Activity Theory

Als Beziehung zwischen Subjekt (Akteur) und Objekt (Entität in der Welt)

• Subjekte von Aktivitäten haben Bedürfnisse, die durch die Interaktion der Subjekte mit der Welt befriedigt werden sollten

• Aktivitäten und die Entitäten, auf die sie sich beziehen (d.h.,

  Subjekte und Objekte) bedingen sich gegenseitig.

• Vygotskys (1978) universelles Entwicklungskonzept, demzufolge die geistigen Funktionen des Menschen zunächst als zwischen der Person und anderen Menschen verteilt (d.h. als "interpsychologische") und erst dann als individuell von der Person selbst beherrschte (d.h. als "intrapsychische")

• Das Prinzip der "Einheit und Untrennbarkeit von Bewusstsein und Handeln", das von Rubinshtein (1946) vorgeschlagen wurde, besagt, dass menschliche bewusste Erfahrung und menschliches Handeln in der Welt, das Innere und das Äußere, eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig determinieren.

• Natürliche Funktionen entstehen durch Reifung, Übung oder Nachahmung, aber ihre Struktur ändert sich nicht, und diese Funktionen sind grundsätzlich bei ähnlichen Arten gleich

• Höhere psychologische Funktionen entstehen als Ergebnis einer Umstrukturierung natürlicher psychologischer Funktionen in einer kulturellen Umgebung. Diese Umstrukturierung kann als aufkommende Vermittlung natürlicher psychologischer Funktionen beschrieben werden

Verändern die Struktur menschlichen Verhaltens und mentaler Prozesse.

Außerdem verwandeln Psychologische Werkzeuge natürliche mentale Prozesse in instrumentelle Handlungen

"A-B" repräsentiert eine einfache Assoziation zwischen zwei Reizen, die einem natürlichen mnemonischen Akt zugrunde liegt. Wenn das Gedächtnis zu einer höheren psychologischen Funktion wird, wird diese Assoziation durch eine instrumentelle Handlung ersetzt, die aus "A-X" und "X-B" besteht.

Übergang einer externen Operation zu einer internen

Internalisierung bedeutet nicht nur eine Eliminierung externer Prozesse, sondern vielmehr eine Umverteilung von internen und externen Komponenten innerhalb einer Funktion als Ganzes.

Die Internalisierung von vermittelten externen Prozessen führt zu vermittelten internen Prozessen. Extern vermittelte Funktionen werden intern vermittelt.

Der Grund für interne Aktivitäten liegt in ihrer tatsächlichen oder potenziellen Auswirkung darauf, wie das Individuum mit der Welt interagiert. Diese Auswirkung kann nur durch externe Aktivitäten erfolgen

Internalisierung ermöglicht externe Vermittlung durch kulturell entwickelte Werkzeuge, um interne, mentale Prozesse zu beeinflussen, die ebenfalls kulturell vermittelt werden.

neue psychologische Funktionen entstehen zuerst als zwischenmenschliche Funktionen und dann als innerpsychologische Funktionen.

Die Distanz zwischen dem tatsächlichen Entwicklungsstand, wie er durch unabhängiges Problemlösen bestimmt wird, und dem Potenzialentwicklungsstand, wie er durch Problemlösung unter Anleitung von Erwachsenen oder in Zusammenarbeit mit fähigeren Peers bestimmt wird. (Vygotsky, 1978)

Messung des Unterschieds ("der Distanz") zwischen zwei Leistungsindikatoren: (1) einem Indikator für unabhängiges Problemlösen und (2) einem Indikator für Problemlösung in einer Situation, in der die Person Unterstützung von anderen Menschen erhält.

Menschen entwickeln ihre eigenen Bedeutungen und Werte nicht, indem sie sensorische Eingaben verarbeiten, sondern indem sie die in der Welt objektiv vorhandenen Bedeutungen und Werte aneignen.

die Fähigkeit, auf Signale zu reagieren, die biologisch bedeutsame Informationen tragen

• Entwicklung der Fähigkeit, grundlegende Lebenserhaltungsprozesse wie die Verdauung aufrechtzuerhalten

• Entwicklung der Fähigkeit zur Interaktion mit der Umwelt, was zur Erlangung neuer perzeptiver, kognitiver und motorischer Funktionen und Organe führt, wie Sinne, ein Nervensystem und Gliedmaßen.

• das sensorische Stadium (Organismen erkennen und reagieren auf isolierte Merkmale der Umgebung)

• das perzeptuelle Stadium (ganze Objekte und ihre Beziehungen erkennen)

• das Intelligenzstadium (Entwicklung von anspruchsvollen mentalen Darstellungen von Problemsituationen, in die sie unmittelbar involviert sind)

Die Struktur eines Werkzeugs selbst sowie das Erlernen seiner Anwendung ändern die Struktur der menschlichen Interaktion mit der Welt.

eine Ausrichtung der Aktivitäten auf die Welt, auf die Herbeiführung wünschenswerter Veränderungen in der Umgebung. Es wird in bestimmtem Verhalten und subjektiven Erfahrungen ausgedrückt.

• nicht "vergegenständlicht" sind, das heißt, nicht mit einem konkreten Objekt verbunden

• vergegenständlicht = Wenn ein Bedürfnis auf sein Objekt trifft -> Aktivität entsteht und Objekt wird zum Motiv

Der Begriff der Aktivität selbst beinhaltet ihre Ausrichtung auf ein Objekt, ein Objekt, das die Aktivität sowohl motiviert als auch lenkt.

