Wahrnehmung von Gesichten

Gesichtsblindheit

• assoziative Agnosie: korrekte Erkennung des Gesichts, aber beschränkte Verknüpfungs-/Wiedererkennungsfähigkeit mit Wissen

• apperzeptive Agnosie: beschränkte Wahrnehmungsfähigkeit

• keine Face-Inversion Effekte

EE: Autos vs Gesichter - richtig- und falschherum

• welches umgedrehte Bild entspricht welchem Orignalbild

• Fähigkeit der Zuordnung bei Objekten besser als bei Gesichtern (umgekehrte Stimuli)

Holistische Verarbeitng von Gesichtern

• Gesichtverarbeitung als etwas “Ganzes”, Realtion von einzelnen Elementen

  • Fähigkeit umgekehrt beeinträchtigt (z.B. keine Wahrnehmung veränderter Proportionen), stattdessen Analytische Verarbeitung für invertierte Gesichte

    • Betrachten einzelner Elemente ohne Verbindung zueinander

  • “Margaret Thatchter Illusion”

Begründung

• Gesichter enthalten Informationen über:

  • (Gesichts-) Ausdruck

  • Blickrichtung und Aufmerksamkeitsauslenkung

  • Identität (Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Alter)

  • visuelle Hinweise zur Sprache (Mimik)

  • emotionale Zustände

  • Attraktivität

= unterer Schläfenlappen

• Einzelzellableitungen an Affen

  • Messung von Feuerungsraten

  • Antwort eines Neurons aus dem IT Kortex eines Affen reagiert am stärksten bei der Präsentation eines Affengesichtees

    • Reaktion auch bei ähnlichen Stimuli

  • “Ort der Gesichtswahrnehmung”

• auch beim Menschen

  • PPA: parahippocampal place area

    • Reaktion auf Landschaften / Orte

  • EBA: extrastriate body area

    • Reaktion auf Körper / Körperteile

  • Fusiform Face Area (FFA)

    • Gesichter im Vergleich zu anderen Objekten

  • LOC: Dinge

    • Aktivierung bei Objekten

    • unabhängig von Bewegung, Textur und Luminanz

• Gnostische Zelle

  • Input von Zellen über Beschaffenheit

  • Signalisierung der Anwesenheit eines bekannten Stimulus (Objekt, Platz, Tier)

  • aus Vergangeheit bekannt

• Erkennen von spezifischen Objekten

  • Einzelzellenkodierung

    • eine Zelle kodiert ein Objekt

    • keine hinreichende Erklärung

      • Kodierung durch eine einzelne Zelle

      • zu viele unterschiedliche Geischter / Objekte für eindeutige Zuordnung zu je einer Zelle

      • spezifische Zellen reagieren auch immer auf andere Stimuli

      • “Vergessen”, Verblassen von Erinnerungen

      • Objektneuwahrnehmung

• breite Codierung

  • mehrere Neuronen führen zu Gesichtserkennung

  • Nutzung aller Zellen für Erkennung

• sparsame Codierung

  • mehrere Neuronen für Gesichtserkennung

  • einzelne Zellen feuern gar nicht

• erklärt Verwechslungen

  • Überschneidungen in den Aktivierungen

• erklärt “Vergessen” / Verblassen von Erinnerungen

  • Verlust einzelner Einheiten

• erklärt neue Objektwahrnehmung

  • Ähnlichkeiten zu bekannten Objekten

• Wiedererkennung bekannter Gesichter

• N170 Komponente bei EEG-Studie mit menschlichen Gesichtern, Teilen von Gesichtern (z.B. Augen), Tiergesichtern, Körperteilen und Autos

• differentielles Signal für menschliche Gesichter

  • N170 Ausschlag bei occipital-temporalen Elektroden

  • N170 > Geischt > höhere Gamma-Aktivität > Familiarität (bekannte Gesicht)

Entwicklung

• Kleindkinder zeigen angeborene Präferenz für Gesichter

  • auch zunehmendes schärferes Sehen (ab 6 Monaten ähnlich wie beim Erwachsenen, ab da auch offensichtlich Präferenz)

• FFA im Kindesaltern noch nicht komplett ausgebildet

• FFA-Ausbildung/Aktivität nicht immer gleich

  • z.B. bei Autismus geringe/keine Aktivität im FFA

• Kontroverse: FFA als Expertiseareal

  • Übung relativiert FFA > auch wenn kein Gesicht gezeigt wird

  • Expertise-Effekte für (nicht-gesichts-)Objekte in gesichts-selektiven Hirnregionen vielfach berichtet, höhere FFA-Aktivierung

    • z.B. bei Schachfiguren, Autos. Vögeln, Objekten, Röntgenaufnahmen

• holistische Verarbietung

• Gesichter als etwas Besonders, daher Exptersite auf diesem Gebiet

  • “Experten” in der Gesichtserkennung = hohe FFA-Aktivität

• Subjektiver Eindruck

  • Generalisierung der Erkennungsleistung

• Forensischer Hintergrund / Kriminalitätsbekämpfung

  • Überwachungskameras

  • Zeugengegenüberstellung / Augenzeugenberichte

• Foto-Identifaktion

  • Supermarkt, Arbeitsplatz, Bahncard, Versicherungskarte, Pass

• Automatisierte Gesichtserkennung

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