8 Phasen des Verkaufsgespräches
Begrüßung/Kontaktaufnahme
Bedarfsermittlung
Warenvorlage
Verkaufsargumentation
Preisnennung
Einwandbehandlung
Vorbereitung Kaufabschluss
Kaufabschluss
(1) Kontaktphase
begrüßen, ggf mit Namen
offene Körperhaltung, lächeln, zunicken
individuelle u. persönliche Beratung sorgt für positive Beziehung
guter Start in Verkaufsgespräch
erster Eindruck entscheidend
Gesprächsbereitschaft signalisieren
Mimik u. Körperhaltung der Kundschaft kann signalisieren, dass Hilfe benötigt wird
(2) Bedarfsermittlung
Kaufmotiv ermitteln
durch offene Fragen intensivere Bedarfsermittlung
veranlassen Kunden dazu über Bedürfnisse nachzudenken, weil Bedarf noch unbestimmt ist
⚡️ Alternativfragen: kann Kunden überfordern und wirkt so, als müsse er sich frühzeitig entscheiden (erst in Abschluss)
⚡️ Frage nach Preis: kann von eigentlichen Bedürfnissen ablenken, besser offene Frage stellen
⚡️ bei Fragen zu sehr ins Detail gehen, z.B. Farbe, Marke: schränkt Kunden zu sehr ein
immer auf Körpersprache der Kunden achten, ob abgeneigt o. zustimmend
Abneigung: abschweifender, suchender Blick, Schritt nach hinten
Zustimmung: greift nach Artikel, leichtes Nicken
direkte Bedarfsermittlung
den Kunden durch gezielte (offene) Fragen dazu veranlassen, seinen Kaufwunsch zu äußern
indirekte Bedarfsermittlung
nachdem Kaufwunsch geäußert wurde, wird Ware vorgelegt. Vorlage geht hier vom Allgemeinen zum Besonderen
gemeinsam mit Kunde Bedarf ermitteln unter Vorlage von Ware
Ware in Bedarfsermittlung einbeziehen
offene Frage
W-Fragen
werden in ganzen Sätzen beantwortet
wichtige Info für Verkaufsgespräch
“Wie kann ich Ihnen helfen?”
Ja-Nein-Frage
geschlossene Frage, höchstens am Ende eines Verkaufsgespräches, ansonsten Killerfrage
eigenen sich zum Verkaufsabschluss
“Gefällt Ihnen das Produkt?”, “Kann ich Ihnen helfen?”
Alternativfragen
bieten dem Kunden zwei Alternativen zur Auswahl
begrenzt Auswahl auf überschaubare Menge
nicht zu früh, sonst fühlt Kunde sich zur Entscheidung gedrängt
“Suchen Sie einen trockenen oder lieblichen Wein?”
kann Kunde auch überfordern, wenn er sich nicht auskennt
besser: “Zu welchem Essen soll der Wein passen?”
Suggestivfrage
unterstellen Antwort/geben Antwort vor
kann schlecht auf Kunden wirken
“Ist Ihnen Nachhaltigkeit nicht auch besonders wichtig?”
aktives Zuhören
schweigen u. volle Aufmerksamkeit, soziales Grunzen, Inhalte zusammenfassen, Emotionen ansprechen
Kundschaft signlisieren, dass man auch wirklich zuhört
(3) Warenvorlage
Zeitpunkt: nach der Bedarfsermittlung
Umgang: wie nutzt man das Produkt? Reinigung, Pflege, Funktion, etc.
Kundenbindung: nach Anlass fragen u. darauf Bezug nehmen/Interesse zeigen
beim nächsten Besuch: “Wie hat Ihnen und Ihren Gästen der Rotwein zum Essen geschmeckt?”
Serviceleistungen: auf Produkt bezogen, z.B. Aufbau, Lieferung, Umtausch, Reparatur, etc.
