Buffl

Transfusionen

JF
by Joana F.

Transfusionsgesetz

  • Transfusionsgesetz regelt Transfusionswesen

    • kompletter Weg —> Gewinnung Blutprodukte über Verarbeitung, Lagerung, Transport bis zur Anwendung & Nachsorge

    • mögliche Risiken werden versucht zu minimieren

  • 1988 in Kraft getreten

  • (4) “Die nach Landesrecht zuständigen Stellen und die für die gesundheitliche Aufklärung zuständige Bundesoberbehörde sollen die Aufklärung der Bevölkerung über die freiwillige und unentgeltliche Blut- und Plasmaspende fördern”

  • (1) “…nur Personen zur Spendeentnahme die von ärztlicher Person nach Stand der Wissenschaft als tauglich befunden worden sind…”

  • Homosexualität

    • bis September 21 waren homo- und bisexuelle Männer von Blutspende ausgeschlossen aufgrund von Bundesärztekammer 2017 veröffentlichte Richtlinie (Richtlinie Hämotherapie)

  • Wer darf kein Blut spenden?

    • Personen deren Sexualverhalten erhöhtes Übertragungsrisiko für Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten mit sich bringt (wie HBV, HCV oder HIV)

    • für 12 Monate —>

      • Heterosexuelle Pers. mit sexuellem Risikoverhalten, z. B. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern

      • Pers. die Sexualverkehr gegen Geld oder andere Leistungen (z. B. Drogen) anbieten (männliche und weibliche Sexarbeiter)

      • Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben

      • Transsexuelle Pers. mit sexuellen Risikoverhalten

    • für 4 Monate —>

      • Nach Sexualverkehr mit vorgenannten Pers. mit erhöhtem Infektionsrisiko für HBV, HCV und/oder HIV

      • Bei vers. Erkrankungen wie Krebs besteht auch bei einer 100% Heilung ein lebenslanges Spendeverbot

      • Bei vers. Auslandsaufenthalten zeitlich begrenzte Spendeverbote aus vers. Gründen

      • Ebenso nach Tätowierungen oder medizinischen Eingriffen

  • seit April 2023 Blutspendeverbot für homosexuelle Männer aufgehoben

Zusammensetzung, Eigenschaften & Aufgaben Blut

  • ca. 4,5- 6 Liter Blut im Körper (je nach Körpergröße)

  • Blutvolumen 7-8% des Körpergewichts

  • Funktion:

    • Transport- und Kommunikationssystem

    • Wärmetransport

    • Gerinnung

    • Abwehrfunktion

  • Bestandteile:

    • 45% feste Bestandteile —> Erythrozyten, Leukozyten & Thrombozyten

    • 55% flüssige Bestandteile (Blutplasma) —> Wasser, Elektrolyte, Aminosäuren, Glukose, Vitamine, Hormone, Enzyme, Blutproteine (wie Albumine, Globuline, Fibrinogen und andere Gerinnungsfaktoren) & Gase

  • Menschenleben hängt davon ab, dass Blut strömt & sämtliche Organe versorgt

  • Organe entnehmen Blut <— O2, Nährstoffe, hormonelle Botenstoffe & geben —> Stoffwechselprodukte + Hormone ab (Transport- und Kommunikationssystem)

  • Abwehrfunktion gegen pathogene Keime wie Viren, Bakterien, Pilze & pathologisch veränderte Körperzellen

  • Gerinnungssystem schützt vor Blutverlust —> Wechselwirkung Gerinnungsproteine & im Blutstrom schwimmende Thrombozyten

  • Wärmetransport

  • Plasma = nicht- zellulärer Anteil des Blutes —> klare, gelbliche Flüssigkeit

  • Plasma ohne Fibrinogen = Serum

  • Geronnenes Blut —> Gerinnungsstoff Fibrinogen vernetzt sich bei Blutgerinnung zu Fibrinfasern & bilden zsm mit Blutzellen den Thrombus

  • akuter Blutverlust (durch innere oder äußere Blutung) —> kritischer RR- Abfall im arteriellen Gefäßsystem wegen unzureichender Füllung der Gefäße

  • bei gesundem Erwachsenen —> Volumenverlust von 10-15% keine wesentliche Funktionsstörung im Herz-Kreislauf-System

  • mehr als 30% —> Symptome eines Volumenmangelschock

  • Männer wegen Körpergewicht größeres Blutvolumen als Frauen (+ Alter auch wichtige Rolle)

