h
Was sagen die folgenden Signale aus und für welche Bereiche sind diese gültig?
signalisierte Höchstgeschwindigkeit (Zs3v/Zs3)
Gilt bei Einfahrt bis zum nächsten Signal oder bis zum Halteplatz
Gilt bei Ausfahrt vom Halteplatz oder Ausfahrsignal im anschließenden Weichenbereich!
Was sagen die folgenden Signale/Anzeigetafeln aus?
Vorsignaltafel (Ne2) kennzeichnet den Standort eines Vorsignals
-> fehlt die Vorsignaltafel liegt ein Vorsignalwiederholer vor
weißes Kennlicht signalisiert, dass Vorsignal im Abstand von weniger als 1000 m zum Hauptsignal steht
Was sagen die folgenden Anzeigetafeln aus?
Vorsignalbalken (Ne3) kündigen Vorsignal an
240 m, 160 m, 80 m Entfernung zum Vorsignal
Was sagt das folgende Signal aus?
Ersatzsignal (Zs1) befindet sich am Hauptsignal
bedeutet, dass am haltzeigenden Signal vorbeigefahren werden darf (mit 40 km/h, technisch nicht gesichert)
Was sagen die folgenden Signale aus?
Gleissperrsignale (Sh0/Sh1)
schwarz: Formsignale
weiß: Lichtsignal
Wofür stehen die folgenden Tafeln?
links: Hektometertafel -> oben: Streckenkilometer; unten: 100 Meter
mittig: Haltetafel (Ne5) -> kennzeichnet am Bahnhof/Haltepunkt, wo der Zug halten soll; Zusatzangabe in Metern unter dem Schild gibt die maximale Zuglänge, die dort halten darf, an
rechts: LZB-Bereichskennzeichen (Linienförmige Zugbeinflussung)
Was kennzeichnen die folgenden Signale?
Abfahrtsbefehl (Zp9)
Wofür stehen die folgenden Signale?
Bahnübergang-Überwachungssignale (Bü0, Bü1, Bü2)
links: Bahnübergang nicht geschlossen -> Halten und Sichern!
mittig: Bahnübergang geschlossen -> Fahrt
rechts: kennzeichnet Einschaltkontakt des kommenden Bahnübergangs
Was bedeuten die folgenden Anzeiger?
links: Pfeiftafel (Bü4) -> Pfeife, Makrofon betätigen
Rangiersignale (Ra10, Ra11)
mittig: Rangierfahrten nur bis Anzeiger erlaubt
rechts: Wartetafel, Rangierleiter muss Zustimmung zur Weiterfahrt erteilen
Weichensignale (Wn1, Wn2): zeigen Richtung der Weiche an
Weichensignale (Wn3, Wn4, Wn5, Wn6): zeigen Richtung für Doppelkreuzungsweichen an
Wie funktioniert die punktförmige Zugbeinflussung (PZB) nach dem Indusi-Prinzip?
Induktive Zugsicherung über Koppelspulen
Zugseite (rot): Frequenzgenerator (2000Hz, 1000Hz, 500Hz) mit Serienschwingkreis; im Grundzustand ist das Relay angezogen und der Kontakt geschlossen
Gleisseite (blau): abgestimmter Parallelschwingkreis (je nach Signal); passives Bauteil; Schalter zur Überbrückung
bei Vorbeifahrt erhöht sich die Impedanz in L1, was zum Abfall des Relays und zum Öffnen des Kontaktes auf der Zugseite führt
sicherer Zustand des Systems: Drahtbruch führt zum Auslösen des Signals
Wo befinden sich die Indusi-Signale der PZB an den Gleisen und welche Funktion erfüllen diese?
1000 Hz-Signal an Vorsignal im Abstand von 1000 m zum Hauptsignal -> Überwachungssignal
500 Hz-Signal im Abstand von 250 m zum Hauptsignal -> Überwachungssignal
2000 Hz-Signal am Hauptsignal -> Auslösen führt zu Zwangsbremsung
In welchen möglichen Szenarien werden die einzelnen Indusi-Signale der PZB eingesetzt?
1000 Hz:
Vorsignal in Stellung Halt erwarten
Ankündigung einer Höchstgeschwindigkeit von ≤ 70 km/h
Ankündigung von 80 km/h und der Zug passiert mit ≥ 95 km/h
Ankündigung von 90 km/h und Zug passiert mit ≥ 105 km/h
Bahnübergangs-Überwachungssignal zeigt defekten Übergang an
500 Hz:
Hauptsignal zeigt Halt oder Höchstgeschwindigkeit ≤ 30 km/h
Herabsetzung der Streckengeschwindigkeit auf ≤ 30 km/h
2000 Hz:
Hauptsignal zeigt Halt
Geschwindigkeitsprüfabschnitt wird zu schnell überfahren
Wann und in welchen Fällen muss die Wachsamkeitstaste der Überwachungsfunktion der Indusi I60R betätigt werden?
Innerhalb von 4 Sekunden nach der Vorbeifahrt an:
Signalen, die „Halt erwarten“ signalisieren
Signalen, die Geschwindigkeiten < 100 km/h für das nächste Signal signalisieren
Bü0 zeigenden Überwachungssignalen (nicht geschlossene, ungesicherte Bahnübergänge)
alleinstehenden Vorsignaltafeln (Ne2)
Wann muss die Befehlstaste der Überwachungsfunktion der Indusi I60R betätigt werden?
Bei erlaubter Vorbeifahrt an einem haltzeigenden Signal (s. Ersatzsignal Zs1)
Während der Betätigung der Befehlstaste wird ab der 2000 Hz-Beeinflussung eine Geschwindigkeitsüberwachung von v = 40 km/h wirksam -> wird durch den Leuchtmelder „Befehl 40“ angezeigt
Wann muss die Freitaste der Überwachungsfunktion der Indusi I60R betätigt werden?
Nach einer Zwangsbremsung um diese zu quittieren
Erkläre die Bedeutung der folgenden Leuchtmelder.
Geschwindigkeit je nach Zugart
85: Zugart O
70: Zugart M
55: Zugart U
Befehl 40: Geschwindigkeitsüberwachung bei 40 km/h nach Betätigen der PZB Befehlstaste und dem erlaubten Überfahren eines haltzeigenden Signals (mit aktivem Ersatzsignal Zs1)
Anzeige nach Beeinflussung
Anfang der Überwachungskurve bei Beeinflussung (Zugart O: 65 km/h → 45 km/h in 153 m)
Drücken der Wachsamkeitstaste bis zu vier Sekunden nach Beeinflussung
Anzeige nach Loslassen der Wachsamkeitstaste
Anfang der Überwachungskurve bei Beeinflussung (Zugart O: 165 km/h → 95 km/h in 20 s)
Wie ist die Linienförmige Zugbeinflussung aufgebaut und welche Technik wird dort verwendet?
