Lernen (Definition)
Erfahrungsbasierter Prozess, der in einer relativ konsistenten Änderung des Verhaltens oder des Verhaltenspotenzials resultiert
Habituation
Verhaltensreaktion lässt nach, wenn Stimulus wiederholt wird
Trägt dazu bei, Aufmerksamkeit auf neue Ereignisse zu lenken
Sensibilisierung
Reaktion auf Stimulus wird eher stärker als schwächer, wenn Stimulus wiederholt präsentiert wird
Organismus tendiert in der Regel eher zu Sensibilisierung, wenn ein Stimulus intensiv oder irritierend ist
John Watson (1878-1958)
Gründete psychologische Schule -> Behaviorismus
Introspektion -> kein akzeptables Mittel zur Untersuchung von Verhalten, da zu subjektiv
Hauptziel der Psychologie: Vorhersage und Kontrolle des Verhaltens
Burrhus Frederic Skinner (1904-1990)
Radikaler Behaviorismus
Geistige Ereignisse wie Denken oder Vorstellungen verursachen nicht das Verhalten
Verhaltensanalyse
Befasst sich mit der Entdeckung von Umweltdeterminanten für das Lernen und das Verhalten
Aufgabe: Universelle Regularitäten im Lernen zu entdecken, die in vergleichbaren Situationen vorkommen
Reflex
Ungelernte Reaktion, die in natürlicher Weise durch spezifische Stimuli hervorgerufen wird, die für den Organismus biologisch relevant sind
Klassische Konditionierung
Auch Pavlovsche Konditionierung
Neutraler Stimulus (NS)
Unkonditionierter Stimulus (UCS)
Unkonditionierte Reaktion (UCR)
Konditionierter Stimulus (CS)
Konditionierte Reaktion (CR)
Verzögerte Konditionierung
Der Start des CS (Ton) geht dem Start des UCS (Futterpulver) voraus
Spurenkonditionierung
Der Start des CS (Ton) geht dem Start des UCS (Futterpulver) voraus und der Ton wird ausgeschaltet, bevor das Futterpulver gegeben wird
Simultane Konditionierung
Der CS (Ton) und der UCS (Futterpulver) treten gleichzeitig auf
Rückwärtskonditionierung
Der Start des UCS (Futterpulver) geht dem Start des CS (Ton) voraus
Extinktion (Löschung)
Wenn die CR in Anwesenheit des CS (und Abwesenheit des UCS) nicht mehr auftritt
Spontanremission
Plötzliches Wiederauftreten der CR nach einer Pause, in welcher der UCS nicht dargeboten wurde
Reizgeneralisierung
Wenn eine CR auf einen ganz spezifischen CS hinkonditioniert wurde, dann können auch ähnliche Stimuli die Reaktion auslösen
(Automatische Erweiterung der Reaktion auf Stimuli, die nie mit ursprünglichen UCS gepaart wurden)
Reizdiskrimination
Unterschiedliche Reaktion auf verschiedene Reize, die sich vom CS entlang einer Dimension unterscheiden
Angeborene vs. konditionierte Verstärker
Angeborene Verstärker: Reize, Verstärkereigenschaften biologisch determiniert (z.B. Wasser, Nahrung)
Konditionierte Verstärker: Aus neutralen Reizen werden durch Assoziation mit primären Verstärkern konditionierte/ sekundäre Verstärker
Konditionierte wirksamer: können schnell gegeben werden, transportabel, Wirkung hängt von Wahrnehmung unx nicht biologischen Prozessen ab
Nicht-assoziatives Lernen
Kontinuierliche Darbietung von Nicht-informativen Reizen führt zu Reaktionsveränderung
Habituation: Man gewöhnt sich an den Reiz und nimmt diesen nicht mehr bewusst wahr
Sensitivierung: Man reagiert extremer auf einen Reiz, sehr empfindlich und wird immer schlimmer, obwohl sich Reiz an sich nicht ändert
Assoziatives Lernen -> Basierend auf behavioristischem Modell
Kopplung von zwei Reizen oder Reiz + Reaktion, Verbindung entwickelt sich traditioneller Lerntheorie zufolge durch Konditionierung
-> Bekannter Reiz wird mit neuem, unbekannten Reiz, verbunden, indem die Kopplung mehrfach wiederholt wird
-> Im Gedächtnis entsteht starke Verbindung
Klassisches Konditionieren: Lernen vorhersagbarer Signale
Operantes Kodnitionieren: Lernen von Konsequenzen
Kognitives Lernen
Kognitive Komponente, wichtige Rolle bei einigen Lernarten
