Probleme der Objektwahrnehmung
Stimulus auf den Rezeptoren ist nicht eindeutig (inverses Projektionsproblem)
gleiches Bild auf Retina kann von einer unendlichen Anzahl an Objekten hervorgerufen werden (Bild auf Retina ermöglich keine eindeutige Aussage über das betrachtete Objekt)
versteckte (Okklusionen) oder verschwommene Objekte
extrem schnelle Objektwahrnehmung (Messung durch EEG)
nach 150 ms Unterschied beim ereigniskorreliertes Potential
Kontext (Erfahrung) beeinflusst Objektwahrnehmung
Blickwinkelkonstanz
Objektkonsanz (gleiche Kategorisierung trotz unterschiedlicher Blickwinkel, Darstellung, Abstände und Beleuchtungsverhältnisse)
Reizmuster, einzelne Einzelreize / Merkmale
korrekte Zuordnung zu Konzepten
Phänomenologie der Objektwahrnehmung
Unmittelbarkeit
Wahrnehmung mühelos
unbewusste Prozesse der Transform von Sinnesreizen, nur Ergebnis bewusst
Einheitlichkeit
Wahrnehmung von kohärenten Objekten, keine isolierten Merkmale
Bindungsproblem bei Verarbeitung einzelner Merkmale in separaten Systemen
Naiver Realismus
intuitive Annahme, dass Wahrrnehmung direkte Abbildung der Realität
Wahrnehmung ist konstruktiv und kontextabhängig
Teilfunktion der Objektwahrnumg und Objekterkennung
Abgrenzung vom Hintergrund
Formagnosie
Selektion charakteristischer Merkmale
Apperzeptive oder integrative Agnosie
Vergleich mit semantischem Wissen
Assoziative Agnosie
Objekte isolieren
Zellen im primären visuellen Kortex reagieren auf lokale Merkmale
Konturen, Linien, Ecken
Qualität der Kontureninformation
Erkennen / Ignorieren von Helligkeitsveränderungen
Strukturalismus
Wahrnehumg entsteht durch die Kombination elementarer Empfindungen (Elementenpsycholgie)
z.B. Zusammenführen von Punkte als Anzahl von Empfindungen ermöglicht Wahrnehmung von Bilder / Strukturen
Komplexes Erleben (aus elementare Gefühlen und Empfindungen) = Resultat simultaner und sukzessiver Verkettung elementarer Bausteine; Sinnesdaten als Basis des Erlebens
Wilhelm Wundt: Wahrnehmung von komplexen Objekten als Analyse der einzelnen Komponenten / Summe der kleinsten Empfindungselemente.
Ausnahme: Illusorishe Konturen / Scheinkonturen (fehlende Eindrücke resultieren in die Wahrnehmung von Strukturen)
Gestaltpsychologischer Ansatz
Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka
zwei unterschiedliche Forschungsorte
Gegenposition zur Elementpsycholgie
Wahrnehmung mehr als Addition von elementare Empfindungen
Wahrnehmungseindruck durch Einzelelemente
Phi-Phänomen
Studie über das Sehen von Bewegung
Abfolge von Standbildern, bei denen sequentiell Objekte weggelassen werden (Illusion von Bewegung) > form- und farblos
Forschungsfragen
Perzeptuelle Gruppierung
Gruppierung einzelner Teile zu Wahrnehmungsobjekt
Figur-Grund-Unterscheidung
Unterscheidung von Figut und Hintergrund
Gestaltprinzipien als Organisationsprinzipien der Wahrnehmung
