Aspekte des Selbst nach William James
o Materielles Selbst (material me):
▪ Bewusstsein über physische Außenwelt, des Körpers und Besitztümer
(materielle Dinge)
o Spirituelles Selbst (spiritual me):
▪ Innerer Zeuge von Erlebnisvorgängen, Gedanken, Gefühlen
o Soziales Selbst (social me):
▪ Eindrücke, die man bei anderen hinterlässt
▪ Rollen, soziale Identitäten
Dualität des Selbst
Es gibt zwei Perspektiven aus denen wir das Selbst betrachten können
Objektive Selbstwahrnehmung
man Selbst ist ein Objekt, dass von anderen wahrgenommen wird
Bsp. Ich habe diese Eigenschaft
“me”
Subjektive Selbstwahrnehmung
Man Selbst ist sowohl wahrnehmend, und wird wahrgenommen
Verbunden mit dem Bewusstsein
“I”
Selbstkonzept (Self Concept)
Eigenenes Selbstverständnis
▪ Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen, Werte
▪ Vorstellungen, Überzeugungen, Wissen über die eigene Person/ Kognitionen und Gefühle, die man sich selbst gegenüber hat und welche Sozialen Rollen wir einnehmen
Schema, bestehend aus organisierter Sammlung von Selbstüberzeugungen & Eigenwahrnehmungen
Abgrenzung Self Concept und Self Esteem
Das Selbst besteht aus dem Selbst Konzept und der Selbstwertschätzung
Während das Selbst Konzept das Bild von uns auf einer mehr rationalen Ebene beschreibt (als das was wir sind, wo wir uns einordnen (rational))
Beschreibt die Selbstwertschätzung das Bild des Selbst auf einer emotionalen Ebene (wie fühlen wir uns mit uns selbst)
4 Möglichkeiten, um Aussagen über sich Selbst zu tätigen
Umfeld:
sich Selbst als Teil eines soz. Konstrukts sehen und sich zu Fragen welche Rolle man spielt und wie man von anderen wahrgenommen wird
Vergleich zu seinem Umfeld: Social comparison theory: wir lernen unsere eigenen Fähigkeiten und Werte, indem wir sie in Relation zu den Fähigkeiten anderer sehen (v.a. Wenn eine objektive Messung zb. Körpergröße nicht möglich ist)
upward: man vergleicht sich mit Leuten, die besser sind als man Selbst um Möglichkeiten und Ziele festzulegen, kann allerdings auch den Selbstwert gefährden
downward: man vergleicht sich mit schlechteren Leuten, um den eigenen Selbstwert zu stärken
Introspektion: Eigenen Gedanken und Gefühle wahrnehmen
Selbstwahrnehmung: Eigenes Verhalten beobachten
Introspektion
nach Innen schauen = Insiderinformationen
▪ Wir haben direkten Zugang zu unseren Gefühlen und Selbstwissen wird z.T. von Reflektion von Gefühlen und Zuständen abgeleitet
Erkenntnisse über Introspektion und Grenzen
Menschen wenden wenig Zeit auf, über sich Selbst zu denken ( Peeper Studie, 1982) das Selbst durchschnittlich an 7. Stelle der Gedanken am Morgen
Allerdings nimmt die Zeit die wir für Gedanken über uns selbst aufwenden zu(Analyse von Popsongs, 2011) Zunahme von der Benutzung von Ich Pronomen bspw. In Texten
Grenzen:
Viele Verzerrungen durch Kausaltheorien: „Ich habe schlechte Laune, das hat bestimmt damit zu tun, dass ich schlecht geschlafen habe“ ->
Schemata und Theorien (aus Kultur) nicht immer richtig und führen zu einer falschen Beurteilung der Ursachen unseres Handelns
Oft retrospektive und motivierte Rationalisisierungen: wir reden uns oft selbst ein, dass Gründe, die wir kreiren, Ausdruck dessen sind, wie wir
uns fühlen -> Gefahr der auf Gründen basierenden Einstellungsänderung!
