GRUNDBEGRIFFE
Erläutern Sie die Unterschiede zwischen Nahfeld und Fernfeld. Erklären Sie in diesem Zusammenhang den Unterschied zwischen Kugelwelle und ebener Welle
Nahfeld = direktes Umfeld einer Schallquelle
-> Schall ist Kugelförmig gekrümmt = Kugelwelle
-> Schallschnelle: 1/r^2
Fernfeld = weiter weg von der Schallquelle (ab ca. 1,5m)
-> Krümmung ist so gering, dass der Schall als ebene Welle dargestellt wird
-> Schallschnelle: 1/r
-> Schalldruck und Schallschnelle sind proportional und gleichphasig
Was versteht man unter dem 1/r-Gesetz?
= Schalldruck nimmt mit zunehmender Entfernung proportional zur Schallquelle ab
-> gilt nur im Fernfeld
-> Halbierung der Entfernung = Verdopplung der Amplitude (+6dB)
-> nur im Optimalfall ohne Nachhall -> normalerweise haben alle Räume Reflexionen
-> vor allem bei kleinen Abständen relevant (z.B. Kopfhörer am Trommelfell)
Was ist das sog. statistische Schallfeld?
Was ist das Schallfeld?
= beschreibt den Nachhall
-> Je halliger ein Raum ist (z.B. Kirche), desto höher der relative Schallpegel
-> Pegel ist überall gleich
-> Schallfeld = Summe aus Direktschall und überlagertem statistichem Schallfeld
-> Schallfeld stellt alle Amplituden aller Reflexionen im Raum dar:
Was versteht man unter dem Begriff Hallradius bzw. Hallabstand?
= Entfernung, bei der statistisches Schallfeld und Direktschall gleich laut sind
-> Hallradius bei Kugelwelle, Hallabstand bei ebener Welle
-> bei Aufnahmen sollte man innerhalb dieses Radius sein, um die Aufnahme möglichst frei von Hall ("trocken") zu halten
-> Summe (Schallfeld) kann nie kleiner als eine der beiden Komponenten sein
Definieren Sie die Begriffe Schalldruck und Schallschnelle.
Schalldruck
= durch Schwingungen vom Schall hervorgerufener Druck (darauf reagiert menschliches Gehör)
-> nimmt mit Entfernung zu Schallquelle ab
-> breitet sich kugelförmig aus
-> Angabe in Dezibel
Schallschnelle
= Geschwindigkeit mit der sich die Luftteilchen um ihre Ruhelage bewegen
Was bedeutet die Einheit „dB“? Wofür wird sie in der Tontechnik verwendet?
= relative Hilfseinheit, die das Verhältnis zweier Leistungs-/Energie-Größen zueinander beschreibt
-> Wird im 10er-Logarithmus angegeben (“erfasst die große Breite mit kleinen Zahlen”)
lg 1000000/1 = 60dB
lg 10/1 = 10 dB
In Tontechnik: Einheit für Schallpegel/Schalldruckpegel
-> “ein bisschen” lauter/leise ~ ±3dB
-> Orchester: zwischen pianissimo und fortissimo ~60 dB Ddynamikumfang, kann ein Lautsprecher gar nicht wiedergeben
Was versteht man unter den sog. „Kurven gleicher Lautstärke“?
= Ohr hat bei verschiedenen Frequenzen unterschiedliche Empfindlichkeit
-> bei tiefen Frequenzen muss ein Ton viel lauter sein, dass wir ihn hören oder als lästig empfinden
-> am empfindlichsten bei 3000-4000 Hz = Sprache
-> alle Frequenzen einer Kurven klingen gleich laut, obwohl sie unterschiedliche Schallpegel haben
-> bei 1000 Hz stimmen Schallpegel und Lautstärke überein
-> Einheit phon stellt menschliche Wahrnehmung von Lautstärke dar
Erklären Sie in diesem Zusammenhang die Begriffe Hörschwelle, Lästigkeitsgrenze, Schmerzgrenze.
Hörschwelle = Lautstärkepegel, ab dem das menschliche Gehör gerade noch so in der Lage ist, den Ton wahrzunehmen (2*10^-5 Pascal)
Lästigkeitsgrenze = alles darüber hinaus wird als unangenehm empfunden
Schmerzgrenze = alles darüber hinaus tut weh
-> Hammer, Amboss, Steigbügel sind wie Verstärker
-> geben bei 120dB nach
=> Grenzen sind für hohe Frequenzen generell niedriger als für tiefe, d.h. es ist schon früher hörbar, lästig und schmerzhaft
Wie verändert sich der subjektive Höreindruck einer Musikmischung, wenn Sie deutlich lauter abgehört wird?
-> kleinere Differenz der Empfindlichkeit von mittleren und tiefen Frequenzen
-> man hört mehr Bass, hört sich oft besser an
Worauf ist bei dem Vergleich von Audiosignalen unbedingt zu achten? Welche Gefahr besteht, wenn dieser Aspekt vernachlässigt wird?
-> immer erst den Schalldruckpegel gleich einstellen!
-> sonst könnte sich das lautere besser anhören, weil die Empfindlichkeit für Bässe/Tiefen steigt
-> nicht alle Signale nacheinander anhören, sondern immer 2 "gegeneinander" anhören, sonst falsche subjektive Einschätzung
Wie verhalten sich Schalldruck uns Schallschnelle zueinander … a) im Fernfeld … b) im Nahfeld ?
Fernfeld = proportional und gleichphasig
-> ebene Schallwellen
-> Schalldruck, Schallschnelle und Schalldruckgradient sind proportional zueinander
Nahfeld = nicht mehr proportional
-> Kugelwelle
-> zunehmende Phasenverschiebung zwischen Druck und Schnelle
-> Schallschnelle steigt erheblich stärker an als Druck (1/r²)
-> Schalldruck eilt Schallschnelle bis zu 90° voraus
In welchem mathematischen Zusammenhang stehen Schallgeschwindigkeit, Frequenz und Schallwellenlänge?
c = λ ⋅ f
c = Schallgeschwindigkeit
λ = Schallwellenlänge
f = Frequenz der Schallwelle
Erklären Sie den sog. Dopplereffekt.
1. Schallquelle fährt auf einen zu
-> Schallwellen werden gestaucht
-> Ton höher
2. Schallquelle fährt von einem Weg
-> Schallwellen werden gestreckt
-> Ton tiefer
=> Effekt vernachlässigbar, wenn die Schallquelle zu weit von einem weg ist
Warum wird bei Blasinstrumenten die Intonation mit abnehmender Lufttemperatur tiefer?
Schallgeschwindigkeit ist temperaturabhängig!
Luft ist kälter -> geringere Schallgeschwindigkeit (Ton bewegt sich langsamer durch das Instrument)
-> größere Wellenlänge = tiefere Frequenz => tieferer Ton
Wie groß ist die Schallgeschwindigkeit?
bei 10°C => 337,8 m/s
bei 20°C => 343,8 m/s
Wie lange braucht der Schall bei Ausbreitung in Luft für eine Strecke von 1m?
1m / Schallgeschwindigkeit ~ 3ms
-> ab 10ms beginnt Latenz zu stören
Was versteht man unter einem „Kammfiltereffekt“? Nennen Sie drei mögliche Ursachen.
= Überlagerung desselben Signals mit geringem zeitlichen Abstand zwischen den Schallwellen
-> Verfälschung, Einfärbung
-> Ursache kann sowohl akustisch als auch elektronischer Natur sein:
Reflexion im Raum/an Gegenständen
Verschiedene Mikrofonstandorte
verzögerte Signalverarbeitung
Interferenz
-> Signale heben sich gegenseitig an oder heben sich gegenseitig auf (konstruktive/destruktive Interferenz)
-> konstruktive Interferenz bei gleicher Phase: Amplitudenverdopplung (+6 dB)
-> destruktive interferenz bei gegensätzlicher Phase: Auslöschung
MISCHPULTE
Wofür werden Mischpulte in der Tontechnik benötigt?
