Das Nervensystem
Darm-Nervensystem (Gut-Brain)
Geht davon aus, dass der Darm und die Mikribiomzusammensetzung dort einen großen EInfluss auf das menschliche Gehirn und somit auf das psychsiche Wohlbefinden hat
im Darm wird z.B. großer Teil an Serotonin und Transmittervorläufern produziert
Durch die Blut-Hirn-Schranke wird selektiert, welche Stoffe in den Blutkrieslauf des Gehirns gelangen dürfen
—> bestimmte Transmitter synthetisiert Gehirn selbst
—> Rolle des Darms: bekomme Tryptophan aus der Nahrung (Annahme: Bakterielle Milliueu steuert wie gut bestimmte Vorläufterstoffe für bestimmte Neurotransmitter aufgenommen werden (Aufnahme stoppen/ gestört oder in Nahrung zu wenig: dann ändert sich im Transmittermillieu im Gehirn etwas —> Wechselwirkungen zwischen dem was zentral-nervös im Gehirn passiert und im Darm)
Sympathikus/ Parasympathikus
—> Zu jedem Zeitpunkt nicht nur das eine oder das andere sondern Mischung aus beiden Systemen
—> können Summe von Para- und Sympathikus indirekt messen
Zentralnervöse Steuerung des ANS
Zielorgane werden neuronal und hormonell gesteuert
Gibt 2 Routen
1) neuronal: Hypothalamus -> Medulla -> Kerne im Hirnstamm -> vegetative präganglionäre Kerne -> Signale im peripheren vegetativen NS -> vegetative Organe
2) hormonell: Hypothalamus + Hypophyse -> hormonelle Signale -> vegetative Organe
links: ein Neurom
Mitte & rechts: 2 Neuronen
Anatomie des Sympathikus
Aufbau:
Rückenmark
Ganglion
-> Alle sympathischen Verbindungen zum Zielorgan durchlaufen den Grenzstrang, nachdem das Axon des sympathischen Rückenmarksneurons aus der Wirbelsäule ausgetreten ist
-> Ein Teil der Verbindungen wird in Ganglien des Grenzstrangs umgeschaltet (von dem ersten auf das 2. Neuron -> Axon des 2. Neurons erstreckt sich bis zum Endorgan hin) -> Paravertebrale Ganglion
-> Bei den anderen Verbindungen: Faser des ersten Neurons erreicht Ganglion außerhalb des Grenzstangs (prävertebrales Ganglion)
-> in prävertebralen Ganglien findet dann Umschaltung auf 2. Neuron statt
Zielorgan
Transmitter: Acetylcholin & Norepinephrine (Noradrenalin)
Beta Blocker Reduzieren Wirkung von Adrenalin/ Noradrenalin an Zielorganen
Anatomie des Parasympathikus
—> Inputs der inneren Organe haben ihren Ursprung in den Hirnstammgebieten
Hirnnerv: Vagus-Nerv
besonders wichtig (der 10. Hirnnerv)
inneren Organe des Bauch- und Brustbereiches (Darm, Herz, Lunge) werden alle reguliert durch vagus Nerv
Neurotransmitter: Acetylcholin
Synaptische Verschaltung
Neuronaler Übertragungsweg zwischen ZNS und Endorgan im somatischen, sympathischen und parasympathischen Nervensystem.
Im somatischen Nervensystem versorgt ein Neuron im Rückenmark (bzw. im Hirnstamm für die motorische Versorgung des Kopf- und Halsraums ) direkt die quergestreifte Muskulatur.
Somatisches NS: Zellkörper liegt in garuer SUbstanz des Rückenmarks (bzz. Hirnstamm) und sendet Fortsätze direkt bis zum Zielorgan (dem Muskel)
Im Vegetativen Nervensystem:
Im vegetativen Nervensystem sind zwei Neuronen hintereinandergeschaltet
Wird synaptisch umgeschaltet in der Peripherie
-> Zellkörper der beteiligten Neuronen sitzen in Ganglien
-> Informationsweitergabe geschieht von einem präganglionären auf ein postganglionäres Neuron in der Peripherie
Präganglionäre Neuron hat Zellkörper im Rückenmark/Hirnstamm
-> Übertragungsweg für motorische SIgnale aus dem ZNS an die viszeralen Organe besteht aus 2 Neuronen
Ausstülpungen = Varikositäten
Ausstülpungen des Axons eines postganglionären Neurons in der Nähe der Muskelfaserzellen eines inneren Organs
Varikositäten entsprechen den präsynaptischen ENdigungen im ZNS
Was bedeutet das für Übertragung?
in Varikosiäten befindet sich Übertragungsstoff
Abstand zwischne Varikosiäten und Muskelfaserzellen ist groß -> Nueurotransmitter muss über relativ weite Strecken diffundieren, bevor er Zielzelle erreicht
Konsequenz: durch Ausschüttung eines Transmitters aus einer einzelnen Varikosität könnne mehrere Zellen erregt werden
besser für langsamer ablaufende, aber dafür großflächigere Effekte geeignet (z.B. glatte Muskulatur in Darmwand)
—> eher langsamere und großflächigere Effekte in den Zielorganen!
