Pharmakologie
Wirkung:
Stärke
Qualität
Dauer
Pharmakokinetik
Was macht der Körper
in welcher Zeit
mit dem Pharmakon
Aufnahme
Verteilung
Elimination
Umbau (Biotransformation) und Ausscheidung (Exkretion)
Pharmakodynamik
Was macht das Pharmakon mit dem Körper
Rezeptoren
Allgemein
Molekulare Angriffsstelle über die eine Wirkung vermittelt wird
Rezeptoren i.e.S.:
Molekulare Angriffsstelle für körpereigene Signalmoleküle
Rezeptortypen
Ionotrophe Rezeptoren
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
Rezeptortyrosinkinasen
intrazelluläre Rezeptoren
Signalübertragungswege
RTK = Rezeptor-Tyrosinkinasen
7TM = 7 Transmembranhelix Rezeptor
Agonisten und Antagonisten
Rezeptor nicht besetzt
überwiegend inaktiv
kein Signal
Rezeptoren mit Agonisten
überwiegend aktiv
Signal
Rezeptoren mit Antagonisten besetzt
Rezeptoren mit partiellem Agonisten
teilweise aktiv
Signal abgeschwächt
Kombination von partiellen Agonisten mit Agonisten oder Antagonisten
Kompetitiver Antagonismus
in Anwesenheit von Agonisten wirkt der partielle Agonist als Antagonist
In Anwesenheit von Antagonisten wirkt der partielle Agonist als Agonist
Wechselwirkungen zwischen Pharmaka
Antagonismus
kompetitiv
nichtkompetitiv
funktionell
pharmakokinetisch Resorption veringern (Aktivkohle)
Inaktivierung ↑ (Enzyminduktion, Kreuztoleranz)
Synergismus
additiv
überadditiv -> Kombinationswirkung übersteigt Summe der Einzelwirkungen
pharmakokinetisch Abbau- o. Exkretionshemmung, durch Verdrängung von Proteinen Aktivierung ↑ (Enzyminduktion, „Kreuzempfindlichkeit“)
Dosis – Wirkungs- Beziehungen
Wirkung reversibel
Wirkung am Rezeptor irreversibel
pD_2-Wert
Potenz
Lage der Kurve relativ zur X-Achse
Maß für die Potenz pD_2-Wert
-> Konzentration des Wirkstoffs am Rezeptor, der
halbmaximale Wirkung erzeugt
-> negativer dekadischer Logarithmus der molaren Wirkstoffkonzentration bei halbmaximaler Wirkung
je größer die Wirkung um so niedriger der pD_2-Wert der Substanz
Dosis – Wirkungs-Beziehungen
Summationskurven mehrerer Individuen
LD_50
-> letale Dosis,d.h. Dosis, die 50% der behandelten Tiere zum Sterben bringt
ED_50
-> effektive Dosis, die bei der 50% der behandelten Individuen die erwünschte therapeutische Wirkung erzielt
LD50/ED50
->therapeutische Breite
LD5/ED95
-> therapeutischer Index
Individuelle Reaktionen
bestimmt durch mehrere Faktoren, hier ein paar der Wichtigsten:
genetische Ausstattung
Vorhandensein krankhafter Veränderungen
Tages-, Monats- und Jahreszeit
vorheriger Kontakt mit dem Wirkstoff oder anderen Wirkstoffen
psychische oder zentralnervöse Einflüsse
allergische Reaktionen
Geschlecht
Alter
Gewicht und Konstitution
Toleranz
pharmakokinetische Toleranz
-> z.B. Enzyminduktion (Kreuztoleranz)
pharmakodynamische Toleranz
-> Verringerung der Rezeptordichte
-> Verringerung der Weiterleitung (Transduktoren, second Messenger, Enzyme)
nicht alle Wirkungen (Rezeptortypen) gleichermaßen betroffen
Tachyphylaxie
-> Toleranz innerhalb von Stunden/Minuten
Pharmakologie - Lebensalter
Säuglinge
Leber und Niere noch nicht voll funktionsfähig Blut-Hirn-Schranke noch nicht geschlossen
Kinder
schnellere Ausscheidung > höhere Dosis
alte Menschen
geringerer Wassergehalt der Gewebe (Verteilungsvolumina)
Ausscheidungskapazität Leber, Niere verringert z.T. paradoxe Reaktionen
Embryo/Fetus
aufgrund schneller Entwicklung besonders gefährdet
Durchtritt durch Membranen
Diffusion durch Membranen nur für lipophile Moleküle möglich
Bestimmung der Lipophilie: Verteilungskoeffizient
Hydrophile Moleküle:
Diffusion durch Poren der Kanalproteine
-> Porengröße ~ Harnstoff
Transportmoleküle (Carrier)
-> Essentielle Nahrungsbestandteile und strukturverwandte Pharmaka (aktiv oder erleichterte Diffusion)
Parazelluläre Permeation für hydrophile Moleküle
Blut – Hirn – Schranke
-> max. Harnstoffgröße
Blut – Hoden – Schranke
Placenta – Schranke
> Mr 1000
Resorption
Parenterale Applikation
unter Umgehung des Darms (parenterale)
Applikation der Dosis gesichert aber nicht reversibel
Depotwirkung: subcutan, intramuskulär
intravenös:
-> keine Depotwirkung
->vollständige Applikation
subcutan, intramuskulär:
-> Depotwirkung
-> vollständige Applikation
rectal:
-> Applikation wegen Defäkation unsicher
inhalativ:
-> Umgehung der Leber, Abhängigkeit von Partikelgröße
Orale Zufuhr
Hauptresorption:Dünndarmepithel (Fläche!)