richtiger Zeitpunkt der Warenvorlage
nach Bedarfsermittlung
muss abgeschlossen sein, hin und her zwischen Warenvorlage u. Bedarfsermittlung wirkt chaotisch
richtiger Artikel für Warenvorlage
Ansprüche müssen mit Wareneigenschaften übereinstimmen
Voraussetzung: Sortimentskenntnis u. aus Bedarfsermittlung wissen, was Kunde möchte
angemessene Auswahl für Warenvorlage
drei Artikel (niedrig-, mittel- und hochpreisig)
extreme Preislagen vermeiden, außer Kunde fragt explizit danach
zu wenig Artikel: Vergleichsmöglichkeiten fehlen
zu viele Artikel: Kunden kann schnell überfordert werden
3 bis 5 Artikel sind in Ordnung
sachgemäßer Umgang mit Ware
nur einwandfreie u. saubere Ware vorlegen
sorgfältig u. sachgerecht mit Ware umgehen
Ware wirkt in Augen der Kunden wertvoller
Artikel, die abgelehnt wurden, sofort wegräumen
übersichtlich für Kunden
spart aufräumen nach Verkaufsgespräch
richtige Preislage
niemals eigene Einschätzung der Preiswürdigkeit auf Kunden übertragen
man sieht den Leuten nicht an, ob sie (kein) Geld haben
Preiswürdigkeit oftmals von individuellen Faktoren abhängig (Einkommen, Hobbys, Anlass…)
a) mittlere Preislage zuerst
man kann mit dem Preis noch hoch oder runter
aber: leichter von mittlerer Preisklasse in niedrigere zu steigen, als in höhrere
b) hohe Preislage zuerst
gerade in Fachgeschäften suchen Kunden hochwertige Produkte und sind bereit mehr Geld auszugeben
nur machen, wenn bei Bedarfsermittlung herausgekommen, das ein solcher Artikel gewünscht ist
gute Argumente bereithalten, Produkte kennen
aber: hoher Preis kann abschreckend wirken
bei Niedrigpreisprodukten nicht das Gefühl von Billigware vermitteln
sinnesbezogene Warenvorlage
während Warenvorlage möglichst viele Sinne ansprechen
erhöht Besitzwunsch der Kunden
Perspektiven für weitere Käufe
Zusatzartikel: passt zum Hauptartikel, ist aber nicht notwendig
Lillet u. Wildberry
Ergänzungsartikel: wird für Hauptartikel benötigt
Taschenlampe u. Batterien
sind dazu benötigt den erworbenen Artikel auch sofort nutzen zu können
Serviceleistungen
auf die Ware bezogen
Reparaturservice, Lieferservice, Montageservice
auf Informationen bezogen
Informationen zu Ware auf Homepage, telefonische Auskunft/Bestellungen
auf Zahlung bezogen
Kundenkarte, Umtausch mit Geld-zurück-Garantie, Ratenzahlung
Serviceleistungen können verkaufswirksam eingesetzt werden
z.B. Schilder, die darauf hinweisen, oder Kunden im Gespräch informieren
(4) Verkaufsargumentation
dem Kunden gegenüber begründen können, warum ein Produkt für ihn infrage kommt
Argumentation mus Kundenbezogen sein
aus einer Vielzahl von Argumenten nur die raussuchen, die für die Kunden relevant sind
Schritt: Warenmerkmal
das Warenmerkmal nennen, das dem Kunden näher vorgestellt werden soll
“Diese Wanderjacke ist mit Goretex ausgestattet”
Schritt: Kundennutzen
allgemeinen Nutzen anhand des Warenmerkmals erläutern
“Das verwendete Material macht diese Jacke winddicht, wasserdicht und atmungsaktiv.”
Schritt: Erlebnisbezug
kommendes Ereignis/künftigen Gebrauch ansprechen
Kunden können persönlichen Nutzen aus Argumentation mitnehmen
“Bei Ihrer nächsten Wanderung werden Sie sich in der Jacke sowohl bei Regen, als auch bei Sonnenschein rundum wohlfühlen.”
deutlicher Bezug zu Kundenansprüchen
Kunde kann sich bildlich mit Produkt sehen
Vorfreude auf mögliche Nutzung steigt und Kaufabschluss wird erleichtert
Kundenvorteil verständlich erläutern, ohne viele Fachbegriffe
Außnahme: Kunde ist selbe vom Fach
durch Kontrollfragen prüfen, ob dem Kunden das Produkt gefällt
Chance auf mögliche Einwände einzugehen und Bedenken zu entkräften
Sie-Stil
Kunden in erlebnisbezogener Verkaufsargumentation direkt ansprechen
“Sie und Ihre Gäste werden diesen Wein zu einem gemütlichen Abendessen genießen, weil dieser sehr gut mit den von Ihnen genannten Menü harmonieren wird.”
Kunde kann leichter vom Produkt überzeugt werden
(5) Preisnennung
nie den “nackten” Preis nennen
ganze Sätze verwenden
Preisschock kann vermieden werden
Preisnennung immer mit Kundennutzen in Verbindung bringen
“billig” und “teuer” vermeiden
preiswert, günstig, hochwertig, gehobene Preislage
auch wenn Kunde nur nach Preis fragt nach Möglichkeit noch was zum Produkt sagen
“Die Boskop-Äpfel kosten 2,99€/kg. Sie eignen sich besonders gut für einen leckeren Apfelkuchen.”
Preis im Verkaufsgespräch: am Ende der Argumentation
Kunde weiß schon, welchen Nutzen das Produkt für ihn hat u. ist geneigter das Produkt zu kaufen
Zerlegung/Puzzle-Methode
nicht Gesamtpreis nennen, sondern in Teilpreise zerlegen
“Das Skateboard kostet 249€, das Schoner-Set gibt es zu einem Sonderpreis von 89€ und die passenden Schue kosten 49€.”
Sandwich-Methode
Preisnennung zwischen zwei Argumenten
“Dieser Apfelsaft ist 100% bio, kostet 1,79€ und der Karton lässt sich recyclen.”