LZB-Linienleiter in Kurzschleifentechnik von 300 m Länge gelegt
Abstand von Streckengerät zum nächsten bei 600 m
Was ist die Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) und wozu dient sie?
zur Feststellung der Dienstunfähigkeit des Triebfahrzeugführers
Bedienung durch Drücken von Tastern oder Fußpedal
bei Drücken nach 30 s Leuchtmelder
danach oder nach Loslassen ertönt nach 2,5 s die Hupe
nach weiteren 2,5 s erfolgt eine Zwangsbremsung
Beschreibe die folgend LZB80 Instrumenten- und Bedientafel.
linker Balken: Abstand zum nächsten Hauptsignal
B: Fahrzeug für LZB betriebsbereit
Ü: LZB-Führung
G: Leuchtet von 1000 m vor Bremseinsatzpunkt bis Zielpunkt
Ende: LZB-Ende-Ankündigung / quittiert (innerhalb von 10s über Freitaste von PZB quittieren)
H: LZB-Halt wurde überfahren
S: LZB-Zwangsbremsung
55/70/85/Befehl 40/500Hz/1000Hz: PZB Leuchtmelder
Was sind die Besonderheiten der indirekten Druckluftbremse bei einem Zug?
Bedienung über Führerbremsventil -> im Bereich von 5 bar (gelöst) bis 3,5 bar (maximale Bremswirkung) bedienbar
bei Undichtigkeit der Druckluftleitungen oder Trennung eines Wagons fällt Druckluft ab und Zug inklusive Wagons führen eine Schnellbremsung durch
Welche Bahnstromsysteme gibt es in Europa und in welchen Ländern kommen diese vor?
Wechselstrom, 25 kV, 50 Hz:
Nordfrankreich, Großbritannien, Dänemark, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Portugal, Finnland
Wechselstrom, 15 kV, 16,7 Hz (früher 16 2/3 Hz):
Deutschland, Österreich, Schweiz, Schweden, Norwegen
Gleichstrom, 3 kV:
Belgien, Italien, Slowenien, Spanien, Polen
Gleichstrom, 1,5 kV:
Niederlande, Südfrankreich
Gleichstrom, 750 V:
Südengland
Was sind die Unterschiede in der Bahnstromrückführung von Gleich- und Wechselstrombahnen?
Wechselstrom: vollständige Bahnerdung, alle metallischen Gegenstände in der Nähe der Strecke mit Schienen verbunden. Keine Gleisisolierung benötigt, da Stromrichtung dauerhaft wechselt, sodass im Mittel keine Ladungsträgerbewegung entsteht
Gleichstrom: Schiene vom Boden isoliert und nicht geerdet, sodass Streustromkorrosion vermieden wird
Streustromkorrosion entsteht an metallischen Gegenständen (z.B. Rohrleitungen) durch Ströme, die ins Erdreich abwandern und diese dann als Rückleiter in Richtung Unterwerk nutzen
Potenzialdifferenz zwischen Erde und Schiene im Unterwerk überwacht und ggf. durch kurze Verbindung ausgeglichen
Was ist der Unterschied zwischen zentraler und dezentraler Speisung im Bahnstromnetz?
zentrale Speisung:
Einspeisung der Energie aus Kraftwerk, Umrichterwerk und Umformerwerk in das „eigene“ 110-kV-Bahnstromleitungsnetz und Verteilung zu den 110-kV-/15-kV-Umspannwerken (DB-Begriff: UNTERWERK)
dezentrale Speisung:
direkte Einspeisung der 50-Hz-Energie aus Umrichterwerk/Umformerwerk in das 15-kV-Fahrleitungsnetz
Wie sind sogenannte Speiseabschnitte bei Oberleitungssystemen aufgebaut und warum benötigt es diese?
Trennstellen um Fehlerfälle zu begrenzen und erkennen zu können
evtl. verschiedene Phasenlagen in den einzelnen Speiseabschnitten -> Synchronisation schwierig
Was wirkt der Bewegung des Zuges entgegen bzw. welche Kräfte wirken bei der Fahrt?
wf: spezifischer Laufwiderstand (setzt sich zusammen aus Rollwiderstand und Luftwiderstand)
wb: spezifischer Bogen-/Kurvenwiderstand (durch Kurvenfahrt)
ws: spezifischer Neigungswiderstand (Gleisneigung, -steigung, -überhöhung)
wa: spezifischer Beschleunigungswiderstand (Trägheitsmoment, -masse)
Wodurch ist die Traktionskraft eines Zuges, die aufgebracht werden kann, beschränkt?
Die maximale Zugkraft ist durch die erreichbare Haftreibungskraft (Traktionskraft) bzw. dem Kraftschlussbeiwert beschränkt:
Die empirisch ermittelte Formel gilt für nasse Schienen (Laub und Nässe senken den Kraftschlussbeiwert zusätzlich)
In Abbildung 1.3 sind der Kraftschlussbeiwert μ und die für die Überwindung des Zugwiderstands benötigte Haftreibung in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit dargestellt. An der Stelle, wo sie sich schneiden, liegt theoretisch die maximal erreichbare Geschwindigkeit. Durch Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Fahrwerke, wie zum Beispiel durch eine aktive Federung, kann diese Grenze in Zukunft jedoch noch angehoben werden.
Wie lauten die drei/vier Grundgleichungen der Gleichstrommaschine?
Ui = c Φ n (Ui: induzierte Spannung, c: Ankerkonstante, Φ: magnetischer Fluss, n: Drehzahl
M = c/2π Φ IA (M: Drehmoment, IA: Ankerstrom)
U = Ui ± RA IA (RA: Ankerwiderstand, + steht für Verbraucherzählpfeilsystem, - für Erzeugerzählpfeilsystem)
c Φ = LG IF (LG: Gegeninduktivität, IF: Erregerstrom)
Wie lassen sich Gleichstrommaschinen verschalten, welche Schaltung nutzt man für Traktionszwecke und warum?
Fremderregt: ist flexibel, aber 2 Spannungsquellen benötigt
Permanenterregt:
für kleine Motoren oft eingesetzt
ähnlich wie fremderregt
konstantes Drehzahlband
Doppelschluss:
sowohl Reihen- als auch Nebenschlussanteil
gemischte Charakteristik
Nebenschluss
Drehzahl nicht über Spannung einstellbar
flaches Drehzahlband/harte Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie -> kleine Drehzahländerung führt zu großer Drehmomentänderung
parallel geschaltete Maschinen weisen schnell unterschiedliches Moment auf, Raddurchmesser müssten exakt gleich sein und Schienenstöße würden sich negativ auf das Laufverhalten auswirken
für Traktionszwecke ungeeignet
Reihenschluss:
weiche Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie -> kleine Drehzahländerung führt zu einer kleinen Drehmomentänderung
geht bei Entlastung durch (n(IA=0) → ∞), bei Belastung fällt Drehzahl stark ab
Welche Effekte treten bei der Kommutierung und im allgemeinen Betrieb einer Gleichstrommaschine auf und wie lassen sich diese verhindern?