Links: Start im Rückenmark
Rechts: Start im Hirnstamm
Buch:
Sowohl im sympathischen als auch im parasympathischne System erfolgt Übertragung vom präganglionären auf das postganglionäre Neuron durch Acetycholin
Übertragung vom postganglionären Neuron auf das Zielorgan geschieht im sympathischen System durch Noradrenalin
Im Parasympathischen System Übertragung vom postganglionären Neuron auf Endorgan durch Acetylcholin
-> Die Ausschüttung der beiden unterschiedlichen Neurotransmitter bei sympathsicher bzw. parasympathishcer Aktivität führt zu den untersch. Reaktionen des Endorgans
Sympathisches NS:
Polynerge Überbauung im 1. Schritt; danach Noadrenaline Übertragung im zweiten Schritt
Kann bestimmte Aspekte von Sympathikus mit bestimmten Medikamenten beeinflussen (z.B. Betablocker)
Die Nebenniere
Hormonproduzierenden Regionen der Nebenniere:
Wirken als Neurotransmitter & in Peripherie auch als Hormon
Beeinflussen was an 2. Synapse bei Sympathikus Verschalung passiert
Exkurs: Pharamkologie
Exkurs: Pharmakologie
Arzneimittel zur Therapie von Bluthochdruck, Asthma, Herzrhythmusstörungen uvm. wirken auf Rezeptoren des vegetativen Nervensystems
Man unterscheidet
Sympatho- / Parasympathomimetika die die Wirkung von Sympathikus / Parasympathikus imitieren
– Sympatho- / Parasympatholytika, die die Wirkung von Sympathikus/Parasympathikus blockieren
—> Propanolol ist ein β1 und β2 Adrenorezeptor- Antagonist.
—> Propanolol ist ein....?
ZUsammenfassung ANS
Zusammenfassung ANS
Sympathisches vs. Parasympathisches Nervensystem + zentralnervöse Steuerung
Unterschiedliche gegenläufige Effekte auf Zielorgane
Unterschiedliche Anatomie und synaptische Transmissionsmechanismen
—> im einen Fall nur Cholinerge und im anderen noch zusätzlich
noradrenaline Übertragung; kann unterschiedliche. Pharmakologisch eingreifen
Das Hormonsystem
Senderzelle die Hormon ausschüttete in Blutkreislauf
Kann in bestimmten Zielorganen an Rezeptor anknüpfen und dort Einfluss ausüben
—> zentralnervöse Freisetzung von Hormonen wird größtenteils Neuronal gesteuert
Zentralnervöses Signal erreicht ganzen Körper —> wird im ganzen Körper verteilt
Mechanisemn der Signaltransduktion (Blut-Hirn-Schranke)
Abbildung zeigt beiden unterschiedlichen Wege der Hormonwirkung in der Zelle
Lipophile Hormone können direkt in die Zelle gelangen und Prozesse im Zellkern in Gang setzten
Hydrophyle Hormone können nur über Rezeptoren in der Zellmembran intrazelluläre Wirkungen entfalten
Bei der autokrinen Signalübertragung wirkt eine Zelle durch den sezenierten Botenstoff auf sich selbst zurück
Beim parakrinen Übertragungsmodus wirkt ein Hormon auf Zellen, die der sezenierenden Zelle benachbart sind
Bei der endokrinen Übertragung entfaltet ein Hormon seine Wirkung an weit entfernten Zielzellen, die über die Blutbahn erreicht werden
Alles was Lipidlöslich ist kann über Endothenmembran diffundieren
Passive Wege, diffusion von Lipidlösliche Stoffen und aktiven Transport (über Transporterproteine
Aminosäure: um Transmitter zu bauen; diese Stoffe werden über aktiven Transport aus dem Blut ins Gehirn transportiert (gleiche gilt für Glukose)
Hypothalamus und Hypophyse
Hypophyse = Hormonanhangsdrüse
Hierarchie
Hypothalamus & Hypophyse
Hypothalamus reguliert Hormonausschüttung über die Hypophyse
Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen) –> Hormonausschüttung wird über spezielles Hormonsystem reguliert -> regelt welches Hormon freigesetzt wird
Neurohypophyse (Hypophysenhinterlappen) -> Hormonausschüttung wird neuronal reguliert
