Kognitive Therapie nach Beck
Zentrale Annahmen
Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen:
Maladaptive Informationsverarbeitung
negativ verzerrte Sicht der Realität + pathogene automatische Gedanken
—> Denken depressiver Menschen durch kognitive Triade der Depression gekennzeichnet
—> Bestätigung und Stabilisierung der verzerrten Sicht der Realität durch eine Reihe typischer logischer Fehler/ Denkfehler
—> Denkfehler sind bedingt durch negative Schemata = Grundannahmen (z.B. „Ich bin wertlos“)
Kognitive Therapie nach Beck Kognitive
Triade der Depression
Beispiele für kognitive Fehler nach Beck
Negative Schemata
Negative Schemata = Grundannahmen (z.B. „Ich bin wertlos“)
Erwerb von Schemata i.d.R. in frühen Sozialisationsphasen, können in den Hintergrund treten
Aktivierung in Belastungssituationen
Einflussnahme auf Informationsverarbeitung
Steuerung des Denken auf sich selbst stabilisierende Weise
Beispiel: Aktivierte Grundannahme
„Ich bin wertlos“ —> (chronisch) schlechte Laune des Chefs wird als Ablehnung interpretiert mit automatischem Gedanken „Er mag mich nicht“/ Denkfehler „Personalisierung“
Bestätigung der Grundannahme der eigenen Wertlosigkeit
PLUS —> Herausbildung dysfunktional bedingter Annahmen z.B. „Weil ich wertlos bin, bekomme ich von anderen nur dann Wertschätzung, wenn ich maximale Leistung bringe und keine Fehler mache“
Therapeutisches Vorgehen
Hauptziel: Identifikation und Veränderung dysfunktionaler Kognitionen
Einführung in das kognitive Modell
durch „geleitetes Entdecken“ anhand systematischer Beobachtung des Zusammenhangs von Gedanken und problematischen Gefühlen, Verhaltensweisen, Körperreaktionen
Hinterfragen und Prüfen dysfunktionaler Kognitionen
Sokratischer Dialog: Anleitung durch Therapeut, problematische Kognitionen kritisch zu hinterfragen und systematisch zu prüfen
Weitere Techniken: Verhaltensexperimente, Rollenspiele, Fakten-Checks
—> Hinweise auf mangelnde logische oder empirische Absicherung automatischer Gedanken auch für Zweifel an absoluten Grundannahmen nutzen!
Erarbeiten alternativer, rationalerer und hilfreicherer Gedanken und Annahmen
Einüben im Alltag (z.B. mit Protokollbögen)
Kognitive Therapie nach Beck Therapietechniken
Therapeutische Beziehung
Besonderen Stellenwert hat therapeutische Interaktion: Patient*In wird als gleichberechtigte/r Partner*In gesehen
ist Experte für Problematik
hat besten Zugang zu Denkmustern
—> enge Zusammenarbeit zwischen Therapeut*In und Patient*In
—> gemeinsame Verantwortung für den Therapieprozess —> aktive Beteiligung des/der Patient*In ist essentiell
Kollaborativer Empirismus (Beck, 1979): transparente, vertrauensvolle, auf gemeinsame Ziele ausgerichtete therapeutische Allianz
Wirksamkeitsnachweise für die Kognitive Therapie (Beck) liegen in Form einer Vielzahl von Studien für eine große Bandbreite von Störungsbildern vor, z.B. für Depression (Metaanalyse von Wampold et al., 2002) und Panikstörung + Agoraphobie (Metaanalyse von Ruhmland & Margraf, 2001)
Einstufung der APA-Task-Force
Wirksam + spezifisch für Depression
Wirksam für Generalisierte Angststörung
Wahrscheinlich wirksam für Zwangsstörungen, soziale Phobien, Suchterkrankungen
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