Ätiologie
Rauchen
Smok -> Autoabgase
Beruflich: Asbest, Quarz, Chrom
genetisch: Alpha-1 Antiproteasen Mangel in Hepatozyten -> entweder im Kindesalter Ikterus/Leberzirrhose oder im Erwachsenenalter COPD (aber frühe Manifestation->30.LJ) oder auch Emphysem
Pathogenese
dauerhafte Einwirkung von Noxen -> Reizung und chronische Entzündung von Bronchialschleimhaut -> Hyperplasie der Schleimhaut mit mehr Becherzellen (Schleim) und Fehlfunktion des Flimmerepithels ->+Infekt = chronische Bronchitis (Schleim kann nicht abtransportiert werden -> produktiver Husten)
durch vermehrte Infektanfälligkeit: Einwanderung von Neutrophilen, Makrophagen und CD8+ Lymphozyten - Entzündungsreaktion -> airway-remodeling mit zunehmender Fibroisierung -> auch Freisetzung von Elastasen u Proteasen -> Lungengewebe wird destruiert -> Emphysem
chron. Entzündung u Narben -> fixierte Lumeneinengung = Obstruktion
-> bei Alpha1-Antitrypsin Mangel -> Freisetzung von Proteasen -> Zerstörung Lungengewebe
Symptome
Atemnot (zuerst nur unter Belastung)
Husten
Auswurf (va morgens)
giemen, Verlängerte Ausatmung, Pfeiffen, Brummen
(morgendliche Atemnotanfälle kein typisches Symptom)
Differentialdiagnosen
chronisches Asthma bronchiale
Beginn: Kindheit/Jugend; häufig Allergien, fam. Dispo, kein Zusammenhang mit Rauchern
anfallsartige Atemnot
Lungenfunktion: positiver Bronchospasmolyse Test (medikamentösbedingte Verbesserung der Obstruktion nach Gabe ß2-Symphatomimetika)
gutes Ansprechen auf Kortikosteroide
Alpha1-Antitrypsin Mangel (Alter!)
Zystische Fibrose (Alter!)
Bronchiektasen
chronische Bronchitis
Bronchialkarzinom
Körperliche Untersuchungsbefunde COPD
anfangs keine
später:
Zyanose (ggf. Ödeme bei cor pulmonale)
Lungenüberblähung
eher horizontal verlaufende Interkostalräume (Fassthorax)
gestaute Jugularisvenen (im sitzen)
Benutzung der Atemhilfsmuskulatur
ggf Einsetzung der Lippenbremse
Trommelschlägelfinger und Uhrglasnägel -> chron Hypoxie
Auskult: verringerte Atemgeräusche, expiratorisches Giemen, verlängerte Ausatmung
Perkussion -> hypersonorer Klopfschall
Diagnostik
Anamnse (Atemnot-belastungs(ab/unabhängig)/Husten/Auswurf)
Spirometrie oder Bodyplethysmografie:
Tiffneau Index: FEV1/FVC (Verhältnis von forciertem expiratorisches Volumen in einer Sekunde/ funktionelle Vitalkapazität) vermindert = kleiner als 70% = Nachweis einer Obstruktion nach Gabe eines Bronchodilatators
Beurteilung des Flussdiagramms: Emphysemknick -> ungleichmäßige Entleerung und deutlich verminderter Peak-expiratory flow (PEF)
FEV1 -> gibt Lungenfunktion wieder (entspricht nicht unbedingt der Symptomatik)
Fragebogen zur Schwere der Symptomatik?
—> Eosinophilie bei manchen Pat —> Biomarker
Einteilung nach GOLD
Einteilung nach Klassen A,B,E
nach Symptomen und Exazerbationen
a - niedrige Symptome
b - mittlere bis Schwere Symptome - max 1 Exazerbation ohne Hospitalisierung
E - zwei Exazerbationen im vergangenen Jahr - mind eine mit Hospitalisierung
Erweiterte Diagnostik
CT-Thorax (Lungenemphysem, Bronchial-Ca)
Schlaflabordiagnostik (COPD tritt häufig zusammen mit obstruktiver Schlafapnoe auf) (Kardiorespiratorische Polygraphie)
Echokardiographie
6 Minuten Geh-Test
Therapiegrundsätze der COPD
Verbesserung der Symptomatik, Herstellung der Alltagskompetenz, Vermeidung von Exazerbationen
die Progression der Krankheit kann nicht abgebremst oder verhindert werden!
nicht-medikamentöse Therapie COPD
Rauchstopp
Schutzimpfung Pneumokokken, Influenza, Covid19
dosiertes körperliches Training
Physiotherapie mit Atemtraining
Schulungen zur Vermeidung von Exazerbationen und korrekte Anwendung Inhalativa
Sole-Inhalationen
Langzeit-Sauerstoff Therapie > 16h kann Überleben verbessern
medikamentöse Therapie COPD
keine oder leichtgradige Symptome
keine Therapie oder
Bedrafsmedikation mit SABA (short-acting Beta2sympathomimetika) oder SAMA (short-acting muskarin-antagonisten)
LAMA oder LABA (long-acting)
mittelschwere Symptome
LABA oder LAMA oder LABA + LAMA
schwere Symptomatik
LAMA+LABA
+ ggf Inhalative Corticosteroide -> wirken Entzündungshemmend - beugen Exazerbation vor - CAVE -> Immunsupprimierend - erhöhen das Risiko für Pneumonie -> Gabe sollte kritisch betrachtet werden - gehört NICHT zur Standardtherapie der COPD
ggf i.v. systemische Glukokortikoide bei schlimmer Exazbertation (CAVE NW)
ß2 sympathomimetika zB Salbutamol
Muskarinrezeptor antagonist -> Ipratropiumbromid
N-Acetylcystein (ACC)-Schleimlöser vorsicht
Komplikation COPD
AECOPD
häufig im Winter (kalte Luft), Bakterielle oder virale Infektionen, erhöhte Feinstaubbelastung
zunehmende respiratorische Insuffizienz -> akutes cor pulmonale -> Lebensgefahr
5-7 Tage systemische Glukokortikoide
Sauerstoffgabe mit Überwachung der Sättigung -> Hypoxie wichtiger Atemreiz für COPDler
+ bei purulentem Auswurf ggf Antibiotika
häufige Erreger: Hämophilus Influenzae, Strept pneumoniae, Moraxella catarhallis, Pseudomonas aerguinosa
Prognose/Verlauf
COPD kann nur durch Entfernung der Noxe (meist Rauchstopp) aufgehalten werden!!
Diese wird zum Einen durch den Schweregrad der COPD (hier in erster Linie durch die Anzahl von COPD Exazerbationen / Jahr und in zweiter Linie durch den Schweregrad der obstruktiven Ventilationsstörung) und zum Anderen durch Begleiterkrankungen (z.B. KHK, LAE, BC) bestimmt. Die COPD ist zur Zeit die vierthäufigste Todesursache weltweit.
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