Stromwendespannung:
Der Strom in jeder der rotierenden Ankerspulen wird durch den Kommutator über die in der neutralen Zone fixierten Bürsten ständig umgepolt. Der Strom wird aufgrund der Induktivität weiter getrieben. Es wird eine Spannung benötigt, um die Stromwendung durchzuführen. Nach der Lenzschen Regel ist die Stromwendespannung so gerichtet, dass sie ihrer Entstehungsursache, nämlich der Stromänderung, entgegenwirkt und so zu einer verzögerten Stromwendung führt. Daher ist der Strom beim Verlassen der Ankerlamelle nicht abgebaut. Hierdurch entstehen an den ablaufenden Bürstenkanten Funken, die zu erhöhtem Verschleiß von Bürsten und Kommutator führen.
Man versucht daher, die Stromwendespannung in der kommutierenden Spule durch eine rotatorisch induzierte Spannung (Wendepolspannung) zu kompensieren, um eine lineare Kommutierung zu erreichen. Dazu werden sogenannte Wendepole (90° verschoben zu Ankerwicklung) angeordnet, deren Wicklungen in Reihe mit dem Anker geschaltet sind.
Feldverzerrung:
Bei Belastung ist zusätzlich die Ankerrückwirkung zu beachten. Die Ankerströme bilden ihrerseits eine Durchflutung senkrecht zur Polachse, die Ankerquerdurchflutung, die sich der Erregerdurchflutung überlagert und ein resultierendes Feld bildet. Die Achse des resultierenden Feldes und damit auch die neutrale Zone verschiebt sich ankerstromabhängig bei Motorbetrieb gegen die Drehrichtung. Es entsteht eine Feldverzerrung: an den auflaufenden Kanten der Pole wird das Feld verstärkt, an den ablaufenden Kanten geschwächt. Die maximale Feldverzerrung tritt an den Polkanten auf. Infolge der Feldverzerrung bei Belastung teilt sich die Lamellenspannung jedoch nicht mehr gleichmäßig auf die Kommutatorlamellen auf, das heißt die Lamellenspannung erhöht sich örtlich unter Umständen beträchtlich. Die Erfahrung zeigt, dass die maximale Lamellenspannung einen Grenzwert von UL = 40 V nicht überschreiten darf, da es sonst zu Überschlägen zwischen einzelnen Lamellen kommen kann, die letztendlich zu einem Rundfeuer über den ganzen Kommutator führen können.
Um die Ankerrückwirkung mit ihren negativen Folgen zu kompensieren, kann eine Kompensationswicklung eingebaut werden. Dazu werden die Hauptpole mit Nuten versehen, in die Leiterstäbe eingelegt werden, die vom Ankerstrom in entgegengesetzter Richtung durchflossen werden. Die Zahl der Leiterstäbe wird so bemessen, dass die Ankerdurchflutung unter den Polen gerade aufgehoben wird.
Wie sieht der vollständige Aufbau einer Gleichstrommaschine aus?
Erregerwicklung dient der Erzeugung eines dauerhaften Magnetfeldes
Bürsten sind für die Stromübertragung und für den Kontakt bei der Kommutierung wichtig
Ankerwicklung wird mit kommutierendem Strom versorgt und dreht sich aufgrund der Lorentzkraft
viele Wicklungen im Anker, um konstantes Moment zu erzeugen
Anker besteht aus geblechtem Metall, um Wirbelströme zu vermeiden
höhere Anzahl der Pole führt zu besserem Drehverhalten (geringere Eisenquerschnitte, kürzere magnetische Weglängen)
Wendepolwicklung, um Überschläge an den Polen bei der Kommutierung/Stromwendung zu vermeiden (zwischen Pol und Bürste)
Kompensationswicklungen in den Nuten eines Pols, um Überschläge an den Lamellen zu vermeiden (die durch Feldverzerrung entstehen)
Wie lässt sich die Drehzahl der Gleichstrom-Reihenschlussmaschine verändern?
angelegte Ankerspannung ändern (Gleichstromsteller, Widerstände)
Feldschwächung (Widerstand parallel zur Erregerwicklung)
Vorwiderstand
Welche Gleichstrommaschine/Einphasenwechselstrommaschine eignet sich für den einphasigen Wechselstrombetrieb und welche nicht?
Nebenschlussmaschine:
Ankerstrom und Fluss sind 90° phasenverschoben zueinander
lediglich Pendelmoment entsteht
mittleres Moment geht gegen 0, sodass die Schaltung für den Wechselstrombetrieb ungeeignet ist
Reihenschlussmaschine:
damit der Gleichanteil möglichst groß wird, muss der cos ρ gegen 1 gehen -> Fluss und Ankerstrom liegen in Phase
das Nutzmoment entspricht dem Gleichanteil
das Pendelmoment wird durch die träge Masse des Rotors abgedämpft
Phasenverschiebung ist drehzahlabhängig: Mit steigender induzierter Spannung ui / Drehzahl n wird die Phasenverschiebung kleiner
bedingt durch den zusätzlichen induktiven Spannungsabfall nimmt der Einphasenreihenschlussmotor induktive Blindleistung auf (Leistungsfaktor variiert in einem Bereich von cos ϕ = 0,3 bis cos ϕ = 0,98)
Anker und Stator geblecht, um Wirbelstromverluste zu reduzieren
die Motorausnutzung bei Wechselstrombetrieb ist bei gleicher magnetischer und thermischer Beanspruchung somit um den Faktor √2 niedriger als bei Gleichstrombetrieb
Welcher Effekt tritt bei der Einphasenreihenschlussmaschine auf (bei Verwendung von Wechselspannung) und wie lässt sich dies reduzieren?
durch den wechselnden Erregerfluss transformatorisch eine Spannung in die kurzgeschlossene, kommutierende Spule induziert
drehzahlunabhängige transformatorische Spannung verursacht in der kurzgeschlossenen, kommutierenden Spule einen Kurzschlussstrom, der über den Kollektor und die Bürste fließt und die Kommutierung durch Funkenbildung erheblich erschwert
ab einer transformatorischen Spannung von UT = 2,5 V steigt der Kurzschlussstrom stark an. Um die transformatorische Spannung gering zu halten, haben die Ankerspulen von Fahrmotoren nur eine Windung (NS = 1)
zudem ist die Speisefrequenz f so gering wie möglich zu halten (16,7 Hz) -> transformatorische Spannung geht linear hoch mit der Speisefrequenz
außerdem sollte der Erregerfluss möglichst klein sein (Φ klein: lFe (Eisenlänge) und τp (Polteilung->Polflächen)) klein, was zu Maschinen mit geringer Eisenlänge und hoher Polpaarzahl führt.
da die Jochdicke im Haupttransformator umgekehrt proportional zur Frequenz ist, stellt die in Deutschland gewählte Bahnstromfrequenz einen Kompromiss aus der Transformierbarkeit der Fahrdrahtspannung und einer niedrigen transformatorischen Spannung dar (1/3 der Netzfrequenz und 3-fache Jochdicke der Transformatoren)
Zur völligen Vermeidung von Spannungen in den kommutierenden Spulen wären zwei Komponenten des Wendefelds erforderlich. Die erste Komponente müsste proportional zum Motorstrom und phasengleich mit ihm sein, um die Läuferdurchflutung in der Pollücke aufzuheben und die Stromwendespannung zu kompensieren. Eine zweite Komponente müsste proportional zum Motorstrom und umgekehrt proportional der Motordrehzahl (Bewegungsspannung) sein und 90◦ Nacheilung zum Ausgleich der transformatorischen Spannung haben. Im Motorbetrieb kann die Phasenverschiebung durch Parallelschaltung eines ohmschen Widerstandes zur Wendepolwicklung erreicht werden
Da die umgekehrte Proportionalität zur Motordrehzahl nicht erreichbar ist, gelingt der Ausgleich der transformatorischen Spannung nur für eine bestimmte Drehzahl des Motors. Bei anderen Drehzahlen treten Restspannungen auf. Meist wird der Widerstand so dimensioniert, dass der Punkt optimaler Kommutierung bei 75 % der Maximaldrehzahl liegt.
drehzahlabhängige Kompensation führte zu Spezialisierung der Loks (Güter-/Personenverkehr)
Was ist die transformatorische Spannung und wie entsteht sie?
