Was unterscheidet Erik H. Erikson von Freud?
Weniger Fokus auf Sexualität - stattdessen Fokus auf sozialen Beziehungen/sozialem Umfeld
-> psychosoziales statt psychosexuelles Modell
Entwicklung nicht mit der Adoleszenz abgeschlossen, sondern vollzieht sich ein Leben lang
Wie ist Eriksons Stufenmodell aufgebaut?
8 Entwicklungsphasen
jede Phase beinhaltet typische Entwicklungsaufgaben (tritt nicht ausschließlich in dieser Phase auf, ist dort aber besonders wichtig)
Jede Aufgabe beinhaltet ein Gegensatzpaar
-> es geht primär darum, die positive Qualität zu erlangen, ohne den negativen Pol außer Acht zu lassen
durch das Mesitern der jeweiligen Aufgabe erlangt der Mensch eine charakteristische Kompetenz (Ich-Stärke)
-> hilft ihm beim meistern der weiteren Aufgaben und lebenslang
Arbeit an einer bestimmten Entwicklungsaufgabe auch noch im Nachhinein möglich
Wie ist die erste Entwicklungstufe aufgebaut?
Urvertrauen vs. Urmisstrauen
frühe Kindheit (1. Lebensjahr)
Bedürfnisbefriedigung völlig abhängig von anderen Menschen
Ausreichende Bedürfnisbefriedigung -> Gefühl von Sicherheit und Vertrauen
-> Urvertrauen wird gefördert durch liebevolles, aufmerksames udn responsives Verhalten der primären Bezugspersonen
Wichtig für weitere Entwicklung: Für denjenigen, der vertraut, ist die Welt und insbesondere andere Menschen vorhersagbar
-> Kontrollerleben und Beziehungsfähigkeit
Relevante Ich-Stärke: Hoffnung
Wie ist die zweite Entwicklungsstufe aufgebaut?
Autonomie vs. Scham und Selbstzweifel
frühe Kindheit (bis 3 Jahre)
Toilettentraining psychologisch bedeutsam -> Autonomieerleben (gegenüber Körperfunktionen)
auch in anderen Lebensbereichen erleben Kinder das selbstbestimmte, autonome Handeln
Schamgefühle und oder Selbstzweifel entstehen, wenn Kinder immer wieder scheitern oder ausgelacht/verspottet werden
-> auch wenn die gar nicht erst Gelegenheit zu autonomen Handeln haben
Relevante Ich-Stärke: Willenskraft
Wie ist die dritte Entwicklungsstufe aufgebaut?
Initiative vs. Schuld
Vorschulalter (3-5 Jahre)
Kind entwickelt das Bedürfnis, einen Einfluss auf seine Umwelt und andere Menschen auszuüben (Initiative ergreifen)
-> Kann auf widerstände stoßen, Konflikte erzeugen
Schuldgefühle, wenn das Kind für Initiative wiederholt getadelt oder nicht ernst genommen wird
Relevante Ich-Stärke: Mut (die eigenen Ziele zu verfolgen)
Wie ist die vierte Entwicklungsstufe aufgebaut?
Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühle
Schulalter (6-11 Jahre)
Immernoch Bedürfnis, einen Einfluss auf die Umwelt zu nehmen aber es geht jetzt darum, den Ansprüchen anderer Menschen gerecht zu werden
-> es werden Ziele verfolgt, die andere wertschätzen
-> die Art der Zielsetzung soll sozial verträglich sein
Verstehen von sozialen Rollen und gesellschaftlicher Teilhabe
-> Kind erlernt, seine Ziele auf sozial angemessene Weise zu erreichen
Minderwertigkeitsgefühle bei Problemnen, wenn das Kind das Gefühl bekommt, sein Verhalten ist unangemessen oder moralisch verwerflich
Relevante Ich-Stärke: Kompetenzerleben (Kind fühlt sich in der Lage, Dinge zu tun, die von anderen wertgeschätzt werden)
Wie ist die fünfte Entwicklungsstufe aufgebaut?