gute Durchblutung
intestinaler first-pass-Effekt
Leber:
hepatischer first-pass Effekt
-> präsystemische Elimination
Magen:
Resorption von Säuren
Umgehung der Leber
Mundschleimhaut und Rektum:
umgehen Leber
Inhalation
Partikelgröße entscheidet: gasförmige, flüssige, feste Wirkstoffe
100 μm: Rachenraum
10 μm: Trachea, Bronchien
1 μm: Bronchiolen, Alveolen
kein first-pass-Effekt derLeber
Elimination über die Lunge bei flüchtigen Substanzen
Flimmerepithel transportiert Wirkstoff wieder hoch
->Verschlucken
->enterale Resorption möglich
präsystemische Elimination
Inaktivierung des Wirkstoffs vor dem Erreichen des systemischen Blutkreislaufs z.B. in der Leber
Verteilungsräume
Plasmaproteinbindung
verfügbarer Anteil kleiner als applizierte Dosis
Wirkung
zeitlicher Ablauf
lipophile Substanz
Biotransformation
nur hydrophile Stoffe werden über die Niere ausgeschieden
Phase I:
Funktionalisierungsreaktionen -> reaktionsfähige Gruppen „chemischer Haken“
Phase II:
Konjugationen -> Verbindung mit hydrophilen Gruppen „hydrophile Lokomotive“
Funktionalisierung durch Leberenzyme
Monooxygenasen
Cytochrom P-450 -> Enzymfamilie (CYP)
CYP2D6-Mutanten, CYP3A4
-> schlechter Abbau einiger AM
-> Hemmung durch Grapefruitsaft
-> Induktion durch Johanniskraut
Peroxidasen (Oxidation, Reduktion)
Hydrolyse durch Esterasen, Amidasen u.a.
Konjugation
Glucuronosyltransferasen (Glucuronsäure aus UDPGA)
Katze: keine Glucuronidierung von Fremdstoffen
Sulfonyltransferasen (Schwefelsäure aus PAPS)
Schwein: schlechte Sulfatierung
Acylierung -> Amide (aus AcylCoA)
Hunde: schlechte Acylierer
Menschen mit unterschiedlich schneller N-Acetyltransferase
Methylierung (SAM) -> Niere Mercaptursäuren
Meerschweinchen: keine Mercaptursäuren
Kopplung an Glutathion
Exkretion
Im Nephron
Primärharn: < M_r 15000
aktive Sekretion (proximaler Tubulus)
Glucuronide
Sulfate
Sulfonamide
Penicilline
pH-Unterschied: i.d.R.: pH Harn < pH Blut
NaHCO3 -> alkalisch
-> Ionenfalle für: Barbiturate, Salicylsäure
NH4Cl -> sauer
-> Ionenfalle für: Alkaloide, Amphetamine
Rückresorption (Sammelrohr)
lipophile Substanzen auch nach Spaltung von säurelabilen (pH 4,5) Konjugaten
enterohepatischer Kreislauf
Gallengängigkeit
Mindestgröße (Speziesspezifisch: 500-700) Polarität
Cave
Anreicherung toxischer Metabolite
Resorption bei Lipophilie
z.T. durch Spaltung (Darmflora)
Bioverfügbarkeit
Anteil des Wirkstoffes, der unverändert den Körperkreislauf erreicht
-> nach intravenöser Applikation = 100 %
absolute Bioverfügbarkeit:
-> Vergleich mit i.v. ApplikationF
relative Bioverfügbarkeit
-> Vergleich verschiedener Präparate
Eliminationskinetik
Kinetik 1. Ordnung
-dc/dt = k * c^1
Halbwertszeit: t_1/2 = ln2/k
-> die Zeitspanne, in der die Konzentration des Wirkstoffes im Blutplasma um die Hälfte abgenommen hat
Kinetik 0. Ordnung
Elimination im Sättigungsbereich
-dc/dt = k * c^0 = k
keine konstante Halbwertszeit
Verteilungsvolumen V
Volumen V, in das sich die Menge M des Wirkstoffs unter der Annahme verteilt, dass seine Konzentration c überall gleich ist.
-> Proportionalitätsfaktor zwischen Gesamtdosis M und Plasmakonzentration c
V = M/c > M = V*c
Gleichmäßige Verteilung ohne Bindung (Ethanol)
-> Verteilungsvolumen = realer Verteilungsraum (Körperwasser)
Gleichmäßige Bindung an Plasma- und Gewebestrukturen
->Verteilungsvolumen = realer Verteilungsraum
Bindung an Gewebestrukturen
(Chlorpromazin)
-> Verteilungsvolumen > Verteilungsraum
Bindung an Plasmastrukturen (Heparin)
-> Verteilungsvolumen < möglicher Verteilungsraum
Clearance CL
Das Plasmavolumen, das pro Zeiteinheit von der Substanz befreit wird
Proportionalitätsfaktor zwischen Ausscheidungsgeschwindigkeit dM/dt und Plasmakonzentration c
dM/dt = CL * c
t_1/2 = ln2 * V/CL
Dosisberechnung
Einmaldosis
Abhängigkeit vom Verteilungsvolumen: M = V*c
Erhaltungsdosis
Abhängigkeit von der Clearance D/t = c_ss * CL
Mehrfachapplikation
Wirkung eines Pharmakons:
Qualität -> Art der Wirkung
Stärke -> Ausmaß der Veränderung gegenüber dem unbeeinflussten Zustand
Dauer -> Zeit vom Eintritt bis zum Ende der Wirkung
Pharmakologie untersucht :
wie aufgenommen?
wie verteilt?
welche Wirkung?
wie Abgebaut?
wie ausgeschieden?
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