Adenohypophyse und Neurohypophyse
Signalübertragung vom Hypothalamus zur Hypophyse und damit an das endokrine System geschieht auf 2 unterschidliche Wege:
Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen):
Releasing Hormon: Hormon fördert Freisetzung von anderen Hormonen im Kreislauf
Inhibiting Hormon: Hormon hemmt Freisetzung
Neurohypophyse:
zwei Hinterlappenhormone: ADH, Oxytocin
Haben Neuronen im HAT die Axone in den Hypophysenhinterlappen leiten und dort direkt an den Axonterminalen die Hormone in den Blutkreislauf direkt freisetzen
sollen wissen welche Hormone über welche Hypophyse freigesetzt werden, nicht ganze Tabelle
Oxytocin: Wehenfördernd, wichtig für sozialverhalten (Bildungsort: Hypothalamus)
ADH (Vasopressin): Regulation des Wasserhaushaltes, wichtige Rolle bei der Steuerung sexueller Aktivität, wichtig bei bestimmten Lernprozessen & evtl. Aggression (Bildungsort: Hypothalamus)
Hormone der Neurohypophyse
Vasopressin (antidiuretisches Hormon, ADH):
Regulation des Wasserhaushaltes
Rolle bei der Steuerung sexueller Aktivität, bei bestimmten Lernprozessen, evtl. bei Aggression
Oxytocin:
Wichtig bei Geburt (wehenfördernde Wirkung) und Laktation
Wirkt auf Rezeptoren u.A. in Hippokampus, Amygdala,
Hirnstamm
Evtl. mit Aspekten des Sozialverhaltens assoziiert (und Kognitionsprozesse)
Stress (Generalisierte Stressreaktion)
Generalisierte Stressreaktion
Seyle, Österreichisch-Kanadischer Endokrinologe
International Institute of Stress (McGill University)
„Vater der Stressforschung“
Idee der generalisierten Stressreaktion auf verschiedenste Stressoren
Heute in strenger Form eher nicht mehr haltbar:
-> Unterschiedliche Stressoren führen nicht immer zu identischen Reaktionen
-> Individuelle Unterschiede (manche reagieren stark, mache haben größere Resilienz; also generalisierte nicht immer der Fall)
Stressreaktion aus evolutionärer Perspektive
„Fight-and-flight“ response ≈ Stressreaktion (Sympathikus)
Bei tierischen und frühen menschlichen Vorfahren: Gefahr durch Fressfeinde. (schnelle Physiologische Reaktion zeigen um adequat reagieren zu können)
Moderner Stressbegriff (Schandry, 2016): Belastungen die einen Organismus zur Anpassungsleistung zwingen sind „Stressbelastungen“:
Entscheidungen bei Unsicherheit
Nahrungsmangel
Temperaturschwankungen
Arbeit unter Zeitdruck
Emotionale Belastungen ohne Bewältigungsmöglichkeiten
-> Ist hier eine physiologische „fight-and-flight“ Reaktion angemessen? (in modernen Sit. Nicht immer angemessen)
Stresstypisches Verhalten im Tierreich
Herausforderungen im Tierreich bei denen uU eine Stressreaktion eine sinnvolle Anpassung sein kann (Schandry 2016):
- Rangordnungen in der Gruppe
- Territorium verteidigen
- Nachwuchs zeugen und verteidigen
- Reaktionen auf wechselnde Umweltbedingungen
Stresstypisches Verhalten:
- Freezing („Erstarren“)
- Aggressivität z.B. bei sozialen Stressoren
- Nahrungsaufnahme (Sympathikus wird hochgefahren, Parasympathikus runter)/Reproduktion werden zurückgestellt
Gesundheitliche Konsequenzen bei Dauerstress
Dauerstress
• Reduktion des Reproduktionsverhaltens
• Reduktion des Aggressionsverhaltens -> Stabilisierung der
Rangordnung (Menschen die wiederholt Aggressionen ausgesetzt sind ohne Fluchtmöglichkeiten zeigen apathische, depressive Verhaltensmuster
• Schwächung des Immunsystems
• M. Seligmann (1975): „Theorie der erlernten Hilflosigkeit“:
theoretische Verknüpfung von Stress, Angst und Depression
ABB. Zeigt uns die 2 Pfade über die das ZNS kommuniziert mit den inneren Organen