Das magnetische Feld eines Wechselstrombahnmotors pulsiert mit der Frequenz und induziert in den unter den Bürsten kurzgeschlossenen Läuferwindungen eine für die Kommutierung schädliche Spannung. Diese Spannung heißt transformatorische Spannung -> sie ist proportional zur Frequenz, zur Windungszahl und zum magnetischen Fluss
die transformatorische Spannung ist während des Anlaufvorgangs am größten und darf bestimmte Werte nicht überschreiten. Um diese kleinzuhalten, können folgende Maßnahmen ergriffen werden. Diese finden in der Regel nur bei großen Motoren Anwendung:
Verkleinern des Erregerflusses je Pol (das führt zu größeren Polpaarzahlen), um große Leistungen zu erhalten, Windungszahl gering (idealerweise gleich 1) halten und Spulen der Pole in Schleifenwicklung verschalten. Das erfordert wiederum eine hohe Läuferspulenzahl und deshalb eine große Lamellenzahl, die aber aus mechanischen Gründen begrenzt ist.
damit der durch die transformatorische Spannung angetriebene Strom verringert wird, verwendet man teilweise Spreizkohlebürsten, die den Widerstand zwischen den kurzgeschlossenen Spulen am Kollektor erhöhen
die transformatorische Spannung ist der Grund für die Lokomotivspezialisierung, da die Kompensation für unterschiedliche Geschwindigkeiten ausgelegt ist.
Wie erreicht man eine Phasenverschiebung an einer Spule?
Kompensation der transformatorischen Spannung eines Einphasenreihenschlussmotors
Zur völligen Vermeidung von Spannungen in den kommutierenden Spulen wären zwei Komponenten des Wendefelds erforderlich. Die erste Komponente müsste proportional zum Motorstrom und phasengleich mit ihm sein, um die Läuferdurchflutung in der Pollücke aufzuheben und die Stromwendespannung zu kompensieren. Eine zweite Komponente müsste proportional zum Motorstrom und umgekehrt proportional der Motordrehzahl sein und 90◦ Nacheilung zum Ausgleich der transformatorischen Spannung haben. Im Motorbetrieb kann die Phasenverschiebung durch Parallelschaltung eines ohmschen Widerstandes zur Wendepolwicklung erreicht werden
Welche Möglichkeiten gibt es, die Drehzahl einer Einphasenreihenschlussmaschine zu verändern?
Änderung der Speisespannung. Bei der älteren Niederspannungssteuerung ist die Sekundärseite des Haupttransformators hierzu mit Anzapfungen versehen, die mittels eines Schaltwerks mit den Motoren verbunden werden.
Bei Lokomotivleistungen, die größer als 3 MW sind, werden die zu schaltenden Ströme mit bis zu 13 000 A sehr groß, sodass ein Niederspannungsschaltwerk sehr groß und schwer würde. Daher wird bei großen Leistungen ein Hochspannungsschaltwerk benutzt, bei dem die Anzapfungen an einer Regelwicklung angebracht sind. Das Schaltwerk muss daher nur für Ströme von ungefähr 600 A, aber für Spannungen von bis zu 22 kV geeignet sein. Solche Schaltwerke sind wesentlich kleiner als vergleichbare Niederspannungsschaltwerke. Nach dem Schaltwerk folgt ein Umspanner, der die Spannung auf eine für die Motoren geeignete Größe von bis zu 600 V bringt.
Spartransformator besitzt nur eine Wicklung und ist leichter und günstiger als Volltransformator
Was sind die Unterschiede zwischen Hochspannungs- und Niederspannungsschaltwerken und ab welcher Leistung wird welches Schaltwerk bevorzugt?
Niederspannungsschaltwerk:
Abgriff auf der Sekundärseite des Transformators
niedrige Spannungen geschaltet werden, aber große Ströme
Hochspannungsschaltwerk:
Abgriff auf der Primärseite des Transformators (Spartransformator)
es werden hohe Spannungen aber geringe Ströme geschaltet
ab einer Leistung von 3MW werden Hochspannungsschaltwerke eingesetzt, da Niederspannungsschaltwerke zu groß werden würden
Welche Möglichkeiten gibt es, Gleichrichterantriebe zu bauen?
Stufentrafo mit ungesteuertem Gleichrichter aus Dioden: Der Wechselstrom, der der Sekundärseite des Transformators entnommen wird, wird durch den nachgeschalteten Gleichrichter zu einem pulsierenden Gleichstrom.
Dies ermöglicht die Verwendung einfacher Dioden und den Verzicht auf eine Ansteuerelektronik. Zudem sind die Netzrückwirkungen relativ gering. Allerdings ist die Schaltung nicht rückspeisefähig und aufgrund des Aufwands für Trafo und Schaltwerk groß und schwer.
Transformator mit festem Übersetzungsverhältnis und gesteuerter Gleichrichter mit Thyristoren: die Verstellung der Spannung geschieht hierbei über den Zündwinkel α.
Bei dieser Lösung ist die Netzrückspeisung möglich und der Trafo zudem relativ kompakt. Allerdings hat diese Schaltung größere Netzrückwirkungen und eine größere Stromwelligkeit bei Teilaussteuerung. Zudem ist der Aufwand für die Leistungshalbleiter und die Ansteuerelektronik höher.
Fourier-Zerlegung am Ausgang: pulsierende Gleichspannung (Gleichanteil + doppelte Frequenz der Wechselspannung)
Wie sind ein gesteuerter und ein ungesteuerter Gleichrichter aufgebaut und worin unterscheiden sich diese?
ungesteuerter Gleichrichter
gesteuerter Gleichrichter:
durch die Nutzung von Thyristoren, kann die Effektivspannung durch Wahl des Anschnittwinkels verändert werden.
Wie lauten die Gleichungen eines Gleichrichters eines Mischstrommotors für den resultierenden Gleichanteil sowie für den doppeltfrequenten Anteil?
Aufteilung der welligen Gleichspannung in einen Gleichanteil und in einen Wechselanteil.
Wie sieht das Schaltbild eines Gleichstromstellers/Tiefsetzstellers aus und wie funktioniert dieser?