Nennen Sie Vor- und Nachteile gegenüber einer Digitalen Audioworkstation (DAW)?
Nutzung
= alle Geräte laufen beim Mischpult zusammen
-> Zusammenmischen und verwalten verschiedener Spuren:
-> Lautstärke anpassen, Klanggestaltung
-> Aufnahmesektion und Monitorsektion
z.B Beschallung von Konzerten, Aufnahme im Studio (U-Musik Unterhaltungsmusik mit monitoring, E-Musik = Klassik ohne monitoring), Sendepult (Rundfunk)
Vorteile:
-> Aufnahme- und Monitorsektion getrennt
-> Übersichtlich
-> nichts muss mit Maus angeklickt werden o.ä.
-> Bedienung zu zweit einfach möglich, mehrere Dinge können gleichzeitig geändert werden
Nachteile:
-> Teurer
-> Größere Bauform
-> bei Mischpult können durch Doppelbelegung von Kanälen Fehler entstehen
Worin bestehen die Vorteile von Mehrspuraufnahmen gegenüber 2-Spur-Stereoaufnahmen?
Gibt es auch Nachteile?
Mehrspuraufnahme = jedes Mikro hat eigene Spur
-> mehrere Arbeitsabschnitte (Aufnahme, Edit, Abmischung)
-> Playbacks, Overdubs etc. möglich
+ man kann Spuren wieder löschen/ändern/gestalten
+ Konzentration auf musikalisch Aspekte beim Aufnehmen und auf klangliche Aspekte beim Abmischen
+ unabhängige Aufnahme (zeitlich & örtlich)
- jedes Zusammenmischen passiert analog
- bei 2-Spur-Stereo: ein/wenige Mikros für alles
Was versteht man unter sog. „Overdubs“?
= etwas zusätzlich zu etwas Bestehendem aufnehmen
-> zusätzliche Stimmen, Spuren etc.
-> bsp. “Song around the world”
Was versteht man unter sog. „Pilotspuren“?
= Backing-Tracks für Playback
Beschreiben Sie kurz die einzelnen Stationen im Signalfluss bei analogen Mischpulten.
Vorverstärker --> Insert --> Filter --> AUX-Wege --> Panorama --> Fader --> Solo/Mute
Eingangskanäle: viele, gleich aufgebaute Kanäle
-> einzelne Einstellungen/Regler für jeden Kanal, Panning und Routing der einzelnen Kanäle auf die Subgruppen
Master-Sektion: In der alle Eingänge gemischt werden, z.B. aus 16 werden 6 am Ausgang
-> Main Fader, Subgruppen Fader, Routing der Subgruppen zum Hauptmix
Monitoring-Sektion: Abhören von etwas anderem, als aufgenommen wird
-> Quelle für die Abhöre/Monitoring, Abhörlautstärke, Umschaltung After Fader Listening (Solo in Place) oder Pre Fader Listening, Aussteuerungsanzeige
Sends und Returns für FX:
-> Aux Send Master, Solo für Aux Master, Aux Returns, Solo für Aux Returns
Welche Funktion hat die Patchbay bzw. Routingmatrix?
Patchbay (extern): alle Ein- & Ausgänge der Geräte im Studio
-> ermöglichen eine einfache Änderung des Signalflusses, ohne dass Kabel physisch abgezogen und neu angeschlossen werden müssen
Routingmatrix (intern): Verwaltung der vielen Geräte
-> zentral z.B. wenn verschiedene Aufnahmeräume, wird benötigt, wenn man Aufnahmefluss ändern will
▪ Instrument auf andere Spur/Kanal legen
▪ Schlagzeug Einzeltrommeln zusammenfassen
Welchen Vorteil haben symmetrische Leitungen gegenüber unsymmetrischen? Erklären Sie das Funktionsprinzip.
symmetrische Leitungen verringern Störsignale
- 3 Leitungen: Masse, "heiß", “kalt"
-> XLR (Screen, Line, Return)
- Heiß und Kalt sind Phasenverdreht (um 180°, gegenläufig)
- Bei Verrechnung wird 3 umgedreht
-> Störungen löschen sich aus
-> Übertragung in langer symmetrischer Leitung ist störfrei möglich
Was versteht man unter einem „Arbeitspunkt“?
= optimale Position der Fader und Regler für einen reibungslosen und effizienten Mischprozess
-> so laut wie möglich, ohne dass Signal clippt
= lauteste Passagen < 0dB
Wofür dient der Phasenschalter im Mikrofonvorverstärker? Nennen Sie verschiedene Anwendungsbeispiele.
Verwendung von zwei und mehr Mikrofonen für 1 Instrument:
-> man hat mehrere Spuren, dreht man nur bei manchen Spuren die Phase um, löschen sich exakt identische Geräusche aus
-> wird ansonsten auch genutzt, um den Klang zu verändern (Spur alleine hört sich nicht anders an, aber im Zusammenspiel mit anderen Spuren)
Beispiele:
-> Chor: Man kann bei Chor die Hintergrundmusik mit abspielen lassen und 4 Spuren aufnehmen -> nur bei 2 die Phase umdrehen -> Hintergrundmusik löscht sich aus, man hört nur Chor
-> Schlagzeug und Resonanzfell bei Trommeln: anderer Klang, wenn man 2 Mikros hat und bei einem die Phase umdreht
Worin besteht der Unterschied zwischen graphischen und parametrischen Equalizern?
Grafischer EQ:
• Schieberegler für einzelne festgelegte Frequenzbänder (senkrecht nebeneinander angeordnet)
• meist mit ± 12 oder ± 15 dB Regelbereich
• linearer Frequenzgang bei gleicher Einstellung benachbarter Filter
• alle Filter haben gleiche relative Bandbreite
Parametrischer EQ:
• alle Parameter unabhängig von einander einstellbar
• festgelegte Anzahl von überlappenden Frequenzbändern (häufig 2 Shelving + 2 Peak)
• sehr flexibel durch freie Einstellung aller Parameter (Frequenz, Güte, Pegel)
Welcher Equalizer wird üblicherweise in einem Mischpult verwendet und warum?
Graphischer EQ
-> Einmessen einfacher
-> Audiowerte ungenau/schlechter
-> besitzt festgelegte Frequenzbereiche in Terz/Oktavabständen (nur ganze Festgelegte Bereiche kann man verändern)
Parametrisch
-> genauer
-> höhere Flexibilität
-> bessere Integrierbarkeit
-> wird häufiger verwendet
Welche Werte lassen sich üblicherweise bei einem parametrischen Equalizer verändern?
-> Frequenz, Güte, Pegel ?
Nennen Sie Funktionsweise und Anwendungsbeispiele für AUX-Wege.
Erklären Sie in diesem Zusammenhang den Unterschied zwischen PRE-Fader und POST-Fader.
= Abzweigstellen, an denen man an einem Kanal etwas rausziehen kann, ohne das am Fader etwas verändert wird
-> verlustfrei
-> unabhängige, unterschiedliche Mischungen aus dem Pult rausgeben z.B. Monitormischung
-> Ansteuern von externen Effekten (z.B. Hall)
-> Auskopplung des Kanalsignals auf zusätzliche Summenschiene (z.B. AUX-Master)
PRE-Fader = greift Signal vor Fader ab
-> An Lautstärke ändert sich nichts, wenn Regler betätigt wird
-> fertige Mischung wird nicht die ganze Zeit verändert
z.B. für Sänger aufs Ohr, Monitormischungen
POST-Fader = greift erst nach Fader ab
-> mit Fader verstellbar
z.B: Hall
-> damit Verhältnis weiterhin stimmt (Hall wird mit Lautstärke angepasst) -> relativ zum Fader
Was versteht man im Zusammenhang mit Mischpulten unter einem „Insert“?
Worin bestehen die Unterschiede zu einem AUX-Weg?