Hormoneller Pfad: Hypothalamus kann hormonelle Empfangen und ausendne und so auf innere Organe eineirken
Neuronale Pfad: Sympathikus und Parasympathikus
Kerngebiete im Hirnstamm; über die synaptische Übertragung kann Aktivität bestimmter Körperfunktionen reguliert werden
Bei Stressreaktion auch einen hormonellen und einen neuronalen Pfad
Die Stressreaktion
Stressreaktion kann über HPA-Achse oder sympathisches Nervensystem erfolgen
HPA Achse langsamer
Sympathikus schnellere Reaktion
Hypophyse = hormonelle Ausführungsorgan des Hypothalamus
setzt das Kortikotropin-Releasing Hormon (CRH) frei, das die Adenohypophyse erreicht
im Hypophysenvorderlappen regt CRH die Freisetzung von ACTH (adrenokortikotrope Hormon) an
wenn ACTH Nebennierenrinde erreicht, kann die Sekretion von Glukokortikoiden angeregt werden
HPA Achse wird durch zahlreiche Feedbackschleifen eng reguliert
Hypophyse und Hypothalamus besitzen Chemosensoren zur Registrierung der im Blut vorhandenen Konzentrationen verschiedener Hormone
Hippocampus wirkt eher hemmend auf die HPA Achse, Amygdala stimulierend (verantwortlich für negative EMotionen und dadurch dann auch Stressreaktion)
Negative Feedback Schleife:
wenn ausreichend Glukokortikoide im Blut vorhanden sind wird Stress wieder runtergefahren durch hemmende Reaktionne des Hippocampus
Glukokortikoide Funktion:
ENergiebereitstellung
wirkt immunsuppressiv
langanhaltende erhöhte Konzentration im Blut: erhöhter Blutdruck, Unfruchtbarkeit, Wachstumshemmung, Hemmung von Immunreaktionen, Diabetes usw.
Wirkung von Glukokortikoiden im Gehirn
Glukokortikoide wirken u.a. in der Amygdala und im Hippocampus und haben somit Effekte auf Emotionen, Lernen und Gedächtnis
Kortisol beeinflusst genau die Bereiche, die wiederum seine eigene Freisetzung fördern
Präsynaptischer Effekt von Kortisol: Kortisol führt dazu, das vermehrt SNARE-Proteine gebildet werden und somit mehr Vesikel an die Membran binden und Transmitter freigesetzt werden (deshalb kann Stress sich auch positiv anfühlen)
Postsynaptischer Effekt von Kortisol: Freisetzung von körpereigenen Canabinoiden
Glukokortikoide bewirken außerdem verstärkte Konsolidierung, aber gleichzeitig auch geschwächten Gedächtnisabruf (Hippocampus) sowie Minderung von zielgerichtetem Verhalten / Verstärktes habituelles Verhalten (Amygdala)
Endocannabinoid = Retrograder Messanger
Beispiele für synaptische Effekte von Glukokortikoiden
Präsynaptisch:
Modulation der Transmitterfreisetzung, z.B. durch Erhöhung der verfügbaren SNARE-Komplexe (wichtig für Exozytose der Vesikel)
Postsynaptisch:
Freisetzung von retrograden Botenstoffen (Endocannabinoide = körpereigene Cannabinoide) à-> Feedbackschleife
Direkte und indirekte (sekundärer Botenstoff) Effekte auf Gentranskription
Chronischer Stress / Stress bei Depressionen
Dauerstress = lange Zeit erhöhter Level von Kortisol
Kann Anzahl von den Kortisol Rezeptoren runterregulieren (wenn System überstimuliert wird passt sich System an Überstimulation an)
Problem: Hippocampus inhibitorische Wirkung -> wichtig um HPH Achse runter zu regulieren/abzuschalten, wird aktiviert durch Kortisol
Teufelskreis (rechts) Viel Kortisolfreisetzung: schädift neuronen im Hippocampus (H); H hat reduzierte Fähigkeit HPA Achse runter zu regulierne, wieder mehr Kortisol.. usw
Schrumpfung des Hippocampus bei Depression (bei Langzeit erhöhten Cortisolspiegel)
Stressinduktion im Labor
Beeinflussen Aufgaben HPA Reaktion?
ACTH im Blut (rechts), Kortisol Konzentration in Mitte
Dramatische Ansteig von ACTH und Kortisol
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