Komparatitive Kognitionen: Auch Tieren wird eine kognitive Komponente beim Lernen unterstellt
Beobachtungslernen: Auch bei Beobachtung unter Einhaltung von Regeln kann Lerneffekt stattfinden
Faktoren / Kriterien klassische Konditionierung
Kontiguität: Zeitliche und räumliche Nähe zwischen unkonditioniertem und neutralen Reiz (kurz nacheinander, oder genau gleich präsentiert)
Kontingenz: Neutraler Reiz muss im Lernprozess immer von unkonditionierten Reiz begleitet werden (oder umgekehrt)
-> Nicht alleine gehen, bis Kopplung stattgefunden hat
Konditionierung höherer Ordnung
Assoziation neutraler Reiz nicht auf UCS, bereits konditionierter Reiz liegt vor, der dann mit neutralem Reiz gekoppelt wird
Anwendung der klassischen Konditionierung Phobien
Erlernte Angstreaktion auf eigentlich eher harmlose Reize
Leicht herbeizuführen, Versuch kleiner Albert
-> Konfrontation mit verschiedenen Gegenständen, bei denen eigentlich keine Angstreaktion
->Wiederholt lautes Geräusch (UCS) bei Ratte (NS) (erschrocken) -> erschrecken (CR) auch bei Ratte (CS)
Bei Meldung phobischer Reize bleibt Erwartungshaltung & Reaktion
Therapie: Desensibilisierung, Flooding
Drogenabhängigkeit
Warum so oft unbeabsichtigte Überdosen?
Droge = UCS, führt zu UCR, es kommt zu einer Habituierung (Angewöhnung)
Umgebung in der Droge zu sich genommen wird, wird zu CS
Ausgleich des Körpers dieser Reaktion, immer größerer Ausgleich -> Mehr nehmen für gleiche Reaktion
Drogen werden in ungewohnter Umgebung genommen -> Ausgleich findet nicht statt, gleiche Dosis
Biologische Einschränkungen
Einmalige Kopplung des neutralen Reizes mit UCS kann ausreichen, um Konditionierung auszulösen
Evolutionstheoretische Aspekte -> Selbstschutz, Überleben der Spezies
Operantes Konditionieren
Bestimmtes Verhalten führt zu einem bestimmten Ergebnis
Verstärker = immer empirisch definiert durch Effekt, mit dem sie Wahrscheinlichkeit einer Reaktion verändert
Drei Arten von Reizen: Angenehm, neutral, aversiv
Thorndike (1898): Gesetz des Effekts
Versuche zur Problembox -> Tiere lernten durch Trail-Error wie sie entkommen -> Lerneffekt
Jedes Verhalten in einer gegebenen Situation, das zu einem befriedigenden Endzustand führt, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit erneut ausgeführt, gegenteiliger Effekt
-> weniger ausgeführt
Skinner (1898) Problembox - operantes Konditionieren
Ereignis = Verstärkung (befriedigender Zustand) -> Reiz, der auf Reaktion folgt & Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Reaktion wiederholt wird
Ratten lernen, dass sie Hebel drücken müssen um Futter zu erhalten
Shaping: Komplexe Verhaltensformen -> Heranführung an gewünschte Verhaltensweisen
Unterscheidung angenehmer und unangenehmer Reiz: subjektive Ansicht!
Wenn die Verstärkung ausbleibt, tritt operante Löschung ein
Fluchtkonditionierung = Reaktion, durch die man aversivem Stimulus entkommt; Vermeidungskonditionierung
Fixer Quotenplan/Ratio (FR)
Verstärkung nach fester Anzahl von Reaktionen, z.B. nach 10 Reaktionen
Variabler Quotenplan/Ratio(VR)
Verstärkung nach variabler Anzahl an Reaktionen, VR (10): Im Mittel nach 10 Reaktionen Belohnung (mal nach 8, mal nach 12)
Lernkurve am besten
Am sichersten vor Löschung
Fixer Intervallplan (FI)
Verstärkung nach festem Intervall, unabhängig von Anzahl der Reaktionen (z.B. immer nach 20 Sekunden)
Variabler Intervallplan (VI)
Verstärkung nach variablen Intervall, unabhängig von Anzahl Reaktionen z.B. im Mittel nach 20 Sekunden
Lernen am langsamsten
Biologische Einschränkungen (operantes Konditionieren)
Wenn Verhalten antrainiert werden soll, dass dem angeborenen entgegensteht, kann keine Konditionierung stattfinden
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