= Einschleifpunkt
-> in einen Kanal wird ein Effekt eingefügt, der eigentlich gar nicht im Mischpult vorhanden ist
-> z.B. externe Effekte wie Limiter, Vocoder, Plug-ins
-> Mischpult wird "erweitert" (Auftrennung und Einfügung)
Gegensatz zu AUX-Weg:
-> Insert bezieht sich nur auf einen Kanal
-> Insert nimmt 100% des Signals, nicht steuerbar
-> Insert hat nur eine Quelle, AUX mehrere
-> Signal wird nicht verlustfrei umgewandelt
Welche Funktion hat das Panoramapotentiometer (Panpot) in einem Mischpult?
= Lautstärkeverteilung eines Signals auf 2 Kanäle
-> links (L) und rechts (R)
An welcher Stelle befindet sich schaltungstechnisch das Panpot?
Welche Auswirkungen hat das?
= nach dem Fader
Auswirkung
-> Fader müsste sonst 2 Signale gleichzeitig bearbeiten
-> Fader verarbeitet die Signale unterschiedlich schnell
-> Signal im Fader würde zu einem Kammfiltereffekt führen
Beschreiben Sie die drei unterschiedlichen Modi der SOLO-Funktion.
Pre-Fader-Listening (PFL) = Signal wird vor Fader abgegriffen
-> Man hört Signal als ob Fader auf 0 stehen würde
-> Mono
-> Kurz vor Auftritt, um zu checken ob alles geht oder in Livesendung, wenn neue Person reinkommt und man Sound überprüft
-> Schlagzeug HiHat Check vor Übersprechen
After-Fader-Listening (AFL) = Signal wird nach Fader abgegriffen
-> Mit PAN und Fader
-> Normalfall
Solo-In-Place = generelle Stummschaltung aller anderen Kanäle
-> in Beschallung nicht zu raten, aber bei Hall Return
-> wenn man z.B. nur Gesang mit Hall hören möchte (bei AFL wäre noch Hall von Klavier etc. mit dabei)
-> Standard bei DAW zuhause (man möchte nur einen einzigen Kanal hören)
Nennen Sie praktische Anwendungsbeispiele für die Bildung von „Subgruppen“.
Worin besteht der Unterschied zu einem sog. „VCA“?
= Zusammenfassung von Kanälen (z.B. damit ganzes Schlagzeug auf einmal lauter wird)
-> Arbeitserleichterung
-> Subgruppenausgänge direkt in DAW-Eingänge
Unterschied zu VCA:
-> durch VCA läuft kein Signal, denn VCA ist spannungsgesteuerter Verstärker
-> gut um z.B. etwas ein bisschen lauter/leiser auf Kopfhörer zu machen, schlecht für Gruppenzusammenführung
Welche Funktion hat das Summenmodul?
Wofür sollte der Summenfader(Masterfader) in einem Tonstudio NICHT verwendet werden?
= Zusammenführung aller Signale zu einem Stereosignal (Masterfader)
-> Stereosumme: 2 separate Spuren
-> Gesamtlautstärke ändern = Ein-/Ausfaden der Gesamtmischung
-> im Studio: Masterfader mit dem Gerät verbunden, was die Gesamtmischung aufzeichnet
-> in Beschallung: Masterfader mit den Endstufen der Beschallungsanlagen verbunden
-> nicht nutzen, um Abhörlautstärke zu verändern -> Headroom finden
Welche Funktionen hat das Monitormodul?
= Auswahl des Abhörpunktes, unabhängig von Mischpultausgang (Stereomischung)
-> Externe Zuspielgeräte (CD, DVD, DAT) -> was ich hören will
-> Hinterbandkontrolle
-> AUX-Master
-> Kontrolle der Abhörlautstärke
-> DIM (leiser/lauter, springt danach wieder auf Normalwert)
-> Talkback
-> Aussteuerungsinstrumente zeigen stets das abgehörte Signal an, unabhängig von Abhörlautstärk
Welche zusätzlichen Eigenschaften benötigt ein mehrspurfähiges Mischpult gegenüber einem Live-Stereopult?
-> muss gleichzeitig jedes Signal auf jeweils eigene Spuren aufnehmen können
-> umfangreichere technische Anforderung als ein Live-Stereopult
-> braucht Routingmatrix für Spurzuweisung in jedem Eingangssignal (daran unterscheidet man die beiden auch)
-> Option: Direct Out (rohes Signal direkt am Eingang abgreifen)
-> Mischpult mit 2 unabhängigen Sektionen (Aufnahme/Monitor)
-> Stereomischpult: Aufnahme ist endgültige Mischung, Stereomischung kann nicht noch einmal verändert werden
Beschreiben Sie die Funktionsweise eines Split-Mischpultes. Nennen Sie Vor- und Nachteile.
Aufnahmesektion (links)
-> Eingangsmodul (wie bei Stereopult) mit zusätzlicher Spuranwahl (Routingmatrix)
-> Ausgang des Recordingkanals (Direct out), bestimmt Aufnahmepegel der Mehrspurmaschine
Monitorsektion (Rechts)
-> Unabhängiger Abhörmix auf zweiter Ebene (=Monitormix)
-> Quelle für Monitormix standardmäßig DAW/MDR
-> Mix entspricht Stereoaufnahme
-> jeder Kanal kann alles (Rec/Mix) und besitzt Routingmatrix --> flexibel
-> man kann die 24 Recording- und 24 Monitorkanäle auch anders aufteilen (z.B. 12/36)
-> übersichtlich, besonders während Aufnahme
-> bequeme Bedienung zu zweit, Rollenverteilung möglich (Aufnahme und Abhörmix)
-> Aufpassen vor Doppelbelegung von Kanälen
Lösung: Split direkt hinter Mikrofonverstärker
-> Platzproblem (groß)
Beschreiben Sie die besonderen Anforderungen eines Mischpultes für eine Beschallung.
-> hohe Übersteuerungsfestigkeit (Headroom)
-> hohe Betriebssicherheit (z.B. redundante Bauteile)
-> viele Ausspielwege (AUX-sends) für verschiedene Monitormischungen
-> individuelle Vorhörmöglichkeiten
-> Insert-Möglichkeiten (Einschleifpunkte) für externe Effektgeräte
-> Übersichtlichkeit
-> schneller Zugriff auf einzelne Parameter
-> Anwählbarkeit verschiedener Abhörpunkte
MIKROFONE
Erläutern Sie die zwei Grundprinzipien bei der Beschreibung von Mikrofonen. Differenzieren Sie innerhalb der einzelnen Sparten.
Empfängerprinzip = wie wird Membran ins Schwingen gebracht?
-> Umsetzung akustische Schwingung in mechanische Schwingung
1. Druckempfänger (ungerichtet --> Kugel)
2. Druckgradientenempfänger (gerichtet -> Niere, Acht, etc.)
-> bestimmt Richtcharakteristik (Schalleinfallswinkel) und Frequenzgang
Wandlerprinzip = wie wird mechanische Bewegung in eine Spannungsschwankung umgesetzt?
1. Aktive Wandler
2. Passive Wandler
-> Elongationswandler (Auslenkung der Membran)
-> Geschwindigkeitswandler (Geschwindigkeit der Membran)
Beispiel: Tauchspulmikro, Bändchenmikro (dynamische Mikrofone)
-> bestimmt Frequenzgang und Impulsverhalten
Erklären Sie die Begriffe „aktiv“ und „passiv“ im Zusammenhang mit Mikrofonen.
Aktiv = Veränderung einer zugeführten elektrischen Energie (Phantomspeisung)
-> z.B. Kondensatormikrofon
Passiv = ohne zugeführte elektrische Wirkleistung
-> z.B dynamisch (Dauermagnet), piezoelektrisch, Elektret (Elektrofolie)
Was versteht man unter einer Richtcharakteristik?
Übertragungseigenschaften eines Mikrofons, abhängig vom Schalleinfallswinkel
-> aus welcher Richtung nimmt das Mikrofon die Schallereignisse auf?
-> Kugel, Niere, Superniere, Acht, etc.
Beispiel Niere im Polardiagramm
Erklären Sie den grundlegenden Unterschied zwischen Druckempfängern und Druckgradientenempfängern.