Bei durchgeschaltetem Thyristor liegt die Fahrdrahtspannung am Motor, der Thyristor übernimmt den Stromfluss und der Maschinenstrom steigt mit der Zeitkonstanten TAF = (LA + LF)/(RA + RF) auf den Endwert (U − Ui)/(RA + RF) an.
Nach Öffnen des Thyristorschalters wird der Motor vom Fahrdraht getrennt, der Maschinenstrom fließt durch die Freilaufdiode weiter und klingt mit der gleichen Zeitkonstante auf Null ab.
Durch das Verhältnis von stromführender a T und stromloser (1−a) T Phase am Thyristor wird der Mittelwert der Motorspannung und damit die Drehzahl gesteuert.
Die Pulsfrequenz beträgt einige 100 Hz bis einige kHz.
Der Gleichstromsteller erlaubt allerdings nur Einquadrantenbetrieb. Zum Bremsen müssen der Thyristorschalter und die Freilaufdiode durch Schütze schaltungstechnisch vertauscht werden.
Vorteile:
stufenlose Steuerung ergibt höheren Fahrkomfort
stetiges Motormoment erlaubt bessere Ausnutzung der Haftreibung und ermöglicht demzufolge höhere mittlere Zugkräfte
geringerer Wartungsaufwand, da bei elektronischen Schaltern kein Verschleiß
Nutzbremsung möglich, das heißt Energierückspeisung ins Netz
Nachteile:
Kommutator und Bürsten der Gleichstrommaschine sind nach wie vor vorhanden
Was passiert, wenn die doppelte Frequenz einer gleichgerichteten Wechselspannung an einem Gleichstrommotor/Einphasenreihenschlussmotor angelegt wird?
doppelte Frequenz macht am Gleichstrommotor eine hohe transformatorische Spannung, die zu hohem Verschleiß der Bürsten führt
Lösung ist die Verwendung eines Mischstrommotors
Wie ist ein Mischstrommotor aufgebaut, wie ist dieser verschaltet und wozu wird dieser eingesetzt?
zwischen Gleichrichter und Reihenschlussmaschine wird eine Drossel geschaltet, die die Wechselströme auf einen vorzugebenden Wert begrenzt
doppeltfrequente Spannung fällt an XDrossel ab und erzeugt weniger Wärmeverluste an Rp
Rp = ohmscher paralleler Widerstand
Rf = Widerstand der Erregerwicklung
Rp > Rf -> Gleichanteil soll durch Erregerwicklung fließen
doppelt frequenter Anteil soll über Rp fließen (Rf sperrt bei großen Frequenzen)
Rp und XDrossel erforderlich, da nur eine Drossel ein zu großes Bauteil erfordern würde
Wie sind ein Mischspannungs- und ein Mischstrommotor und welche Eigenschaften besitzen diese?
Mischspannungsmotor:
lässt Wechselstrom durch
die transformatorische Spannung bleibt bestehen
deshalb eignet sich dies nicht als Lösung hinter einem Gleichrichter
Mischstrommotor:
filtert Wechselanteil des Stroms heraus
es bleibt keine transformatorische Spannung bestehen
über XDrossel fließt der Gleichanteil über Rp der Wechselanteil. Da Rp groß ist, wird der Wechselanteil in Wärme umgesetzt, während der Gleichanteil bestehen bleibt. Rp kann in der Praxis durch eine vorgeschaltete Drossel nicht zu groß gewählt werden, sodass nicht viel Leistung verloren geht.
Wie lauten die Formeln für die Synchrondrehzahl und den Schlupf einer ASM?
Welche Arten von Läufern einer ASM gibt es und wie lassen sich diese unterscheiden?
Schleifringläufer:
durch das Vorschalten von Widerständen kann der Anlaufstrom begrenzt werden
nach dem Anlaufen werden die Schleifringe kurzgeschlossen
Käfigläufer: Gitterstäbe werden durch einen Kurzschlussring kurzgeschlossen
In welchen Quadranten lässt sich eine ASM betreiben und wie sieht die zugehörige Kennlinie aus?
die Asynchronmaschine kann in drei Betriebsbereichen arbeiten:
Motor: M > 0, n > 0, s < 1
Generator: M < 0, n > n1, s < 0
Bremse: M > 0, n < 0, s > 1
stabil arbeitet die Maschine nur in dem Bereich −skipp < s < skipp
Was sind die Vorteile einer Drehstrommaschine gegenüber einer Gleichstrommaschine?
Wartungsarmut wegen Wegfall des Kommutators und der Bürsten
geringe Schleuderneigung, da bei Entlastung bald die synchrone Drehzahl erreicht wird
Nutzbremsung mit einem Vierquadrantsteller
hohe Leistung bei niedrigem Gewicht, weil die Einschränkungen durch die Kommutierung entfallen
Wie lässt sich die Drehzahl einer Asynchronmaschine verändern und wie lautet der dazugehörige mathematische Zusammenhang?
Frequenz: über Spannungszwischenkreisumrichter (dabei muss parallel die Spannung mit verändert werden, um das Moment zu erhalten -> konstante Statorflussverkettung)
Polpaarzahl: Dahlanderschaltung, zwei Drehstromwicklungen, polumschaltbare Dahlander-Wicklung (nur mit Kurzschlussläufer möglich, Nachteil: stufiges Umschalten)
Schleifringläufer nicht gut umsetzbar, da Polpaarzahl zwischen Ständer und Läufer gleich sein muss, um ein mittleres Moment zu erzeugen
beim Käfigläufer wird die Polpaarzahl durch das Ständerdrehfeld aufgeprägt
Schlupf: Schleifringläufer mit zusätzlichen Widerständen (Nachteil: Wirkungsgrad sinkt durch mehr ohmsche Verluste)
Klemmenspannung reduzieren: M prop. U_i^2
Mit welcher Schaltung/Art einer Asynchronmaschine lässt sich die Polpaarzahl ändern?
Dahlanderschaltung, zwei Drehstromwicklungen, polumschaltbare Dahlander-Wicklung (nur mit Kurzschlussläufer möglich, Nachteil: stufiges Umschalten)
Wie lässt sich der Schlupf einer Asynchronmaschine verändern und was resultiert aus einer Erhöhung des Schlupfes?
Schlupf: Schleifringläufer mit zusätzlichen Widerständen
Nachteil: Wirkungsgrad sinkt durch mehr ohmsche Verluste
Wie lässt sich die Frequenz an einer Asynchronmaschine beeinflussen?
Frequenz: über Spannungszwischenkreisumrichter (dabei muss parallel die Spannung mit verändert werden, um das Moment zu erhalten)
Wechselrichter über 4-Quadrant-Steller realisiert
Ansteuerung über PWM-Signal
Der große Vorteil dieses PWM-Verfahrens ist, dass man Frequenz und Amplitude der Ausgangsspannung einstellen kann. Die Schaltfrequenz ist dabei sehr viel größer als die Grundfrequenz der Ausgangsspannung. Dadurch erreicht man eine sehr kleine Stromwelligkeit. In der Praxis werden für die Traktionsumrichter eines Triebfahrzeugs Schaltfrequenzen von ungefähr 500 Hz bis 1000 Hz verwendet.
