Demenzkranke Zahlen Deutschland
1,5 Mio.
+300 000 Neuerkrankungen jährlich
2050 : 3 Mio
Schätzungen: 60 % im häuslichen Rahmen gepflegt, jedoch Demenz häufigster Grund für PH
Demenz erkennen und Einstufung ?
Global Deterioration Scale (GDS)
Mini Mental Status Examination (MMSE)
Reisberg
7 Stadien kognitiver Leistungseinschränkung
Stufen werden durch Beschreibungen der kognitiven und funktionalen Defizite unterschieden
zusätzlich durch klinische Bewertungen (normal bis schwer) diagnostische Einheiten einbezogen
In deutscher Version 4 Kriterien
normal
leicht
mittel
schwer
im normalen 7
altersgemäß
beginnend
mäßig
mäßig schwer
Folstein
umfasst nach der aktuellen ICD-10-GM Version 2018 diverse Aufgaben, in 5 Funktionsbereiche
Orientierung (10P)
Merkfähigkeit (3 Punkte)
Aufmerksamkeit und Rechnen (6 P)
Erinnerungsfähigkeit (3 P)
Sprache (9P)
Max 30 P auch wenn es rechnerisch 31 sind
Bei der Durchführung von Assessments sind, um Verfälschungen des Ergebnisses zu vermeiden, diverse Faktoren zwingend zu beachten:
Störungsfreie Umgebung während Untersuchung zu sorgen, denn gerade hilfsbereite Angehörige können Testergebnis sowohl pos als auch neg verfälschen
Proband über notwendigen Hilfsmittel (Brille, Kontaktlinsen, Hörgerät etc.) verfügt, da sensorische Einschränkungen wie reduzierte Seh- und Hörleistung das Testergebnis stark beeinflussen können.
Reizlose KHumgebung kann zu einer erheblichen Abnahme der Hirnleistungsfähigkeit führen, wobei Minimum in der 3 Woche eines KHaufenthalts liegen soll. Der messbare Intelligenzquotient soll sich hierbei um bis zu 20 Punkte verschlechtern können. In dieser Situation sollte daher sinnvollerweise kein Test stattfinden.
Schmerzen + Unwohlsein, Stress oder hohe Erregung (z. B. weil die Vermutung des Bestehens einer Demenz gerade erst neu in den Raum gestellt wurde) beeinträchtigen die Konzentration.
Auch Scham, Scheu oder Angst in Untersuchungssituation können Messergebnis negativ beeinflussen.
Parallele Auseinandersetzung mit möglicherweise anderen gerade neu diagnostizierten Erkrankungen
Symptome und Ausmaß der Beeinträchtigung bei Demenz ?
Kognitive Einschränkungen d.h. Einschränkung der geistigen Fähigkeit
Alltagseinschränkungen, d. h. solche in der Selbstversorgung
nichtkognitive Einschränkungen, v. a. körperliche Defizite.
Leichte kognitive Beeinträchtigung
mild cognitive impairment
subj Klagen über Vergesslichkeit und Gedächtnisstörungen
keine obj Leistungseinbußen
Einschränkungen im Alltag sind nicht zu beobachten, wohl aber sind depressive Symptome möglich.
Leichte Demenz ( GDS 2-3, MMSE 18-24 P)
im kognitiven Bereich gekennzeichnet durch Abnahme des Denkvermögens, Gedächtnisses und Infoverarbeitung
Betroffenen fällt es schwer neues zu lernen, Worte zu finden und Gegenstände zu benennen
Selbstversorgung zwar noch möglich aber komplizierte Aufgaben fallen schwerer
Nichtkognitive Symptome
emotionale Gereizthet
geringere Belastbarkeit
Auftreten depressiver Symptome
Mittlere Demenz ( GDS 4-5, MMSE 10-17)
neue Infos nur noch kurz behalten können, Dinge vergessen
räumliche Orientierungsstörung
Wortschatz wird geringer
Selbstversorgung stark eingeschränkt, nur einfache Dinge, Rest wird vernachlässigt
nichtkognitiv
chronobiologischen Störung: , d. h. bspw
Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus + nächtlichem Umherirren, was Unruhe und Angst erzeugt.
Wahnstörungen
Harninkontinenz
Abwehrverhalten gegenüber Hilfsangeboten ist zu beobachten
Schwere Demenz (GDS 6-7, MMSE <10 P)
kognitive Störungen auch für Außenstehende schnell erkennbar
behält keine Infos mehr
kann nichts mehr lerenn
Verwandte werden nicht erkannt
räumliche Orientierung verloren
Sprachschatz extrem verringert-> weniger gesprochen
Selbstpflegefähigkeit zunehmend verloren
nichtkognitive Störungen:
Schluckstörungen,
Harn- und Stuhlinkontinenz,
Bettlägerigkeit,
mehr oder weniger starke Unruhe (z. B. auch das Sundowning-Syndrom) eine Verstärkung der chronobiologischen Störungen)
Enthemmung (z. B. Entkleiden vor Fremden) ist möglich.