Beim Druckempfänger wird die Membranauslenkung durch den Luftdruck verursacht.
-> ähnlich wie das Ohr aufgebaut: nach hinten geschlossenes Gehäuse mit einer Kapillare zum Druckausgleich, Schalldruck erreicht die Membran nur von der Vorderseite
-> Druckempfänger sind ungerichtet: nach allen Seiten gleiche Empfindlichkeit der Druckempfängerkapsel = Kugelcharakteristik (bis 1 kHz ideal)
-> bei hohen Frequenzen von rückwärts auftretendem Schall kommt es zu gewissen Abschattungen, da das Mikrofongehäuse für kurze Wellenlängen ein Hindernis darstellt = Schallschatten
Beim Druckgradientenempfänger wird die Membranauslenkung durch den Druckgradienten (Druckunterschied) verursacht
-> Gehäuse ist zu beiden Seiten geöffnet (Dipol) bzw. frei aufgehängte Membran, die sowohl nach hinten als auch nach vorne schwingen kann
-> Druckgradientenempfänger sind richtungsabhängig: Je nachdem, aus welcher Richtung der Schall auf die Kapsel trifft, fallen die Druckunterschiede größer oder kleiner aus, zur Seite kaum empfindlich, da sich Schwingungen nach vorne und hinten “auslöschen” = Richtcharakteristik Acht
-> Halboffene Druckgradientenempfänger -> Druckgradientenkapsel ist modifiziert, indem man auf der Membranrückseite eine halboffene Konstruktion anbringt. Diese Konstruktion stellt für den Schall einen zusätzlichen "Umweg" dar. Mit der Weglänge ändert sich auch die Laufzeit -> “akustische Laufzeitglieder” genannt = Richtcharakteristik Niere
Beschreiben Sie die Funktionsweise eines Kondensatormikrofons.
= basiert auf Kapazitätsänderungen eines Kondensators
-> Die Mikrofonmembran funktioniert selber als Elektrode eines Plattenkondensators (muss sie leitfähig sein -> hauchdünne Metallfolie oder metall- bedampften Kunststofffolie).
-> Als Gegenelektrode kommt eine massive, durchlöcherte Metallplatte zum Einsatz.
-> Elektrode (Membran) und Gegenelektrode (Metallplatte) bilden zusammen die Mikrofonkapsel, die als geschlossener Druckempfänger oder als offener Druckgradientenempfänger konstruiert werden kann.
-> der Abstand zwischen den beiden Elektroden beträgt lediglich wenige Hundertstel Millimeter, die Elektroden-Membran bewegt sich lediglich um einige Zehntausendstel Millimeter -> reicht dennoch für eine Kapazitätsänderung
-> kann noch nicht als Audiosignal verwendet werden, muss zuerst in eine Ausgangsspannung transformiert und an den Mikrofonverstärker angepasst werden, der sie verarbeiten soll.
Wozu benötigt man eine „Phantomspeisung“?
Um welchen Spannungswert handelt es sich hierbei im Normalfall?
Ein Kondensatormikrofon hat einen aktiven Schaltkreis
-> benötigt eine Versorgungsspannung, für die Kapselvorspannung und zum Betrieb des Verstärkers
-> kann über eine eingebaute Batterie oder über eine separate Leitung zugeführt werden, aber wenig praktikabel. Bei symmetrischer Mikrofonleitung gleichzeitige Versorgung des Mikrofons mit Gleichspannung.
-> heute gebräuchliche Speiseart: Phantomspeisung P48 mit Spannung von +48V auf beiden Adern bezogen auf die Masse.
-> Wechselstrom-Audiosignal wird durch die Phantomspeisung nicht beeinträchtigt
Beschreiben Sie das Funktionsprinzip eines piezoelektrischen Mikrofon. Nennen Sie Vor- und Nachteile.
Wo werden sie bevorzugt eingesetzt?
-> Membran folgt Druckschwankungen in der Luft (Schall)
-> Membran ist Mechanisch mit piezoelektrischem Element gekoppelt
-> Element wird durch Druckschwankungen minimal verform
-> Spannungsschwankungen durch Piezoelektrischen Effekt
- Spannungsschwankungen werden zum Verstärker übertragen
=> Werden eigentlich nicht mehr eingesetzt, da sie keine allzu gute Qualität zulassen und stark temperaturabhängig sind
Wenn, dann spezielle Aufgaben:
-> als Vibrationssensor, unter Wasser etc.
-> Wandlung von Tonsignalen in Steuerimpulse
= Tonabnehmer, da bessere Übertragung
Was versteht man unter dem „piezoelektrischen Effekt“?
= Phänomen, dass bestimmte Materialien eine elektrische Ladung erzeugen, wenn sie mechanisch verformt werden.
-> Umgekehrt können diese Materialien auch mechanisch verformt werden, wenn eine elektrische Spannung an sie angelegt wird
-> Funktioniert durch Asymmetrische Anordnung von Ionen im Kristallgitter des Materials = Dipole
-> Dipole werden bei Druck/Zug ausgerichtet und erzeugen elektr. Ladung
Beschreiben Sie die Funktionsweise eines Tauchspulmikrofons.
-> mechanisch-elektrische Wandlung erfolgt bei elektrodynamischen Mikrofonen durch einen elektrischen Leiter, welcher in der Membran integriert oder mit dieser verbunden ist. Dieser Leiter bewegt sich mit der Membran im Luftspalt eines Magneten und es kommt zur Induktion.
=> Tauchspulenmikrofon
Nennen Sie die Nachteile bei Tauchspulmikrofonen.
-> gewisse Trägheit, da Membran größer und schwerer ist = schlechteres Impulsverhalten
-> nicht linearer Frequenzgang, Korrekturen müssen vorgenommen werden
-> unempfindlicher für hohe Frequenzen
-> Anfällig für magnetische Wechselfelder, Erschütterung und Wind
Warum hat ein Druckempfänger bei sehr hohen Frequenzen nicht mehr die ideale Richtcharakteristik einer Kugel?
Es kommt zu Abschattung von hinten
-> Schall wird nur dann um ein Hindernis gebeugt, wenn die Schallwellenlänge groß ist, im Verhältnis zur Hindernisgröße
-> Druckstau von vorne, Schall wird reflektiert (+6dB)
-> Interferenzen: von der Seite, schräg ankommende Schallwellen treffen mit unterschiedlicher Phasenlage die Membran auf -> heben sich teilweise auf
Erklären Sie das Funktionsprinzip eines Druckgradientenempfängers.
Welche Auswirkungen hat dieses Prinzip auf den Frequenzgang?
= Kapsel ist vorne und hinten offen, Druckunterschied vor und hinter dem Mikrofon verursacht die Auslenkung der Membran
-> Zeitversatz (Schall von vorne und von hinten) führt zu Phasenversatz
-> bei λ/2 (180°) Druckgradient Δp am größten -> größte Membranauslenkung
-> bei geringen Frequenzen ist Phasenversatz klein -> geringe Auslenkung
-> Auslenkung nimmt immer mehr zu, bis Übergangsfrequenz erreicht ist
-> Für tiefe Frequenzen wenig Pegel, nimmt immer weiter zu -> kein ebener Frequenzgang
-> von Natur aus nichtlinearer Frequenzgang
Erläutern Sie die Problematik beim Frequenzgang von Druckgradientenmikrofonen.
Mit welchen Mitteln kann ein ebener Frequenzgang erreicht werden?
= arbeiten mit Phasenversatz (Unterschied zwischen Druck an Vor- und Rückseite der Membran)
-> max. phasenbedingte Membranauslenkung, wenn die Wegdifferenz einer halben Wellenlänge entspricht
-> nach Erreichen des ersten Maximums bei höher werdenen Frequenzen kann ein Kammfiltereffekt entstehen, da die gesamte Welle in den Zeitraum zwischen Vorder- und Rückseite der Membran passt
-> kein großer Unterschied zwischen Vor- und Rückseite der Membran bei tiefen Frequenzen = langen Wellenlängen
Lösung: Man wirkt dem mit Entzerrungen entgegen, stimmt Eigenresonanzen ab Nahbesprechungseffekt auf 1,5m hebt tiefe Frequenzen an
-> bei 1,5m nicht so extrem wie bei <0,5m
-> (fast) ebener Frequenzgang (für alle Frequenzen gleicher Lautstärke)
Was versteht man unter einem Polardiagramm?