Selbstwahrnehmungstheorie nach Bern:
Wir nutzen Attribution auch, um eigene Einstellungen und Gefühle aus Verhalten (Selbstbeobachtung) zu erschließen
▪ Wir leiten unsere Gefühle nur dann aus unserem Verhalten ab, wenn wir nicht sicher sind, wie wir uns fühlen
▪ Bringt das Verhalten tatsächlich meine Gefühle zum Ausdruck oder ist es der Situation geschuldet?
- Wenn Situation unser Verhalten erklärt: dieses ist externalen Faktoren geschuldet
- Wenn nicht: wir nehmen an, unser Verhalten ist auf internale Gründe zurückzuführen -> Verhalten war also freiwillig gewählt (intrinsisch)
Grenze: wenn innere Hinweise schwach wenn Überzeugungen gering sind
Zwei Faktoren Theorie der Emotionen
Emotionale Erfahrung benötigt:
1. Physiologische Erregung
2. Kognitiver Kontext zur Interpretation dieser Erregung (kognitives Labeln) -> potenzielle Fehlzuschreibung!!!
➢ Wir müssen also zunächst physiologische Erregung wahrnehmen und dann nach geeigneter Erklärung dafür suchen = Ursachenzuschreibung unter
Nutzung situationsbezogener Informationen
Eigenschaften:
Kann vom Umfeld beeinflusst werden (Studie Schachter und Singer) Personen bekommen Adrenalin gespritzt (1) und erklären die emotionale Reaktion durch die emotionale Reaktion ihres Umfeldes zb Wut (2)
Ohne Situation fühlen VPS nichts oder können die Emotion nicht zuordnen (Maranon)
Männer die über eine hohe Brücke gelaufen sind, hohe Erregung (1) riefen eine weibliche Person öfters zurück, da sie die emotionale Erregung durch die Anwesenheit der Frau erklärten (2)
3 Stufen der Selbstwahrnehmung
Das Selbstkonzept und die Selbstwahrnehmung beeinflussen sich gegenseitig
Man unterscheidet zwischen drei möglichen Forment der Selbstwahrnehmung
Subjektive Selbstwahrnehmung (engl. Self awareness)
Fähigkeit des Organismus, sich selbst und die Umwelt zu differenzieren (meisten Tiere)
Fähigkeit des Organismus, das Objekt der eigenen Aufmerksamkeit zu werden (Primaten, Menschen)
▪ Experiment Gallup, 1977:
- 2 Gruppen Schimpansen: eine Gruppe isoliert aufgezogen/ eine Gruppe in soz. Umfeld aufgezogen
- Erfassen der Grundrate, wie häufig die Tiere spontan Stirn berühren (roter Punkt auf Stirn) Beobachten vor Spiegel
- Ergebnis: nicht isolierte Schimpansen berühren sich sehr häufig, erkennen sich selbst und wundern sich über den roten Punkt/
sozial isolierte Schimpansen erkannten sich gar nicht im Spiegel
➔ Fazit: Kriterium des sich selbst bewusst werdens ist von Sozialisation abhängig: Sozialisation ist notwendig zur Entfaltung der
Selbsterkennung
Symbolische Selbstwahrnehmung
Fähigkeit eines Organismus, durch Sprache eine abstraktes kognitives Selbstkonzept (Gedanken über sich selbst, nur Menschen)
Inhalte Self Concept
o Interpersonelle Attribute: Ich bin ein Student
o Zugeschriebene Eigenschaften: Ich bin katholisch
o Interessen: Ich spiele Gitarre
o Internalisierte Überzeugungen: Ich bin demokratisch
o Werte: Ich bin ehrlich
o Soziale Abgrenzung: Ich bin Bayer
Formen des Selbst
o Privates Selbst: Ich bin witzig
o Öffentliches Selbst: Die meisten denken, dass ich witzig bin
o Kollektives Selbst: In meiner Gruppe bin ich die witzige
o Mögliches Selbst: Ich würde gerne Schriftsteller sein
▪ Idealselbst: möchte mit Rauchen aufhören
▪ Pflichtenselbst: Ich sollte mehr Zeit mit meiner Mutter verbringen
Erkläre self complexity und den jeweiligen Umgang mit Misserfolg
o Selbstkomplexität = hohe Bandbreite von realistischen möglichen Selbstformen, die man einnehmen kann
o Menschen mit geringer Bandbreite: großes Leid durch Misserfolg, starkes Profitieren durch Erfolg
Menschen mit hoher Bandbreite: niedriges Leid durch Misserfolg (nicht schlimm, in den anderen Bereichen läufts gut) weniger Profitieren bei Erfolg
(nur ein Ziel von vielen erfüllt)
Funktion des Selbstkonzepts
o Organisiert und interpretiert persönliche Erfahrungen:
Selbstreferenzeffekt = Selbstbezogene Information haftet besonders gut im Gedächtnis/ wird effizienter verarbeitet:
▪ Elaboratives Verarbeiten: Selbstkonzept ist komplexe Wissensstruktur, macht Verbindungen einfach
Kategorisches Verarbeiten: Selbstrelevante Information wird in ein gut organisiertes System (das Selbstkonzept) aufgenommen
o Vorhersage und Kontrolle: Was sind meine Fähigkeiten, Schwächen, Stärken?