Im Verlauf der demenziellen Erkrankung verlieren Betroffene die Fähigkeit zu örtlicher, zeitlicher, situativer und selbstbezogener Orientierung, z. B.:
Verlaufen sich an ihnen bekannten Orten, finden nicht nach Hause
Erkennen Angehörige, Freunde, Nachbarn nicht mehr
Vergessen ihren Namen
Vergessen, auf die Toilette zu gehen, oder halten die Dusche für die Toilette
Kennen weder Tag noch Uhr- oder Jahreszeit
Vergessen, wie man schluckt, etc
Insgesamt ist es daher für die Pflege von demenziell erkrankten Menschen wichtig, …
Sicherheit bieten. Injektionsnadeln, Desinfektionsmittel und Medikamente etc. sind aus dem Zimmer des Betroffenen zu entfernen, ebenso etwaige Stolperfallen wie Teppichkanten und Kabel.
Räume hell und schattenfrei zu gestalten, allerdings nicht blendend hell. Blendend helle Böden werden z. T. als wasserbedeckt und rutschig wahrgenommen.
Räume in freundlichen, nicht zu dunklen, aber auch nicht grellen Farben zu gestalten. Oft sind Stationen in Altenheimen farblich aufgeteilt, um Patienten das Auffinden ihrer Räume zu erleichtern.
biografieorientiert arbeiten. Die GuK bemüht sich, die Dinge, die der Patient aus seinem früheren Umfeld erkennt und behalten hat, in die Pflege einzubeziehen, z. B. dass eine Person bestimmte Speisen verabscheut oder immer nur am Abend, wenn es schon dunkel war, geduscht hat. Besonders wichtig ist es, nicht hektisch werden. Langsames Arbeiten erreicht hier letztlich zeitsparender seinen Zweck.
Patienten nicht unnötig zu verwirren. Haben Betroffene andere räumliche und zeitliche Vorstellungen, als diese der Realität entsprechen, bedarf es nicht der Korrektur, jedenfalls in fortgeschrittenen Stadien der Demenz.
Erkrankten Menschen volle Aufmerksamkeit zu schenken. Ihn von vorne nicht laut, aber deutlich in Augenhöhe anzusprechen (z. B. sich hinknien, wenn er sitzt), in einfachen Sätzen zu sprechen und keine Wahlmöglichkeiten in Sätze einzubauen. Eine Entscheidungsfindung ist dem Patienten vielfach nicht mehr möglich.
Über- und Unterforderung zu vermeiden, gleichwohl mit Gedächtnistrainings weiterem Gedächtnisverlust entgegenzutreten.
Gewusstes, Erinnertes aufzugreifen und zu stärken.
den Betroffenen vor Deprivation (Mangelzustände) und daraus resultierendem Rückzug zu bewahren.
auf ausreichende Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu achten, denn die Betroffenen haben oft weder Hunger- noch Durstgefühl.
Angehörige in die Pflege einzubinden, sie im richtigen Umgang mit dem Erkrankten anzuleiten. Ihnen ist bewusst zu machen, dass der Erkrankte sich nicht mehr ändern kann, dass aber der Betroffene selbst sich ändern kann.
Validation nach ?
Naomi Feil, fortgeführt von Nicole Richard
Validieren bedeutet?
Menschen trotz (vielleicht auch augenfälligen) Defizite wertzuschätzen, zunehmende Andersartigkeit zu akzeptieren und ihn so, wie er ist (nicht: so, wie man ihn haben will) anzunehmen
Was begegnet Menschen also mit Demenz von ANgehörigen und Pflegenden ?
Respekt
Zuneigung
Wertschätzung
erfolgt eine Orientierung an der Sicht und Erlebsniswelt der Betroffenen, nicht an der eigenen
Die zentrale Aussage lautet:
Nicht beachtete Gefühle verstärken sich. Empathisches Zuhören, z. T. auch achtsames Berühren, also Validation (lat.: valere = wert sein) mindert den Leidensdruck.
Alle pflegerischen Interventionen müssen daher ? um was zu vermeiden ?
auf einer emphatischen Grundhaltung aufbauen, um Rückzug in ein Stadium des Vegetierens, der Isolation oder der vollständigen Regression am besten vorbeugen.