Wie ist der Zusammenhang mit Richtcharakteristik und Frequenzgang?
Polardiagramm zeigt die Richtcharakteristik
-> beschreibt die richtungsabhängige Lautstärke in Abhängigkeit von der Frequenz
0° = Haupteinsprechrichtung des Mikrofons.
-> Eine Linie entspricht einer bestimmten, anzugebenden Frequenz (Frequenzgang muss bekannt sein)
-> Je näher die Linie bei einem bestimmten Winkel dem Kreismittelpunkt ist, umso gedämpfter ist das Mikrofonsignal unter diesem Winkel relativ zu 0°
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Freifeld- und Diffusfeldentzerrung.
Bei welchem Mikrofontyp macht er sich am stärksten bemerkbar? Nennen Sie Gründe.
Freifeld = Schall nur von vorne (0°) auf Membran
Diffusfeld = Schall aus allen Richtungen gleich stark auf Membran
Freifeldentzerrung
-> Schall trifft lediglich von vorne ein, Frequenzgang ist bei 0dB perfekt
-> dafür fehlt es freifeldendzerrten Mikrofonen an Höhen
-> macht Sinn draußen, in reflexionsarmen Räumen
Diffusfeldentzerrung
-> bei 0° (Freifeld) Anhebung bei den Höhen, dadurch Abfall an den Seiten nicht so extrem
-> im Diffusfeld (von allen Seiten) ein linearer Frequenzgang
-> im Mittel alles bei 0dB
=> sinnvoll in Räumen mit viel Hall (z.B. Kirche), da außerhalb des Hallradius (Direktschall>Diffusschall), wissenswert wenn Ausrichtung eine Rolle spielt
Mit welchen Maßnahmen wird der Frequenzgang begradigt?
-> Entzerrungen: EQ zum begradigen
-> Tief abstimmen: Resonanzfrequenzen im System werden nach unten verschoben
-> Membran träger machen
-> Nahbesprechungseffekt (1,5m Abstand; siehe 12. Lösung)
Erklären Sie den „Nahbesprechungseffekt“. Wie macht er sich klanglich bemerkbar?
= je näher ein Mikrofon an die Schallquelle heranrückt, desto stärker werden die tiefen Frequenzen angehoben
=> Tritt nur bei Druckgradientenempfängern (also gerichteten Mikrofonen) auf
-> Nahfeld von tiefen Frequenzen ist viel größer als von hohen (etwa 10 Wellenlängen)
-> setzt bei tiefen Frequenzen viel schneller ein
-> Wegunterschied der Laufzeitglieder ist bei Nahfeld größer (siehe Bild) = stärkere Druckunterschiede
= Anhebung der tiefen Frequenzen, je näher die Schallquelle am Mikrofon ist!
-> einsetzende Tiefenanhebung bei Abstand λ, in der Praxis aber nur relevant bei Abstand < 0.5 m
-> wird bei seitlichem Schalleinfall immer schwächer
-> proportionales Verhältnis zwischen Schnelle und Druckgradient
Druckgradient effektiv 1/r2 im Nahfeld, wenn Abstand < λ
Nennen Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen einer „Niere“, einer „Superniere“ und einer „Acht“.
Welches der drei Mikrofone hat den stärksten Nahbesprechungseffekt?
Kugel: -> bei reinen Druckempfängern
= gar kein Nahbesprechungseffekt
Acht: Mikrofon nimmt viel Schall von vorne und von hinten auf, seitlicher Einfall wird ausgelöscht
= bei reinen Druckgradientenempfängern
-> stärkster Nahbesprechungseffekt
Niere: = zu gleichen Teilen zusammengesetzte Mischung aus einer Kugel und einer Acht verstanden
-> nehmen vorrangig Schall von vorne auf und blenden Töne von hinten aus
-> seitliche Schallwellen werden von vorne nach hinten zunehmend abgeschwächt aufgezeichnet
-> mittlerer Nahbesprechungseffekt
Superniere = ähnlich wie Acht, dämpft aber Schall von hinten stark ab
-> stärkerer Nahbesprechungseffekt als Niere
Erklären Sie die Funktionsweise von Doppelkapselsystems. Worin besteht der Unterschied zu einer „echten“ Kugel?
= 2 Nieren werden überlagert
-> ähnliche Richtcharakteristik wie bei einer Kugel erreicht, allerdings keine “echte” Kugel
- Empfängerprinzip ändert sich nicht! -> immer noch Druckgradientenempfänger
=> Nahbesprechungseffekt bleibt erhalten
Erklären Sie die Funktionsweise eines Richtmikrofons? Beschreiben Sie die Vor- und Nachteile des Richtrohres.
= Druckgradientenempfängerbasis, an deren Vorderseite zusätzlich ein Rohr mit seitlichen Öffnungen (Bohrungen oder Schlitzen) angebracht wird -> kaskadierte Laufzeitglieder.
-> Schall von vorne geht rein, Schall von den Seiten interferiert und wird “ausgelöscht”
-> Rohr wird nach seiner Funktionsweise Interferenzrohr, nach seiner Wirkungsweise Richtrohr genannt. = Richtrohrmikrofon
-> oberhalb von 1 kHz Keule, unterhalb von 1 kHz Niere/Superniere/Hyperniere
Vorteil = sehr gerichtet, wirklich nur das aufgenommen, was man will
Nachteil = kleine Winkelabweichung bedeutet schon Pegelverlust
Nennen Sie Vor- und Nachteile von Großmembranmikrofonen.
= Große Membran nimmt viel Energie aus dem Raum auf
-> hohe Empfindlichkeit
-> wenig Vorverstärkung notwendig
-> Rauschabstand besser (optisch schön)
-> “warmer, voller Klang”, beliebt in U-Musik
-> Richtcharakteristik ist nicht so gut (durch große Membran: Interferenzen, Druckstau, Abschattung kommen früher rein)
-> Frequenzgang objektiv gesehen nicht so gut -> färbt stärker (aber Färbung kann ja auch passen)
-> Schallquellen von der Seite sehr laut
-> schlechtere Pegelfestigkeit
Beschreiben Sie das Impulsverhalten von Kondensatormikrofonen und Tauchspulmikrofonen.
Sind klangliche Unterschiede hörbar?
Kondensatormikrofon
kleine Membran, die mit kleinen Unterschieden arbeitet
-> schnelleres Impulsverhalten = bessere Impulstreue
Tauchspulenmikrofon
Schallwellen müssen Masse der Membran und Spule bewegen
-> trägeres Impulsverhalten = schlechtere Impulstreue
=> Klang bei besserem Impulsverhalten ist detailreicher und realitätsnaher, da Mikrofon auf schnelle Wechsel der Signale gut reagiert (z.B. Snare)
Nennen Sie die Besonderheiten von Röhrenmikrofonen. Welche Problematik soll damit umgangen werden?
Verstärker des Mikrofons ist nicht wie sonst Transistor, sondern Elektronenröhre
-> “Röhre” bewirkt Klangeinfärbung (kann harmonische Obertöne hinzufügen)
-> hoher Eingangswiderstand
-> hohe Versorgungsspannung mit häufig externem Netzteil (häufig > 48V)
-> temperaturabhängig, Arbeitstemperatur ist erst nach einigen Minuten erreicht
Wozu dient die Hochfrequenzschaltung bei Kondensatormikrofonen? Welche Problematik soll damit umgangen werden?
Kondensatormikrofone benötigen eine konstante Spannungsversorgung, um den Kondensator in einem aufgeladenen Zustand zu halten = Phantomspeisung von 48 Volt verwendet.