Welche Arten von Linearmotoren gibt es und wie sind diese aufgebaut?
Generell: Wegen des großen Luftspalts ergeben sich schlechtere elektrische Kennwerte im Vergleich zu Motoren mit Getriebe. Außerdem ist das Bauvolumen meist viel größer. Vorteile sind das Schweben.
Langstator: Primärteil (Stator) länger als der Sekundärteil (Rotor)
in den Streckenabschnitten, die nicht zur Kraftbildung beitragen, entstehen auch Verluste. Hierbei sind die Kosten für eine Umschalteinrichtung zur abschnittsweisen Speisung der Strecke den Energiekosten für den Dauerbetrieb der ganzen, Strecke gegenüberzustellen. Da bei einer abschnittsweisen Speisung die Wicklungen nur kurz belastet werden, können sie mit einer höheren Stromdichte als der Nennstromdichte betrieben werden
Kurzstator: Primärteil (Stator) kürzer als der Sekundärteil (Rotor)
Motor mit passivem Sekundärteil führt das Kurzstatorprinzip zu einem einfachen und kostengünstigen Motor. Nachteilig ist jedoch die notwendige Energiezuführung auf den beweglichen Teil. Bei einer geringen Länge der Fahrstrecke kann die Energie entweder über Schleppkabel oder mit einer induktiven Energieübertragung mit geschlossenem Magnetkreis übertragen werden. Bei einer langen Fahrstrecke und geringer bis mittlerer Leistung kommen für die Energieübertragung Fahrdraht-Stromabnehmersysteme wie bei konventionellen Eisenbahnen oder eine induktive Energieübertragung mit luftspaltbehaftetem Magnetkreis infrage.
Was sind die Unterschiede von asynchronen und synchronen Linearmotoren?
bei der Asynchronmaschine besteht der Primärteil aus einem geblechten Jochpaket und einer Wanderfeldwicklung. Der Sekundärteil wird durch einen Eisenrückschluss, auf dem eine leitfähige Schicht angebracht ist, gebildet. Die Abbildung zeigt eine lineare Kurzstatorasynchronmaschine.
sehr einfacher Aufbau
läuft an einem Netz mit fester Frequenz selbsttätig an
Mithilfe von Leistungselektronik ist es zudem möglich, sie mit einer variablen Frequenz zu versorgen und somit drehzahlgeregelt zu betreiben
großer magnetischer Luftspalt: Zum mechanischen Luftspalt muss noch die Dicke der leitfähigen Schicht hinzuaddiert werden, da Kupfer oder Aluminium eine relative Permeabilität von μr ≈ 1 haben. Dies führt zu einem schlechten Leistungsfaktor, einem großen Schlupf, einer geringen Kraftdichte und einem schlechten Wirkungsgrad
die Synchronmaschine wird dadurch charakterisiert, dass sich das Wanderfeld im Luftspalt synchron mit dem Sekundärteil fortbewegen muss. Die Verwendung der Synchronmaschine in drehzahlgeregelten Antrieben ist erst mit der Entwicklung von statischen Umrichtern problemlos möglich geworden
bei einer Synchronmaschine mit Erregung im Sekundärteil besteht der Primärteil aus einem geblechten Jochpaket und einer Wanderfeldwicklung. Bei elektrischer Erregung wird der Sekundärteil durch einen Eisenrückschluss mit ausgeprägten Polen, die mit Erregerspulen bewickelt sind, gebildet
Vorteil:
prinzipbedingt großer Luftspalt ohne Verschlechterung des Leistungsfaktors kann durch eine stärkere Erregung ausgeglichen werden -> hohe Kraftdichte
die erreichbare Luftspaltflussdichte und die Leistungsdichte werden bei elektrischer Erregung nur durch die Eisensättigung begrenzt. Höhere Flussdichten können mit supraleitenden Erregerspulen ohne Eisenkern erreicht werden.
Welche magnetischen Schwebeverfahren gibt es und wie funktionieren diese?
allgemein: anziehend instabil, abstoßend stabil
elektromagnetisches Schweben (statisch-anziehend):
beruht auf der Kraft an Grenzflächen unterschiedlicher Permeabilität
meist U-förmigen Eisenjoch, mit einer Erregerwicklung - oder alternativ einem Permanentmagneten - ein magnetischer Fluss erzeugt, der sich über die ferromagnetische Tragschiene der Strecke schließt
bei elektrischer Erregung wird die Tragkraft mit dem Erregerstrom eingestellt. Bei stationärem Betrieb treten dabei nur die Stromwärmeverluste in der Erregerspule auf.
bei permanentmagnetischer Erregung muss für die Kraftregelung der Luftspalt verändert werden. Dies kann durch Rollenführungen und Hebelarme geschehen. Die Rollen müssen dabei lediglich kleine Restkräfte aufnehmen. Dieses Verfahren arbeitet im stationären Betrieb verlustfrei.
Kombination aus permanent- und elektromagnetischer Erregung ist die hybridmagnetische Erregung. Hierbei wird die Grunderregung verlustfrei durch die Permanentmagnete erzeugt. Die Erregerspulen dienen der Stabilisierung des Systems.
elektrodynamisches Schweben (dynamisch-abstoßend):
in eine elektrisch leitfähige Tragschiene durch zeitlich oder örtlich veränderliche Magnetfelder Ströme induziert. Nach der Lenzschen Regel rufen die Ströme Magnetfelder hervor, die dem induzierenden Magnetfeld entgegenwirken.
hebt ab gewisser Geschwindigkeit ab
WICHTIG: für das Tragen ist die Tangentialkomponente und für das Bremsen ist die Normalkomponente des resultierenden Feldes verantwortlich!
statisch-abstoßend:
Permanentmagnete bzw. elektrische Spulen, die sich gegenseitig abstoßen
Luftspalt wichtig, Kraft nimmt quadratisch mit dem Abstand ab
nur Schweben aber keine seitliche Führung außer man nutzt zusätzliche Regelung oder mechanische Führung (Rollen)
Streckenkosten sehr hoch, da Materialien mit hoher Energiedichte verwendet werden müssen.