Die positiven Wirkungen von Validation sind anerkannt, weshalb sie in vielen Einrichtungen eingesetzt wird:
Wiederherstellung von Würde und Selbstwertgefühl
Verbesserung des subj körperlichen Wohlbefindens
Stressreduktion für Betroffene, Pflegende und Angehörige im Umgang mit dem Erkrankten
Verhinderung von Deprivation + Rückzug in das Vegetieren
Verbesserung der verbalen & nonverbalen Kommunikation
Reduktion von (v. a. sedierenden) Psychopharmaka
Lindern von Langeweile, Unrast und Unruhe durch Stimulation sensorischer Erinnerungen
Linderung belastender Gefühle, die auszudrücken der Pat Unterstützung erhält.
2014 wie viele Neukrebserkrankungen ?
nach Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten in Deutschland ca 476.000
Männer: 249 000
Frauen: 227 000
Krebsarten Zahlen 2014
Brustdrüsen (69 900)
Prostata (57 400)
Darm (61 000)
Lunge (53 800)
Zentrum für Krebsregisterdaten ?
Das beim Robert-Koch-Institut in Berlin angesiedelte Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) führt auf Bundesebene die statistischen Daten der Länder zusammen, um der wissenschaftlichen Forschung zuverlässige Krebsdaten für Deutschland zur Verfügung zu stellen.
Mammakarzinom
häufigste maligne Tumor
Faktoren dafür:
Spätgebärende
Frauen mit Verwandten mit Brustkrebs
Symptome Mammakarzinom
Häufiges Erstsymptom: Schmerzloser Knoten in der Brust
Allgemeinerscheinungen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit
Sekretausscheidung aus der Brustwarze
Einziehung der Brustwarze
Ekzematöse Veränderung der Brustwarze
Veränderung (Höhertreten der befallenen Brust)
Orangenschalenartige Hautveränderung über dem Tumor
Vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle über dem Schlüsselbein sowie ein geschwollener Arm deuten auf Lymphknotenmetastasen (Tochtergeschwülste)
Komplikationen Mammakarzinom
je nach Art und Umfang
Atemnot und Reizhusten
Knochenmetastasen -> Knochenbrüche
Lymphmetastasen -> Ödeme -> Nekrosen
Operatives Entfernen des Tumors und der Lymphknoten, Bestrahlung oder eine Chemotherapie mit Zytostatika sind medizinisch geboten, haben aber erhebliche NW
Pflegerische Maßnahmen Mammakarzinom
Frau äußert ihre Gefühle
einfühlsame Gespräche zur Verarbeitung des Brustverlusts und der Beeinträchtigung des Aussehens
Beratung über mögliche Hilfsmittel + Mammaprothesen
Beschaffung einer Perücke bei Haarausfall
wenn möglich und erwünscht Beratung und Kontaktaufnahme zu einer Selbsthilfegruppe
Gefühle (Todesangst, Trauer, Wut) zulassen, Zeichen der Hoffnung aufgreifen, Wünsche aussprechen lassen und soweit möglich erfüllen
Schönheiten des Lebens wie mitmenschliche Nähe, Wärme, Natur, Sonne, gutes Essen, schöne Bilder, Texte, Beweglichkeit, Düfte oder Musik über alle Sinne spüren lassen
bei Schmerzen Arzt benachrichtigen
im Endstadium: Sterbebegleitung, d. h. einfühlen, zuhören, Wünsche erfüllen, da sein
Die Frau wendet Maßnahmen an, um ihr körperliches Wohlbefinden und ihre Widerstandskraft (= Resilienz) zu erhöhen.
Wunschkost und vitaminreiche, kochsalzarme, ausgewogene Ernährung
Spaziergänge, verwöhnende Körper- und Hautpflege
das Fehlen der Brust kaschierende Kleidung
bei Bedarf Unterstützung im Umgang mit der Mammoprothese
Die Frau wendet Maßnahmen an, um Komplikationen zu vermeiden
Arm nach Lymphknotenentfernung z. B. auf ein Kissen hochlagern, um Lymphabfluss zu unterstützen
keine Blutdruckmessungen, Injektionen am betroffenen Arm, keine Wärmeeinwirkung (Sonne, Sauna), keine ruckartigen oder gleichförmigen Bewegungen (Handarbeiten), Schutz vor Verletzungen
bei Zyostatikatherapie 2–3 l Flüssigkeitszufuhr täglich; Flüssigkeitsbilanz
sorgfältige Krankenbeobachtung hinsichtlich Komplikationen
bei Bettlägerigkeit und Immobilität sämtliche Prophylaxen gegen Dekubitus, Thrombose, Kontrakturen, Obstipation, Pneumonie
bei Appetitlosigkeit, Erbrechen und Abwehrschwäche: Mundpflege und Prophylaxe gegen Soor, Parotitis (Ohrspeicheldrüse)
Bronchialkarzinom
bösartige (maligne) Tumore der Trachea, Bronchien oder der Lunge
Hauptrisikofaktor Bronchialkarzinom
85 % durch Rauchen
Männer > Frauen
Meist zwischen 55 und 60
´Symptome Bronchialkarzinom
Husten/ Bluthusten
extreme Abgeschlagenheit
Brustschmerzen
Gewictsverlut
Appetitlosigkeit
Atemnot
pfeifende Atemgeräusche (Stridor)
meist erst spät entdeckt
Bronchialkarzinom Heilung ?