-> Die Hochfrequenzschaltung wird in Kondensatormikrofonen eingesetzt, um die Audiosignale zu trennen und das Hochfrequenzsignal (HF) zu eliminieren, das durch die Phantomspeisung verursacht wird
-> HF-Signal könnte in das Audiosignal einkoppeln und unerwünschte Störungen, Rauschen oder Interferenzen verursachen.
-> Die Elektretfolie im Kondensatormikrofon muss über einen längeren Zeitraum vorgespannt werden, um eine konstante Ladung aufrechtzuerhalten. Die Hochfrequenzschaltung hilft sicherzustellen, dass diese Vorspannung konstant bleibt, ohne das Audiosignal zu beeinträchtigen.
Beschreiben Sie die Besonderheiten von Grenzflächenmikrofonen. Nennen Sie Einsatzmöglichkeiten.
PZM (Pressure Zone Microphone) = Kondensator-Druckempfänger, der bündig in schallharter Platte eingelassen ist
-> stets Schalldruck-Maximum durch Druckstau (+6dB). Je höher die angekoppelte Fläche, desto tiefer die Frequenz ab der Druckstau entsteht
-> keine Richtwirkung = Halbkugel + Freifeld- und Diffusfeld-Frequenzgang sind gleich
-> Verwendung vor allem bei Business Konferenzen in großen Sälen -> Hall hat keine Chance
Druckstau:
Welche Probleme können auftreten, wenn Mikrofone direktem Wind ausgesetzt sind?
Nennen Sie verschiedene Windschutztypen.
-> störende Windgeräusche, die teilweise das eigentliche Signal maskieren
-> Gleichspannungsanteile (Offset-Spannung)
Windschutztypen
-> Schaumstoffwindschutz
-> Korbschutz
-> Fellschutz
Nennen Sie die Vor- und Nachteile eines Windkorbes.
-> Schutz vor Störgeräuschen
-> Signal ist in deutlich besserem Zustand als ohne (bei Wind)
-> Verhindert Gleichspannungsanteile im Signal
-> Manchmal auch leicht als Popschutz
-> Verlust in den Höhen
-> groß, schwerer
-> Feindynamik verschlechtert sich (leicht)
-> Richtcharakteristik des Mikros kann sich verändern
-> je nach Schutz kann Mikrofon nicht mehr so gut bedient werden weil Teile verdeckt werden
-> Kosten
Welcher Empfängertyp ist am unempfindlichsten gegen Windeinflüsse und warum?
Druckempfänger (ungerichtete Mikrofone) prinzipiell unempfindlicher
-> weil nicht abhängig von den sich verändernden Druckunterschieden vor- und hinter sich?
-> je gerichteter das Mikrofon, desto empfindlicher, Richtrohre auch sehr empfindlich
-> Kondensatormikrofone sehr empfindlich, weil Membran so leicht
Erläutern Sie die Wirkungsweise eines Schaumstoffwindschutzes.
-> bremst Wind ab, dämpft den Druck auf die Kapsel
-> absorbiert das Rauschen vom Wind
-> bei Druckempfängern reicht das meistens schon aus
Wo sollte ein Poppschutz bei Sprach- und Gesangsaufnahmen positioniert werden und warum?
-> 5-20cm vom Mikro entfernt am Mikro selbst, Sprecher sollte den Popschutz während der gesamten Aufnahme nicht berühren
-> beste Dämpfung der Plosivlaute ohne komplett Klang abzudämpfen und die Richtung zu verändern
-> nicht zu nah
Was versteht man unter einem „geräuschkompensierten“ Mikrofon?
= Mikrofon, das automatisch Störgeräusche (z.B. Wind) herausfiltert
-> extreme Nahbesprechung
-> brauchbarer Frequenzgang bei 2-4cm
-> Pegelabfall von 6 dB / Oktave schon bei 1000 Hz
-> gute Sprachübertragung aus Umgebung mit hohem Störpegel
-> häufig leichte Anhebung bei 1 ... 3 kHz für bessere
Sprachverständlichkeit
REGELVERSTÄRKER
Erläutern Sie den Begriff „Regelverstärker“. Welche Studiogeräte fallen in diese Kategorie?
-> ein Regelverstärker verändert das Ausgangssignal in Abhängigkeit vom Eingangssignal
Beispiele: Kompressor, Limiter, Gate, Expander
Zwei Gruppen:
-> Dynamik verkleinern (Kompressor, Limiter)
-> Dynamik vergrößern (Gate, Expander)
Nennen Sie Gründe, die den Einsatz von Regelverstärkern notwendig machen.
Kompressor:
-> verhindern von Übersteuerung (Gleichmäßigkeit des Signals)
Kompressor/Expander:
-> Dynamik reduzieren/ausweiten (Verständlichkeit, Durchsetzungsfähigkeit)
-> Mastering
-> einfache Anwendung
-> automatisiert (nicht manuell)
-> Steigerung der Gesamtlautstärke
-> Klanggestaltung, Sounddesign
Noise Gate: Störgeräusche entfernen
Beschreiben Sie die Grundparameter eines Kompressors und ihre Auswirkungen.
Treshhold: Schwellenwert, ab dem reduziert wird (Soft-Knee)
Gain: Lineare Anpassung der Gesamtlautstärke
Ratio: Stärke der Kompression in Abhängigkeit der Eingangslautstärke = Verhältnis zwischen Eingang und Ausgang
Attack: Ansprechzeit, die es dauert, bis von Ratio 1:1 auf eingestellte Ratio überblendet wird (Soft-Knee)
-> bei höherer Zeit gehen zB mehr Transienten durch
Release: Rücklaufzeit, die es dauert, von der eingestellten Ratio wieder auf 1:1 zu kommen
Eingangssignal auf x-Achse, Ausgang auf y-Achse
Worin besteht der wesentliche Unterschied zwischen einem Kompressor und einem Limiter?
Kompressor = "Glättung" des Signals
-> bei Kompressor wird nur bestimmt wie viel weniger laut das Signal werden soll
-> dämpft nur den Anstieg überhalb des Schwellenwerts ab
-> wenn man die Ratio sehr hoch einstellt, wirkt der Kompressor wie ein Limiter, und der Schwellenwert kann nicht mehr überschritten werden
Limiter = Signal nicht lauter als einen bestimmten Wert werden lassen
≙ Kompressor mit Ratio -> ∞
-> Ratio ist bei Limiter (theoretisch) unendlich
Wodurch kann die Effektivität eines Limiters verbessert werden?
- Dynamische Funktionen = Attack, Release)
- Look-Ahead-Funktion = Peaks im Signal werden schon im Vorherein analysiert und es kann entsprechend geregelt werden.
-> Signal wird vorher bisschen abgedämpf, damit die Anhebung danach gleich wirkt aber nicht über bestimmten Wert geht
- Multiband-Limiting:
-> verschiedene Frequenzbänder separat begrenzen
-> bietet mehr Kontrolle über die Dynamik
-> verhindert, dass eine laute Passage in einem bestimmten Frequenzbereich andere Bereiche des Signals beeinflusst
Mit welchen klanglichen Konsequenzen ist zu rechnen, wenn ein Signal mit sehr kurzen Regelzeiten stark komprimiert wird?
IN DER FRAGESTUNDE FRAGEN
-> Atmer, Übersprecher, Kammfilter, andere Störgeräusche etc. kommen auch "mit nach oben"
-> Wellenverlauf tieffrequenter Instrumente wie Bass oder Bassdrum wird so schnell zurückgeregelt, dass das Signal einen “Sprung” bekommt – es kommt zu einem knackenden Geräusch und der Bass klingt dann verzerrt
-> Pumpen: falsch eingestellte, zu kurze Regelzeiten führen dazu, dass laute Klangteile modulieren Gesamtsignal
-> Bei aggressiver Kompression können Rauschen und andere unerwünschte Artefakte verstärkt werden. Insbesondere wenn die Release-Zeit zu kurz eingestellt ist, kann dies zu abrupten Pegeländerungen führen, die als pumping oder breathing bezeichnet werden, und zu zusätzlichem Rauschen führen
Welcher akustische Effekt macht sich bemerkbar, wenn das Regelverhalten eines Kompressors bei einer kurzen Release-Zeit hörbar wird?
max. dynamische Verdichtung mit kurzer Rücklaufzeit
-> Flattern
Was versteht man unter „Parallelkompression“? Was soll damit bezweckt werden?
