Chiral
= händig, ein chirales Molekül verhält sich wie Bild und Spiegelbild, nicht überlagerbar
Chiralität: Eigenschaft einer Molekülstruktur, dass sich ihr Spiegelbild nicht durch Umrotierung mit dem Bild zur Deckung gebracht werden kann
Ein Molekül ist dann chiral, wenn es keine Drehspiegelachse aufweist.
Enantiomere
Isomerenpaare, die sich wie Bild und Spiegelbild zueinander verhalten
—> unterscheiden sich nicht in phys/chem Eigenschaften
—> us sich in Drehung von linear polarisiertem Licht, WW mit chiralen Reagenzien und LM
Diastereomere
Konfigurationsisomere die sich nicht wie Bild und Spiegelbild verhalten
—> us phys/chem Eigenschaften
Symmetrieoperation
Art der Umorientierung
Symmetrieelemente
zur Umorientierung dazugehöriger Operator:
Symmetrieachsen
-ebenen
-zentren
Drehspiegelachsen
Punktgruppe (=Symmetrieklasse)
=vollständiger Satz an Symmetrieoperationen, die in einem Molekül durchgeführt werden können
Drehungen
Spiegelungen
Inversionen
Spiegelung und Drehung
Symmetrieoperation, Schönflies-Symbol, Symmetrieelement
Symmetrieachse Cn
Symmetrieebene
Symmetriezentrum
Drehspiegelachse
cis/trans Isomerie bei Monocyclen
—> Ringe mit gerader Anzahl an Ringatomen
—> disubst Cyclohexane
1,1: keine Chiralität (Symmetrie)
1,4: cis/trans, keine chir wegen Symmetrie
1,2/1,3: cis/trans und Chir, 4 Stereoisomere (1 transpaar 1 cispaar), bei n chiralitätszentren 2^n Isomere
optisch aktive Substanzen, Enantiomere
Verbindungen die die Schwingungsebene von polarisiertem Licht drehen können
Vorraussetzung: Chiralität
Enantiomere: drehen das Licht um denselben Betrag, aber in entgegengesetzte Richtung, im Uhrzeigersinn: rechtsdrehend (+), gegen Uhrzeigersinn: linksdrehend (-)
Zentrale Chiralität, Chiralitätszentrum
—> Verbindungen mit genau einem Chiralitätszentrum sind immer chiral
Chiralitätszentrum =Asymmetriezentrum
—> asymmetrisch subst C-Atom (4 verschiedene Liganden)
—> asymmetrische Heteroatome (N,P,S)
—> asymmetrische Zentralatome (Komplexe)
Fischer Konvention
traditionell
D = rechts (dexter)
L = links (laevus)
Anwendung: Zucker (Glycerinaldehyd), Aminosäuren (Serin)
! D und L bezeichnen Konfiguration, nicht Drehrichtung des pol Lichts (+/-)
Grundlage: Fischer-Projektion
Dreidimensionaler Tetraeder (C) wird in zweidimensionale Ebene projiziert, dann:
—> längste Kohlenstoffkette: vertikal
—> höchst oxidiertes Ende: nach oben
—> horizontale Gruppen: nach vorne (Keil)
—> senkrecht stehende Kette: weist nach hinten
Drehung der Fischer-Projektion ist nach Zuordnung von D und L nur um 180° erlaubt, nicht um 90°
Bezeichnung nach CIP
Konfigurationszuordnung der Enantiomere (R), (S)
! nicht R=D/S=L und R=+/S=-
Zuordnung der unsterschiedlichen Liganden am Chiralitätszentrum nach der Prioritäts- bzw Sequenzregel
Vorgehensweise (CIP)
Rechte-Hand-Regel
Ableitung aus der Fischer-Projektion
Variante 1:
Fischer P in keilstrich Formel umformulieren, als tetraeder betrachten
subst mit niedrigster prio nach hinten
Prio + Konfi
Variante 2:
d subst nach unten, wenn 90° Drehung müssen rechts und links vertauscht werden
Zahl mögl Stereoisomere/Enantiomerenpaare bei n Chiralitätszentren
Erythro/Threo Nomenklatur
threo: gleiche/ gleichartige Subst bei Fischer auf verschiedenen Seiten
erythro: auf gleicher Seite
Sonderfall: Meso Formen
—> Verbindung mit mehreren Chiralitätszentren
3 statt 4 Stereoisomere (2 Enantiomere R,R und S,S und 1 achirale meso Form)
Sonderfall: starres C-Gerüst
—> trotz 2 Chiralitätszentrem 1 Enantiomerenpaar
Enantiomerenüberschuss ee
—> indirektes Maß für Enantiomerenreinheit einer Verbindung
—> Gleichung:
—> Anteil eines reinen Enantiomers in einem Gemisch, übriger Anteil: Racemat der Verbindung
(ee = 0,96: 96% als reines Enantiomer, übrige 4% racemische Mischung der beiden Enantiomere)
Angabe als Überschuss (ee)
Angabe als optische Reinheit (op)
Angabe als Enantiomerenverhältnis (er)
Chirale Stickstoffverbindungen
Amine mit 3 versch Subst: schnelle Inversion (Schirmeffekt), kein Chiralitätsz, wenn Teil eines Ringsystems oder Brückenkopf dann keine Inversion möglich —> Enantiomere, Chiralitätszentrum
Quartäre Ammoniumverbindungen: 4 versch Liganden, chirale Moleküle die in 2 Enantiomere aufgetrennt werden
Chirale Phosphorverb
Phosphoratom mit 4 versch Subst
Chirale Schwefelverb
Sulfoxide, Sulfinsäureester, Sulfoniumsalze können chiral sein, keine Inversion von 3bindigem Schwefel
Axiale Chiralität: Kumulene
gerade Anzahl an DB, jeweils 2 ungleiche Subst
Axiale Chiralität: Alkylidencycloalkane
Axiale Chiralität: Spirane
jeweils 2 ungleiche Subst
Axiale Chiralität: Atropisomerie
verknüpfte Ringsysteme: Rotation der 2 Ringe so stark behindert, dass Drehung bei RT nicht möglich
Vorraussetzungen: keiner der beiden Ringe darf eine Spiegelebene besitzen, die senkrecht zur Ringebene steht
ortho-ständige Subst müssen so sperrig sein, dass die Rotationsbarriere so hoch ist, dass keine Umwandlung der Enantiomere stattfinden kann
Planare Chiralität
Chjralität resultiert aus der speziellen räumlichen Partialstruktur, die sich unter oder über einem planaren Molekülteil befindet
Cyclophane (ansa/henkel Verb): große o-SUbst am Benzol ring die das Durchschwingen des Benzolringes verhindern
trans-Cycloalkene: größere trans-Cycloalkene, Durchschwingen der Doppelbindung wird durch Polymethylenbrücke leichter —> Racemisierung ist möglich
Helikale Chiralität
Verbindungen mit helikaler Struktur
Pseudo Asymmetrie
—> Spiegelsymmetrie
—> C atom mit 4 versch Liganden, 2 strukturell äquivalent aber entgegengesetzt konfigurierte Chiralitätszentren
—> C-Atom wird mit r/s gekennzeichnet
—> Pseudo asymmetrische Moleküle sind achiral
Topizität
Cramsche Regel
Ist in einem Edukt ein Chiralitätszentrum vorhanden so kann dieses eine benschbarte prochirale Gruppe derart beeinflussen, dass bevorzugt ein bestimmtes Diastereomer gebildet wird.
Vorraussetzungen:
Chiralitätszentrum und prochirale Gruppe sind benachbart
kinetisch gesteuerte Reaktion
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