Was bedeutet Ethologie
Verhaltensforschung / Wissenschaft vom Verhalten
Was ist Domestikation
Prozess der erblichen, innerartlichen Umgestaltung von Wildtieren zu Haustieren durch menschliche Einflüsse. Wildtiere werden durch Domestikation zu Haustieren, Wildpflanzen werden zu Kulturpflanzen
Was beschreibt die Ethologie genau
Ethologie beschreibt die Wissenschaft vom Verhalten der Tiere. Sie beschreibt was, wie und warum der Hund tut, was er tut. Die Ethologie umfasst jede Bewegung, Lautäußerung, Körperhaltung und äußerlich erkennbare Veränderung des Hundes, die zur gegenseitigen Verständigung dient.
Was bedeutet Ontogonese
Ist die Entwicklungsgeschichte des Hundes
Was bedeutet Phylogonese
Ist die stammesgeschichtliche Entwicklung des Hundes
Verhalten ist...
niemals statisch sondern veränderbar
anpassungsfähig
unterliegt ständiger Entwicklung
wird durch genetische Vorgaben sowie Umwelteinflüsse bestimmt
Haben Gene Einfluß auf Verhalten
Gene sind ein wichtiger Grundbestandteil des Verhaltens
ist immer durch seine Gene geprägt
Verhalten somit größtenteils Vorbestimmt
die Entwicklungsgeschichte nimmt ebenso viel Einfluss auf das Verhalten wie Stammesgeschichtliche Entwicklung
Gibt es ein Verhaltensgen
Ein einzelnes Verhaltensgen gibt es nicht
jedoch mehrere Gene die im Zusammenspiel zu bestimmten Verhaltensmustern beitragen
Was bedeutet Habituation
Habituation bedeutet Gewöhnung
Welchen Prozess beschreibt die Habituation
Es ist der Prozess bei dem ein Tier aufhört auf einen Reiz zu reagieren, oft ist die Reaktion auf einen Reiz ein angeborenes Verhalten
im wesentlichen lernt das Tier, auf irrelevante Reize nicht mehr zu reagieren
Was ist ein Beispiel für Habituation
Die Gewöhnung an Alltagsgeräusche und neue Umgebungen
Was ist assoziatives Lernen
Assoziatives Lernen im Tierverhalten ist ein Lernprozess, bei dem eine neue Reaktion mit einem bestimmten Reiz assoziiert wird, z.B. bei der klassischen oder operanten Konditionierung
Was ist Prägung
Sie ermöglicht es den Jungtieren, die Mitglieder ihrer eigenen Art zu unterscheiden, was für den Fortpflanzungserfolg von entscheidender Bedeutung ist
Tiere ordnen sich ihrer eigenen Art oder Gruppe bereits wenige Tage nach der Geburt zu
Wann findet Prägung statt
Findet nur in einer begrenzten Zeitspanne statt
Wie nennt man Prägung noch
Imprinting
Was ist soziale Übertragung
Tiere übernehmen beobachtetes Verhalten eines Individuums, das sich für sie als vorteilhaft herausstellt
Was ist ein Ethogramm
Ein Ethogramm ist eine Zusammenfassung des normalen Verhaltensrepertoires eines Tieres, man kann damit Aussagen über das normale Verhalten der Tierart sowie abweichende Verhaltensmuster treffen
Was kann mit Hilfe der Ethologie unterschieden werden
Man kann zwischen arttypischem und problematischen oder krankhaften Verhalten unterscheiden
Wie ist die Herangehensweise um herauszufinden warum ein Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt
Nikolas Timber hat vier Grundfragen definiert
WOHER kommt das Verhalten (Frage nach der Ursache)
WOZU dient das Verhalten (evolutionäre Vorteile)
WIE funktioniert das Verhalten (Hormone, Sinnesorgane, Nerven, Lernprozesse)
WODURCH kommt das Verhalten zustande (Vorgänge, Prägung, Sozialisation)
Was sind Funktionskreise