Nach welchem Prinzip erfolgt das elektrodynamische Schweben?
dynamisch-abstoßend
es gibt eine erregende und eine reagierende Spule, die reagierende Spule fährt über die erregende Spule
das Magnetfeld der reagierenden Spule ist entgegengesetzt der erregenden Spule, wodurch eine Abstoßung entsteht
nach der Lenzschen Regel wirkt das entstehende Magnetfeld seiner Ursache entgegen. Die Ursache ist das Magnetfeld des Zuges, der über die Schiene fährt (Induktionsstrom entsteht durch zeitliche Änderung der Spule über der anderen)
Was sind die Vor- und Nachteile des elektromagnetischen Schwebens?
arbeitet nahezu verlustfrei -> nur geringe Stromwärmeverluste
schwebt auch im Stand
instabil -> benötigt aktive Regelung
Was sind die Vor- und Nachteile des elektrodynamischen Schwebens?
stabiles Schweben sowohl für die vertikale Führung als auch für die Seitenführung
magnetische Bremskraft, die sich in Wirbelstromverlusten in der Strecke äußert (Normalflussanordnung)
ein Schweben im Stillstand ist nur mit einer Wechseldurchflutung realisierbar, die mit hohen Verlusten verbunden ist. Daher werden solche Systeme mit einem mechanischen Trag- und Führsystem für niedrige Geschwindigkeiten kombiniert.
ein sinnvoller Betrieb erfordert eine Induktion in der Größenordnung von 5 T. Da mit Permanentmagneten momentan nur Luftspaltinduktionen von bis zu 1 T erreicht werden können, ist eine elektrische Erregung unvermeidbar.
daher ist der effektive Luftspalt sehr groß, was eine große Durchflutung in den Erregermagneten bedingt. Um den Energieaufwand in Grenzen zu halten, werden supraleitende Spulen verwendet, die jedoch eine aufwendige Kühlung erfordern.
da ferromagnetische Materialien unerwünschte Zugkräfte verursachen, können sie nicht zur Flussführung eingesetzt werden.
die sinnvolle Abhebegeschwindigkeit liegt bei diesen Systemen im Bereich von 100 km/h.
Was ist mit der Normalflussanordnung in Bezug auf Schwebeverfahren gemeint?
elektrodynamisches Schweben
bei der Normalflussanordnung besteht die Tragschiene aus einer leitfähigen Platte. Die Schiene darf kein ferromagnetisches Material enthalten, da sonst magnetische Zugkräfte entstehen, die der Tragkraft entgegenwirken. Es entstehen sowohl eine Hubkraft FH als auch eine Bremskraft FB. Beide Kräfte sind von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs abhängig.
Schweben ist aufgrund des Energiebedarfs zur Überwindung der Bremskraft erst oberhalb der Grenzgeschwindigkeit vG ≈ 10 v0 sinnvoll.
Nachteil: Bremskräfte aus der Normalkomponente des Magnetfeldes
Was ist mit der Nullflussanordnung in Bezug auf Schwebeverfahren gemeint?
eine Möglichkeit zur Vermeidung der Bremskraft ist die Nullflussanordnung. Hierbei erzeugen zwei Spulen, von denen eine unter und eine über der Reaktionsschiene angeordnet ist, ein magnetisches Quadrupolfeld. Aufgrund des sich ergebenden Feldverlaufs dringt das Feld nur minimal in die Schiene ein. Die Bremskräfte sind daher zu vernachlässigen.
an den Oberflächen der Platte, die den Spulen zugewandt sind, verläuft das magnetische Feld tangential und erzeugt daher abstoßende Kräfte. Die Kräfte an den beiden Seiten der Platte sind entgegengerichtet und bei vertikaler Symmetrielage der Platte zu den Spulen betragsmäßig gleich, sodass sie einander aufheben.
wird die Platte aus der vertikalen Symmetrielage ausgelenkt, so nimmt die Kraft an der nun näher liegenden Spule zu, während sie an der anderen abnimmt. Es entsteht also eine resultierende Kraft, die die Anordnung in die vertikale Symmetrielage zurückführt.
Bei einer Erweiterung des Systems um eine senkrecht stehende Platte werden auf gleiche Weise auch Kräfte zur seitlichen Führung erzeugt.
Nachteil: komplexe Bauform
Was ist mit der Differenzflussanordnung in Bezug auf Schwebeverfahren gemeint?
die Streckenspulen bestehen aus zwei übereinander angeordneten Teilspulen, die über Kreuz miteinander verschaltet sind. Wenn sich die Erregerspulen in vertikaler Symmetrielage zu den Streckenspulen befinden, wird in beide Teile einer Streckenspule die gleiche Spannung induziert.
aufgrund der kreuzförmigen Verschaltung der Spulen fließt daher kein Strom, und es werden auch keine Kräfte erzeugt. Bei einer Abweichung von der vertikalen Symmetrielage wird ein Spulenteil von einer größeren Fläche der Erregerspule überstrichen als der andere Spulenteil. Folglich wird in diesen Teil auch eine größere Spannung induziert als in den anderen, was einen Ausgleichsstrom zur Folge hat. Dieser Strom erzeugt ein Magnetfeld, welches an der Spulenhälfte mit der größeren überstrichenen Fläche dem Erregerfeld entgegengerichtet ist und somit abstoßende Kräfte erzeugt. In der anderen Spulenhälfte hingegen entsteht ein gleichgerichtetes Feld und folglich eine anziehende Kraft. Die resultierende Kraft führt die Anordnung in die vertikale Symmetrielage zurück.
eine Seitenführung lässt sich durch eine Parallelschaltung der gegenüberliegenden Streckenspulen erreichen. Da die in die Streckenspulen induzierte Spannung mit kleiner werdendem Abstand von den Erregerspulen steigt, ist die Spannung nur bei horizontaler Symmetrielage in beiden Streckenteilen gleich. Verlässt das Fahrzeug die horizontale Symmetrielage, so wird an der Seite mit dem kleineren Abstand eine größere Spannung erzeugt als an der anderen Seite. Die Spannungsdifferenz führt zu einem Stromfluss über die Parallelschaltung, der wie bei der Vertikallagerung auch eine Kraft erzeugt, welche die Anordnung in die horizontale Symmetrielage zurückführt.
wenn die Fahrzeugerregerspulen eine alternierende Magnetisierungsrichtung aufweisen, können sie gleichzeitig als Erregung für eine Langstatorsynchronmaschine ausgenutzt werden. Die Wanderfeldwicklung kann dabei hinter den 8-förmigen Schwebespulen angeordnet werden.
Warum sind die Spulen des MagLev-Systems fahrzeugseitig als supraleitend ausgeführt?
sehr großer Luftspalt ohne ferromagnetisches Material, da dieses Zugkräfte erzeugen würde
Um die erforderlichen Flussdichten von 5T zu erzeugen, sind die Fahrzeuge mit supraleitenden Erregerspulen ausgerüstet. Sie werden mit flüssigem Stickstoff auf ungefähr -200 °C gekühlt.
Ein idealer Supraleiter ist durch das völlige Verschwinden des spezifischen elektrischen Widerstands (R = 0) sowie durch vollkommenen Diamagnetismus (X = -1) unterhalb einer kritischen Temperatur TC gekennzeichnet
supraleitend = unendlich große Leitfähigkeit
Welche Antriebs- und Magnetschwebeverfahren sind beim Transrapid verbaut?
das Trag– und Führsystem des Transrapid beruht auf dem Prinzip des elektromagnetischen Schwebens. Dabei ziehen die Tragmagnete das Fahrzeug von unten an den Fahrweg heran und die als getrenntes System realisierten Führmagnete halten es seitlich in der Spur. Trag– und Führmagnete sind beidseitig über die gesamte Fahrzeuglänge angeordnet.
ein Regelsystem stellt sicher, dass der Nennluftspalt dabei stets 10 mm beträgt.
die Pole des Tragmagneten sind alternierend polarisiert und dienen gleichzeitig als Sekundärteil für den Langstatorsynchronmotor. Die Statorpakete mit den Wanderfeldwicklungen sind beidseitig längs unterhalb des Fahrwegs installiert. Die Tragmagnete am Fahrzeug entsprechen dem Erregerteil (analog zum Rotor einer Synchronmaschine) des Motors. Im Gegensatz zu konventionellen Rad–Schiene– Systemen ist bei der Magnetschnellbahn der primäre Antriebsteil im Fahrweg installiert. Durch Speisung der Wicklungen im Fahrweg mit einem Drehstromsystem wird ein elektromagnetisches Wanderfeld erzeugt, welches das Fahrzeug über seine als Erregerteil wirkenden Tragmagnete mitzieht.
da das Fahrzeug die Strecke umgreift, kann es keinesfalls entgleisen.
