Lagebedingte Plagiozephalie
Definition
Definition Plagiozephalie:
Plagiozephalie kommt vom Griechischen und bedeutet schiefer Kopf (plagios = schief; kephale = Kopf).
Die Bezeichnung wird für Patienten mit einer Schädelasymmetrie verwendet.
Bei einer lagebedingten Plagiozephalie kommt es zu einer Abflachung einiger Schädelknochen, ohne Verschluss einer Schädelnaht und ist daher von einer Kraniosynostose (synostosische Plagiozephalie) mit einem vorzeitigen Verschluss einer Schädelnaht, zu unterscheiden.
Die Schädelknochen sind untereinander durch Synarthrosen (Fugen) verbunden. Dies sind kontinuierliche Knochenverbindungen ohne Gelenksspalt. Es wird unterschieden zwischen :
Syndesmosen: Die Verbindung einzelner Skelettelemente wird durch Bindegewebe hergestellt.(Fontanellen, zwischen Ulna u. Radius)
Synchondrosen: Knorpelgewebe befindet sich in der Knochenverbindung.(Schambeinfuge,Bandscheiben, Epiphysenfugen beim Kind))
Synostosen: Hier handelt es sich um verknöcherte Syndesmosen oder Synchondrosen.
Hauptmerkmale
Die häufigst betroffene Stelle ist der Okziput .
Dies führt ipsilateral zu:
Abflachung des Okziputs,
frontaler Stirnvorwölbung
Verschiebung nach anterior des Ohres
Verlagerung der Wange nach anterior
Asymmetrie des Unterkiefers( in schwereren Fällen)
Kontralateral kommt es zu:
Anhebung des Okziputs
Abflachung der Stirn (52%)
Gesichtsasymmetrie (70%)
inzidenz
Bei der lagebedingten, nicht-synostosischen Plagiozephalie ,liegt die Inzidenz bei 1/300 Geburten. Bei den Kraniosynostosen (synostosische Plagiozephalie) liegt sie bei 0,5-1/1000 Geburten. (Vlimmeren, Teichgraeber )
Nach der Veröffentlichung des Artikels der American Academy of Pediatrics über den plötzlichen Kindstod, bei dem die Eltern aufgefordert werden, ihre Kinder im Schlaf auf den Rücken zu lagern, stieg die Inzidenz der lagebedingten Plagiozephalie auf 15/100 Geburten. (Hutchison)
Prävalenz
Die Prävalenz der Plagiozephalie bei Kindern unter 6 Monaten beträgt laut Vlimmeren :
13% bei der Geburt (Warum? Intrauterin hat sich das Kind wenig bewegt, Fehlbildung des Uterus)
16% 6 Wochen nach der Geburt
19,7% 4 Monate nach der Geburt (Das sagt uns, etwas mit der Lagerung stimmt nicht)
Die Prävalenz der Plagiozephalie steigt sehr stark in den ersten Lebenswochen der Babys.
Geschlecht
Buben sind häufiger betroffen als Mädchen. Das Verhältnis Mädchen/Buben beträgt 2:3, dies wird in mehreren Studien aufgezeigt. (Vlimmeren Losee, Teichgraeber , Miller , Davidson , Boere-Boonekamp und Pople)
Laut Teichgraeber und Losee spielen dabei mehrere Faktoren eine Rolle:
Buben haben bei der Geburt einen größeren Kopfumfang und ihr Kopf wächst schneller.
Außerdem ist ein männlicher Fötus weniger flexibel als ein weiblicher, d. h. er verbleibt länger in einer Position.
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