Verzögerung
Vorteile des Produktes vor Preisnennung
möglichst viele Vorteile = höhere Kaufbereitschaft
aber: Kunden nicht mit Informationen bombardieren, kann überfordern
Preisstufenmethode
wenn mehrere Artikel zur Auswahl stehen
nicht Endpreis des teuersten Artikels nennen, sondern Mehrpreis von einem Artikel zum anderen, indem der Nutzen ins Verhältnis zum Aufpreis gesetzt wird
“Für nur 10€ mehr hat dieser USB-Stick die doppelte Menge an Speicherplatz.”
Divisionsmethode
Preis durch die Menge o. die Zeit/Nutzungsdauer dividieren
“Das Netflix-Abo kostet nur 0,26€ pro Tag.”
(6) Einwandbehandlung
Einwände können in jeder Phase des Verkaufsgespräches auftreten
Einwände zeigen, dass es noch offene Fragen gibt
Verkaufspersonal soll Lösung für Problem geben
auch nonverbale Einwände sind möglich
runzelt Stirn
schüttelt Kopf
vergrößert Abstand zur Ware u. zum Verkaufspersonal
erhebt abwehrend die Hände
Verständnis äußern!!
ruhig bleiben, auch wenn Kunde aufgebracht ist
ggf mit offenen Fragen nochmal nachhaken: “Welche Bedenken haben Sie noch?”
gibt Kunde die Chance weitere Bedenken zu äußern u. Verkaufspersonal kann entkräften
echte Einwände
meist konkret, bezogen z.B. auf folgende Aspekte
Preis
Produkt
Qualität, Funktionalität, Nutzen
Preis-Leistungs-Verhältnis
Unternehmen
Image
Sauberkeit, Ordnung
Verkaufspersonal
Unfreundlichkeit
Distanzzone wird nicht gewahrt
unechte Einwände
äußert der Kunde um Verkaufsgespräch vorzeitig zu beenden
z.B. eine Nacht drüber schlafen o. Rücksprache halten
Vorwegnahmemethode
über mögliche Einwände im voraus bewusst sein (z.B. durch Erfahrung) und Bedenken sofort entkräften
mögliche Bedenken entkräften, bevor sie geäußert wurden
Nachfragemethode/Gegenfragemethode
durch stellen einer offenen Frage den Kunden dazu bringen Bedenken zu äußern, damit diese entkräftet werden können
auf Körpersprache und Mimik des Kunden achten
“Ich sehe, Sie haben noch Bedenken. Welche Informationen fehlen Ihnen noch?”
“Ja-aber”-Methode
Kunde zustimmen u. Bedenken im Nachhinein entkräften
Pause zwischen Zustimmung u. Entkräftung
nicht “Ja-aber” sagen, Synonyme o.ä. verwenden
Couch zu hoch für Kunden. “Da stimme ich Ihnen zu, die Couch ist tatsächlich höher als andere Modelle. Allerdings haben Sie auf diese Weise noch genügend Stauraum unter der Couch, z.B. für Kuscheldecken und saisonale Dekokissen.”
Bumerangmethode/Umkehrmethode
Einwand in Nutzen umwandeln
Couch zu hoch für Kunden. “Da haben Sie recht. Genau deswegen ist die Couch angenehm beim Aufstehen.”
Vergleichsmethode
mit Kunden gemeinsam Ware vergleichen
Verksufspersonal kann anhand von Reaktionen passendes Produkt finden
Fehlverkauf
gewünschte Ware ist momentan nicht vorrätig
Nichverkauf
Artikel wird im Sortiment nicht geführt
(7) Kaufabschluss
mit zielgerichtetem Handeln Kaufabschluss einleiten
Kunde nicht zum Kauf drängen
immer höflich bleiben, auch wenn viel Zeit in Beratung investiert wurde und Kunde nichts kaufen möchte
wenn Kunde offen mitteilt, dass er das Produkt kauft, keine neuen Verkaufsargumente nennen
bspw. anbieten Produkt zur Kasse zu bringen
unbewusste Kaufsignale erkennen
bspw. Frage nach Details, zustimmendes Nicken, Zustimmung, hält Artikel in Hand, während andere angeschaut werden
Kauf zum Abschluss bringen!
durch Entscheidungshilfen zum Kauf bringen, nicht drängen
wichtigste Verkaufsargumente zusammenfassen
Artikelauswahl beschränken, um Kunden nicht zu bedrängen
Sinne der Kunden einbeziehen, z.B. Artikel in Hand geben
klare Empfehlungen, wenn Kunde sich nicht entscheiden kann
auf Kunden achten, nicht auf persönliche Vorlieben
Einwände u. Unsicherheiten aktib bearbeiten
Warenumtausch als Serviceleistung hervorheben
mit geschlossenen Fragen, Suggestivfragen und Alternativfragen gezielt zum Kaufabschluss
Auswahl einschränken, Antwort nahelegen, Kunde zwischen zwei Artikeln wählen lassen
wenn möglich zur Kasse begleiten
Kunden nett verabschieden
Last changed10 months ago