nicht pauschal zu sagen
im Spätstadium gering, denn trotz vollständiger Entfernung meist rezidiv
Bestrahlung oder Chemo
Komplikationen Brochialkarzinome
Durch wachsen des Tumors
Schwellungen
Heiserkeit
Kompression der Speiseröhre
Der alte Mensch beschreibt seine Ängste und ihre Auswirkungen
Äußerungen ernst nehmen und akzeptieren
Gesprächsbereitschaft signalisieren
Zuwendung geben, auf Ängste eingehen
Bewältigungsstrategien im Umgang mit Krankheit unterstützen
Schmerzen sind erträglich (Schmerzfreiheit).
verordnete Medikamente nach Plan vorbereiten und ggf. verabreichen
physikalische Therapie, Kälteanwendungen (wirken entzündungshemmend, gefäßverengend, evtl. schmerzlindernd)
Der alte Mensch entwickelt keine Komplikationen bei Immobilität durch Bettruhe.
alle Prophylaxen durchführen gegen Dekubitus, Thrombose, Kontrakturen, Obstipation, Pneumonie, Soor, Parotitis (Ohrspeicheldrüse)
Der alte Mensch kann über den bevorstehenden Tod sprechen und Wünsche und Vorstellungen z. B. zur Bestattung äußern.
Auseinandersetzung mit Tod + Sterben zulassen
für alten Menschen da sein, Zeit haben, zuhören + Wünsche erfüllen
körperliche Nähe anbieten (Hand halten, behutsam in den Arm nehmen)
auf Wunsch Kontakt zu Seelsorger herstellen (oder einem muslimischen Imam)
Der Sterbende muss ohne Rücksicht auf die Gefühle und die Reaktionen seiner Kontaktpersonen Zorn, Angst und Traurigkeit äußern dürfen.
ZUSAMMENFASSUNG
Zu den Testverfahren für Demenzen gehören die Global Deterioration Scale und die Mini Mental Status Examination. Die Tests sind in störungsfreier Umgebung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Betroffenen durchzuführen. Demenzen, die in leichte, mittlere und schwere eingeteilt werden, beinhalten kognitive Einschränkungen, d. h. solche der Gedächtnistätigkeit, Alltagseinschränkungen, d. h. Einschränkungen in der Selbstversorgung, und nichtkognitive Einschränkungen, v. a. also körperliche Defizite. Pflegerische Interventionen müssen u. a. den Sicherheitsbedarf, die Raumgestaltung, biografieorientierte Arbeit, die Realität und Erlebniswelt des Betroffenen, seinen Bedarf an Aufmerksamkeit und angemessener (nicht Über- oder Unter-)Forderung sowie die Verstärkung von Erinnertem beachten. Neben ausreichender Versorgung und der Vermeidung von Deprivation bzw. Rückzug sind auch die Angehörigen in die Pflege einzubinden, was insbesondere auch durch die in Einrichtungen gebräuchliche Validation gewährleistet werden kann. Unter den bösartigen Neubildungen bei Senioren fällt neben dem Prostatakarzinom bei Männern insbesondere das Bronchialkarzinom, bei Frauen auch das Mammakarzinom ins Gewicht. Hier sind Pflegeziele zu planen und – einfühlsam in Zusammenarbeit mit den Patienten – umzusetzen. Besonders Prophylaxen sind zur Vermeidung von Komplikationen durchzuführen.
Wie viele Stadien kennt die Global Deterioration Scale (GDS) nach Reisberg?
7
Welche Voraussetzungen sollten vorliegen bei der Durchführung eines Assessments zum Erkennen von Demenz?
Wodurch ist die mittlere Demenz gekennzeichnet?
Einer der nachstehenden Ratschläge ist bei Vorliegen einer Demenz nicht sinnvoll. Welcher?
Welche pflegerische Maßnahme ist bei einem Mammakarzinom nicht sinnvoll?
Sonnenbäder und Saunieren zur Steigerung des Wohlbefindens
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