Kritik
wichtige Erkentnisse über Prinzipien der Wahrnehmung
kreative Entwicklung von Reizmustern und Demonstrationsversuchen
theoretische Konzepte
unbefriedigende Erklärunsgmodelle
Beschreibungen, aber keine Erklärungen
unscharf definierte theoretische Begriffe
keine klaren Kriterien
keine eindeutige Vorhersagen
Ökologische Validität (klare Definition von Gemessenden, tatsächliche Messung davon)
Gestaltprinzipien / Gesatltgesetze
Gesetz der Nähe (geringer Abstand)
Gesetz der Ähnlichkeit (ähnliche Elemente)
Gesetz der guten Gestalt / Einfachheit / Prägnanz (einprägsame und einfache Struktur) z.B. eher fünf, sich überlappende Ringe als zahlreiche Kreissegmente
Gesetz der guten Forsetzung (Wahrnehmung von Linien nach “einfachstem Weg”)
Gesetz der Geschlossenheit (Wahrnehmung “geschlossener” Objekte, z.B. von Scheindreieck)
Gesetz des gemeinsamen Schicksals (gleichzeitig bewegte Elemente als Einheit/Gestalt)
Gesetz der gemeinsamen Region (Elemente in abgegrenzten Gebieten)
Gesetz der Gleichzeitigkeit (gleichzeitige Veränderung)
Gesetz der verbundenen Elemente
Prinzip der Vertrautheit / Bedeutsamkeit
Figur-Grund-Trennung
Problem der Verdeckung
Bedeutung von Linien-Krezungen (T, Y und Arrow junctions)
Wahrnehmung von:
kleinere, abgeschlossene Formen
regelmäßige, symmetrische Formen
konvexe (nach außen gewölbt) Formen (Konvexität > Symmetrie)
Formen mit vertikaler oder horizontaler Hauptachse
Bedeutungshaltige Teile (aufgrund von Vorwissen)
Universelle Eigenschaft aller Wahrnehmunssystem
Hören (Melodie und Begleitung)
Tastsinn
Theorien der Objekterkennung - Schablonenvergleich
template theory
Stimulus in ganz bestimmer Ansicht gespeichert
Transformation der gespeicherten Ansicht (z.B. Rotation) in/zum Stimulus
lineare Beziehung zwischen Drehwinkel und Erkennungszeit (je mehr Rotation, desto länger Erkenntniszeit
Objekterkennung - Kanonische Ansichten
Erkennung von Gegenständen besonders gut in bestimmter Ansicht
Besonders charakterisierende Anicht = kanonische Ansicht (kürzeste Erkennungszeit)
Übereinstimmung unter Menschen
vermutliche Speicherung mehrerer Ansichten und Hinzufügung bei Bedarf
“Geon-Theorie”
Objekterkennung durch Zusammenfügung einzelner Komponente (dreidimensional, “Geone”)
leicht unterscheidbar aus fast alles Ansichten; unabhängig von Blickwinkel
36 Geone > unbegrenzt viele Objekte
Kantenbild für Objekterkennung nahezu ausreichen
Farb und Oberflächeninformation relativ unwichtig
Beseitigung von Konkavitäten verhindert Segmentierung in Geone (schwierigere Objekterkennung)
auch bei Fehlen / Verdeckung von Geonen
nicht ausreichend für Erklärung von Objektwahrnehmung
Feature Intefration Theory
Merkmals-Integrations-Theorie
Objekte lassen sich als Kombination elementarer Merkmale beschreiben (Farbe, Form, Größe, Orientierung, usw.)