= Mischung von trockener, unbearbeiteter Version und (stark) komprimierter Version des Signals
-> man erhält das Beste aus beiden Welten
Was versteht man unter einem „Side-Chain-Signal“? Nennen Sie Anwendungsbeispiele.
-> zwei Signale: Nutzsignal und externes Steuersignal
-> sobald das Steuersignal am Sidechain einen gewissen Schwellenwert passiert, beginnt der Dynamikeffekt auf dem Nutzsignal zu wirken
Beispiele: Trennung von Bass und Kick, De-Essing, Voice-Over-Compression,
Beschreiben Sie die Arbeitsweise eines De-Essers. Welcher klangliche Effekt kann entstehen, wenn er zu stark eingesetzt wird?
= frequenzabhängiger Kompressor
-> harsche Zischlaute der Stimme (hohe Frequenzen bei S-Sounds) werden reduziert
-> falls zu stark eingesetzt: Wortunterbrechung, Verständlichkeit leidet, Abmattung von Konsonanten
Wie funktioniert die sog. Voice-Over-Compression? Nennen Sie Anwendungsbeispiele.
= Ducking
-> am bekanntesten ist dieser Effekt aus dem Radio
-> sorgt dafür, dass Musik in den Hintergrund zurücktritt, sobald jemand spricht
-> Nutzsignal ist hier die Musik, das Sprachsignal wird als Steuersignal genutzt
-> sobald gesprochen wird, wird das Musiksignal komprimiert. Der Arbeitspunkt und die Ratio legen fest, wie stark die Musik im Pegel reduziert wird, während die Geschwindigkeit der Lautstärkeänderung von der gewählten Ansprech- und Rücklaufzeit bestimmt wird. Bei exzessivem Einsatz dieser Technik, besteht aber die Gefahr, einen eigentlich als unangenehm empfundenen "Pump-Effekt" zu erzeugen.
Erläutern Sie die Arbeitsweise eines Expanders.
= Gegenstück zum Kompressor
-> vergrößert Dynamik, indem er Bereich unter Arbeitspunkt noch weiter reduziert
-> Störsignale mit niedrigem Pegel (Brummen, Rauschen) können abgesenkt werden
-> bei Klanggestaltung ermöglichen Expander, Signale lebendiger und offener werden zu lassen oder perkussive Einschwingphasen herauszuarbeiten
-> Kompandersystem: stellt Originaldynamik eines zuvor komprimierten Signals wieder her
-> Ratio (1:2); Signal fällt um 2dB
Was versteht man unter einem „Noise Gate“? Beschreiben Sie Funktionsweise und Anwendungsbeispiele.
= Expander mit sehr kleinem Ratio-Wert (wie Limiter zu Kompressor), Signale unter Arbeitspunkt werden unhörbar
= automatisches System, das einen Tonkanal nur dann einschaltet, wenn ein Tonsignal einen bestimmten Schwellwert erreicht.
-> 1. Arbeitspunkt beschreibt, wann Signal bei Ansprechen wieder hörbar wird
-> 2. Arbeitspunkt bestimmt, ab wann bei leiser werden des Signals das Tor geschlossen wird
Nutzung:
-> Unterdrücken von Nebengeräuschen wie Übersprechen, Rauschen
-> muten der Spur bis Musiker anfängt zu spielen (damit am Anfang kein Rauschen)
- Hold-Funktion: Wie lang bleibt Gate offen, bevor release-Zeit einsetzt
Was versteht man unter einem „Gater-Effekt“? Beschreiben Sie die nötigen Mittel.
= Sound-Effekt, der ein Flächensound rhythmisch zerhackt
-> rasches, rhythmisches Ein- und Ausblenden der Lautstärke -> meist auf den Signalspitzen der Bass-Drum o.ä.
-> hypnotischer Effekt
Anwendung:
-> vor allem in der Techno- und Trance-Musik
-> Koppeln von Synth-Akkorden von Keyboard an Schlagzeug -> Snare-Hall an die Snare koppeln, damit Hall nicht unendlich lang
Wozu werden kombinierte Regelverstärker eingesetzt?
= Kombinationen der Regelverstärkertypen (unterschiedliche Zwecke)
-> meistens kombiniert in Benutzung
-> flexible Bearbeitung des Signals
-> besserer Überblick
Kombi Expander, Kompressor, Limiter:
STEREOAUFHNAMETECHNIK
Welche Schwierigkeiten ergeben sich bei Stereowiedergabe über Lautsprecher?
-> kleines Übersprechen, das es bei Kopfhörern nicht gibt (weil sich Schallwellen bei Kopfhörern nicht überschneiden) -> auf richtige Positionierung achten
-> Raumakustik muss beachtet werden -> sonst Kopplungseffekte, falsche Frequenzwiedergabe, Interferenzen etc. besonders in Bassbereich
-> Kompatibilität von Stereoaufnahmen (für Kopfhörer) nicht perfekt mit Stereolautsprechern (Abstand etc.)
=> Raumakustik und Positionierung wichtig!
Worin bestehen die wesentlichen Unterschiede bei der Kopfhörerwiedergabe?
Lautsprecher = raumbezogen
Kopfhörer = kopfbezogen (Reproduktion der Ohrsignale)
-> alles, was aus der Mitte kommt, ist automatisch etwas (3dB) lauter -> Stimme oft lauter
-> Mischung ist breiter (180° statt 60°)
-> kein Signalübersprechen
Warum gibt es möglicherweise Kompatibilitätsprobleme bei raumbezogener und kopfbezogener Stereofonie?
-> Winkel von Lautsprechern = 30°, bei Kopfhörer 90°
-> bei Lautsprechern muss auf Raumakustik geachtet werden
-> leichter Kammfilter bei der Wiedergabe von Monosginal bei Lautsprechern
-> Signalübersprechen auf den Ohren bei Lautsprecherwiedergabe
-> andere Pegeldifferenzen nötig
-> ggf. Fehllokalisation bei KH-Wiedergabe durch KH-Frequenzgang
=> raumbezogenes Hören ist anders als kopfbezogenes Hören
Was ist Koinzidenzstereofonie
= Aufnahmemethode, bei der zwei Mikrofone sehr nah beieinander platziert werden, so dass ihre Membranen oder Achsen sich überlappen.
-> XY-Stereofonie
-> M/S-Stereofonie
Beschreiben Sie Vor- und Nachteile der Koinzidenzstereofonie.
Vorteil:
+ keine Laufzeitunterschiede
-> keine Phasenunterschiede
+ hohe Korrelation
-> gute Monokompatibilität
-> gute Lokalisationsschärfe (± 5° möglich)
Nachteil:
- für perfektes Stereobild manchmal zwei Nieren Rücken an Rücken geschaltet
-> Stereobild / Öffnungswinkel breiter, aber dann nimmt man Publikum + andere Störgeräusche genau so gut wahr, außerdem Chor dann nur "von der Seite"
Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen Öffnungswinkel und Aufnahmebereich bei Koinzidenzstereofonie. Welche Auswirkungen hat dies auf die wahrgenommene Breite des Stereobildes?
Versatzwinkel/Öffnungswinkel:
= Winkel zwischen den Achsen der Mikrofone
-> Öffnungswinkel = 2xVersatzwinkel
Aufnahmebereich: Winkel, bei dem der Pegelunterschied zwischen den Mikrofonen am größten ist (also wenn ein Mikrofon gar nichts aufnimmt)
-> Pegelunterschied von 18dB zwischen den Mikrofonen reicht, um sich von komplett rechts/links kommend anzuhören
-> Aufnahmebereich muss mindestens 180° groß sein, kann, aber muss nicht mehr sein
=> je breiter der Öffnungswinkel, desto kleiner kann der Winkel Aufnahmebereichs sein -> trotzdem wird breites Stereobild erzeugt
-> bei 180 Grad Öffnung: größter Pegelunterschied L / R, breites Stereobild, aber viel Raumklang
Warum sind Mikrofone mit Kugelcharakteristik für Koinzidenzstereofonie wenig sinnvoll?
