Buffl

Tumore der Haut

FS
by Ferdi S.

malignes Melanom

hochgradig maligner Tumor der pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten), der sehr frühzeitig lymphogen und hämatogen metastasiert; schwarzer Hautkrebs

Epidemiologie:

  • deutliche Zunahme der Inzidenz; Häufigkeitsgipfel zw 50. - 60. LJ (aber auch Kinder/Jugendliche möglich)

Risikofaktoren:

  • UV-Strahlung -> Anzahl der Sonnenbrände vor 18. Lebensjahr (kumulative UV Dosis über gesamtes Leben nicht entscheidend)

  • Anzahl der Nävi + große dunkel pigmentierte behaarte

  • genetische Disposition, besonderes weiße/helle Hauttypen betroffen

klinische Erscheinungsbilder:

evtl. „Warnsymptome“:

  • ABCDE Regel: Asymmetrie, Begrenzung (-> unregelmäßig), Color (mehrfarbig), Durchmesser > 5mm, Erhabenheit

  • Vielzahl an Nävi

  • Abklärung: neu entstanden nach 35. LJ, Blutung, Ulzeration, entzündlicher Pigmentrand

Melanomtypen:

  1. superfiziell spreitendes Melanom (häufigster Typ >50%)

    • lange Zeit radial/horizontal wachsend -> wenn Erhabenheit tastbar -> vertikales Wachstum + metastasierend

    • Rücken - Männer, Frauen - Unterschenkel

  2. noduläres Melanom (30%)

    • schlechteste Prognose; schnelles vertikales Wachstum, Blutungsneigung

    • amleantoisches noduläres Melanom -> wenn kein Pigment rötlicher Tumor

  3. Lentigo maligna Melanom (10%)

    • häufig im Gesicht bei alten Menschen, über Jahrzehnte, sehr spät metastasierend

    • gute Prognose

  4. Akrolentiginöses Melanom

    • An Fingern, Nägeln, Handfläche oder Fußsohle

    • bei weißen Selten, bei Asiaten häufigster Melanomtyp

histologische und klinische Stadieneinteilung:

  • wichtigster Prognosemarker -> Tumordicke nach Breslow

  • Metastasen: 70% lymphogen:

    • Satelittenmetastasen - 2cm um Primärtumor

    • In-transitmetastasen - auf Weg zum regionalen LK

    • regionäre Lymphknotenmetastasen

    • Fernmetastasen: Gehirn (häufig&gefürchtet), Lunge, Leber

Therapie:

  • operative Entfernung:

    • Tumordicke < 2mm -> 1 cm Sicherheitsabstand

    • Tumordicke > 2mm -> 2 cm Sicherheitsabstand

  • Wächterlymphknotenentfernung bei Tumordicke >gleich 1mm; bei vorliegenden Risikofaktoren schon ab 0,75 mm

  • adjuvante Therapie bei metastasiertem Melanom NACH OP:

    • BRAF-Inhibitoren (Dabrafenib) oder MEK-Inhibitoren (Trametinib) -> Hemmung MAP-Kinase Signalweg (Zellproliferation/teilung) !gutes Ansprechen aber häufige Resistenzbildung

    • PD-1 Antikörper (Nivolumab, Pembrolizumab) (Tumorzellen exprimieren PD-1-Ligand häufiger, der dann an PD1-Rezeptor von T-Zellen bindet und Immunantwort unterdrückt - mithilfe von Antikörpern diese Bindung blockiert -> Immunsystem wird gegen Tumor aktiv)

    • nach Versagen bisheriger Therapien -> Chemotherapie (5-Fluoruracil)

Nachsorge vorallem regelmäßiges Screening

Basalzellkarzinom

Das Basalzellkarzinom (BZK, Basaliom) ist ein lokal destruierender Tumor, der in der Regel nicht metastasiert und deswegen auch als semimaligne bezeichnet wird. “weißer Hautkrebs”

80% im Kopf/Halsbereich

Epidemiologie:

  • häufigster Tumor

  • Durchschnittsalter: 60 Jahre, Trend zu jünger

  • Männer/Frauen gleich

Ätiologie/Risikofaktoren:

  • genetische Disposition, kumulative UV-Belastung

  • beginnt OHNE Präkanzerose auf gesunder Haut, aber auch auf Narben oder Nävus sebaceus (Talgdrüse)

  • tritt auf nach der Behandlung von Psoriasis mit Arsen

  • längerer Immunsuppression

  • Chronische Aktivierung des Hedgehog-Signalwegs der Basalzellschicht um Wurzelscheide des Haarfollikels

Klin Bild:

  • halbkugeliger, derber, weiß/hautfarbener Nodus - häufig zentral ulzerierend (Zeichen für fortgeschrittenes Stadium) - umgeben von Teleangiektasien

  • oder gelbliche mit perlschnurartiger Randsaum

Unterarten:

  • noduläres BZK: Ursprung -> Stammzellen der Haarfollikel, Aussehen -> hautfarben, scharf begrenzt, prominente Teleangiektasien, perlschnurartiger Randsaum

  • superfizielles BZK: meist am Rumpf; Ursprung -> Keratinozyten; Aussehen -> rötlich/braune Plaque, langsameres Wachstum

  • sklerodermiformes BZK: seltenste Form, narbenartig, nur OP möglich

  • exulzerierendes BZK: “Wunde die nicht zugeht”

  • Mischtyp: Metatypische BZK: Mischung aus BZK und PEK; zeigt fokale Strukturen des PEK

Therapie:

  • operative Therapie (1. Wahl) -> mikrografische Schnittrandkontrolle, ggf. Nach-Exiszion mit histologischer lückenloser Aufarbeitung

  • Photodynamische Therapie: Gabe von Lichtsensibilisierender Substanz (Aminolävulinsäure) die schnell verstoffwechselt wird - reichert sich 10-fach im Tumor an -> 2h UV-B Strahlung (290-320) -> Tumorzellen sterben

  • lokal mit Imiquimod (-> TLR7 Agonist -> Th1 verstärkte Immunantwort) -> bei superfiziellen BZK

  • Strahlentherapie

  • Kyrotherapie (hinterlässt Narbe, unschön)

  • systemisch: Hedgehog-Signalweg Hemmer (Vismodegib, Sonmedegib) (kein OP, Strahlung möglich - oder metastasierendes BZK)

Prognose:

  • seltene Metastasierung aber sehr häufige Rezidive





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Ferdi S.

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