Extrahieren von elementarer Merkmale (preattentive Phase, keine Aufmerksamkeit nötig)
Kombination von Merkmalen (erfordert Aufmerksamkeit)
Objekterkennung beruht auf Vergleich der Merkmalskombinationen mit im Gedächtnis gespeicherten Objekten
Wahrnehmung von Szenen - Perzeptuelle Segmentierung
Figur ist bedeutsamer und einprägsamer
Figur wird als Vordergrund wahrgenommen
Hintergrund ist uniformer und weitet sich hinter Figur aus
Kontur der Figur ist dieser zugehörig (“Besitz der Kontur”)
Bildmerkmale:
je weiter unten, desto eher wird etwas als Figur wahrgenommen (nähere räumliche Distanz), Alltagsphänomen
konvexe (vorgewölbte) Seite von Konturen eher als Figur wahrgenommen als konkave (nach innen gewölbte) Seite
subjektive Faktoren
Beutungshaltigkeit
Objekte in Szenen
Globale Bildmerkmale:
Natürlichkeit, Offenheit, Rauheitsgrad, Expansionsgrad, Farbe
Regelmäßigkeit in der Umgebung
Physikalisch (Licht-von-oben-Heuristik)
Semantik
Theorie der unbewussten Schlüsse
Wahrscheinlichkeitsprinzip der Wahrnehmung
Laterale Inhibition
Wenn Licht auf Rezeptor A fällt, weist dieser eine bestimmte Feuerungsrate auf
fällt zusätzlich noch Licht auf Rezeptor B, reduziert Rezeptor A die Feuerungsrate (je mehr Intensität bei B, desto geringer wird die Feuerrate)
Helligkeitswahrnehmung
Hermann-Gitter
dunkle Schatten an weißen Kreuzungen
gleiche Helligkeit und gleiche Reflektanz
10% laterale Inhibition auf einen Punkt (i.d.F. Kreuzung)
Addition aller Inhibitionen (i.d.F. von vier Seiten = -40)
bei geringerer Leuchtkraft/Luminanz (z.B. schwarz) und daher geringere Refkletanz auch geringere Inhibition
trotzdem 10%
z.B. bei Punkt auf Linie teils geringer, teils stärker inhibiert = insgesamt weniger inhibitiert (=wirkt heller)
Mach’sche Bänder
schärferes Sehen von Kanten
alle Rezeptoren werden gegenseitig lateral von Nachbarn inhibitiert
gleichstark Inhibizion unabhängig von der Intensität
andere Inhibtion an Grenzen
verstärkte Inhibition auf Seite der geringen Intensität = verstärktes dunkles Band
schwächere Inhibition bei höherer Intensität = verstärktes helles Band
Wahrnehmung verstärkt Schärfe von Konturen
Simultankontrast
unterschiedliche Wahrnehmung je nach angrenzender Fläche
White-Täuschung
folgt nicht den Regeln der lateralen Inhibition
Helligkeitswahrnehmung beeinflusst vom Prinzip der Zugehörigkeit
Visuelles System
Rezeptive Felder
Region der Retina, die Beleuchtung erhalten muss, um eine Reaktion in einer bestimmt Faser auszulösen
überlappen sich gegenseitig
in Zentrum-Umfeld-Struktur organisiert
Aktivierung vom Zentrum = Inhibition des Umfeldes
Aktivierung vom Umfeld = Inhibiton des Zentrums
Lichtreize von unterschiedlicher Größe lösen verschiedene Feurerraten aus
jedes rezeptive Feld hat optimale Stimulation für optimale / stärkste Informationsweiterleitung
EE: Hubel und Wiesl
optimale Stimulierung vom Zentrum des rezeptiven Feldes
Untersuchung der Sehbahn zur bestimmung von Merkmalen der Cortexzellen / rezeptiven Felder
z.B. bei Wahrnehmung scharfer Kanten
optimale Stimulierung von einfachen Kortexzellen = Wahrnehmung von vertikalen Kanten (höchste Feuerrungsrate)
Zentrum-/Umfelds-Struktur
ermöglicht Bestimmung der Neigung durch Feuerrate (da geringen wenn nicht optimal, also Registrierung der Abweichung vom Optimum)
Entdeckung von komplexen Kortexzellen und endinhibierten Kortexzellen
optimale Reaktion auf 45° Bewegung von links oben nach rechts unten (komplex.)
optimale Reaktion auf bestimmte Kantenlänge und Bewegung, gleichzeitige Kodierung (end.)
Übersicht Rezeptive Felder
Was, Wo und Wie der Objektwahrnehmung
Grundprinzip einer Organisation
Paritallappen
Objektlokalisierung
Wo?/Wie?-Pfad
Lokations- und Handlungssensitiv
dorsaler Pfad
Belege durch Doppeldissoziation
zwei Funktionen beruhen auf unterschiedliche Mechanismen und funktionieren unabhängig voneinander
Hinterhauptslappen (Okzipitallappen)
Temporallappen
Objektdifferenzierung
Was?-Pfad
verntraler Pfad
dorsaler und ventraler Pfad haven Ursprung in Retina > Sehnerv > Kreuzung im Chiasma > Thalamus > primärer visueller Cortex
gelangen über zwei Arten von Ganglionzellen in das CGL
Input von höheren kortikalen Arealen
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