Mit den Funktionskreisen und ihren Kategorien ist es möglich Beobachtungen von Verhaltensweisen theoretisch einzuteilen
Welche Funktionskreise gibt es
Erkundungsverhalten - Orientierungsverhalten
Komfortverhalten
Reproduktionsverhalten - Fortpflanzungsverhalten
Beutefangverhalten - Stoffwechselbedingtes Verhalten
Spielverhalten
Sozialverhalten
Appetenzverhalten
Merkmale Erkundungsverhaltens – Orientierungsverhalten
Erkundung der Umgebung und Orientierung im nah und Fernbereich
Es kann Übergängen zum Spielverhalten zeigen
Das Erkundungsverhalten ist abhängig von Neugier, Vorsicht und von der sozialen Sicherheit in der Situation
Merkmale des Komfortverhaltens
Komfortverhalten ist der Begriff für Verhaltensweisen, die entweder der Körperpflege oder der muskulären Entspannung und Stoffwechselversorgung dienen
Merkmale des Reproduktionsverhalten – Fortpflanzungsverhalten
Hier zu zählt Sexualverhalten
Brutpflege Verhalten
Partneranwerbung
Fortpflanzung und Jungtieraufzucht
Merkmale des Beutefang-, stoffwechselbedingtem Verhalten
Dient zur Ernährung und dem Erhalt
Die Fähigkeit hierzu ist genetisch disponiert
Die Jagt schüttet selbstbelohnende Hormone aus
Merkmale des Beutefang-, stoffwechselbedingtem Verhalten, nenne das Bewegungsmuster am Beispiel einer Jagd
Such, Appetenzverhalten
Fixieren
Anschleichen
Hetzen
Packen
Töten
Merkmale des Spielverhaltens, wie wird Spielen definiert
Spielen ist definiert als freiwilliges Verhalten, das wiederholt in harmlosen, gutartigen Situationen gezeigt wird und sich von verwandtem, funktionalem Verhalten (Jagdverhalten, agonistisches Verhalten) unterscheidet
Spiel findet nur in einer positiven Stimmungslage statt
Merkmale des Spielverhaltens, nenne verschiedene Arten des Spiels
Innerartlich,
artübergreifend,
körperbetont,
rennbetont,
objektbezogen
Merkmale des Spielverhaltens, Welche vier Haupttheorien für die eigentliche Funktion des Spiels werden vermutet
Entwicklung motorischer Fähigkeiten
Training für das Unerwartete
Sozialer Zusammenhalt
Spiel als nebenprodukt biologischer Prozesse
Merkmale des Spielverhaltens, Warum scheinen die meisten Spielarten den sozialen Zusammenhalt zwischen Mensch und Hund zu verbessern
Das spielen erhöht die Vertrautheit und agonistische Interaktionen werden verringert
Merkmale des Spielverhaltens, Wofür ist das Spiel wichtig
Für die Entwicklung des Sozialverhaltens, der Beißhemmung, der Koordination, Motorik und der kognitiven Leistung
Es werden spielerisch Bewegungsabläufe und Verhaltensmuster vertieft
Merkmale des Spielverhaltens, Welches Verhalten ist eng mit dem Spielverhalten verknüpft
Erkundungsverhalten
Merkmale des Sozialverhaltens, Wie wird Sozialverhalten definiert
Das sozialverhalten wird durch Interaktion definiert und dient der sozialen, innerartlichen, artübergreifenden Kommunikation
Merkmale des Sozialverhaltens, Das Sozialverhalten wird nochmal untergliedert in...
Sozio-positives Verhalten nach Feddersen-Petersen, Alle Annäherungsversuche, die nicht unter Spielverhalten oder Fortpflanzungsverhalten fallen, wird meist zu Beginn eines verhaltens gezeigt, Bei Annäherung
Agonistisches Verhalten Verhaltensweisen, die mit Rivalität, Wettbewerb oder Konkurrenz zu tun haben. Beispiele hierfür sind offensives Angriffsverhalten, defensives Abwehrverhalten und Fluchtverhalten.