Identität vs. Identitätsdiffusion
Pubertät (12-20 Jahre)
Frage: “Wer bin ich” tritt auf (unter anderem durch körperliche/physiologische Veränderungen)
Identität muss gefunden werden, die
mit dem Selbstbild aus der Kindheit übereinstimmt
damit übereinstimmt, wie einen andere sehen
verschiedene Aspekte des Selbstbilds intergiert
Identitätsdiffusion wenn Identitätsfindung nicht gelingt
-> Konsequenzen: Unfähigkeit passende Lebensentscheidungen zu treffen; Ersatzidentifikation mit bestimmten Personen oder Gruppen
Relevante Ich-Stärke: Authentizität (fidelity)
Wie ist die sechste Entwicklungsstufe aufgebaut?
Intimität vs. Isolation
Junges Erwachsenenalter (bis Ende der 20er Jahre)
Fähigkeit zur Intimität ist wichtig für verschiedene Beziehungen (Partnerschaften, Freundschaften, Eltern-Kind Beziehungen, etc..)
Intimität=
-> Fähigkeit und Wille, persönliche Gedadanken und Gefühle zu teilen
-> Adäquates Reagieren auf das Gegenüber
-> Moralische Stärk, der Beziehung willen Opfer bringen
Isolation bei Unfähigkeit zur Intimität
Relevante Ich-Stärke: Liebe
Wie ist die siebte Entwicklungsstufe aufgebaut?
Generation vs. Stagnation
Erwachsenenalter (bis 60 Jahre)
Generativität= das Bedüfnis einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten (bspw. durch Arbeit, Erziehung, etc..)
Fokus bewegt sich weg von engen sozialen Beziehungen hin zur Gesellschaft im Allgemeinen
Stagnation, wenn keine Generativität erfolgt -> Egoismus und Egozentrismus
Relevante Ich-Stärlke: Fürsorge/Zuwendung (care)
Wie ist die achte Entwicklungsphase aufgebaut?
Integrität vs. Verzweiflung
höhere Erwachsenenalter (Rentenalter)
Im letzten Lebensabschnitt wird meist auf das Leben zurückgeblickt
Integrität= Gefühl, dass das Leben bedeutungsvoll war
-> Fähigkeit, die Entscheidungen, die man im Leben getroffen hat zu akzeptieren
-> Gefühl von Dankbarkeit und Wertschätzung
Verzweiflung= Gefühl, dass große Teile des Lebens verschwendet wurden
-> Bedauern, dass man wichtige Dinge nicht anders gemacht hat
-> Gefühl von Bitterkeit
Relevante Ich- Stärke: Weisheit
Welchen Einfluss haben frühere auf spätere Entwicklungsphasen?
Urvertrauen im ersten Lebensjahr sagt autonome Verhaltensweisen im Alter von 2,5 Jahren vorher
Der Stand der Idnetitätsentwicklung bei Studierenden sagt Ehestatus (als Indikator für die Fähogkeit mit Intimität umzugehen) 18 Jahre später vorher
-> Ist eine Entwicklungsaufgabe nicht gut bewältigt worden, treten bei kommenden Entwicklungsaufgaben häufig auch Probleme auf
-> Aber generell schwierig nachzuweisen- Drittvariablenerklärungen können nicht ausgeschlossen werden
Was ist laut Erikson die Quelle für Persönlichkeitsuntrscheide
Ungelöste Entwicklungsaufgaben
Was sind die Annahmen der Bindungstheorie?
John Bowlby (1907-1990)
Persönlichkeit wird wesentlich durch frühkindliche Erfahrungen geprägt, insbesondere von der Mutter
Besonders wichtig ist das zweite Lebensjahr (Schutz der Bezugspersonen kann durch Laufen lernen verloren gehen)
-> Verhalten schwankt zwischen Exploration und Schutz suchen
Die Erfahrungen in dieser Zeit prägen die Erwartungen des Kindes bis ins Erwachsenenalter hinein
Normalfall: sichere Bindung -> Bezugsperson als sichere Basis
Aber auch unsichere und vermeidende Bindung möglich
Welche Bindungstypen gibt es?