Zusammenstöße können ebenfalls ausgeschlossen werden, weil es aufgrund des Antriebssystems unmöglich ist, dass sich im selben Streckenabschnitt Fahrzeuge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder sogar in entgegengesetzter Richtung bewegen.
entlang der Strecke befinden sich in regelmäßigen Abständen Unterwerke, welche aus dem Landesnetz versorgt werden und jeweils zwei Streckenumrichter enthalten. Die Unterwerke speisen in sogenannte Streckenkabel entlang der Strecke, wobei sich ihr Abstand voneinander sowie ihre installierte Leistung nach den jeweiligen Anforderungen richtet. Um die Verluste in Grenzen zu halten, wird nicht die gesamte Strecke dauernd gespeist, sondern nur der Abschnitt in dem sich das Fahrzeug gerade befindet. Dazu verbinden Streckenschalter den betreffenden Abschnitt der Strecke mit dem Streckenkabel.
Welche Antriebs- und Magnetschwebeverfahren sind beim MagLev verbaut?
elektrodynamisches Schweben, um einen Abstand zwischen Fahrzeug und Strecke von 100 mm realisieren zu können. Zudem hat das elektrodynamische Schweben den Vorteil, ohne Regelung auszukommen. Allerdings müssen diese Vorteile mit höheren Verlusten durch die Bremskräfte des elektrodynamischen Prinzips erkauft werden.
um die erforderlichen Flussdichten von 5 T zu erzeugen, sind die Fahrzeuge mit supraleitenden Erregerspulen ausgerüstet. Sie werden mit flüssigem Stickstoff auf ungefähr −200 ◦C gekühlt. Die grauen Flächen an der Seite der abgebildeten Fahrzeuge sind die Oberflächen dieser Fahrzeugmagnete.
weil die abstoßenden Tragkräfte beim elektrodynamischen Schweben durch Induktionseffekte aufgrund einer Differenzgeschwindigkeit entstehen, kann das Fahrzeug erst bei 100 km/h abheben. Unterhalb dieser Geschwindigkeit muss es von einem Radfahrwerk getragen und geführt werden.
an den Seiten des U-förmigen Profils befinden sich die achtförmigen Spulen des Differenzflussschwebesystems. Dahinter sind die Spulen des Primärteils des Langstatorsynchronmotors angeordnet, die ebenfalls die Fahrzeugmagnete als Sekundärteil benutzen.
der Antrieb des MagLev–Systems beruht auf den an– und abstoßenden Kräften, welche die supraleitenden Erregerspulen im Fahrzeug und die seitlich im Fahrweg angebrachten Elektromagnete aufeinander ausüben. Durch Einprägen eines Stromes in die Spulen des Fahrwegs werden dort abwechselnd magnetische Nord– und Südpole erzeugt. Bestromt man diese Spulen abhängig von der Position und Geschwindigkeit des Fahrzeugs, bilden sich mit den Magnetpolen der supraleitenden Spulen im Wagen an– und abstoßende Kräfte aus. Dem Wellenreiten vergleichbar wird das Fahrzeug so von einem mit der gewünschten Geschwindigkeit laufenden Magnetfeld im Fahrweg mitgezogen und vorwärtsbewegt. Daher ist der Antrieb vom Prinzip der gleiche wie beim Transrapid–System, mit dem Unterschied, dass die Erregung beim MagLev–System mittels supraleitender Spulen erzeugt wird.
Energie muss von Bord aus bereitgestellt werden (über Gasturbine), da der Einsatz eines Lineargenerators nicht möglich ist ohne Eisenkern in der Strecke und Nutoberwellen (kontraproduktiv beim elektrodynamischen Schweben)
Warum sind sowohl der Transrapid als auch der MagLev als Langstatorsynchronmaschine ausgeführt?
ein Problem der linearen Asynchronmaschine ist der große magnetische Luftspalt. Zum mechanischen Luftspalt muss noch die Dicke der leitfähigen Schicht hinzuaddiert werden, da Kupfer oder Aluminium eine relative Permeabilität von μr ≈ 1 haben. Dies führt zu einem schlechten Leistungsfaktor, einem großen Schlupf, einer geringen Kraftdichte und einem schlechten Wirkungsgrad. Der magnetische Luftspalt lässt sich durch Ausführung der leitfähigen Schicht als in Nuten eingelassene Käfigstruktur verringern. Aufgrund der Toleranzen in der Lagerung ist der Luftspalt bei linearen Maschinen aber dennoch oft mehrere Millimeter groß.
bei einem Motor mit passivem Sekundärteil führt das Kurzstatorprinzip zu einem einfachen und kostengünstigen Motor. Nachteilig ist jedoch die notwendige Energiezuführung auf den beweglichen Teil. Bei einer geringen Länge der Fahrstrecke kann die Energie entweder über Schleppkabel oder mit einer induktiven Energieübertragung mit geschlossenem Magnetkreis übertragen werden. Bei einer langen Fahrstrecke und geringer bis mittlerer Leistung kommen für die Energieübertragung Fahrdraht-Stromabnehmersysteme wie bei konventionellen Eisenbahnen oder eine induktive Energieübertragung mit luftspaltbehaftetem Magnetkreis infrage.
für den Personenfernverkehr mit seinen großen Geschwindigkeiten und Leistungen wurde bisher keine brauchbare Lösung gefunden. Daher werden bei diesen Systemen Langstatormotoren eingesetzt.
Wie funktioniert der Lineargenerator beim Transrapid?
Um die Fahrzeugbatterie nachzuladen, muss dem Fahrzeug kontinuierlich Energie zugeführt werden. Hierzu hat der Transrapid einen Lineargenerator, der ähnlich funktioniert wie eine Homopolarmaschine. Durch die Nutung des Primärteils des Linearmotors ist der Erregerflussverlauf unter den Polen nicht homogen, sondern variiert mit dem Ort. Dieser Effekt wird auch als Nuteffekt bzw. Nutoberwelle bezeichnet. Ordnet man nun in dem Erregerpol eine Wicklung an, die als Polteilung die halbe Nutteilung des Motors hat, wird die durch sie aufgespannte Fläche von einem Fluss durchsetzt, der mit der Bewegung des Fahrzeugs variiert. Dies wiederum führt zu einer induzierten Spannung, die zur Ladung der Batterien genutzt werden kann.
nur während der Fahrt aktiv
Last changeda month ago