Kapitel 2 (KFragen)

Können unterschieden werden im Bezug auf:

• Leistungsumfang (Studienvertrag, Beratungsvertrag, Ingenieurvertrag, Liefervertrag)

• Abrechnungsmodalitäten (Festpreisvertrag, Aufwandserstattungsvertrag, Zielpreisvertrag, GMP-Vertrag)

1. Kaufvertrag:

   • Leistungsumfang: Übertragung von Eigentum gegen Zahlung

   • Abrechnung: Einmalige Zahlung des Kaufpreises

2. Werkvertrag:

   • Leistungsumfang: Herstellung eines versprochenen Werkes

   • Abrechnung: Zahlung nach Fertigstellung und Abnahme des Werkes

3. Dienstvertrag:

   • Leistungsumfang: Erbringung von Dienstleistungen

   • Abrechnung: Regelmäßige oder leistungsabhängige Bezahlung

4. Mietvertrag:

   • Leistungsumfang: Überlassung von Sachen zur Nutzung

   • Abrechnung: Monatliche Mietzahlungen

Kommunikation im Anlagenbau ist aus folgenden Gründen zentral:

1. Komplexität: Anlagenbau-Projekte sind komplex; klare Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

2. Koordination: Viele Beteiligte (Ingenieure, Lieferanten, Kunden) müssen koordiniert werden.

3. Sicherheit: Effektive Kommunikation ist entscheidend für die Sicherheit auf der Baustelle.

4. Zeit- und Kostenmanagement: Klare Kommunikation unterstützt die Einhaltung von Zeitplänen und Budgets.

5. Qualitätssicherung: Ständiger Informationsaustausch gewährleistet, dass Qualitätsstandards erfüllt werden.

Die Problematik von zu enger und zu weiter Spezifikation:

Zu enge Spezifikation:

1. Eingeschränkte Flexibilität: Wenig Spielraum für Anpassungen oder unvorhergesehene Änderungen.

2. Innovationshemmung: Kreativität und innovative Lösungen werden möglicherweise unterdrückt.

3. Zeitaufwand: Detaillierte Spezifikationen erfordern oft mehr Zeit in der Planungsphase.

4. Vermeintliche Sicherheit: Trotz genauer Spezifikation können unerwartete Änderungen auftreten.

Zu weite Spezifikation:

1. Unklare Erwartungen: Mangelnde Präzision kann zu Missverständnissen und falschen Erwartungen führen.

2. Qualitätsrisiken: Ohne klare Vorgaben besteht das Risiko inkonsistenter oder minderwertiger Ergebnisse.

3. Mehr Aufwand in der Durchführung: Projektteams benötigen mehr Zeit, um unklare Spezifikationen zu interpretieren und umzusetzen.

4. Budgetüberschreitung: Ohne klare Grenzen können die Kosten leicht aus dem Ruder laufen.

In Grundfließschemata müssen folgende Informationen enthalten sein:

1. Rechtecke: Symbolisieren Verfahren, Verfahrensabschnitte, Grundoperationen, sowie ganze Anlagen oder Anlagenteile.

2. Linien: Stellen Stoff- und Energieflüsse dar und zeigen die Verbindung zwischen den verschiedenen Anlagenteilen

Das Zusammenspiel zwischen der Gesetzgebung auf EU-Ebene und in Deutschland lässt sich anhand eines Beispiels gut in Stichpunkten zusammenfassen:

1. Initiative: Die EU-Kommission schlägt neue Gesetze oder Regelungen vor.

2. Entscheidung auf EU-Ebene:

   • Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union diskutieren und ändern den Vorschlag.

   • Nach Einigung wird das Gesetz auf EU-Ebene beschlossen.

3. Umsetzung in nationales Recht:

   • Deutschland muss EU-Gesetze in nationales Recht umsetzen.

   • Dies geschieht durch Anpassung bestehender Gesetze oder durch neue Gesetzgebung.

4. Beispiel: Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

   • Die EU verabschiedet die DSGVO.

   • Deutschland passt sein nationales Datenschutzrecht an die DSGVO an, z.B. durch das neue Bundesdatenschutzgesetz.

5. Kontrolle und Durchsetzung:

   • EU-Kommission überwacht die korrekte Umsetzung in den Mitgliedsstaaten.

   • Bei Nichteinhaltung können Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof eingeleitet werden.

• Beste verfügbare Techniken (BVT): Effizienteste und fortschrittlichste Techniken, die praktisch umsetzbar sind, um Emissionen zu minimieren und einen hohen Umweltschutz zu gewährleisten. Sie berücksichtigen wirtschaftliche und technische Machbarkeit.

• Stand der Technik: Bewährte, etablierte Technologien, die allgemein als sicher und technisch machbar gelten, jedoch ohne speziellen Fokus auf Umweltschutz oder Effizienz.

• Energetische Optimierung einer Produktionsanlage = Werkvertrag

• Ausarbeitung eines Verfahrenskonzepts für den Upscale einer Pilotanlage einer Bioraffinerie in den industriellen Maßstab = consulting contract

• Studie zu möglichen Standorten für Pumpspeicherwerke im Nordschwarzwald = Werkvertrag

Zielpreisvertrag mit Bonus/Malus

Vorteile:

1. Anreiz zur Kosteneinsparung: Bonus für Kostenunterschreitung.

2. Risikoteilung: Auftragnehmer trägt Teil der Kostenüberschreitung.

3. Klare Kostenvorgabe: Vorab definierte Zielpreise.

4. Qualitätsförderung: Malus bei Zielverfehlung.

Nachteile:

1. Komplexe Vertragsgestaltung: Schwierig bei Festlegung von Zielpreisen.

2. Mögliche Qualitätskompromisse: Um Kosten zu sparen.

3. Begrenzte Projektänderungen: Wenig Flexibilität bei Änderungen.

Aufwandserstattungsvertrag (Cost-Plus-Vertrag)

Vorteile:

1. Hohe Flexibilität: Einfache Anpassung an Projektänderungen.

2. Geringeres finanzielles Risiko für Auftragnehmer: Kostendeckung plus Gewinn.

3. Einfache Vertragsstruktur: Leichter zu verstehen und zu verwalten.

Nachteile:

1. Kein Kostensparanreiz: Auftragnehmer profitiert von höheren Kosten.

2. Risiko von Budgetüberschreitung: Kosten können stark steigen.

3. Geringere Kostentransparenz: Endkosten sind unklar.

• Quellen:

  • Termine

  • Leistungsumfang

  • Störungen

  • Mängel

• Sie können vermieden werden, wenn man gute Verträge schließt mit denen eine gute Zusammenarbeit erwartet wird.

• Festpreisvertrag

  • Festpreisvertrag (lumpsum contract) Dem Besteller oder Käufer wird die vertragliche Leistung des Unternehmens (Verkäufers) durch Zahlen eines festen Preises vergütet. Bei längeren Vertragslaufzeiten (> 1 Jahr) wird die inflatorische Entwicklung durch Tariflohnerhöhung oder Preissteigerungen durch Preisgleitklauseln berücksichtigt

• Aufwandsertattungsvertrag

  • Abrechnung der nachgewiesenen Kosten (nicht der erbrachten Leistung) Zusätzliches Honorar

• Zielpreisvertrag (Target price contract)