- Ein psychologischer Ansatz basierend auf kulturhistorischer Psychologie

• Ein interdisziplinärer Rahmen

• Ein Ansatz für komplexe Phänomene des zweckgerichteten Einsatzes von Informationstechnologien durch Individuen und Gruppen in der Gesellschaft

1. Objektorientierung (object orientedness)

2. Hierarchische Struktur der Tätigkeit (hierarchical structure of activity)

3. Internalisierung (internalisation)

4. Mediation (mediation)

5. Entwicklung (development)

alle Aktivitäten sind auf Objekte gerichtet und werde durch diese motiviert (Objekte als Motive)

Units of Life in 3 Stufen: die Struktur der Activity kann in 3 mögliche Stufen (hierarchisch) unterteilt werden, jeder Stufe korrespondiert mit den Motiven (Activity - meist unbewusst), den Zielen (Action - bewusst) und den Conditions (Operation - meist unbewusst)

Anders erklärt:

Menschliche Aktivitäten sind nach Leontiev Einheiten des Lebens, die in drei hierarchische Schichten organisiert sind (siehe Abbildung 2.2). Die oberste Ebene ist die Aktivität selbst, die auf ein Motiv ausgerichtet ist und einem bestimmten Bedürfnis entspricht. Das Motiv ist das Objekt, das das Subjekt letztendlich erreichen muss

• Mediation / Vermittlung: ich interagiere über Mediatoren mit der Welt (z.B. über Tools, wie Hammer oder Sprache); Interagieren mit der Welt durch Tools, Unterscheidung zwischen physikalischen und psychologischen Tools

  • die psychologischen Tools verändern die Struktur unserer mentalen Prozesse – higher psychological functions

Die Konzepte der Internalisierung und Externalisierung beziehen sich auf die Prozesse der wechselseitigen Transformationen zwischen internen und externen Komponenten einer Aktivität.

• Warum: Activity (Motiv)

• Was: Action (Goal)

• Wie: Operationen (Conditions)

in untergeordnete Einheiten von Aktivität, Operationen genannt

-> Operationen sind routinemäßige Prozesse, die eine Anpassung einer Handlung an die laufende Situation ermöglichen.

Die hierarchische Struktur von Aktivitäten. Aktivitäten bestehen aus Handlungen, die wiederum aus Operationen bestehen (links). Diese drei Ebenen entsprechen jeweils dem Motiv, den Zielen und den Bedingungen, wie durch bidirektionale Pfeile angegeben.

Funktionale Organe verbinden natürliche menschliche Fähigkeiten mit Artefakten, um dem Einzelnen die Erreichung von Zielen zu ermöglichen, die sonst nicht erreichbar wären

Sie befassen sich mit der Koordination mehrerer Ziele, die durch eine Aktion erreicht werden können, mit den Einschränkungen funktionaler Organe (beispielsweise welche Ziele mit ihnen nicht erreicht werden können), sowie mit Nebenwirkungen, Wartung und Fehlerbehebung.

-> haben nicht direkt mit der Verwendung funktionaler Organe zur Zielerreichung zu tun

Vermittlung

Sie involviert alle entscheidenden Merkmale des Menschen, wie Sprache, Gesellschaft und Kultur, die Produktion und Nutzung fortschrittlicher Werkzeuge.

jede der drei spezifischen Interaktionen innerhalb der Struktur wird durch einen speziellen Typ von Mitteln vermittelt.

Darüber hinaus enthält das Modell das Ergebnis des gesamten Aktivitätssystems: eine Transformation des durch die betreffende Aktivität produzierten Objekts in ein beabsichtigtes Ergebnis, das von anderen Aktivitätssystemen genutzt werden kann

1. Widersprüche der ersten Ebene sind innere Widersprüche jeder Komponente eines Aktivitätssystems: Subjekt, Objekt, Gemeinschaft, Instrumente, Regeln und Arbeitsteilung (Preis vs. bestes Medikament).

2. Widersprüche der zweiten Ebene sind solche, die zwischen den Komponenten eines Aktivitätssystems entstehen. Zum Beispiel kann eine bestimmte Art der medizinischen Behandlung für bestimmte Patienten ungeeignet sein.

3. Widersprüche der dritten Ebene beschreiben potenzielle Probleme, die in der Beziehung zwischen den vorhandenen Formen eines Aktivitätssystems und seinem potenziell fortschrittlichen Objekt und Ergebnis auftauchen können.

4. Schließlich beziehen sich Widersprüche der vierten Ebene auf Widersprüche innerhalb eines Netzwerks von Aktivitätssystemen, das heißt zwischen einem Aktivitätssystem und anderen an der Produktion eines gemeinsamen Ergebnisses beteiligten Aktivitätssystemen (Operationserfolg wird von falscher Therapie zunichte gemacht).

Leontievs Variante konzentriert sich hauptsächlich auf Individuen, die als soziale Wesen in sozialen Kontexten handeln. Das Aktivitätssystemmodell von Engeström hingegen beschäftigt sich vorwiegend mit kollektiven Aktivitäten, die von Gruppen und Organisationen durch Beiträge, d. h. Handlungen, einzelner Subjekte umgesetzt werden.