Kugel = nicht gerichtet
-> kann man ausrichten, wie man will, es wird keine wirklichen Pegelunterschiede geben (nur bei ganz hohen Frequenzen)
-> man würde beide Seiten hören
Welche Vorteile hat die MS-Stereofonie gegenüber der XY-Stereofonie?
-> Bessere Stereokontrolle (z.B. kann man die S-Komponente nachträglich leiser lauter schalten und somit die Stereokomponente nachträglich sehr einfach verstärken/abschwächen)
-> einfachere Wiedergabe auf einzelnen Lautsprechern (also auf Monosound anstatt Stereo), da Monosignal im Prinzip mitgeliefert wird
- (Man benötigt keine identischen Mikrofone zur Aufnahme)
Welche Fehler entstehen bei der Abbildung auf der Stereobasis bei Koinzidenzstereofonie?
-> Wenn man Klangkörper im Kreis aufstellt, dann ist Abstand zu Mikrophonen immer gleich
-> das klingt dann bei Wiedergabe mit Lautsprechern falsch, weil die Mitte eigentlich am weitesten weg ist
-> andersrum genau das gegenteilige Problem
Lösung: Im Mix die Mitte anheben/absenken?
Was versteht man unter MS-Stereofonie? Erklären Sie die Art der Matrizierung.
= Signalkodierungsverfahren, bei dem nicht in die Kanäle links und rechts getrennt wird, sondern in Mitte M und Seiten S.
-> Zusammenschaltung von zwei Druckgradientenempfängern = Seiten werden mit einer (liegenden) Acht aufgenommen, Mitte mit einer Niere
Matrizierung:
L = M + S -> “vorderer” Bereich der Acht nimmt links auf -> positive Werte
R = M - S -> “hinterer” Bereich der Acht nimmt rechts auf -> negative Werte
-> umgekehrte Polarität
Warum fällt die Einzelmikrofonierung in technischer Hinsicht unter Koinzidenzstereofonie?
NOCHMAL FRAGEN
-> weil es keinen Abstand zwischen den Mikrofonen gibt?
-> weil die Signale der Mikrofone in der Bearbeitung miteinander verrechnet werden?
Warum sollten die Mikrofone bei reiner Laufzeitstereofonie parallel ausgerichtet sein?
-> damit die Berechnung zum Unterschied der Laufzeit bzw. Phase nicht verfälscht wird, sondern wirklich nur das spätere Eintreffen der Schallwelle auf dem zweiten Mikrofon der einzige Faktor ist
Beschreiben Sie Vor- und Nachteile der Laufzeitstereofonie.
-> Raum kann größer und voller klingen
-> bessere räumliche Abbildung als bei Koinzidenzstereofonie
-> bessere Vermischung (z.B. von Chor)
-> nicht Mono-kompatibel!
-> schlechtere Lokalisationsschärfe
Welche Fehler entstehen bei der Abbildung auf der Stereobasis bei Laufzeitstereofonie?
Bei winkellinearer Anordnung der Schallquellen im Raum kommt es zu nichtlinearer Abbildung der Phantomschallquellen --> Die Schallquellen werden zu weit außen abgebildet
-> zeitliche Unterschiede zwischen L und R
-> Gesetz der 1. Wellenfront in Kombination mit dem Haas-Effekt (60µs Laufzeitunterschied ≙ 1 dB Pegelunterschied)
-> geringe entfernungsbedingte Pegelunterschiede, Minimierung durch Verwendung von Druckempfängern (Kugeln)
-> Laufzeitdifferenz ca. 1,5 ms (≙ 50 cm) für extreme L-R-Abbildung nötig
Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen Basisbreite und Aufnahmebereich bei Laufzeitstereofonie. Welche Auswirkungen hat dies auf die wahrgenommene Breite des Stereobildes?
Faustregel: Basisbreite = Abstand zum Ensemble / 3
Mikros gleich weit auseinander aber näher ans Ensemble gesetzt -> höhere Basisbreite (geht man mit den Mikros weiter weg, muss man sie auch weiter auseinander stellen, sonst wird Basisbreite kleiner)
Kleine Basisbreite:
Basisbreite klein
= Laufzeitunterschiede zwischen den beiden Mikrofonen gering sein
-> breiter Aufnahmebereich = Mikrofone nehmen einen größeren Bereich des Schallfeldes gleichzeitig auf
-> wahrgenommene Breite des Stereobildes wird als breit empfunden
Große Basisbreite:
Größeren Basisbreite
= größere Laufzeitunterschiede
-> engerer Aufnahmebereich
-> Mikrofone nehmen einen schmaleren Bereich des Schallfeldes auf = präziseren Lokalisierung der Schallquelle
-> wahrgenommene Breite des Stereobildes wird als schmal empfunden.
Wie lässt sich die räumliche Wahrnehmung bei Laufzeitstereofonie erklären?
-> Gesetz der 1. Wellenfront
-> das menschliche Gehirn lokalisiert die Schallquelle dort, von wo es diese das erste Mal hört
Nennen Sie Beispiele für sog. „gemischte Verfahren“. Welche Ziele sollen damit verfolgt werden?
z.B. ORTF, NOS
-> man verwendet mehrere Arten der Stereofonie zusammen
-> man probiert Vorteile aus Pegel und Laufzeitstereofonie
-> Lokalisationsschärfe aus Pegel, Raümlichkeit aus Laufzeitstereofonie
ORTF
= Office de Radiodiffusion Télévision Francaise
-> 17 cm Basisbreite
-> 110° Öffnungswinkel
-> 60 % Pegelunterschied
-> 40 % Laufzeitunterschied
-> max. Aufnahmebereich beträgt 96° für 100 % Lokalisation (Ausnutzen der vollen Basisbreite)
Was versteht man unter „Monokompatibilität“?
= Möglichkeit, einen Stereo-Track (möglichst) verlustfrei auf nur einem Lautsprecher wiedergeben zu können
-> linker und rechter Kanal werden zusammengemischt, dies soll also möglichst Verlustfrei passieren
=> wie gut klingt der Stereomix (also die Summe), wenn er nur auf einem Lautsprecher ausgegeben wird
In welchem Zusammenhang stehen Lokalisationsschärfe und Tiefenstaffelung?
schlechtere Tiefenstaffelung -> bessere Lokalisationsschärfe
Nennen Sie Gründe für den Einsatz von Stützmikrofonen bei klassischen Musikaufnahmen.
Stützmikrofone = Einzelmikrofone für die Instrumente (direkt vor den Instrumenten)
-> Hauptmikrofon alleine kann die Breite und Fülle eines Orchesters in einem Raum mit all seinen Reflexionen etc. nicht erfassen
-> Stützmikrofone helfen, einen ausgewogeneren und natürlichen Klang zu erhalten
-> damit kann man die Balance der Instrumente verändern
Erläutern Sie das Prinzip für den Einsatz von Delays bei klassischen Musikaufnahmen und Beschallungen.
Stützmikrofone
-> das Mikrofon mit dem geringsten Abstand zur Schallquelle braucht Delay -> Stützmikrofon
-> ohne Delay kommt Stützmikrofon immer etwas zu früh
-> Kammfilter, Sound kommt doppelt (Tennis)
-> Minimierung von Kammfiltereffekten
=> Delay entweder auf Hauptmikrofon oder Priorisierung auf korrekte zeitliche Distanz zu den Stützmikrofonen
Liveaufnahme
-> auf der Publikumsaufnahme ist Beschallung / Signal mit drin, das ist aber etwas verzögert zu meinem richtigen Livesignal
-> Livesignal muss verzögert und so dazugemischt werden, dass das beide genau aufeinander liegen, sonst extrem verwaschener, schlechter Sound
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