o Reguliert unsere Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen
o Kontrolliert soz. Welt durch Verwalten von Impressionen
o Beurteilt Kompetenzen, verifiziert Vorstellungen des Selbst und hält Selbstbild aufrecht
Self esteem und wie dieses gebildet/aufrechterhalten wird
Beurteilung des eigenen Selbstwerts / Selbst -> Vergleich mit Anderen
Psychologisches Grundbedürfnis hohen Selbstwert
Techniken um dies herzustellen
o Selfassesment: Suche nach akkuratem Selbstwissen
o Selfenhancement: Suche nach positivem Selbstwissen
o Selfverifikation: Suche nach Selbstwissen einheitlich mit Selbstkonzept
Konzepte zur Aufrechterhaltung und Verbesserung des Selbstwertes
Self Service attribution bias
▪ Vergrößerung/Aufblasen des eigenen Beitrags zum Erfolg (Internale Attribution)
▪ Herunterspielen des eigenen Beitrags zum Versagen (Externale Attribution)
Better than average
Menschen tendieren dazu, sich besser als der Durchschnitt einzuordnen auch wenn das statistisch den gesamten Durchschnitt verschiebt ( es muss auch unterdurchschnittliche Menschen geben)
False Optimism
Positives passiert eher mir selbst, Negatives eher Anderen/Fremden/Bekannten
False Uniqness
Man nimmt die eigenen Fähigkeiten/Tugenden als einzigartiger/exklusiver wahr als die der anderen Menschen
If ist positive ist acurate
VP finden positive Beschreibungen eher auf sich zutreffend
false consensus:
Man nimmt an, dass die Mehrheit der anderen Menschen die eigenen Einstellungen/Meinungen teilt
Korrelationen von niedrigem Selbstwert
o Hohe Diskrepanz zwischen Selbstbild und Idealselbstbild -> weniger Ansporn für etwas hart zu arbeiten, da eh unerreichbar,
o Schlechtere soziale Fertigkeiten
o Einsamkeit
o Depression
o Schwächeres Immunsystem
o Verringerte Anstrengung nach Versagen, schneller Aufgeben
Self awarness und dessen Theorie
Self-Awareness = Ausmaß, indem die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist -> Eigenes Selbst = Gegenstand der Aufmerksamkeit
Eine erhöhte Self-awareness wird ausgelöst durch Reize, die uns unserer Selbst bewusst machen
Induktion durch
1- visuell: Spiegel, Vdeoaufnahmen
2- auditiv: Tonaufnahme
3- gedanklich: über sich selbst nachdenken
Mit erhöhter Self awareness vergleichen wir mehr unser Verhalten mit inneren Normen und Werten
Entsteht eine Diskrepanz (unbehagliches Gefühl Dissonanz) zwischen Verhalten und inneren Werten
-> Menschen verändern ihr Verhalten SA lässt Menschen mehr gemäß ihrer inneren Werte handeln (Z.B. lügen weniger)
-> Entfliehen ihrer Selbst und der Selbstaufmerksamkeit und dem schlechten Gefühl durch fehlende Kontrolle (z.B. durch Alkohol)
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