Merkmale des Sozialverhaltens, Was zeigen die meinsten Hunde beim aufeinandertreffen
Hunde zeigen Rituale des Imponierens und Abcheckens. Sie testen Ihre Möglichkeiten, ob Rivale, Fortpflanzungsmöglichkeiten oder keinerlei Interesse besteht und agieren dementsprechend.
Eine Rangordnung resultiert hieraus nicht.
Merkmale des Appetenzverhaltens, Was ist Appetennzverhalten
Appetenzverhalten ist als Such- Orientierungsverhalten Bestandteil des Instinktverhaltens
Appetenz ist das Verlangen nach Trieb- und Bedürfnisbefriedigung
Das Appetenzverhalten ist eine erblich angelegte Verhaltensweise, die auch ohne Auslöser ablaufen kann
Beendet ist das Appetenzverhalten dann, wenn die Handlung beginnt
Merkmale des Appetenzverhaltens, Das Gegenteil von Appetenz ist
Aversion
Merkmale des Appetenzverhaltens, Appetenzverhalten wird unterschieden in...
Ungerichtetes Appetenzverhalten, die aktive Suche nach einem bestimmten Schlüsselreiz, wird er wahrgenommen, löste er das gerichtete Appetenzverhalten aus
gerichtetes Appetenzverhalten (Taxis), die Ausrichtung auf einen Schlüsselreiz hin
Merkmale des Appetenzverhaltens, In welche Phasen gliedert der Verhaltensforscher Günter Tembrock das Appetenzverhalten
Phase 1 Orientierendes Verhalten Appetenzverhalten 1
Phase 2 Orientiertes Verhalten Appetensverhalten 2
Phase 3 Endhandlung
Fasse Verhaltensbiologisch Motivation zusammen
Motivation: Anregung zum Verhalten für Zielerreichung
Verhalten sichert lebensnotwendige Funktionen (Nahrung, Fortpflanzung, Selbsterhaltung, soziale Interaktion) Grundbedürfnisse
Abhängig von inneren Zuständen und äußeren Umweltbedingungen
Regulation der Motivation durch koordinierte Wirkung von Molekülen (Peptide, Hormone, Neurotransmitter) für komplexe Entscheidungen
Denkprozess begleitet Ausführung von Motivation und Resultaten
Hunde handeln nicht "blind", sondern treffen Abwägungen
Abhängigkeit der Abwägungen von Hormonen und Neurotransmittern
Motivation und Handlung abhängig von Zeitpunkt und Umständen
Bestimmte Motivation nicht dauerhaft, aber kann öfter auftreten
Welche Rolle spielt Motivation im Bezug auf Persönlichkeit
Darunter versteht man in diesem Fall, die wahrgenommene Ausdauer eines Hundes angesichts von Ablenkung (z.B. Betteln um Futter, Finden eines bestimmten Spielzeugs)
Motivation in der Persönlichkeit bezieht sich eher auf selbstbestimmtes Handeln und auf eine bestimmte Selbstverwirklichung
Motivation steht auch im Zusammenhang mit Beharrlichkeit, Kühnheit (Mut, Erkundungsverhalten, Extrovertiertheit) und Trainierbarkeit
Welche inneren Mechanismen spielen bei der Motivation eine besondere Rolle
Innere Mechanismen sind, Stress, Gesundheitszustand und mentale Einstellung
Welche Faktoren erhöhen oder verringern die innere Handlungsbereitschaft
Sowohl endogene (innere) als auch exogene (äußere) Faktoren entscheiden mit, ob ein Verhalten ausgelöst wird
Was ist eine Negative Rückkopplung
Nach Ablauf der Endhandlung wird mittels einer negativen Rückkopplung die innere Handlungsbereitschaft gesenkt ; Appetenzverhalten unterbleibt für einige Zeit und die gerichtete Appetenz (Taxis) wird selbst bei Vorliegen eines passenden Schlüsselreizes zunächst nicht mehr ausgelöst.