Zuständigkeiten & Pflegerische Mitarbeit bei Transfusionstherapie

  • Vorbereitung und Durchführung

    • ärztl. Verantwortung:

      • Indikationsstellung

      • Aufklärung & Einwilligung

      • Anforderung des Blutproduktes (Anforderungsschein + Blutprobe für Kreuzprobe),

      • Überprüfung Identität/ Präparat,

      • Bed-Side-Test,

      • Durchführung Transfusion (Anhängen & Starten)

  • Bed-Side-Test

    • letzte Sicherheitskontrolle vor Transfusion am Patientenbett oder OP

    • Empfängerblut mit spezieller Karte mit Anti-A- und Anti-B-Serum vermischt (AB0-Identitätsprüfung)

    • immer von transfundierenden Arzt mit frisch entnommener Blutprobe unmittelbar vor Transfusion

    • auch im Notfall unverzichtbar

  • Nachbereitung

    • ärztl. Verantwortung:

      • korrekte Dokumentation —> Aufzeichungen mind. 30 Jahre aufzubewahren (nicht deligierbar)

  • Vor OP

    • angefordertes Blutprodukt in Empfang nehmen —> Abgleich Lieferschein und gelieferte Konserve + Datum & Uhrzeit Empfang dokumentieren

    • Kontrolle auf Unversehrtheit der Konserve (Haltbarkeitsdatum)

    • Info an transfundierenden Arzt über Eintreffen Konserve

    • Vorbereitung Transfusion —> Material bereitstellen, Transfusion richten)

    • bevor Transfusion angehangen wird, muss Arzt kontrollieren: richtiger Pat.? richtige Konserve? Übereinstimmung Nummern Konserve und Lieferschein? Kreuzprobe max. 3 Tage alt? Konserve unversehrt? Bed-Side-Test?

  • Während OP

    • Betreuung & Überwachung Pat. (Befinden, Vitalparameter, Hautveränderungen etc.)

    • ggf. Maßnahmen bei Transfusionszwischenfall einleiten

  • Nach OP

    • Abhängen Transfusion & Zugang spülen mit NaCl 0,9%

    • 60 min engmaschige Kontrolle & weitere Überwachung für 8 Std.

    • Blutbeutel, Transfusionsbesteck, Bed-Side-Test in Beutel verschließen & mit Name, Datum und Uhrzeit versehen (24 Std. im Kühlschrank archivieren)

Herstellung Erythrozytenkonzentrat

  • Beutelsysteme, die aus mehreren mit Schläuchen verbundene Einzelbeutel bestehen (+Punktionskanüle)

  • vers. Beutelsysteme mit unterschiedlichen Beutelzahlen erhältlich

  1. Blutentnahme

    • Hautdesinfektion & Punktion Cubitalvene des Spenders —> Blutentnahme ca. 450-500 ml

    • Entnahme erfolgt in Beutel 1, in dem sich Antikoagulans befindet (siehe Bild)

  2. Zentrifugation

    • Vollblut aus Beutel 1 wird zentrifugiert —> Entstehung drei Schichten:

      • Erythrozyten - Zellen mit höchsten spezifischen Gewicht

      • Buffy Coat- dünne weißliche Schicht (Thrombozyten & Leukozyten)

      • Plasma - Flüssigkeit mit geringsten spezifischen Gewicht

  1. Separation

    • Plasma nach Eröffnen eines im Schlauchsystem integrierten Brechventils über Schlauch zwischen Beutel 1 und 2 in den Plasmabeutel (Beutel 2) abgepresst

    • Gleichzeitig werden Erythrozyten über Schlauch zwischen Beutel 1 und 3 (ebenfalls nach Eröffnen eines integrierten Brechventils) in Beutel 3 abgepresst

    • Beutel enthält spezielle Nährlösung —> gleichbleibende Qualität der Zellen über gesamten Lagerzeitraum

    • Buffy-coat verbleibt in Beutel 1, kann später für Herstellung Buffy-coat-Thrombozytenkonzentrat verwendet werden

    • Beutel einzeln voneinander getrennt —> am Ende drei einzelne Beutel (siehe Bild)

    • Plasmabeutel (Beutel 2) => wird zu gefrorenen Frischplasma weiterverarbeitet

    • Buffy-coat => Thrombozyten

    • Erythrozyten —> für Erythrozytenkonzentrat weiteres Verfahren zur Reduktion der Leukozyten unterzogen (Leukozytendepletion) => transfusionsfähiges Erythrozytenkonzentrat

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Joana F.

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