1) Sicher: keine Vermeidung deer Nähe zur Mutter
2) Vermeidend: Ignorieren oder aktives Vermeiden der Mutter
-> sicherer Hafen nicht vorhanden
3) Ängstlich-ambivalent: Zeichen eines Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt
-> Konsistenz nicht vorhanden (mal/mal nicht)
-> Kind sucht Kontakt, protestiert aber, wenn es ihn bekommt/lässt sich nicht beruhigen
4) Desorganisiert-desorientiert: Zusammenbruch der normalen Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstrategien (später hinzugefügt)
Wie wirken sich Bindungstypen auf das Sozialverhalten aus?
Vorhersage von Sozialverhalten in KG und Grundschule:
Sicher -> sozial kompetent
Vermeidend -> aggressiv
Ängstlich/ambivalent -> ängstlich
Längsschnittsudie (Simpson et al)
Soziale Kompetenz gegenüber Gleichaltrigen und Bindung an Peers stellen Brücken dar, keine Determination durch frühkindliche Bindungssicherheit
-> kein direkter Zusammenhang zwischen frühkindlicher Bindungssicherheit und späterer Beziehungsqualität
Wie lässt sich der kindliche Bindungssstil retrospektiv erfassen?
Über Adult Attachment Interview (AAI)
Personen sollen Beziehung zu den Eltern mit 5 Adjektiven beschreiben und diese Beschreibungen dann durch konkrete Erlebnisse belegen
Hinweise auf mangelnde Bindungssicherheit: Idealisierung, Widersprüche, mangelhafte Konkretisierung
Kindlicher Bindungsstil von Eltern korreliert mit dem Bindungsstil ihres Kindes
spricht dafür, dass Eltern ihren Bindungsstil auf ihre Kinder übertragen
Zusammenhang tritt auch auf, wenn elterliche Bindungsstil vor der Geburt des Kindes erfasst wurde
Zeigt: Zusammenhang ist nicht darauf zurückzuführen, dass das AAI durch Erfahrungen mit dem eigenen Kind beeinflusst wurde
Effekt evtl. teilweise über die Einfühlsamkeit der Eltern vermittelt
-> Aber erklärt den Zusammenhang nicht vollständig
-> zusätzliche Faktoren sind wohl auch Familienklima, Qualität der Ehe…
Welche Personen sind im Erwachsenenaltere die primären Bindungsobjekte?
Personen mit Partner*in:
Partner 77%
Mutter 8%
Freunde 7%
Singles:
Mutter 37%
Freunde 37%
Wie kann man die Bindung im Erwachsenenalter messen?
Bindung zu Partner oder anderen engen Bezugspersonenentweder per Interview oder Fragebogen erfassbar
-> Nur geringe Konsistenz zwischen erinnerter Bindung an die eigenen Eltern (AAI) und aktueller Partnerbindung
Bindungen weisen raltiv geringe Konsistenz zwischen verschiedenen Typen von Beziehungen (Partner, Eltern, Freunden) und verschiedenenm Partnerschaften auf
-> sind jedoch innerhalb einer Beziehung relativ stabil
-> Der Bindungsstil wird wohl in jeder Beziehung neu ausgehandelt
Sucht man im Erwachsenenalter immernoch nach einem sicheren Hafen?
Wie verhält man sich, wenn Gefahr droht?
Simpson et al. : aversive Situation für einen der beiden Partner wird angedroht
-> Ängstlichkeit entsteht - wie verhalten sich beide Personen beim warten
-> wird Hilfe gesucht oder offeriert
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-> je mehr Zeichen von Ängstlichkeit zu beobachten warenb, desto ,ehr unterstützung suchten sie beim Partner
-> Je mehr Zeichen von Ängstlichkeit beim Partner zu sehen waren, desto mehr Unterstützung offerierten sie
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