Motivation - Relevanz im Hundetraining – Bedeutung...
Der Wert aller Kosten und Nutzen muss vom Hund zuerst berechnet und kodiert werden
Ist das Ziel erreicht, speichert der Hund die Kosten - Nutzen - Rechnung für den späteren Abruf
Die Bewertung ist abhängig von vergangen Erfahrungen, aktuellen Zuständen, Umwerltbedingungen
Beispiele für Endogene Faktoren
Alter
Entwicklungszustand
Ernährungszustand
Geschlecht
Hormonelle Situation
Erfahrung des Tieres
Beispiele für Exogene Faktoren
Verfügbarkeit von Nahrung
Tageslänge
Tageszeit
Jahreszeit
Wettereinflüsse, Temperatur
Welche Motivationsbereiche gibt es
Intrinsische und Extrinsische
Was gehört zur Intrinsischen Motivation
Neugier, Neuheit, Überraschung und Kompetenzerwerb
Intrinsische Motivation bedeutet, dass die jeweilige Motivation eine wichtige Rolle spielt für das Verhalten, Lernen und Entwicklung eines Repertoires von Fähigkeiten
Was gehört zur Extrinsischen Motivation
Hunger, Durst, Fortpflanzung und Selbstschutz
Bedeutet dass die Faktoren im Hund selbst stattfinden aber von außen beeinflusst werden
Was führt zu einem motivierenderen Verhalten
Die Befriedigung Physiologischer Bedürfnisse (Grundbedürfnisse)
Wie wird Trainierbarkeit definiert
Die Trainierbarkeit wird durch die Zusammenarbeit mit Menschen, schnelles Lernen in neuen Situationen, Verspieltheit, Kooperationsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Gehorsam, Apportierverhalten, Fokussierung und geringe Ablenkbarkeit definiert.
Trainierbarkeit ist nicht mit Intelligenz, Explorationsverhalten oder Kreativität gleichzusetzen
Trainierbarkeit / Relevant für das Hundetraining...
Der Hund richtet seine Aufmerksamkeit und Wachsamkeit abhängig von der Stärke der Reize und den damit verbundenen vorherrschenden Bedürfnissen unterschiedlich aus
Bei konkurrierenden Reizen bzw. Bedürfnissen (z.B. Angst vor Geräuschen aber Lust auf Futter) entscheidet also das für den Hund momentan wichtigere aus dem Reiz resultierende Bedürfnis über dessen Aufmerksamkeitsausrichtung
Nenne die Merkmale des Domestikationssyndroms...
Zahmheit
erhöhte Fügsamkeit
Veränderungen der Fellfarbe
Verkleinerung der Zähne und Veränderungen der Schädelmorphologie
Veränderungen der Ohr- und Schwanzform (z. B. Schlappohren, Ringelruten)
häufigere und nicht saisonale Östrus-Zyklen
veränderte Konzentrationen von mehreren Neurotransmittern
verlängerte Episode, in der juveniles Verhalten gezeigt wird
Verringerung der gesamten Gehirngröße und bestimmter Gehirnregionen
Der Hund gehört zu der Gattung Canis, der Teil der wolfartigen Caniden ist, welche Gattungen gehören noch dazu
Wölfe inkl. Unterarten (Canis lupus)
Goldschakal (Canis aureus)
Kojote (Canis latrans)
Dingo (Canis dingo)
Rotwolf (Canis rufus)
Goldwolf (Canis lupaster)
Äthiopischer Wolf (canis simensis)
Wer gilt als Vorfahre des Haushundes
Grauwolf
Wann wurden Haushunde vermutlich domestiziert
Vor etwa 20.000 bis 40.000 Jahren in Eurasien
Von dort aus vom asiatischen Kontinet nach Amerika und Europa ausgebreitet
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